Beiträge von Timm

    Hm,
    ich bin mir nicht so ganz einig, ob ihr die Ergebnisse des Schily-Heesen-Eckpunktpapiers im Detail gelesen habt.
    Hier findet ihr das Papier:
    [URL=http://www.bmi.bund.de/cln_007/nn_121…eckpunktepapier]Link[/URL]

    Hier die Ausgangsposition des dbb:
    http://www.dbb.de/htm/9_126_DEU_HTML.htm
    Ein m.E. interessantes Mittel sind auch Zielvereinbarungen...
    Die Frage bleibt nat�rlich, wie das dann im Gesetzestext und der
    Verwaltungspraxis aussieht.
    Wichtig f�r alle Kollegen des gehobenen Dienstes ist aber, dass die laufbahnrechtlichen Beschr�nkungen fallen werden; der Weg von A12 nach A14 oder gar mit Leitungspositionen A15/16 ist
    damit offen!

    Und noch ein neuer Themenbereich für das Forum:

    Von cecilia lernen heißt lehren lernen!

    Vergesst eure Pobelausbildung und eure völlg ziellose Kreativität. Lest ihren thread und ihr wisst, was die (pädadgogische) Welt im Innersten zusammenhält.

    Zitat

    philosophus schrieb am 14.01.2005 14:59:
    Im �brigen: Welche der Kollegen mit den alten Arbeitsbl�ttern, meinst du, surfen hier wohl rum, um zu diskutieren? Hier sind die 0815-Didaktiker wahrscheinlich eher selten. Diejenigen, wie z. B. Heike, haben dann die Bef�rchtung, da� "Leistungsgerechtigkeit" nur bedeutet: Absenkung des Einstiegsgehalts mit einer vor der Nase baumelnden Karotte namens "Zulage", die man aber vielleicht gar nicht bekommt?!

    Da hast du mich aber einmal richtig falsch verstanden!
    Ich habe ja meine Enttäuschung zum Ausdruck gebracht, dass wir hier - m.E. in überwiegender Zahl hervorragend engagierte Lehrer - uns tatenlos mitanschauen, wie wir uns den "Rücken krumm schaffen" und andere mit ihrem minimalen Aufwand ab 13.00 Uhr wirklich frei haben (somit auch noch das negative Lehrerbild bestätigen!!!).

    Zitat

    cecilia schrieb am 14.01.2005 14:35:
    ...h�ltst du das f�r eine sachliche Antwort?


    Ne, aber :D

    Zitat

    Deshalb macht er solche Dinge mit mir gemeinsam.

    C.

    Schön, dann bist du halt sein Lexikon. Es gab ja echt mal Zeiten, da haben die Eltern einfach so ihr Wissen an die Kinder weitergegeben.
    P.S.: Warum kommst du ins Netz und dein Sohn nicht?!

    Zitat

    philosophus schrieb am 14.01.2005 14:30:
    Die Reaktionen auf die PISA-Studie, die ja auch auf "Verbesserung" zielen, sind doch letztendlich eher entmutigend: Zentralabi (ich wei�, andere Diskussion), Vergleichsarbeiten noch und n�cher... Es wird nicht auf Qualit�t, sondern auf Druck gesetzt - obwohl man ja eigentlich wei�, da� K�he nicht vom Wiegen fett werden.


    Sorry, aber die Kuh bzw. der Vergleich hinkt oder stimmt an sich schon nicht.
    Der Bauer, der weiß, dass seine Kuh gewogen wird und damit auch einen Wert zugemessen bekommt, wird anders mit ihr Umgehen, als der Bauer, der pro Kuh einen Einheitswert bekommt.
    Und im Gegensatz zum Gewicht schadet Mehrwissen nicht!

    Zitat


    Und "nach Leistung" wird in der bildungspolitischen Umsetzung sicherlich nicht auf komplexe Evaluationsmaßnahmen setzen (wer sollte die auch durchf�hren?). Im Gegenteil: vermutlich eher als Mittel zur (verdeckten) Leistungskürzung denn zum Ansporn.

    Ich w�re sehr f�r leistungsgerechte Bezahlung, bin aber sicher, da� das nur Rhetorik ist, die l�ngerfristig K�rzungen bem�nteln soll.


