Wer weiter Atomstrom will, soll bitte dafür den korrekten Preis bezahlen. Und sie müssen endlich unabhängig geprüft und vor allem ausreichend versichert werden. Das wird nicht geschehen, weil unbezahlbar. Ich habe übrigens aktuelle Daten zu Kosten einer kWh gesucht und fand folgendes
"Eine Überraschung gibt es hinsichtlich der Gestehungskosten von Atomstrom: Auf Anfrage teilte das Energie- und Wirtschaftsministerium mit, dass hierfür keine aktuellen Daten vorlägen. Grund sei der geplante Atomausstieg bis 2022. Die Gestehungskosten für Atomenergie beliefen sich aber ungefähr auf 13 Cent pro Kilowattstunde.
Ein Mitarbeiter der Studie vom Fraunhofer Institut bestätigte dies: Es gäbe schlicht kein Interesse mehr daran, was die Produktion von Atomstrom koste. Dass derzeit aber noch ganze sieben Kernkraftwerke in Deutschland aktiv sind, scheint eine untergeordnete Rolle zu spielen." Aus https://www.quarks.de/technik/energi…m-guenstigsten/
BUND schreibt (https://www.bund-sh.de/energie/atomkr…C1%20Cent%2FkWh.)
"Atomstrom hat trotz anderweitiger Behauptung durch die Atomlobby kaum einen Einfluss auf den Endverbraucherstrompreis. Dies liegt vor allem am schlechten Regelverhalten der Atomkraftwerke. Schon heute ist Strom aus erneuerbaren Quellen an der Strombörse billiger als Atomstrom.
Hinzu kommt, dass der Strompreis nicht die wahren Kosten der Atomkraft wiederspiegelt. Das Forum Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft hat in einer Studie die gesamtgesellschaftlichen, realen Kosten verschiedener Energieformen verglichen. Eine Kilowattstunde (kWh) Atomstrom kostet so bis zu 42,2 Cent. Die Windenergie liegt hingegen nur bei etwa 8,1 Cent/kWh."
Die Tagesschau schließlich (https://www.tagesschau.de/wirtschaft/wel…nkraft-101.html)
"Derzeit belebt nun die EU Idee neu, Atomkraft als klimafreundliche Energiequelle zu deklarieren. Das sei aber grün getünchte Augenwischerei, sagt Claudia Kemfert vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW). Sie hat zusammen mit einem Team internationaler Forscherinnen und Forscher der "Scientists for Future" (S4F) gezeigt, dass Untersuchungen, die Kernenergie als Technologie zur Emissionsminderung darstellen, Mängel aufweisen.
Beispiel: Die Annahme, dass Unfälle extrem selten seien. "In jeder Dekade seit den 1970er-Jahren gab es schwere Unfälle und eine Vielzahl kleiner Zwischenfälle", so Ben Wealer, Leitautor der Studie. "Kernkraft ist derart risikobehaftet, dass Kernkraftwerke nirgendwo versichert werden können."
Die Kosten der Katastrophen von Fukushima oder Tschernobyl hat die Gesellschaft bezahlt. Ein Super-GAU verursacht Schäden von bis zu 430 Milliarden Euro; das entspricht etwa dem gesamten deutschen Bundeshaushalt.
Die großen AKW-Bauer wie Westinghouse in den USA und Framatome beziehungsweise Areva in Frankreich sind pleite. Der Bau des EPR-Reaktors in Flamanville wandelte sich vom Vorzeigeprojekt zum Albtraum Frankreichs. Bei der Planung Anfang der 2000er-Jahre wurden die Kosten des Reaktors auf 3,3 Milliarden Euro geschätzt. Die Inbetriebnahme war für 2012 geplant. Nach unzähligen Schwierigkeiten und ständigen Verzögerungen heißt es jetzt, dass das Werk 2023 ans Netz gehen wird. Bis dahin könnten sich die Kosten laut einem Bericht des französischen Rechnungshofs auf 19,1 Milliarden Euro erhöhen.
Nur wenige Staaten weltweit bauten deswegen neue Atomkraftwerke, sagt DIW-Energieökonomin Kemfert. Es gehe dabei nicht nur um die Energieversorgung der Bevölkerung, sondern gleichzeitig um die Sicherung von Macht: "Atomenergie birgt auch die Gefahr der militärischen Waffen, was man nicht verschweigen darf, und sie hat eher eine Machtkomponente, die die Erneuerbaren Energien nicht haben."
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Atomkraft-Befürworter verweisen auf neue technologische Entwicklungen wie Reaktoren der "Generation 4". Doch das seien alte Konzepte, sagt Kernkraft-Experte Heinz Smital von Greenpeace. Mit ihnen habe man schlechte Erfahrungen gemacht - wie mit dem Schnellen Brüter in Kalkar und dem Superphénix in Frankreich: "Diese gescheiterten Reaktor-Typen werden heute als Generation 4 verkauft".
Frankreich will rund eine Milliarde Euro in neue Reaktoren investieren, etwa in massenhaft produzierte Modulare Minireaktoren. Die Kosten für einen Minireaktor liegen bei mindestens einer Milliarde, die Leistung von 300 Megawatt ist jedoch nicht mit einem konventionellen Atomkraftwerk (1000 bis 1600 Megawatt) vergleichbar.
Nicht nur deswegen kritisiert der französische Rechnungshof die Pläne der Regierung. Seinen Berechnungen zufolge müsste die Betreiberfirma EDF bis 2030 etwa 100 Milliarden Euro ausgeben, um die Laufzeit der bestehenden Meiler um zehn Jahre zu verlängern. Das entspräche dem Dreifachen des Börsenwerts des Unternehmens."
Also ausreichend versichern, aktuell nur 2,5 Milliarden, Gesamtkosten auf den Energiepreis umlegen, dann wäre das Problem heute gelöst, weil unbezahlbar. Die sogenannten sicheren Zukunftsmodelle sind entweder Phantasie oder bereits widerlegt. Ich bin nicht bereit, dafür zu zahlen. (Und wundere mich, dass ihr es seid.)
Tom, du willst wirklich neue AKWs? (Ich dachte es schon. Bisher wollten alle, die sich vehement für Verlängerung aussprechen, eine Fortsetzung. Aber die Kosten zahlen soll weiter die Gemeinschaft.
Ich wiederhole noch einmal ein Zitat aus der Tagesschau
"Nicht nur deswegen kritisiert der französische Rechnungshof die Pläne der Regierung. Seinen Berechnungen zufolge müsste die Betreiberfirma EDF bis 2030 etwa 100 Milliarden Euro ausgeben, um die Laufzeit der bestehenden Meiler um zehn Jahre zu verlängern. Das entspräche dem Dreifachen des Börsenwerts des Unternehmens."
Unbezahlbar, deshalb soll in Frankreich jetzt der Staat einspringen (selbst wenn kein GAU eintritt). Nur deshalb hat es von der EU verlangt, klimafreundlich genannt zu werden.