Beiträge von Funky303

    Ich habe das Beste aus zwei Welten: Meine Frau ist im tatsächlichen Home Office, ich war bis zu den Ferien teilweise in der Schule, teilweise im Fernunterricht (3 Tage Präsenz vormittag, 2 Tage vormittags Fernunterricht).


    Wir haben (noch) keine Kinder, daher ist das Ganze für uns ein Segen. Die Fahrzeit zur Arbeit entfällt für meine Frau, sie arbeitet eine Stunde mehr als vorher im Büro, ist aber effektiv eine Stunde weniger aus dem Haus. Und sie macht viel mehr bewusste Pausen und weniger im Büro vor dem PC prokastinieren. Und kann dank Terasse auch den Sommer genießen.


    Ich selber finde aber, dass ich trotz Vollzeit als Lehrer immer noch finanziell besser und zeitlich viel besser gestellt bin als Leute aus der mittleren Wirtschaft. Und dafür verdienen wir als Beamte auch wirklich angenehm. Und sind sozial abgesichert. Ganz zu schweigen von den Vorteilen der Privatversicherung.


    Meine Mutter hingegen ist in der Privatwirtschaft in leitender Position, verdient wenig mehr als ich, arbeitet aber bedeutend länger und vor Rollouts weit extremer als ich oder meine Frau.


    Daher finde ich trotz Home Office den Lehrerberuf als erstrebenswert, da wir nicht alle Ärzte, Anwälte oder Ingenieure beim Daimler sein können. Oder gar Unternehmensberater.


    Und beim Daimler wurden jetzt dank Corona auch Ingenieure et al in Kurzarbeit geschickt worden ^^.

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    Ich finde das Angebot sehr gut, egal ob es nun 300 oder 600 Eur pro Woche sind. Ich arbeite eine Woche von zweien, in der vorletzten Ferienwoche. Eine Kollegin arbeitet die letzte Woche (sie hat keine Klassenleitung im nächsten Jahr, ich schon, daher ich Woche 5).


    Und ganz ehrlich, 300 Eur (evtl sogar 600) sind viel Geld für eine Arbeit, die bei digitale vorhandenem Unterricht quasi nicht wirklich gegeben ist. Ich habe seit meinem Ref alle Unterlagen digital, nach Schulform und Fach sortiert.


    Und vor allem war die Corona-Zeit für viele (nicht alle!) Lehrer eine verlängerte Ferienzeit. Kein Nachmittagsunterricht, Fokus auf Hauptfächer.. Wer digital aufgestellt war, konnte sehr schnell umschalten.


    Und da das Ganze freiwillig ist, verstehe ich das Gejammer nicht. Natürlich ist die Lernbrücke kein vollständiger Ersatz für den Unterrichtsausfall, aber allemal besser als die Kids noch mehr nicht einzubinden. In meiner Schule trifft es nämlich genau die Kids, die aus bildungsfernen Familien kommen, die kaum digital mitgekommen sind nach dem Lockdown.


    Daher: lasst die Leute machen, die es machen wollen. Und vor allem nicht vergessen, dass wir alle als Beamte oder Angestellte die Corona-Zeit ohne Kurzarbeit oder Gehaltskürzungen oder gar möglicher Nacharbeit im Vergleich zu in der Wirtschaft arbeitenden Menschen finanziell sehr entspannt sein konnten.

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