Wenn das Kind eine THA hat, scheint es kein (reines) Erziehungsproblem zu sein, sondern eine Diagnose dahinter zu stecken. Ist diese bekannt? (Wie) wird diese behandelt? Gab es Hilfeplangespräche gemeinsam mit der Abteilung für Eingliederungshilfe des Jugendamtes? Wenn ja, welche Ziele wurden vereinbart? Wer ist wofür zuständig?
Was passiert an Vorfällen genau, abgesehen davon, dass das Kind nicht arbeitet? Was bedeutet denn Selbst- und Fremdgefährdung? Wenn das Kind suizidales Verhalten zeigt und sich in einer psychischen Notsituation befindet, dann kann man einen Krankenwagen rufen. Häufig kommen die Kinder nach einem solchen Vorfall erstmal in eine Kinder- und Jugendpsychiatrie. Leider sind da die Plätze rar, und die Kinder werden häufig viel zu früh entlassen. Wenn man Glück hat, ist grade ein Diagnostik-/ Therapieplatz frei und sie dürfen länger bleiben.
Das Kind hat ein Recht auf Bildung und zugleich auch Schulpflicht. Wenn dies in eurer Schule tatsächlich nicht gewährleistet werden kann, dann muss gemeinsam mit der Eingliederungshilfe eine Alternative erarbeitet werden. Dafür würde ich ein Protokoll führen, mit den Vorfällen, die passieren und auch den Stärken des Kindes, damit ein passendes Angebot gefunden werden kann. Durch die Konzentration auf die Stärken kann sich auch euer Verhältnis verbessern, was evtl. positive Auswirkungen auf den Unterricht zur Folge haben könnte.
Was wäre denn so schlimm daran, wenn das Kind im Nebenraum spielen würde? Besser, als den Klassenraum zu zerlegen ist es allemal. Beim Spielen lernen Kinder auch. Wie hoch ist der Anspruch an das Lernen eines Erstklässlers mit offenbar großen psychischen Problemen an einer Schule für Lernhilfe? Ist es möglich diesen zunächst zurückzuschrauben? In den entspannten Spielsituationen könnte das Kind eine positive Beziehung zur THA aufbauen, so dass diese dann perspektivisch vielleicht auch durch schwierige Situationen trägt.