Beiträge von agritas

    BaldPension


    Danke für Ihre realistische Einschätzung! Der Plan, erstmal etwas "kinderfernes" wie BWL zu studieren und es dann eventuell irgendwann als Quereinsteiger zu versuchen, klingt sehr vernünftig für mich.


    Ich denke, ich werde trotzdem versuchen mal ein Praktikum in einer "sozial schwächeren" Schule zu machen und mich dadurch selbst ins kalte Wasser zu schubsen.


    Auch, dass ein erneuter Versuch Mathe zu studieren nicht ganz so durchdacht sein könnte, empfand ich als guten Hinweis. Das, was mich am meisten an der Uni Mathe gestört hatte, war, dass man praktisch versucht mit 4.0 zu bestehen. Ich empfand das als sehr demotivierend, da ich für ein intensives Lernen auch gerne eine bessere Note als 3,x bekommen würde. Aber ich denke das ist nicht der Sinn des Mathestudiums...

    Puh, wo fange ich an? Mein Plan war es seit der 10 Klasse Lehrer zu werden, als ich damals Einzelnachhilfe gegeben habe. Das hat mir unglaublich viel Spaß gemacht, sodass ich dachte, meine Berufung gefunden zu haben. Ich glaube um ein guter Lehrer zu sein, muss man erstmal eine Passion für seine Fächer haben. Die hatte ich mich Mathe und Latein auf jeden Fall. Da Mathe sehr schwierig sein sollte, entschied ich mich direkt nach dem Abi anzufangen um zur Not ein paar Semester länger zu studieren. Das Mathestudium war mehr als schwierig und ich kam gerade nicht zurecht, sodass meine Motivation irgendwann nicht mehr da war und ich trotz langem Lernen die Prüfungen nicht geschafft habe. Das Erprobungspraktika habe ich nicht gemacht, da wir vorher die Schule besucht haben und auf einmal alles in mir gesagt hat, dass Lehramt falsch ist. Im Nachhinein glaube ich, dass ich einfach noch nicht bereit war fürs Lehramt, da ich das Gefühl hatte, von der Schule direkt zurück in die Schule zu gehen und "noch nichts von der Welt gesehen zu haben". Da Mathe also auch im zweiten Semester nicht funktioniert hat, entschloss ich mich ein anderes Studium aufzunehmen. Der Lehramt gedanke lässt mich jedoch nicht los. Ich erkläre einfach sehr gerne und auch in meinem jetzigen Studiengang liebe ich es Präsentationen zu halten und mein Wissen weiterzugeben. Ich überlege ob ich nun, nach vier Semestern insgesamt es nochmal mit dem Lehramt zu probieren, wieder Mathe und Latein, jedoch an einer Uni, die "schulbezogeneres" Mathe macht. In meiner alten Uni hatten wir die selben Kurse wie die Mathestudenten, also gar kein richtiges Lehramtsmathe. Das einzige was mir nun noch im Weg steht, ist die Angst vor Problem Kindern. Ich bin leider nicht der emotional gefestigste Mensch und habe einige Tiefphasen. Kinder erkennen dies nur oft und ich habe Angst, dass sie genau das ausnutzen könnten. Ich selbst war auf einem eher sozialerem Gymnasium, trotzdem hatten wir auch einige Schüler, die unsere Lehrer, vor allem die neuen, so sehr gemobbt haben, als sie merkten, dass sie sich nicht zu 100% sicher waren, bis sie echt fertig waren. Da half einfach nichts mehr. Ich bin nicht der größte Freund der Pädagogik, ich glaube, dass man vieles mitbringen muss und nicht jeder das Zeug dazu hat. Ich bin also wirklich am Überlegen, ob ich mental in der Lage bin, auch mit Kindern und Jugendlichen arbeiten kann, die einen nicht respektieren. Und da ich nun schonmal gewechselt habe, will ich mir absolut sicher sein, zumal das Studium auch sehr zeit- und arbeitsintensiv ist. Ich überlege also erstmal etwas anderes zu machen, nebenbei noch Nachhilfe zu geben und es vielleicht danach nochmal probieren sollte. Ging es vielleicht welche, die ihr Lehramt Studium bereut haben? Oder Angst hatten, die sich bestätigt hat oder nicht? Welche Tips würdet ihr geben? Kann man es wirklich "lernen" auch mit Problem Kindern umzugehen, oder muss man einfach ein bestimmtes Level mitbringen?

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