    Sorry, woher nimmst du diese Sicherheiten?
    Ich meine am Beispiel Heesens aufgezeigt zu haben, dass man an durchdachten Konzepten - über gute Lobbyarbeit vermittelt - nicht so leicht vorbeikommt.
    An Beharrungsvermögen und Neinsagen ja. Oder wie effizient waren unsere Verbände mit dieser Einstellung in den letzten Jahren?!
    Wenn im Kern etwas Sinnvolles kommt, dann - aber das ist jetzt wirklich nur meine persönliche Einstellung - gestalte ich lieber mit, als dass ich lamentiere, was denn alles daran schlecht sei.
    Das ist vielleicht wirklich eine Weltanschauungsfrage, aber ich glaube, das Mitgestalten unter den genannten Bedingungen macht zufriedener als das Lamentieren!

    Liebe Kollegen,

    ich bin unheimlich geschockt von
    - eurem Pessimismus, der in den Antworten durscheint
    - von (dem daraus resultierenden) Beharrungsvermögen, das in die Richtung läuft, es solle doch am besten alles beim Alten bleiben.
    Seid ihr schon so durch die Mangel gedreht worden, dass ihr nichts mehr Positives erwartet?
    Ich spare es mir, rhetorische Fragen zu stellen, sondern möchte begründen, warum es so, wie es gerade ist, himmelsschreiend ungerecht ist,
    1. weil der Kollege, der sein Unterricht unmotiviert mit 20 Jahre alten Arbeitsblättern oder ganz unvorbereitet durchzieht, gleich entlohnt wird, wie diejenigen, die sich den Allerwertesten aufreißen.
    2. weil derjenige, der sich engagiert, mindestens 12 Jahre warten muss, bis er mal das "O" vor dem Studienrat anstreben kann.
    3. weil diejenigen, die in dem gehobenen Dienst stehen (und an Berufsschulen z.B. fast die gleiche Arbeit machen wie die Kollegen im höheren Dienst) außerhalb der Schulleiterstellen kaum Aufstiegsmöglichkeiten haben.
    4. weil Kollegen, die Schüler nur als Störfaktoren empfinden und Generationen von Schülern mit übelsten Unterricht quälen, das ungestraft tun dürfen.

    Peter Heesen, übrigens Studiendirektor und Kollege, hat meines Erachtens einen mutigen und notwendigen Schritt gemacht, das Beamtentum zu reformieren und in seinem Prinzip zu bewahren.

    Entegen dem, was ihr hier postet, hat er gezeigt, dass man mit guten Konzepten und guter Lobbyarbeit unsere Interessen voranbringen kann.

    Wo sind eure Konzepte, leistungsgemäße Besoldungsanteile umzusetzen, jenseits des "das wolle wir nicht", "das wird eh nichts"?!

    Ich denke, dass man mit einem vernünftigen Beurteilungsmix und mehr Selbständigkeit der Schulleitungen durchaus halbwegs gerechte Leistungsbeurteilungen erzielen kann. Die absolute Gerechtigkeit gibt es natürlich nicht; das wissen wir bei unserer Notengebung und lassen andere damit leben, dann müssen wir auch damit leben.

    Beurteilungskriterien könnten sein:
    - Vergleichsarbeiten, die dem jeweiligen Lernumfeld zugeordnet werden müssen.
    - Unterrichtsevaluation durch Schulleitungen und ältere Schüler.
    - Außerunterrichtliches Engagement.
    - Fortbildungswilligkeit und die Fähigkeit, neue Erkenntnisse auch an Kollegen zu kommunizieren.

    Wie gesagt, der Mix macht es. Der Kollege, der viele neue Unterrichtskonzepte ausprobiert und weitergibt, deswegen aber vielleicht schlechtere Ergebnisse in Vergleichsarbeiten hat, wird holistisch gesehen immer noch bessere Beurteilungen bekommen als einer, der sich nirgends hervortut.

    Lasst uns doch darüber nachdenken, wie man das Ganze messen könnte statt hier tumbes Beharrungsvermögen an den Tag zu legen!

    Ich weiß nämlich ehrlich gesagt nicht, ob meine intrinsische Motivation die nächsten 30 Jahre reicht oder ob ich nicht auch mal durch Leistungszulagen extrinsisch motiviert werden muss...

    Zitat

    Heike schrieb am 13.01.2005 21:04:
    Das Mitteilen der Abiaufgaben vorher ist jedoch meiner Meinung nach höchst selten - soviel ich weiß, fliegt das jedesmal auf, weil die Schüler nicht dichthalten.


