Beiträge von German

    Sehr viele Klassenzimmer lassen sich doch gerade nur schlecht lüften. Ich kann ja übernächste Woche mal ein Bild machen von dem Zimmer, in dem ich unterrichte. Riesige Fensterfront, aber es gehen nur 3 Fenster auf, die kleiner sind als meine Wohnzimmerfenster. Im Klassenzimmer, in dem mein Kind sitzt, lassen sich die Fenster nur kippen. Wie da ein Luftaustausch stattfinden soll?

    Äh, in Zimmern, wo sich die Fenster nur kippen lassen, DARF bei uns gar kein Unterricht mehr stattfinden.

    Unterricht ist nur bei Einhaltung der Hygienebestimmungen erlaubt und da gehört richtiges Lüften dazu.

    Jetzt zitiere ich mal meine Oma: "Das Wichtigste ist die Gesundheit", sagte sie immer.

    Und ich habe eher geschmunzelt, da ich selbst jung war.


    Natürlich sind finanzielle Sorgen schlimm und teilweise existenziell, natürlich ist es nicht toll, wenn Unterricht nur notdürftig oder nicht gehalten werden kann.

    Aber der Virus füllt nun ja nachweislich wieder die Intensivstationen und das können Schüler, Lehrer und deren Angehörige sein, man verlässt die Schule ja wieder und geht nach Hause, auch wenn man jung und "unverwundbar" ist.


    "Das Wichtigste ist die Gesundheit!"

    Wir haben inzwischen eine extrem steigende Zahl von Schülern, die grundsätzlich in den Fernunterricht wechseln, was in diesem Schuljahr ja in BaWü erlaubt ist.

    Nur mit Voranmeldung, nur eine Stunde, mit Masken und Abstand, nur der Klassenlehrer, nur ein Elternteil, Desinfektionsmittel, Anwesenheitsliste fürs Gesundheitsamt.


    Woran müssen wir noch denken? Ab Montag ist es soweit, diesmal eine ganze Woche statt ein Tag, damit es keine zu große Durchmischung gibt. Wobei die Anmeldezahlen sehr gering sind.


    Bei meinem eigenen Kind gehe ich dieses Jahr zum ersten Mal auch nicht.

    Heute wurde in BaWü die Pandemiestufe erhöht und mehrere Eltern nehmen ihre Kinder ab morgen aus dem Unterricht. (was hier in diesem Schuljahr möglich ist)


    Jetzt habe ich eine Klasse (Zweijährige Berufsfachschule) mit fünf Schülern und drei Lehrern im Home Office, 20 Schüler und fünf Lehrer im Präsenzunterricht, es ist fast nicht mehr händelbar. Ich verstehe aber trotzdem alle Schüler und Lehrer, die zuhause bleiben.

    Und wie bezieht ihr die Schüler nun mit ein?


    Die Materialien zur Verfügung stellen ist das eine, diese zu erklären finde ich sehr schwer.


    Und in den praktischen Fächern haben wir noch gar keine Lösung. Werkstattunterricht beim Schüler zuhause statt in der Schulwerkstatt kann man schlecht von Ferne anleiten. (Nimm Papas Metallbohrer aus dem Hobbykeller und...) Vielleicht fällt bei den Risikoschülern dann die praktische Abschlussprüfung weg.

    Das Lehrerzimmer kann man meiden. Hier muss aber bei uns in Baden-Württemberg jeder eine Maske tragen.


    Im Unterricht stehe ich mit Maske vorne, die Schüler ziehen mirzuliebe (Risikogruppe) alle eine Maske auf. Das war bei keiner Klasse ein Problem.


    Die Fenster sind offen und bleiben offen. Auch unsere Kultusministerin hat erwähnt, dass das Dauerlüften die beste Methode ist.

    Pullover, Winteranorak und Decke habe ich dabei, die Schüler auch schon teilweise. Auch im Lehrerzimmer stehen alle Fenster durchgehend offen, da gibt es (bisher) keine Diskussion.


    Im Sender SWR1 sagte ein Talkgast (Virologe), dass Lehrer und Schüler an einem großen Menschenexperiment teilnehmen und ich schütze mich, so gut ich kann.

    In Pforzheim gibt es durch EINE Schülerin an DREI Schulen Quarantänemaßnahme. Soviel zur Kohortenbildung.


    Grund ist ein zusammengelegter Oberstufenkurs.


