Beiträge von Timm

    Zitat

    Schnuppe schrieb am 03.06.2005 15:06:
    Ich freue mich darüber, dass ich jeden Tag mit dem Fahrrad fahren kann.

    Wäre es nicht so besser:
    "Ich freue mich, dass ich jeden Tag mit dem Fahrrad fahren kann."

    Wenn "darüber", dann handelt es sich meiner Meinung nach jedenfalls um ein Präpositionalobjekt, denn freuen vergibt die Präposition "über" zwingend. Adverbiale sind im Gegensatz zu Präpositionalobjekten "freiwillige" Satzergänzungen ("Ich fahre nach Hanover", "Ich fahre im Tunnel"... ).

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    Wer mag, kann den Betreffenden mal anschreiben, woher die Videos sind und wie es mit der Authorisierung steht.
    Ich selbst habe aber keinen Bock Cyberpolizei zu spielen :O

    Freut mich auch, dass es so gut läuft. Danke für den Bericht.

    Vielleicht ist der Tipp banal, aber trotzdem: Nicht übertreiben mit der Binnendifferenzierung (so geht es mir gerne, wenn etwas Neues gut läuft). Methodenwechsel nicht nur innerhalb einer Stunde, sondern auch in der Unterrichtsreihe. Weil nichts ist für die Schüler morgen älter als die neue Unterrichtsform von gestern ;)

    Zitat

    Referendarin schrieb am 29.05.2005 20:36:
    @ Timm
    Ich habe noch eine Frage: Sammelst du beim Stationenlernen alle Ergebnisse von allen Schülern ein? Dann ist das ja vom Korrekturaufwand fast wie eine Klassenarbeit, oder?

    Ja, meistens. Bewerte es ja dann auch wie eine (1/2) KA. Manchmal nehme ich es aber auch nur zum Anlass, mündliche Noten davon zu machen. D.h. ich bestimme, wer die Lösungen vorliest und erläutert, davon wird dann eine mündliche Note gebildet.

    In Ergänzung zu gemo, der das Ganze richtig verstanden hat:

    Zitat

    Tina34 schrieb am 28.05.2005 00:37:
    Hallo,

    jetzt mal halt!!! Ich bin mir nicht sicher, ob eure Tipps (kumpeliges Verhältnis zu Schülern, gemeinsame Grillabende, betont jugendliche Kleidung) jetzt noch zur Ausgangsfrage passen.


    Draken hat - m.E. durchaus berechtigt - versucht, carl-emilia (und uns allen) aufzuzeigen, wie ein gutes Verhältnis zu Schülern (in Zukunft) funktionieren kann, wohl wissend, dass das für die aktuelle Situation nicht mehr viel bringen wird. Aber gerade das Vermeiden einer erneuten Situation dieser Dimension ist doch ein überaus berechtigtes Interesse und garantiert nicht OT.

    Zitat


    In Carla-Emilias Fall wäre das vermutlich das Dümmste, was sie noch tun könnte. Auf der Ebene "ich will euch alle verstehen" hat sie es ja schon versucht - erfolglos.
    Sehe ich bei mir ähnlich - wenn ich bei meiner Horde 12-jähriger türkischer Jungs jetzt versuche ihr Kumpel zu sein, brauche ich wohl gar nicht mehr zu unterrichten. :D Die würden das gänzlich missverstehen!! :D:D


    Das Verkumpeln ist - so wie ich es verstehe - eine billige Anbiederung. Schüler interessieren mich und bedeuten mir aber etwas über den Unterricht hinaus. Dies signalisiere ich dadurch, dass ich auch bereit bin, Zeit außerhalb des Unterricht mit ihnen zu verbringen. Man lernt sich dabei gegenseitig außerhalb der Rollen "Lehrer" und "Schüler" kennen, ohne bestehende Unterschiede zu ignorieren. Dass man in zwangloserer Atmosphäre manches Interessante über sich, die Kollegen und vor allem über die Schüler erfährt, ist ein netter Nebeneffekt.
    Jedenfalls sind derartige Unternehmungen kein Zwang, sondern ein netter Abend/Nachmittag.