    Früher war es in BW trotz Zentralabitur so (eigentlich Etikettenschwindel; zentral ist nur der schriftliche Teil und die gesamte Einteilung der Prüfer), dass für das Mündliche mehrere Themenvorschläge vom Fachlehrer eingereicht wurden. Der exteren Prüfungsvorsitzende hat diese dann ausgewählt. Es gab einige Kollegen, die just diese Aufgaben zuvor geübt hatten und meines Wissens nie oder kaum Probleme bekamen.

    Zitat


    Auch die Vergleichbarkeit durch Ergebnisse halte ich für vage - es ist doch immer mauscheln möglich (zur Not erklärt man beim Zentralabi den Schüler während der Klausur, wie's gemeint ist) - nur: die einen werden mauscheln, die anderen nicht, das ist eine Frage der Disposition - ich denke, das Zentralabi macht's einfach nicht gerechter - nur weniger individuell.


    Ne, das ist kaum möglich. Je nach Saalgröße sind 2-4 Lehrer als Aufsicht da, die auch noch in gewissen Intervallen wechseln.
    Das Ganze ist so ein "heiliger" Akt, dass die Aufgaben vom Schulleiter im Besein von Zeugen zur vorgegebenen Uhrzeit morgens aus dem Safe geholt werden!

    Um sich über das bw Zentralabi kundig zu machen, empfehle ich folgende Startseite:
    http://www.gbg.wn.schule-bw.de/strubipla2004.htm

    Methode 5:
    "Offener Unterricht"
    Klassenzimmert�r auflassen, Aufgaben reinschmei�en und ins Lehrerzimmer setzen.

    Meine Unterrichtsvor- und nachbereitung findet zu 75% in der Schule statt. Ich habe jede Menge Hohlstunden und als Berufsschullehrer einen richtigen Arbeitsplatz mit ausreichend Stauraum in Schr�nken :) Da wir zu viert in einem Lehrerzimmer sind und sich unsere Hohlstunden selten decken, gibt es auch kaum Ablenkung.

    Wenn ich dann 8-10 Zeitstunden mit Unterricht und Vorbereitung durchpowere, bin ich daheim zwar erstmal platt, aber habe daf�r dort selten Arbeit rumliegen.

    Im �brigen bekommt man es mit etwas �bung hin, bei sch�lerzentrierten Phasen "Multitasking" zu betreiben:
    Man hat die Klasse so im Blick, dass man bei Problemen schnell vor Ort ist und kann gleichzeitig noch das l�stige einfachere Korrekturgesch�ft erledigen...

    Ansonsten ist man als Gemeinschaftskunde- und Deutschlehrer st�ndig bei der Arbeit, sobald man etwas liest...

    Musik. Als Vorübung zum eigenen Rap à la Fanta 4:

    In B-W wäre das insofern kein Problem, weil die Entwürfe beim Landeslehrerprüfungsamt landen; da kommt also keiner so schnell dran.
    Aber: Wenn du hier eine extra Showstunde einführst, die in den normalen Themenkreis nicht reinpasst, kann das schnell übel auffliegen. Je nach Besuchendem wirst du gefragt werden, wie deine Reihe bisher aussah und wie die weiteren Planungen sind; wieso diese Stunde gerade jetzt und in dieser Art...
    Also, wenn's in die Reihe gut passt, kein Problem, schließlich will man ja bei den Besuchen zur Verbeamtung "Unterrichtsrealität" sehen (und ich benutze heute noch die ein oder andere Examensstunde). Sonst würde ich aber die Finger davon lassen!

    Zitat

    the-unknown-teacher-man schrieb am 12.01.2005 20:37:
    ... aber vielleicht liegt es an meinem Computer...
    zumindest wird mit der 11.1.2005 als "heute" präsentiert, der 10.1.2005 als gestern.
    Beiträge vom 12.1.2005 (was ja zum Zeitpunkt, zu dem ich das schreibe, wirklich "heute" ist) werden unter diesem Datum angegeben und auch chronologisch richtig über den Beiträgen von "heute"=11.1.2005 gestellt...

    ist jetzt mein PC kaputt oder liegt das am Forum? ?(

    mfg
    der unbekannte Lehrer


    Hatte neulich ein ähnliches Problem; stimmt deine Systemzeit/dein Systemdatum?

