Beiträge von Timm

    @ Heike: Mit oben aufgeführten Zitat am Anfang meines Beitrags bezog ich mich auf dein Statement, es gebe keine herrschaftsfreien Räume und man könne die begriffliche Klärung des Diskutierens ins Philosophische beiseite schieben. Auch hat mich etwas irritiert, dass du die Begründung von gewissen Verhaltensweisen als "Spiel" und "Diskussion" benannt hast.
    Aber wenn wir d'accord sind: wunderbar!

    @ Hannes: Ich habe ziemlich von Beginn an angeführt, dass ich eine nähere Erörtung oder vertiefte Begründung für widersinnig halte. Alles, was du sagst, kann ich also unterschreiben (insbesondere den Aspekt, sich nicht in ihre "Kultur einzumischen") mit einer kleinen Klarstellung: In klar erkennbare, nicht gegenseitig provozierende Privatgespräche außerhalb meines Unterrichts (Pause, Ausfahrten,...) habe ich mich m.E. nicht einzumischen. So viel Freiraum und weghören muss sein. Aber meistens werden sie eh rot, wenn ich zufälligerweise neben ihnen stehe und sie bemerken, dass ich die drastischen Wörter wohl gehört haben muss :D

    Zitat

    Herrschaftsfreie Räume gibt's bei Habermas - in der Schule, da können wir uns die Luft sparen - nicht. Und das gilt ja dann nicht nur für die Schüler... auch für uns.

    Nein Heike, das sehe ich anders. Natürlich bekommen wir keinen herrschaftsfreien Raum, wie ihn Habermas gerne gehabt hätte. Aber etwas Ähnliches:
    In den 70iger Jahren hatten viele konservativ geführte Bundesländer die Befürchtung, die eherer linke (Jung-)Lehrerschaft könne die Schüler "negativ" beeinflussen. Deswegen gab es Ende der 70iger den so genannten "Beutelsbacher Konsens":

    I. Überwältigungsverbot. Es ist nicht erlaubt, den Schüler - mit welchen Mitteln auch immer - im Sinne erwünschter Meinungen zu überrumpeln und damit an der "Gewinnung eines selbständigen Urteils" zu hindern . Hier genau verläuft nämlich die Grenze zwischen Politischer Bildung und Indoktrination. Indoktrination aber ist unvereinbar mit der Rolle des Lehrers in einer demokratischen Gesellschaft und der - rundum akzeptierten - Zielvorstellung von der Mündigkeit des Schülers.

    2. Was in Wissenschaft und Politik kontrovers ist, muß auch im Unterricht kontrovers erscheinen. Diese Forderung ist mit der vorgenannten aufs engste verknüpft, denn wenn unterschiedliche Standpunkte unter den Tisch fallen, Optionen unterschlagen werden, Alternativen unerörtert bleiben, ist der Weg zur Indoktrination beschritten. Zu fragen ist, ob der Lehrer nicht sogar eine Korrekturfunktion haben sollte, d. h. ob er nicht solche Standpunkte und Alternativen besonders herausarbeiten muß, die den Schülern (und anderen Teilnehmern politischer Bildungsveranstaltungen von ihrer jeweiligen politischen und sozialen Herkunft her fremd sind.
    Bei der Konstatierung dieses zweiten Grundprinzips wird deutlich, warum der persönliche Standpunkt des Lehrers, seine wissenschaftstheoretische Herkunft und seine politische Meinung verhältnismäßig uninteressant werden. Um ein bereits genanntes Beispiel erneut aufzugreifen: Sein Demokratieverständnis stellt kein Problem dar, denn auch dem entgegenstehende andere Ansichten kommen ja zum Zuge.

    3. Der Schüler muß in die Lage versetzt werden, eine politische Situation und seine eigene Interessenlage zu analysieren, ,sowie nach Mitteln und Wegen zu suchen, die vorgefundene politische Lage im Sinne seiner Interessen zu beeinflussen. Eine solche Zielsetzung schließt in sehr starkem Maße die Betonung operationaler Fähigkeiten ein, was aber eine logische Konsequenz aus den beiden vorgenannten Prinzipien ist. Der in diesem Zusammenhang gelegentlich - etwa gegen Herman Giesecke und Rolf Schmiederer - erhobene Vorwurf einer "Rückkehr zur Formalität", um die eigenen Inhalte nicht korrigieren zu müssen, trifft insofern nicht, als es hier nicht um die Suche nach einem Maximal-, sondern nach einem Minimalkonsens geht.
    http://www.lpb.bwue.de/beutels.htm

    Die Frage nach einer "richtigen" Diskussion in der Schule ist keine philosophische, sondern eine didaktische.