    Zitat


    In bestimmten Fällen und Klassen - und ab einer gewissen Altersstufe!!! geht das wohl, ist aber sicher nicht das Allheilmittel. Meine 6.Klässler z.B. wollen definitiv mehr eine Mami (trösten, Wunden verarzten, Geschichtchen anhören) als eine Kumpeline. :D:D


    Sorry, aber jetzt bist du OT. Es ging um eine 8. Klasse und da sind Mutterinstinkte gar nicht gefragt (und wenn du in mein Profil schaust, ist das an einer Berufsschule auch nicht gefragt :D ).

    Wenn ich an carl-emilias Stelle noch einmal in eine 8. Klasse käme, würde ich auf der einen Seite mit klarer disziplinarischer Konsequenz arbeiten und gleichzeitig den Schülern mein Interesse an ihnen signalisieren, indem ich z.B. mal einen Videoabend in der Schule o.ä. anbiete. Der sollte aber keine an Bedingungen geknüpfte Belohnung und zu Beginn des Schuljahres sein.

    Zitat

    gemo schrieb am 27.05.2005 21:42:
    Ich bin's noch mal.

    Ich besteite gar nicht, dass "Strafen" auch (nur "auch"!) zu den Utensilien der Lehrer gehören.


    Gut, dann sind wir uns ja einig.

    Zitat


    Aber hier werden sie vorrangig fast als die Allheilmittel aufgezählt.
    Ich könnte stolz darauf sein, vorwiegend mit
    kinderfreundlicheren pädagogischen Mitteln und vor allem einer zu ihnen freundlichen inneren Haltung zum Erfolg gekomen zu sein.


    Weiß nicht, auf was/wen du dich genau beziehst: Aber den Eindruck kann ich nicht teilen. Im Gegenteil geht es hier den meisten um ein positives, verstehendes und förderndes Verhalten im Umgang mit den Schülern.
    Meine momentan schwierigste Klasse erfordert leider den ganzen Einsatz des Strafkatalogs. Trotz allen gehört sie zu meinen Lieblingsklassen, was schon am freundlichen Grüßen und dem Small-Talk mit den Schülern auf dem Gang auf Beiderseitigkeit beruht.

    Im Übrigen ist an drakens Ausführung sehr viel Wahres dran (auch wenn ich gemo absolut und im Detail zustimme, was die Lehrerbekleidung angeht). Der Kontakt mit Schülern über den schulischen Kontext heraus macht mir nicht nur sehr viel Freude, sondern wirkt sich überaus positiv für den Unterricht aus. Ich denke gerne an nette Ausflüge, private Videoabende, Kneipenbesuche oder Gartenfeste...zurück.

    Allerdings sind wir alle Menschen und ich habe die Erwartung aufgegeben, dass mit jeder Klasse so ein Verhältnis möglich ist. Den Gedanken, dass in jedem Fall nur mit genügend Engagement und pädagogischem Geschick ein gutes Klima zwischen Lehrer und Klasse entsteht, halte ich für utopisch.

    Zitat

    gemo schrieb am 27.05.2005 20:04:
    Deshalb kann und will ich Deine "viel zu konkreten" Fragen zu eben NICHT verallgemeinerbaren nur scheinbar SO jedem passierende Situationen nicht rezepthaft beantworten ! Die Porblematik hat sehr viel mit Deiner Person, Deinem Auftreten, Deiner Ausstrahlung in diesen Momenten zu tun.
    Das soll Dich nicht "niedermachen". In anderen Situationen kannst Du die "Superfrau" sein.


