Beiträge von Chaya

    Ich habe einen mir wichtigen Teil mal Fett Markiert.


    Genau wegen sowas ist unser Berufsbild in " Verruf" geraten. Ebenso gibt es Lehrer die uns alle über einen Kamm scheren.

    Ich hab schon so Sätze an den Kopf bekommen : " Mit solchen Kindern Arbeite ich nicht, dafür bin ich kein Lehrer geworden um Behinderte zu betreuen. "

    Oder auch : " Für die 2,50 € die du da bekommst, würde ich nichteinmal aufstehen. Und dann noch mit so doofen Behinderten und deren Eltern rumplagen. "

    Oder auch gerne genommen : " Bis du zu dumm einen echten Beruf auszuüben ? "


    Und genau deswegen sollte JEDER Schulbegleiter eine fundierte Ausbildung erhalten. Mit Abschlussprüfung, Zertifikat und allem was dazu gehört.


    Ich habe solche Kollegen auch kennenlernen dürfen /müssen. Diese Handeln nach eigenen Wert und Normvorstellungen. Das das selten bis nie gut geht ist mir völlig klar. Normalerweise halten sich diese Kollegen aber nicht lange.

    Mein AG fragt zb in den Schulen nach wie wir arbeiten und ob alles gut Läuft oder ob es Gesprächsbedarf gibt. Ebenso kümmert sich mein AG auch um Weiter bzw Fortbildungen für uns. Ich muss mindestens 2 Fortbildungen machen, um überhaut arbeiten zu dürfen.

    Das ist aber auch von Träger zu Träger unterschiedlich.


    Vielen Dank für eure Erfahrungsberichte :)

    Und, war es leichter mit Kolleg*innen zusammenzuarbeiten, wenn das Kind keine Verhaltensstörung hatte, sondern eine angeborene Behinderung, bei der es praktisch nicht um Erziehung und (Küchen-)psychologie geht? Also Downsyndrom und Körperbehinderung.

    Würd ich nicht so unterschreiben. Da jedes Kind ein anderes Paket mitbringt.

    Da ich selbst ein I Kind zuhause habe ( ADHS / Asperger, Klumpfüsse, auditive Wahrnehmungsverzögerung und Entwicklungsverzögert Plus Legasthenie ) fällt mir das Arbeiten mit jeglicher Art von Beeinträchtigung nicht sonderlich schwer.

    Natürlich gibt es Kinder die mich schaffen. Wenn das der Fall ist, sollte man soviel Mut habe und dieses offen Kommunizieren und über einen Wechsel der SB nachdenken.

    Ich vermute, dass Chaya akut Probleme = Fragen hat. Oder warum sollte man sonst was fragen? Langeweile? Hobby?

    Das kann ich verneinen, ich sitze in meiner Weiterbildung.


    Ich bin die einzigste hier im Kurs mit Praxiserfahrungen, ich werde also auch viel ausgefragt von meinen Mitschülern.

    Alle Fragen kann ich natürlich nicht beantworten..zb der Umgang mit Konflikten zwischen Lehrer und Schulbegleiter.

    Da ich meinen eigenen Weg gefunden habe, mit diversen Problemen und Problemchen umzugehen.

    Mein Weg ist aber nicht für jeden DER richtige Weg.

    Diesbezüglich suche ich mit euch den Austausch. Gerne Erfahrungsberichte im Umgang mit Konfliktsituationen bzw Erwartungen an unsere Arbeit.

    Nach deiner Beschreibung bist du an zwei Schulen eingesetzt gewesen. Ich verstehe, das ist kein ansatzweise repräsentativer Querschnitt. Aufgrund der Aufgabenstellung kommst du auch erst dann ins Spiel, wenn die Kacke schon am Dampfen ist, das macht die Sache nicht besser.

    Ich war an weitaus mehr Schulen tätig. Für längere Zeit allerdings an 3 Schulen.

    Da ich, wenn mein Begleitkind krank ist, auf Bereitschaftsdienst bin und für kranke Kollegen einspringe, hab ich schon viele Schulen gesehen.

    Darunter mehrere Grundschulen, Förderschulen, Gymnasien, Waldorfschulen ..freie Schulen usw.

    Ich hab schon alle möglichen Krankheitsbilder begleitet.