    Ich wehre mich als Gemeinschaftskundelehrer deswegen explizit gegen "Diskussionen", die letztlich nur die Meinung des Lehrers antizipieren sollen.

    Versuche mal, im Gemeinschaftskundeunterricht (aber auch sonst) herauszubekommen, welche politisch-moralischen Vorstellungen Schüler haben, wenn sie jahrelang von pseudolibertären (Spät-)68ern bearbeitet wurden. Da wird einiges zerstört und eben das Problem sehe ich bei der "Diskussion" über "richtige" Sprache auch.

    Wir als Vertreter der (Erwachsenen-)Gesellschaft wollen gewisse Verhaltensweisen und begründen sie natürlich. Wenn ich den Schülern das Thema unbedingt näher bringen will, lass ich sie einen Text bearbeiten und die Gründe heraussuchen, aber nicht erlernen, wie man den Lehrerwillen antizipiert.

    Nochmals: Das sind für mich didaktisch-pädagogische Fragen und keine philosophischen!

    Fühle mich jetzt gerade angesprochen, weil ich in einem gerade laufenden Thread schärfer diskutiert habe.
    Aber ich finde das nicht unbedingt neu. Ich denke gerade an den Thread "Wo die Liebe hinfällt" zurück, wo es doch auch überaus kontrovers zuging. Trotz allem habe ich wenige Zeit später mit Teilnehmern überaus produktiv Stundenplanungen hier diskutiert.

    Also ich denke, ein ewas schärferer Ton im bisherigen Rahmen belebt ab und an das Forum. Man muss ja auch trennen, dass es zum einen Diskussionen gibt und zum anderen Hilfegesuche oder persönliche Fragen. Letztere werden doch in einem überaus freundlichen, fast familiären Ton beantwortet (im Gegensatz zu referendar.de) und erstere sind hoffentlich wie in einer Auseinandersetzungen mit Freunden auch wieder vergessen, so sie jemanden negativ tangiert haben,

    Zitat


    Mit pro und contra würde ich in der 7. gar nichts machen, das ist ja schon eine Erörterung und in der Regel zu schwierig. (Ich kenne deine Schüler nicht, unterstelle das aber einfach mal.) Dann brauchst du sprachliche Mittel, die du beim Argumentieren verwenden kannst, begründende Konjunktionen, Einleitungen etc. Das kannst du an einem Beispieltext machen.

    Sehe das ähnlich. In der 7ten Klasse Gymnasium ist in B-W das mündliche Argumentieren vorgesehen, da würde ich dann in der Hauptschule nicht weit darüber hinausgehen.
    Mein Vorschlag: Lass die Schüler doch lieber im Unterricht das sachgerechte Erstellen von Argumenten und das faire Diskutieren üben.

    Gruß

    Timm

    Ich wollte doch auch sagen, Schüler sind eigentlich bei Unterrichtsbesuchen ausgesprochen fair.

    Wenn du eigenverantwortlich unterrichtest und die GA machen lässt, würde ich aber im Unterrichtsentwurf explizit erwähnen, dass die Schüler eher schlagwortartig kommunizieren und dass du eben deswegen die Schüler aus der Reserve locken willst.

    Wann ist es denn so weit?

    Drück dir jedenfalls schonmal jetzt fest die Daumen!

    Zitat

    [

    Das ist jetzt fast OT, aber damit hab ich dann wieder ein Problem. Zumindest in Teilbereichen ist es doch gerade das Besondere an der Institution Schule, daß in ihr die gesellschaftlichen Prämissen eben nicht einfach so hingenommen, sondern durchaus thematisiert und ggf. in Frage gestellt werden.