    Erstmal, schön dass gemo den richtigen Ton gefunden hat :)
    Im Großen und Ganzen gebe ich ihm Recht. Ein ähnlicher Ansatz war ja auch schon von mir genannt worden, nämlich die eigene Bedürfnisse besser herauszuarbeiten.
    Nur zu dem rein Technischen: Ich denke schon, man kann ruhiger und gefasster an die Situation rangehen, wenn man ein Instrumentarium hat, um mit gewissen Situationen fertig zu werden. Und was einige Kollegen und ich hier genannt haben, hat eben den Vorteil, dass es erprobt ist.

    Zitat

    Referendarin schrieb am 27.05.2005 19:29:
    Hallo Timm,
    welche Strafen gibt es bei euch denn für
    a) fehlendes Arbeitsmaterial


    Unterrichtsausschluss. Wer kein Material hat, kann nicht mitarbeiten und somit auch dem Unterricht nicht folgen. Die Zeit des Ausschlusses muss x2 nachgeholt werden. Dabei ist es die Pflicht der Schüler, das Nachholen des Unterrichts zu organisieren.

    Zitat


    b) ständiges Stören


    Das Übliche: Bei mir ist meist das einmalige oder ständige Umsetzen besonders hilfreich. Ansonsten Strafarbeiten, Nachsitzen, vor die Türe stellen.

    Zitat


    c) zu spät in den Unterricht kommen.


    Es gibt folgenden Laufzettel:
    --------------------------------------------------------------------------
    Name, Klasse: ___________________________


    Datum: ___________________________


    Unterrichtsbeginn: ___________________________


    Eingetroffen am: ___________________________


    Verspätung x2 nachgeholt am: ______________________


    Kürzel u. Unterschrift Lehrer: ______________________


    Kürzel u. Unterschrift Fachlehrer: _______________________


    Erläuterung:

    In der nachzuholenden Zeit hat der Schüler bei einem Kollegen den Stoff nachzuarbeiten.
    Da Zuspätkommen ein disziplinarisches Vergehen ist, wird die Zeit verdoppelt.
    Der Kollege kann dem Schüler anschließend andere Aufgaben geben oder die Zeit nur still nachsitzen lassen.
    Die Organisation des Nachholens obliegt dem Schüler.
    Sollten besondere Gründe vorliegen, die das Zuspätkommen ausnahmsweise rechtfertigen, entscheidet dies der Klassenlehrer im Einvernehmen mit dem Fachlehrer.
    -------------------------------------------------------------------------

    Zitat


    Was tust du, wenn die Schüler diese Strafen nicht machen (z.B. nacharbeiten)?


    Nachsitzen, wobei es wieder dem Schüler obliegt, das zu organisieren. Wenn nicht SL um Rektoratsarrest bitten, Klassenkonferenz und zeitweiliger Schulausschluss.

    Zitat


    Und was tust du, wenn den Schülern die Noten egal sind, weil sie eh sitzen bleiben oder weil sie demnächst die Schule verlassen oder...?


    Das Problem hatte ich ehrlich gesagt noch nie massiv. Ich glaube einfach, wenn man den Laden sonst zusammenhält, ist es auch den Sitzenbleibern u.ä. peinlich, vor der Lehrkraft und den Mitschülern mit "heruntergelassener Hose" erwischt zu werden.

    Zitat


    (2) Soll die Schülerzeitung auf dem Schulgrundstück vetrieben werden, ist dem Schulleiter auf sein Verlangen jeweils ein Exemplar mindestens 3 Tage vor beabsichtigter Verteilung zugänglich zu machen. Er kann den Vertrieb der Schülerzeitung untersagen, soweit er der Auffassung ist, dass der Inhalt oder die Art des Vetriebs der Schülerzeitschrift
    1. gegen ein Gesetz, insbesondere gegen Strafgesetze oder das Gesetz über die Verbreitung jugendgefährdender Schriften verstößt,
    2. oder eine schwere Beeinträchtigung der Aufgaben der Schule zu befürchten ist.
    (3) Vor der endgültigen Entscheidung des Schulleiters ist eine Beratung in der Schulkonferenz [...] erforderlich.