    Von Downsyndrom über ADHS und Asperger oder SE - ohne Diagnose ..Körperbehindert ect. Viele auch nur kurzzeitig ( als Krankheitsvertretung )

    Mit den Kindern und Eltern hatte ich selten bis nie Probleme. Mit dem Großteil der Lehrer auch nicht, ich hab sogar 2 Arbeitszeugnisse von 2 Schulen auf denen ich länger war.

    Ich kann für mich selber ganz gut einstehen, viele meiner ( oft auch sehr jungen ) Kollegen gelingt das leider nicht.


    Generell sehe ich es auch als ungeeignet an, FSJ'ler und Buftis in der Schulbegleitung einzusetzen. Bzw Menschen ohne jegliche Vorkenntnisse.

    Meine Konflikte mit Lehrpersonal habe ich immer selbstständig durch direktes ansprechen und nachfragen gelöst.

    Mit vielen Lehrern bin ich mittlerweile privat befreundet.


    Ich war zb eine Weile an einer Waldorfschule, wo Konfliktlösung zwischen den Erwachsenen kaum bis gar nicht gewünscht war. Ich hatte keinen guten Zugang zur Lehrerin. Sie stellte mich am ersten Tag ihrer Klasse als IHRE persönliche Assistentin vor und bat mich sogleich ihr Pausenbrot aus dem Lehrerzimmer ( welches ich sonst nicht betreten durfte ) zu holen. Danach sollte ich das Tafelbild an die Tafel schreiben, sie diktiert mir alles.

    Ich habe dort direkt am ersten Tag mitgeteilt das dies nicht mein Aufgabenfeld ist und ich nicht die Lehrerassistenz bin sondern ausschließlich für Kind xy dort bin. Selbstverständlich darf mich auch jedes andere Kind der Klasse ansprechen. Dieser Konflikt konnte leider nie gelöst werden, da ich an dieser Schule absolut nicht gewollt wurde.

    Es gab zb keinen Raum für uns SB ( Pausenraum ) wir durften weder Lehrerzimmer noch Lehrertoiletten benutzen. Wir hatten keine Möglichkeit uns mal einen Tee zu kochen, das heiße Wasser kostet 70 cent, für die Lehrer im Lehrerzimmer natürlich kostenfrei.

    Wir hatten bei Wind, Schnee, Regen, Sonne , Hitze ..auf dem Pausenhof unsere Pause einzunehmen.

    Trotz allem habe ich mich in die Pädagogik eingelesen, andere Lehrer gefragt ( was hat es zb mit Zeugnissprüchen auf sich.. ect ) und so meine Antworten erhalten.


    Oder das Arbeiten im Pool auf einem inklusivem Gymnasium ( 3 SB , eine Förderlehrkraft und 2 Klassenlehrer ) .

    Teamarbeit beinhaltet immer Konfliktpotential, tlw. ziemlich heftiges Mobbing seitens der Lehrer oder auch SB untereinander.

    Auch hier hab ich mit offenen Gesprächen ( sehr tränenreich meinerseits ), geholfen hat da zb auch das darlegen dürfen meiner Sichtweise ( auch Gefühle und Emotionen die mit diesem Job einhergehen ) viel erreichen können.


    Es fällt aber vielen meiner Kollegen nicht leicht solche Dinge offen anzusprechen. Es gibt natürlich auch die Möglichkeit unseren AG hinzuzuziehen und ein gemeinsames Gespräch mit der Schule ( Lehrer, Leitung, Schulbegleiter ) zu führen. Dies ist aber kein Patentrezept und eigentlich die letzte mögliche Lösung bei Problemen.

    Um Lösungswege aufzuzeigen, sind andere Sichtweisen und andere Verhaltensweisen doch recht interessant zu lesen.

    Natürlich sitze ich nicht wertfrei im Unterricht, aber ich bin professionell genug, um mir den Unterricht über lange Zeit anzusehen und auch besitze ich einen Mund um Fragen zu stellen.

    Es gibt durchaus Lehrer wo ich denke..oh man, und die ist ernsthaft Lehrerin bzw Lehrer ?

    Aber meine Erfahrung hat mir gezeigt, abwarten und nachfragen, versuchen zu verstehen ( warum die Situation so ist wie sie ist ) .


    Und ja, ich frage dieses nach 10 Jahren.

    Bisher war ich eine sogenannte unqualifizierte Schulbegleitung. Zur Zeit mache ich eine Weiterbildung zur qualifizierten Inklusionsassistentin.