    Dann hole ich auch einmal etwas aus: Eine Diskussion muss für mich in einem möglichst "herrschaftsfreien" Raum und unter möglichst Gleichgestellten mit prinzipieller Ergebnisoffenheit laufen.
    Es gibt viele Sachen, die die Schüler diskutieren können und die annährend ergebnisoffen sind (in Gkde gibt es nur den Rahmen der FDGO), das kann vom Ziel einer Klassenausfahrt (so sind wir in einer Brauerei gelandet :D ) bis zu politischen Diskussionen gehen (habe nach einer Diskussion zum Irakkrieg in einer 11ten Klasse meine Meinung wirklich verändern müssen).
    Es kann aber (in diesem Fall) keine ergebnissoffene Diskussion über gesellschaftliche Prämissen geben. Denn niemand von uns ist im Ernst bereit, die Konsequenzen aus einem unerwünschenten Ergebnis zu ziehen.
    Oder ums mit der politischen Philosophie zu halten: Ändere ich die Prämissen (besser: Axiome) eines Gesellschaftsmodells, wird die Gesellschaft anders aussehen (ich verweise auf die modernen Vertragstheoretiker). Wer von uns ist bereit, eine Gesellschaft zu akzeptieren, in der Freundlichkeit keine Vorassetzung mehr ist?
    Jetzt nochmal zum Pädagogischen: Heranwachsende brauchen ein "umzäuntes Feld" und jemanden, der sie mahnt und notfalls einfängt, wenn sie ausbrechen (ohne sie in ihrer Person in Frage zu stellen). Freilich werden die Umzäunungen begründet; sie stehen aber prinzipiell nicht zur Diskussion. Aufgabe der Jugendlichen ist es, in diesem Feld ihre Freiräume zu finden.
    Wenn gewisse Umzäunungen obsolet erscheinen, muss deren Verschiebung erkämpft werden (siehe 68er Bewegung).
    Eine Friede-Freude-Eierkuchendiskussion im Stuhlkreis mit Erwachsenen, die ehrlich nie zu einer Veränderungen bereit sind, trägt höchstens zu einem gegenseitigen Ekelgefühl bei.
    Natürlich macht jeder einmal einen Fehler, sich auf Diskussionen einzulassen, die nach meiner Definition keine sein können. Aber es gibt ganz bestimmte Lehrer-/Erziehertypen, zu deren wichtigsten "Erziehungsmittel" diese "Methode" gehört und die dann auch noch im Betroffenheitsjargon die Jugendlichen diskreditieren (obwohl ihr eigenes erzieherisches Versagen mitausschlagebend ist). Und diesen Erwachsenen gilt meine professionelle Verachtung - sorry, ich kann es nicht freundlicher formulieren, ohne unehrlich zu werden.

    Zitat

    Auch das Schichtenmodell kann man hier nicht unbedingt anführen - das ist doch alles schon so stark durchmischt.

    LG
    Tina

    Richtig, das gängige Modell ist eher das Milieumodell. Und nach diesem kann jemand aus der gleichen Schicht, sich völlig unterschiedlich verhalten und selbst identifizieren.

    @ Mia: Wenn du die ersten zwei Beiträge nochmal durchlesen wirst, würde meine Argumentation etwas schlüssiger. In der Sache sind wir uns einig. Mir ist es nur wichtig, solche gesellschaftliche Prämissen nicht zur Diskussion zu stellen, sondern deren Einhaltung einzufordern.

    Zitat


    Mal abgesehen davon, halte ich es auf für ein denkbar schlechtes Argument, allen anderen hier die totale Unkenntnis darüber zu unterstellen, was den Umgangston in der Berufswelt angeht. Denn aus der Art, wie du schreibst, lese ich heraus, dass du dich für den Einzigen hältst, der eine Ahnung davon hat. Sorry, auch das halte ich für wenig sachlich.

    Nein, ich halte mich nicht für den Einzigen. Wo steht das?
    Ich gebe dir nur nicht Recht und da hast keines meiner Argumente entkräften können, ja bist ja nicht einmal darauf eingegangen!

    Pädagogenkram (Achtung, leicht OT): Wir bilden einen Stuhlkreis, diskutieren alles schön aus und haben uns nachher alle lieb. Am besten noch eine Schulverfassung dazu und schon ist Friede-Freude-Eierkuchen. Das sind dann solche Schulen, an denen die aufsichtsführenden Lehrer an rauchenden Untersechszehnjährigen vorbeigehen und die Schüler es schaffen, die Theatervorstellung "Andorra" so zu stören, dass es mehrere Tage in der Lokalpresse ist (ein im Unterricht verfasster Schülerkommentar in der Zeitung "Wir sind in der Pubertät und können nicht so ruhig sein" X( ). Das ist mein erweiterter Impetus: Setzt den Schülern Regeln, anstatt auf pseudo-gleicher Betroffenheitsebene sie nur zuzuquatschen.

    Wen das provoziert, gut so! Denn die oben geschilderte Art von Kollegen begeht ein Verbrechen an den Schülern: So manche, die keine Regeln einhalten können, scheitern im Leben!

    P.S.: Ich wollte nienamd persönlich angreifen, aber die Konsequenzen einer falschen Herangehensweise schildern. Allerdings sage ich auch ehrlich, dass es die genannte Art von Kollegen gibt und ich diese für ungeeignet halte, Heranwachsende zu erziehen.