    Zitat

    philosophus schrieb am 12.01.2005 22:31:
    Bin ja Romanist und kein Germanist, aber ich kann mich noch mit Grausen an die frz. Sprachatlanten erinnern, in denen die unterschiedliche Aussprache simpelster Wörter dokumentiert war, die sich, wenn sie denn auch mundartlich niedergeschrieben wurden, natürlich auch in der Graphie unterschieden. Wer entscheidet in einer nicht strikt normierten Sprachvarietät wie der Mundart welche Schreibweise die akkurate ist?


    Laempel wollte ja keine Mundart schreiben, sondern einen umgangssprachlichen Begriff in ihrem Text verwenden. Damit ist die Frage beantwortet: Hier gilt der Duden.
    Und ich habe mich ja auch in diesem Sinne allgemein als "Sprachpurist" geoutet, d.h. so weit wie möglich bei der Übertragung in die hochdeutsche Schriftsprache die fremdsprachige Wurzel erkennbar lassen...
    Aber Laempel ist im Recht; zurück zum Thema!

    Zitat

    philosophus schrieb am 12.01.2005 22:13:
    Nana, die Franzosen waren ja nicht nur im Süden, sondern auch an Rhein und Ruhr... ;)

    Gib mal "Fiesematenten" bei Google ein, da staunt man.

    Jau, aber deswegen ist es nicht richtiger: Duden sagt "Fisimatenten"; hat ja nun wirklich nichts mit fies zu tun! Warum der Duden das aber allein aufs Lateinische zurückführt, bleibt mir schleierhaft...

    Im Übrigen sprechen das viele Süddeutsche auch mit einem [v], so dass ich denke, dass es dann schon eher im Süddeutschen seinen Weg ins Deutsche gefunden hat, wie andere Ausdrücke (Billett, Trottoir,...)

    Zitat

    Laempel schrieb am 12.01.2005 21:42:

    Und die Eltern: die treten für mich so oder so erst dann auf den Plan, wenn ihr Sprössling Fiesematenten macht.


    Nur so nebenbei als süddeutscher Sprachpurist:

    Bitte Fisimatenten; eigentlich gehört vorne ein "v" hin.
    Denn die dazugehörige Geschichte:
    In der napoelonischen Besatzungszeit baten die französischen Soldaten die süddeutschen Mädchen mit
    "Visitez ma tente" in ihr Zelt, was die Mütter zu dem Ausspruch führte: "Mach mir keine Fisimatenten" :D

    Zitat

    Heike schrieb am 12.01.2005 18:21:
    Wenn das Zentralabi kommt, werden außerdem die selben Inhalte bei verschiedenen Lehrern verglichen. Und ich brauch euch ja nicht zu erklären, dass nicht alle Lehrer dieselben Inhalte gleich gut und gründlich vermitteln. Mit Gerechtigkeit hat das jedenfalls nix zu tun. Die Schüler, die z.B. bei unserem Herrn "Lest mal das Buch und sagt mir was drinstand" Unterricht haben, müssen sich dann das Thema halt selbst draufschaffen.... Vergleichbarkeit? Weia!

    [...]

    Und außerdem wird der Unterricht natürlich auch insofern leiden, als man die möglichen Abiaufgaben zu einem Schwerpunktthema des Rahmenplans antizipieren muss und damit ich ja alle möglichen Felder abgedeckt habe, werde ich eher in die Breite als in die Tiefe gehen. Etwas, was den Schülern eh schon schwer genug fällt: einmal einen Gedanken bis ganz zuende denken, sich mal auf philosophische Fragen einlassen, mal weg vom ausgetretenen Pfad denken, mal kreativ und persönlich schreiben, mal stundenlang debattieren ohne dabei ein fixes Lernziel (außer dem des Selberdenkens) zu haben, mal kritisch zu sein und wenn's noch so lange dauert ...all die wichtigen Dinge, die die humanistische Bildungsidee so vorgesehen hatte...


    Ne, Heike, da hast du dich nicht besonders gut informiert. Ich weiß nicht, wie es in Bayern ist, aber ein Blick nach BW hätte dir gezeigt, dass dein letzter Teil der Argumentation nicht sehr stimmig ist.
    Schau mal bitte hier nach, was die Sternchenthemen z.B. zum Fach Deutsch betrifft:
    http://www.oberschulamt-tuebingen.de/abteilung2/a20…erpunkt2006.pdf
    In BW haben wir Deutsch in 12/13 4-stündig; wenn also mit der Abhandlung der Sternchenthemen keine Zeit mehr sein sollte, anderes zu tun, muss der Lehrer wohl echt etwas falsch machen.
    Auch haben Schüler wirklich eine gute Auswahl, was sie im Abi selbst in Angriff nehmen und was sie schwerpunktmäßig vorbereiten wollen.