    aus der sogenannten Schülerzeitschriftenverordnung des KuMis (B-W) vom 8.6.1976

    Ja, das kenne ich. Leider haben zwei von 20 Berufskollegiaten in ihrer Projektarbeit per copy und paste Texte direkt übernommen. Beide bekamen eine sechs. Das ist aber Teil der Abschlussprüfung und somit laut Schulversuchsverordnung mit einer 6 zu bewerten.

    Für die Zukunft: Erklärung unterschreiben lassen, dass die Arbeit selbst angefertigt wurde und fremde Quellen gekennzeichnet werden müssen. Zuwiderhandlungen sind dann ohne Diskussion eine sechs.

    Ansonsten: Schüler mündlich abfragen, um zu erkennen, inwieweit sie sich mit der Sache auseinandergesetzt haben und dann eine Note bilden.

    Zitat

    carla-emilia schrieb am 26.05.2005 18:54:
    Hallo Gemo,

    dann erklär mir bitte mal ganz konkret(!), wie du mit folgender Situation umgehen würdest:


    Bevor gemo auf seine spezielle Art antwortet, erlaube ich mir ein paar Punkte anzureißen.

    Zitat


    Schon vor der Klasse passen dich die ersten SuS ab, weil sie unbedingt noch zu einem anderen Kollegen müssen, ihnen schlecht ist, sie zur Toilette müssen.


    Dazu gibt es die Pausen. Punkt. Da gibt es nichts zu diskutieren!

    Zitat


    Du kommst in die Klasse und es ist bereits sehr unruhig. Die Begrüßung machen die SuS noch mit, dann vergleichen wir zum Beispiel die Hausaufgaben. Wenn ich Glück habe, sind die SuS hier noch relativ ruhig. Nach wenigen Minuten jedoch (d.h. spätestens im weiteren Verlauf des Unterrichts) wird es fast immer unruhig.


    Ruhestörungen im Ansatz ersticken. D.h. Präsenz, Gestik/Mimik, Namen der Störer aufrufen...

    Zitat


    Teilweise haben die SuS ihre Materialien nicht dabei und müssen sich umsetzen, um überhaupt etwas arbeiten zu können.


    Das darfst du nicht hinnehmen. Ich bin da eher größzügig und schreite nicht ein, wenn sich die Schüler so organisert haben, dass mindestens ein Buch für zwei Schüler da ist. Ansonsten müssen die Schüler bestraft werden!!!

    Zitat


    Streng genommen müsste ich 100% Frontalunterricht mit 100% Einzelarbeit machen, weil ansonsten sofort das Chaos losbricht. Bei PA und erst recht bei GA nutzen zahlreiche SuS die Chance, sich mit anderen Dingen zu befassen.


    Bei der Präsentation/Ergebnissicherung Schüler aufrufen. Rückmeldung geben, mündliche Noten notieren, Druck machen!

    Zitat


    Erkläre ich einzelnen SuS etwas, geht sofort hinter meinem Rücken (im toten Winkel) das gegenseitige "Ärgern" (Wegnehmen von Sachen, kleinere Rangeleien) los.


    Das lässt sich ohne übertriebene Härte m.E nicht gänzlich abstellen. Aber du kannst die Schüler ans Lehrerpult kommen lassen, die Fragen haben Dann hast du einen besseren Überblick. Wen du erwischst, der wird bestraft. Klar sagen: "Ich kann nur das bestrafen, was ich sehe. Die ich sehe, die werden aber auf jeden Fall bestraft!"

    Zitat


    Erteile ich dann (nach vorheriger Verwarnung) Klassenbucheinträge oder gebe Strafarbeiten, steht sofort eine Horde von mehreren SuS bei mir und diskutiert erbost mit mir herum.