    Sorry Mia,
    hast du auch nur einmal daran gedacht, dass der Beobachter die Situation ändert? Außerdem spielt diese Sache wohl eher bei den Jungs eine Rolle als bei Frauen!
    Natürlich ist die Lehrersozialisation relevant. Wer einmal in den entsprechenden Bereichen mitgearbeitet hat, kennt den Umgangston (ich weiß, wovon ich rede). Die Krux ist doch, dass besonders an Haupt- und (gewerblichen) Berufsschulen zwei Welten aufeinander prallen, wie sie unterschiedlicher nicht sein können. Im besten Falle kommen die Lehrer noch wie Mia aus einem Arbeiterhaushalt (wobei ich das Selbstverstädnis eines Arbeiterhaushaltes vor 30 Jahren nicht mit dem von heute vergleichen möchte...), aber spätestens mit dem Erreichen der Sekundarstufe ist im Regelfall die Umwelt stark verschieden.

    Vor allem kapriziert ihr euch auf einen Teil meines Beitrages, der nur zeigen soll, wie die Schüler kontern können. Mein Hauptaussage war aber:

    Es gibt einige Regel, die nicht zur Diskussion stehen. Im Unterricht wird in einer gepflegten Sprache gesprochen und mit den Mitschülern korrekt umgegangen. Der Pädagogenkram, den ich meine, ist, dass alles diskutiert werden muss.

    Die jungen Leute lechzen doch nach konkreten Ansagen und nicht nach diesem Mist, dass alles diskutiert werden muss und wenn der Schüler dann überzeugt ist, wird er sich schon wie gewünscht verhalten...

    Nicht dass mich jemand falsch versteht: Meine Schüler bekommen sehr viel Freiheiten. Doch diese sind klar umgrenzt.
    Im Übrigen wäre es nett, wenn du mir nicht "blinde Rundumschläge" und unsachliche Argumentation unterstellst. Meine Meinung ist sehr wohl begründet, wie ich hoffentlich darlegen konnte.

    edit: Das Sinnlose an dieser Diskussion merken wir doch alle. Warum soll man eine gepflegte Sprache sprechen (müssen es vielleicht nur manche, die es später im Beruf brauchen)? Ich gebe euch die Antwort: In einer Gesellschaft gibt es Regeln, die zum Zusammenleben einzuhalten sind. Wem diese nicht passen oder wer die Regeln eines anderen Landes bevorzugt, dem steht es frei, sich die passende Gesellschaft zu suchen. Die Frage und das Interessante ist nur, wann und wo diese Regeln eingefordert werden müssen.

    Zitat


    Grundsätzlich hast du meiner Meinung nach nicht Unrecht aber ich finde schon, dass man differenzieren muß. Erstens nach Schularten: Ich finde, dass es schon ein Unterschied im Umgangston auf der Arbeit ist, wenn einer nach dem Schulabschluß Maurer oder Bankkaufmann wird.
    Zweitens nach Anprechpartner auf der Arbeit, was gegenüber dem Kollegen normaler Umgangston ist, geht mit dem Vorgesetzten oder Kunden halt nicht. Ich bin mir da nicht so sicher, ob sich alle Schüler dessen bewußt sind.

    LG
    Maria Leticia

    Ja, nur "beißt sich die Argumentation in den Schwanz", wenn andererseits den Schüler wieder attestiert wird, sie wüßten sehr wohl, wenn sie mit ihren Eltern reden würden, wie man sich korrekt unterhalte...

    Im Übrigen habe ich ja von Arbeiten geredet, die manueller Natur sind und nicht im Anzug am Schreibtisch gemacht werden.

    Sorry, aber einiges, was ihr von euch gebt, ist Pädagogenkram.
    Das Argument, dass später auf Arbeit so nicht gesprochen werden kann, kann nur von jemand kommen, der eine typische Lehrersozialisation hat. Wer sich selbst schonmal die Hände dreckig gemacht hat, weiß wie auf Arbeit gesprochen wird.

    Ich will, dass in meinem Unterricht ein gewisses Niveau gewahrt wird. Und da ich immer noch bestimme, was Sache im Unterricht ist, wird da (ausnahmsweise) nicht diskutiert,begründet oder verhandelt. Außerhalb des Unterrichts geht das mich aber nichts an; ich werde nicht mit Geheimdienstmethoden meine Schüler in den Pausen bespitzeln, ob sie political incorrecte Wörter benutzen. Pausen sind private Freiräume.