    Dann das Gerechtigkeitsargument:
    Das ist doch ein Scheinargument. Der eine Lehrer lässt die Abithemen die Schüler wissen, macht sie leichter als der andere,... Das ist doch noch viel ungerechter.
    Und: Warum soll man Lehrer nicht vergleichen dürfen? Niemand sagt beim Zentralabitur etwas, wenn ab und an Klassen schlechter abschneiden, weil es an der Lerngruppensituation liegt.
    Aber: Der Kollege, der immer wieder miese Ergebnisse einfährt, kann wohl kaum eine Mitschuld verleugnen. Da durch das Zentralabi diese Defizite aufgedeckt werden, entsteht ein Druck, der in seinen Auswirkungen positiv für die Schüler ist.
    Ich erspare mir vorerst aufzuzeigen, welche Mängel bei Kollegen durch zentrale Prüfungen ans Licht gekommen sind und durch Druck der Kollegen und Vorgesetzten wenigstens gemildert werden konnten!

    Zitat

    Conni schrieb am 12.01.2005 15:56:
    Thema: Kind liest jetzt-KL entmutigt! Was tun?


    Cecilia
    Ja, wenn ich das so mitlesen, kann ich mich des Eindrucks gar nicht erwehren, dass du eigentlich gar keine Frage stellen, sondern über deine Erfolge (oder dein Vorgehen gegen deiner Meinung nach schlecht unterrichtende Lehrer) berichten möchtest.

    Conni


    Bin für einen eigenen Forenbereich mit dem Titel:
    Cecilias Kummerkasten und die Ungerechtigkeiten des Schullebens :D

    Hm,
    ich habe momentan das Gefühl, dass es problematisch ist, das Inhaltliche von der Selbstevaluation zu trennen.
    Wenn ein Schüler z.B. die Frage beantwortet hat, woran er weiterabeiten möchte, wie wird das denn in den Unterricht integriert?
    Oder, wenn er feststellt, dass sich Probleme aufgetan haben, wäre es doch sinnvoll, dass er auch die Beantwortung dokumentiert.
    Meines Erachtens wäre es gut, das Lerntagebuch mit einem Angebot an Aufgaben und Texten zu kombinieren, so dass ein Portfolio entsteht, in dem der Schüler für sich und nach außen seinen Lernfortschritt auch augenfällig dokumentieren kann.
    D.h. im Unterricht werden Texte behandelt und der Schüler entscheidet dann aufgrund einer niederzulegenden Selbsteinschätzung, ob er zum Beispiel an Aufgaben zum Textverständnis weiterarbeitet oder sich zusätzliches thematisches Material zu Gemüte führt. Natürlich kann er auch jederzeit zusätzliches Material einbringen.
    Eine zu starke Betonung der Reflexion stumpft meiner Erfahrung nach die Schüler schnell ab; fehlt gar die Verknüpfung zum Weiterarbeiten werden schlechtere Schüler immer wieder die gleichen Probleme feststellen, was sehr demotivierend wirkt. Eine ständige Reflexion heißt, sich ja auch ständig unter Druck setzen. Und ich bin ein überzeugter Anhänger davon, dass es auch (möglichst) bewertungsfreie Räume im Unterricht geben muss.
    Nach der x-ten Selbstevaluation im Fachkundeunterricht der Berufsschule haben meine mir als Klassenlehrer anvertrauten Schützlinge gemeint, sie würden jetzt halt in die Kategorien konsequent eine zwei oder drei schreiben, schließlich ginge es doch darum, den Inhalt zu verstehen und sich nicht immer auf die Selbstbewertung konzentrieren zu müssen.

    Ich habe auch mit einem 3/4 Deputat angefangen und weiß, dass es ein beachtlicher Teil der Kollegen auch so gehandhabt hat.
    Ich finde es als Einstieg optimal. Am Anfang braucht man doch noch für alles länger, das Fundament fertiger Stunden ist noch gering, Unterrichtsbesuche für die Verbeamtung stehen an und man kann - so nichts anderes anliegt - auch mal ganz ausgefeilte Stunden á la Ref machen. Wenn du gute Stundenplanmacher hast, ist sogar ein freier Tag drin!!!
    Für die Verbeamtung hat dies keine Auswirkung.
    Wenn man nicht auf das volle Gehalt angewiesen ist, m.E. nur zu empfehlen.

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