    1. Während des Unterrichts werden Strafen nicht diskutiert.
    2. Strafen, die du recht sicher für angemessen hälst, werden zu Zeiten besprochen, die die Ernsthaftigkeit des Anliegens überprüfen. D.h., nach der letzten Stunde oder am Nachmittag. Du wirst sehen, das meiste erledigt sich damit von selbst.
    3. Wir sind auf keinem Basar. Stimmt die Sachlage, gibt es nichts zu diskutieren.

    Zitat


    PS: Und jetzt mal ehrlich: Bist du auch als Junglehrer und jetzt als erfahrener Kollege immer mit jedem der SuS zurechtgekommen?


    Ich habe selbst Probleme. Trotz dieser Tipps, gibt es Klassen, die unruhiger/schwieriger sind als andere. Aber: Ich hatte noch nie das Gefühl, mit der Situation prinzipiell nicht zurechtzukommen.

    Zitat


    Vielen Dank für die ermutigenden Worte! Von harten Noten war in der Tat nie die Rede. Ich habe mich ganz im Gegenteil IMMER darum bemüht, meinen Unterricht samt Leistungsüberprüfungen dem sehr schwachen Leistungsstand der Klasse (den andere Lehrer bestätigen) anzupassen und wirklich fair zu benoten. Ich bin der Klasse auf jede erdenkliche Weise entgegengekommen und habe zusammen mit den Schülern versucht Lösungswege zu finden. Das alles hat nichts genutzt.

    Die KL greift jetzt gemeinsam mit mir richtig hart durch, weil jetzt der Punkt gekommen ist, an dem es so nicht mehr weitergeht. Die Klasse hatte vorher lange genug Zeit, den sanften Weg zu wählen.


    Hallo carl-emilia,
    habe jetzt lange Zeit mitgelesen und zu Beginn auch im anderen thread gepostet. Dabei ist mir eines ganz massiv aufgefallen:
    Wo bleibst DU?
    Immer stellst du andere in den Mittelpunkt. Wie du oben schreibst, bist du den Schülern entgegengekommen, hast du die Schüler gefragt, was denn eigentlich sie wollen, hast du hingenommen (!), dass wohl einige nicht zum Arbeiten zu bringen sind. Dann holst du dir über die Eltern und die KL das Okay und den Rahmen der Möglichkeiten, wie du das Ganze in den Griff bekommen kannst.
    All das ist per se nicht zu verurteilen, aber nochmal meine Ausgangsfrage: Wo bleibst Du dabei?
    Du hast in Studium und Ref bewiesen, dass du unterrichten kannst. Du hast doch bestimmt eigenene Vorstellungen und Wünsche (z.B. nur möglichst ungestört in einer Klasse zu unterrichten), die du allem Anschein nach aber lieber anderen unterordnest.
    Dabei sage ich dir: Nur wer klar seine Vorstellungen und Wünsche kommuniziert, wird ernst genommen. Du hast diesen Job erlernt und musst ihn noch viele Jahre ausüben. D.h., dass du zu Beginn mal zuerst kommst. Wenn du nämlich klar vorgibst, was du von den Schülern willst, können die sich orientieren. Wenn du dir den Gefallen tust und einen möglichst ungestörten Unterricht durchsetzst, tust du auch den Schülern und ihren Eltern einen Gefallen!
    Natürlich heißt das nicht, dass damit alles getan ist. Man muss immer bereit sein, seine Vorstellungen und Wünsche in einem gewissen Rahmen hinterfragen zu lassen und ggf. zu modifizieren.
    Aber du bist bestimmt nicht die einzige, die solche Probleme hat (wie man ja an deinem anderen thread sieht). Ich habe so pro Schuljahr im Schnitt eine Klasse, mit der ich nicht zurechtkomme. Wenn die Positionen klar sind, schalte ich da auf stur: Es wird das durchgesetzt, das für mich wichtig ist; Abänderungen sind dann nur noch in geringem Maße möglich. Damit wird aus einer Chaosklasse keine brave, aber ich komme jede Stunde psychisch unbeschadet heraus.
    So lange ich weiß, dass es bei 95% der anderen Klassen ordentlich bis sehr gut läuft, ist das einfach mal drin. Und da du immer nur von der einen Klasse redest, scheint es ja ingesamt nicht so schlecht bei dir auszusehen.
    So - und nun haut auf mich ein, wenn ihr wollt ;)

