Beiträge von German

    Und in Baden-Württemberg (Bad Wildbad) muss jetzt ein kompletter Gemeinderat in Quarantäne.

    Diese tagten laut Pressebericht (Pressevertreter müssen auch in Quarantäne) mit Abstand und Maske in einer großen Halle.

    Nur bei Schülern und Lehrern ist das nicht notwendig?!

    ..., in dem ja sinnigerweise nicht gelüftet wird.

    Da muss bei uns ebenso gelüftet werden (das passiert auch). Außerdem ist derzeit fast keiner im Lehrerzimmer.

    Wir sind im Unterricht oder zuhause. Wer weiter weg wohnt, macht einen Spaziergang. Es wird schon darauf geachtet, dass es keine Kontakte gibt.

    Nicht umsonst sind derzeit ja auch Konferenzen aller Art verboten (nur zwingend notwendige, aber das ist, ehrlich gesagt keine)

    Ich hoffe, das Thema läuft nicht schon unter einer anderen Überschrift.

    Aber heute wurde es bei uns ernst. 0 Grad Außentemperatur um 8 Uhr (wir sind im Schwarzwald).

    Klar, waren wir vorbereitet und saßen im Wintermantel, Rollkragenpullover und Schal auf unseren Plätzen. Manche hatten auch schon Wollmützen auf (dies mache ich dann bei minus 5)

    Im Klassenzimmer hatte es bei vorgeschriebenen regelmäßigen Stoßlüften und Lüften in den Pausen um 9 Uhr 10 Grad, um 12 Uhr 13 Grad. Und das bei einer sitzenden Tätigkeit.

    Ich erlaubte den Schüler, auch während des Unterrichts heiße Getränke zu kaufen.

    Habt ihr noch andere Ideen, über kurz oder lang betrifft das ja auch jetzt noch wärmere Gegenden.

    Gibt es Möglichkeiten der Bewegung (Bewegte Schule), die bei Corona aber auch erlaubt sein müssen. Habt ihr andere Tipps.

    Ich glaube, dass es im Winter kalt wird, damit hat kein Politiker gerechnet.

    Unter diesen Bedingungen hat heute eine Klasse eine Mathearbeit geschrieben (mit Maske bei 10 Grad). Das ist meiner Ansicht nach keine wirklich reguläre Arbeit.

    Aber Maske und Lüften MÜSSEN sein, bestätigte nochmal das Gesundheitsamt. Nur unter diesen Bedingungen dürfe die Schule geöffnet sein.

    Ich verstehe das ja auch, gestern verstarb ein Bekannter mit 57 Jahren an Corona. Aber was man in der Praxis bei dieser Kälte noch machen kann, da bin ich ratlos.

    Die Zahlen können ja nicht nur mit den Schulen zusammenhängen, oder? Momentan hängen sich alle am Thema Kitas/Schulen auf. Vlt. könnte man ja auch mal Richtung öffentlicher Nahverkehr überlegen (Und zwar NICHT "Alles zumachen!", das ist immer schnell gesagt!).

    Aber genau der ÖPNV ist zu Schulbeginnzeiten komplett überfüllt. Einer meiner Schüler sprach von einem "Schweinetransporter".

    Und wenn nur noch die Hälfte Unterricht hätte, wären die Busse auch nur noch halb so voll.

    Ich muss das einfach mal loswerden: Wenn ihr Schule als "Veranstaltung" seht, dann solltet ihr vielleicht einmal eure Einstellung gegenüber diesem Job überdenken. Ich empfinde das wirklich als krasse Abwertung der Notwendigkeit und Wichtigkeit dieser "Veranstaltung". Hier geht's nicht um "kann man mal machen, wenn man Lust drauf hat" sondern um die Bildung von Kindern und Jugendlichen. Dazu bitte mal den vorletzten NDR-Podcast mit Sandra Cisek hören, wenn ihr's mir schon nicht glauben wollt. Frau Cisek ist mir ja ehrlich gesagt erheblich sympathischer als Herr Drosten.

    Und ... Freitag, 13. Oktober 2020: Wir sind ein zweites mal Nr. 1 der offiziellen Statistik (wie schon im April):

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    :laola:

    Ich fürchte nur, wir haben da was falsch verstanden. Nr. 1 ist einfach nicht cool.

    Du hast Recht, "Veranstaltung" gehört in Anführungszeichen.

    Und Bildung ist wichtig.

    Aber Bildung funktioniert bei vielen Schülern auch im Fernunterricht, ich habe viele gute Erfahrungen gemacht. Und das Zuhause der Schüler und Lehrer ist ein sicherer Ort als die Schule.