    Morgen gibt es wohl ein Treffen zwischen der Kanzlerin und den Kultusministern (Quelle: News4teachers)

    Wir bekommen ab sofort keine Corona Zahlen mehr am Wochenende. Gut so. Das Thema verliert zunehmend an Bedeutung.

    Also bei uns gewinnt das Thema gerade an Bedeutung. Die Fallzahlen steigen und vor allem unterrichtstechnisch ist es eine Riesenherausforderung mit derzeit zehn Risikolehrern (Tendenz steigend), die von zuhause aus unterrichten, die anderen Lehrer vor Ort, welche die anwesenden Schüler ohne Abstand und Maske unterrichten und die (derzeit 43, Tendenz steigend) Risikoschüler, die per Fernunterricht zuhause unterrichtet werden müssen.

    Ich empfinde das als Riesenherausforderung, die ziemlich sicher das ganze Schuljahr lang erhalten bleibt. In fast jeder Klasse fehlen Lehrer und/oder Schüler!!!

    Es gibt im neuen Schuljahr eben nicht nur gesund oder krank, sondern auch vorsichtshalber zuhause.


    Wir schätzen, dass bei uns pro Klasse 1-2 Schüler im kompletten Schuljahr vorsichtshalber zuhause bleiben. Das ist in Baden-Württemberg ohne Attest erlaubt. Die Schüler müssen dann von zuhause eigenständig mitlernen und werden über den Klassenlehrer versorgt.

    Dann gibt es je nach Jahreszeit noch weitere Schüler, die mit leichten Symptomen vorsichtshalber zuhause bleiben. Mit denen verfährt man dann ebenso.

    Auch bei Lehrern gibt es nun diese Zwischenstufe. Wenn ein Lehrer krank ist, bleibt er zuhause und muss auch nichts arbeiten. Wenn er vorsichtshalber zuhause bleibt, muss er Fernunterricht anbieten. Und diese Zahl wird eben auch schwanken. Wir gehen von zehn (von 100) Lehrern aus, die das komplette Schuljahr (wegen Vorerkrankung) vorsichtshalber zuhause bleiben. Der Rest je nach Jahreszeit (wegen Erkältungssymptomen).

    Wir rätseln gerade, wie wir das Abstandsproblem im Lehrerzimmer lösen. Klassenzimmer zu zusätzlichen Lehrerzimmern umgestalten? Wir haben aber schon jetzt ein Raumproblem.


    Tatsache ist, dass der Abstand zwischen Erwachsenen in BaWÜ auch im neuen Schuljahr bleibt und ja geplant ist, dass wieder alle Klassen, also auch alle Lehrer kommen. Mit den wenige Stunden im Notbetrieb hat das noch geklappt, für die Abstandseinhaltung im Lehrerzimmer könnten wir aber nur jeden dritten Platz belegen. (fast wie im Kino) Das ist nun die Konsequenz der Lehrerzimmer, in denen jeder nur einen winzigen Platz hat.


    Was hat sich eure Schule überlegt? Wir sind gerade echt überfragt. Vielleicht habt ihr einen Tipp auf den wir als Schulleitung in der Planungsphase gerade nicht kommen.

    Ja, bei uns (und auch bei meinem Sohn an einer ganz anderen Schule) gehen unter Einhaltung der Abstandsregeln nur acht Schüler in ein Klassenzimmer (zwei Räume mit 12 Schülern bilden die Ausnahme) Schule ist (auch bei meinem Kind) alle drei Wochen für jeweils vier Stunden am Tag.


    In Baden-Württemberg steht in einer der letzten Verordnungen etwas vom Schwerpunkt auf die Kernkompetenzen im nächsten Schuljahr. Man könnte daher in Nebenfächern Stunden (und Themen) einsparen. In Geschichte und Ethik (meine Fächer) könnte ich mir das auch vorstellen.

    Bei uns geht es weiter mit 30 Schülern in einer Klasse ohne Maske und ohne Abstand. Wegen des nahenden Herbstes/Winters bei geschlossenem Fenster und garantiert Schnupfnasen in der Klasse (Viele Schüler werden mit Erkältungssymptomen kommen, um nichts zu verpassen). Das macht mir einfach Angst.

    Dass man das Leben nicht einstellen kann, ist mir auch klar, aber warum nicht zumindest kleinere Klassen (vielleicht 16 Schüler, derzeit haben wir höchstens 8, das wäre doch ein Kompromiss)

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