    Nicht weil ich nicht qualifiziert arbeiten kann, sondern es nicht mehr darf.

    Ich finde es auch gut das sich in diesem aufsteigendem Berufszweig endlich etwas tut und die Voraussetzungen angehoben werden. Es sollte sich zu einem Ausbildungsberuf entwickeln.


    Ich möchte euch hier nicht angreifen, ebenso möchte ich mich nicht angegriffen sehen indem was ich hier schreibe.

    Mein Anliegen ist es einfach, auch die Seite des Lehrers bzw der Schule zu sehen und nicht nur die meine oder die des zu begleitenden Kindes.


    Der eine Lehrer mokiert sich über die lesende Schulbegleitung, der andere möchte das wir die ganze Klasse im Griff haben..die Anforderungen sind unglaublich unterschiedlich. Viele finden die Unterstützung im Unterricht ( auch für andere Schüler ) wertvoll, andere haben scheinbar Angst vor uns.

    Aber wovor genau ? Uns ist der Unterricht eigentlich ziemlich egal. Hauptsache der/die Schüler/in kann am Unterricht nach seinen Möglichkeiten teilnehmen.


    Ich möchte meine Aufgabe möglichst gut und stressfrei bewältigen können, dies erfordert eben auch die Sichtweise der anderen Seite.

    Moin ihr Lieben,


    ich bin seit ca 10 Jahren in der Schulbegleitung tätig.

    6 Jahre davon habe ich ein Kind von der 1. -6. Klasse durchgehend betreut.


    Ich verstehe unter meiner Arbeit :


    So wenig Hilfe wie möglich, aber soviel wie nötig.


    Ich habe in den Jahren viele verschiedene Schulformen mit unterschiedlichsten Leitbildern und pädagogischen Konzepten, kennengelernt.


    Mir fällt immer wieder vermehrt auf, dass Lehrer die verschiedensten Ansprüche an uns haben. Oftmals wird das aber sehr schlecht kommuniziert.

    Wir hängen also oft in der Luft, sollen die Erwartungen der Lehrer erfüllen, haben aber auch nur einen bestimmten Tanzbereich.

    Wir dürfen schlichtweg nicht alles was von uns erwartet wird und oft auch als Selbstverständnis angesehen wird.

    Hier gibt es oft Reibungspunkte und Konfliktpotential.


    Natürlich kann man die Aufgaben einer Schulbegleitung nicht verallgemeinern. Da jedes Kind individuelle Bedürfnisse zwischen Fördern und Fordern hat.


    Mich würde interessieren, welche Erwartungen oder Vorstellungen habt ihr an einen Schulbegleiter. Wie findet die Kommunikation statt ?

    Gibt es Konflikte zwischen den Arbeitsbereichen Lehrer vs Schulbegleitung ? Was macht ihr wenn der Schulbegleiter ( glaubbar und belegbar ) sagt :" Das gehört nicht zu meinen Aufgaben bzw diese Aufgabe darf ich nicht übernehmen / ausführen ."

    Stresst euch ein zusätzlicher Erwachsener im Raum ? Fühlt ihr euch bewertet bzw beobachtet von einem Begleiter ?

    Warum gibt es eurer Meinung nach so viel Konfliktpotential ?


    Ich freue mich auf den Austausch mit euch !


    Lg Chaya

    Hallo Zusammen,


    ich bin Chaya, fast 39 :rotwerd: und schon seit 10 Jahren in der Inklusion tätig.

    Zur Zeit besuche ich eine Weiterbildung um mich zu qualifizieren Inklusionsassistentin. Neudeutsch auch Schulbegleiterin.

    Ich habe bisher als unqualifizierte Kraft ( keine päd. Ausbildung ) an vielen verschiedenen Einsatzorten gearbeitet. Dadurch habe ich einen guten Einblick in alle Schulformen.


    Warum bin ich hier ?


    Ich möchte nicht nur die Schüler und Schulbegleitersicht sehen, sondern auch die Sicht von euch Lehrenden, um später Teil eines multiprofessionellen Teams zu sein.


    Wenn ich nicht erwünscht bin aufgrund des fehlenden Lehrerstatuses, bitte Bescheid geben :)


    Ich freue mich auf regen Austausch und spannende Diskussionen mit euch.


    Lg Chaya

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