    Grundsätzlich: Die Gesundheit der Schüler und Lehrer und deren Angehöriger ist für mich tatsächlich ein höherer Wert als die Bildung.

    Und im Fernunterricht hat man beides, Gesundheitsschutz und Bildung.

    50 Infizierte von 100000 ist derzeit die Grenze, ab der es kritisch wird.

    1000 von 410000 in Rheinland-Pfalz ergibt einen Inzidenzwert von ca. 250 und das ist per Definition Hochrisikogebiet. Prozente sind bei Corona nicht der Maßstab.

    1000von 330000 in Berlin ergeben sogar einen Inzidenzwert von über 300, wenn ich richtig rechne.

    Jede andeere Veranstaltung, die solche Werte hervorriefe, würde sofort beendet werden.

    Zumal wir in inzwischen jeder(!) Klasse Schüler haben, die von ihren Eltern zuhause gelassen werden und Fernunterricht erhalten.

    Und ein solcher Fall würde diesen Prozess weiter beschleunigen. Zumindest würden einige Eltern ihr Kind erstmal für zwei Wochen zuhause lassen.

    Wie schon erwähnt ist dies in Baden-Württemberg in diesem Schuljahr erlaubt.

    Eine Kollegin berichtet, dass es an ihrer Schule Coronafälle in der 7. , 8. und 9. Klasse gibt und nur noch der direkte Sitznachbar in Quarantäne muss.

    Das hatten wir ja auch schon diskutiert.

    Was mich irritiert: Die Kollegen werden nicht offiziell informiert, die Eltern der anderen Schüler in der Klasse werden nicht offiziell informiert, in der Zeitung steht nichts, weil die Gesundheitsämter nichts öffentlich machen.

    Das ist für mich schon die nächste Stufe von "laufen lassen". Früher wurden immer die Eltern und Kollegen informiert, wenn es einen Coronafall in der Schule gab, erst recht, wenn eigene Klassen betroffen waren.

    Sehr viele Klassenzimmer lassen sich doch gerade nur schlecht lüften. Ich kann ja übernächste Woche mal ein Bild machen von dem Zimmer, in dem ich unterrichte. Riesige Fensterfront, aber es gehen nur 3 Fenster auf, die kleiner sind als meine Wohnzimmerfenster. Im Klassenzimmer, in dem mein Kind sitzt, lassen sich die Fenster nur kippen. Wie da ein Luftaustausch stattfinden soll?

    Äh, in Zimmern, wo sich die Fenster nur kippen lassen, DARF bei uns gar kein Unterricht mehr stattfinden.

    Unterricht ist nur bei Einhaltung der Hygienebestimmungen erlaubt und da gehört richtiges Lüften dazu.

    Jetzt zitiere ich mal meine Oma: "Das Wichtigste ist die Gesundheit", sagte sie immer.

    Und ich habe eher geschmunzelt, da ich selbst jung war.

    Natürlich sind finanzielle Sorgen schlimm und teilweise existenziell, natürlich ist es nicht toll, wenn Unterricht nur notdürftig oder nicht gehalten werden kann.

    Aber der Virus füllt nun ja nachweislich wieder die Intensivstationen und das können Schüler, Lehrer und deren Angehörige sein, man verlässt die Schule ja wieder und geht nach Hause, auch wenn man jung und "unverwundbar" ist.

    "Das Wichtigste ist die Gesundheit!"

    Und wie ist dann sinnvoller Unterricht möglich?

    (Mal davon abgesehen, finde ich Quaratäne sehr belastend.)

    Genau das wird mit zunehmenden Zahlen überall zunehmen und dann ist meiner Meinung nach Schulschließung und Fernunterricht für alle effektiver.

    (Fernunterricht und Präsenzunterricht gleichzeitig hat mich im Mai extrem gefordert. )

    Wir haben inzwischen eine extrem steigende Zahl von Schülern, die grundsätzlich in den Fernunterricht wechseln, was in diesem Schuljahr ja in BaWü erlaubt ist.

    Nur mit Voranmeldung, nur eine Stunde, mit Masken und Abstand, nur der Klassenlehrer, nur ein Elternteil, Desinfektionsmittel, Anwesenheitsliste fürs Gesundheitsamt.

    Woran müssen wir noch denken? Ab Montag ist es soweit, diesmal eine ganze Woche statt ein Tag, damit es keine zu große Durchmischung gibt. Wobei die Anmeldezahlen sehr gering sind.

    Bei meinem eigenen Kind gehe ich dieses Jahr zum ersten Mal auch nicht.

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