    Die Schülerzahlen sollen in den nächsten 10 Jahren um 1/4 sinken. Die Lehrerarbeitszeit soll aber auf Werte von 62-73% abgesenkt werden. Damit wird sich also die Unterrichtsversorgung verschlechtern.
    Die GEW fordert eine Teilzeitquote von 80%, d.h. langfristig eine leichte Verbesserung der Lehrerversorgung. Im Sinne der Außendarstellung Sachsens als Hightech-Land und der PISA-Ergebnisse eine gut begründbare Forderung, für die sich das Streiken lohnt.
    Viel Erfolg den Sachsen!

    Schülerzeitungen dürfen nicht zensiert werden. Allerdings kann der Schulleiter den Vertrieb der Zeitung auf dem Schulgelände untersagen.
    Deswegen hat sich manchmal eine Quasi-Zensur etabliert, d.h. die Schülerzeitungen geben "freiwillig" ein Vorabexemplar an den Schulleiter, um einem möglichen Vertriebsverbot vorzubeugen.

    Ich arbeite recht viel binnendifferenziert und gebe dir mal ein paar Möglickeiten. Rechtlich musst du dich aber selbst erkundigen, für B-W ist das jedenfalls alles durch die Notenverordnung gedeckt.

    1.) Stationenlernen ist eine typische Binnendifferenzierung. Wie das so üblich ist, gibt es Wahl- und Pflichtaufgaben. Wer will, kann zuhause weiterarbeiten (geht aber nur, wenn man die Klasse kennt und meint, Fremdleistungen erkennen zu können). Da man beim Lernen auch Fehler machen darf, bewerte ich bei neuem Stoff nur Sorgfalt und Umfang. Ansonsten gibt es 50% Inhalt, 50% Sorgfalt und Umfang. Je nach Umfang zählt das wie eine 1/2 oder eine ganze KA.

    2.) Portfolioarbeit ist eine weitere Form der Binnendifferenzierung. Zu Texten (Kurzgeschichten) oder einer Ganzschrift werden Aufgaben von unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden gestellt. Diese werden im Unterricht bearbeitet und können unter oben genannten Umständen zuhause weiterbearbeitet werden. Benotung erfolgt wie oben, das PF ersetzt eine KA.

    3) Gruppenpuzzle können auch binnendifferenziert sein. Bei den Expertengruppen gibt man den Schwierigkeitsgrad an und teilt entweder die Schüler ein oder lässt sie selbst wählen. Empfehle ich aber nur, wenn man ein gutes Verhältnis zur Klasse hat, dass sich durch die Einteilung niemand gekränkt fühlt.

    4) Letztlich die einfachste Möglichkeit: Ich gebe für Gruppenarbeiten Arbeitszeiten vor. Gruppen, die früher fertig sind und mir gezeigt haben, dass sie vernünftig gearbeitet haben, dürfen den Rest der Arbeitszeit Pause machen. Dazu sollten die Schüler aber das Klassenzimmer verlassen dürfen, sonst wird es zu laut. Natürlich muss man den Schüler vorgeben, wo sie sich aufzuhalten haben und das ab und an kontrollieren, um der Aufsichtspflicht zu genügen (auch sollte man die Schulleitung hinter sich haben).

    Ich hoffe, du findest etwas, das du umsetzen kannst.

    Gruß

    Timm

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