    Im Übrigen freut es mich aber auch ein bisschen für die Schüler, dass es anscheinend doch noch Dinge gibt, mit denen man uns provozieren kann :D . Für mehr halte ich es wirklich nicht; im Übrigen wird der Begriffe "Nigger" sogar auch positiv besetzt. Ein "geiler Nigger" ist ein cooler Typ (nicht zwangsläufiger mit schwarzer Hautfarbe).


    M.E. wird die Stunde laufen, wenn du GA und dann diie Präsentation mittels Folie machst; du gewinnst einfach Zeit.
    Mit der Schrift würde ich Folgendes machen: Wenn du die Klasse vor dem UB auf ihr Verhalten hinweist, sag, dass es eine GA geben wird und dass derjenige mit der schönsten Schrift schreiben soll. Beim Durchgehen während der GA-Phase kannst du außerdem die Gruppen herauspicken, die ordentlich gearbeitet und geschrieben hat. Für eine PLP meiner Meinung nach absolut legitim.
    Unterrichtest du eigenverantwortlich in der Klasse?

    Liebe carl-emilia,

    da ich als Berufsschullehrer viel mit Realschülern zu tun habe, halte ich deinen Ansatz für diese Schulart für angemessen. Es ist wichtig, konkret und dem Ergebnis dienlich zu beginnen, um davon dann abstrahieren zu können.
    Mein Problem ist das Zeitmanagement deiner Stunde. Rechnen wir mal optmistisch durch:
    Motivationsphase 8'
    Arbeitsphase 15'
    Präsentation 10'
    Ergebnissicherung an der Tafel 7'
    Diskussion 5'
    Hausaufgabenstellung geht dann schon im Klingeln unter und es muss alles dabei gut laufen.
    Mein Ansatz wäre immer noch, die Ergebnissicherung in die Präsentation zu integrieren und deshalb auch in Gruppen arbeiten zu lassen. Begründung:
    1. Deine Klasse kommuniziert nur in Schlagwörtern? Dann ist es absolut "tödlich", stark zu lenken. Starke, ergebnisorientierte Lenkung degradiert die Schüler nur zu Stichwortgebern. Und in der Gruppe müssen die Schüler schonmal untereinander in einem "geschützteren" Raum miteinande kommunzieren.
    2. Was lernen die Schüler aus der Art der Ergebnissicherung? Ich steuere das Allernotwendigste bei, an der Tafel wird es eh von der Lehrerin gerichtet! Die Schüler müssen doch das Gefühl bekommen, dass ihre Beiträge relevant sind.
    3. Zeiteffizienz.
    4. Inhaltlich angemessen fände ich auch PA. Dann müsstest du aber eine Methode finden, dass die ganze Klasse ihre Ergebnisse so sichert, dass sie präsentiert werden können und gleichzeitig als Ergebnissicherung dienen können. Mir fällt da nichts Vertretbares ein.
    5. Aggregation von Ergebnissen ist ein legitimes Mittel GA, zu begründen. Da muss nichts kontrovers sein (Sorry Heike, das ist vielleicht LK-Ansatz!). Ich würde mir erhoffen, dass durch die Aggregation von drei GA-Präsentationen das Wesentlichste wirklich herausgearbeitet wird. Im Übrigen ist Cliquenbildung bei Neigungsgruppen doch absolut kein Problem.

    Wenn dich das Ganze aber zu arg verunsichert (ist schon etwas riskant, jetzt noch an grundsätzlichen Defiziten zu arbeiten), lass die Stunde so. Für das Zeitmanagement würde ich dann aber die Schüler den Text zumindest als HA lesen lassen.

    Finde die Stundenplanung nicht so schlecht, sehe drei Knackpunkte:

    1. Viele Prüfer vergeben heute keine gute Note mehr, wenn kein GA stattgefunden hat (bei mir damals in Gkde eine hochgelobte Stunde, aber weil keine GA 2,5 !!!).

    2. Mit der GA könntest du mit vertretbaren Arbeitsaufwand deine doch recht redundante und zeitraubende Ergebnissicherung vereinfachen: Ergebnisse der Gruppen auf vorgerasterte Folien, die dann präsentiert werden. Die eingesammelten Folien werden von dir korrigiert in der nächsten Stunde als Kopien ausgeteilt. (Alternativ: Mit Moderationskoffer Plakat gestalten und vorstellen; kann abfotografiert und so als Ergebnissicherung kopiert werden)

    3. Wo ist die Motivationsphase? Wie wäre es z.B. mit einem Bild eines lässigen Fischers in schöner Landschaft.

    Den Hauptgedanken, den Text über die Personenbeschreibung zu erschließen, finde ich aber ausdrücklich gut. Lass die Schüler ruhig eher simpel anfangen, dann haben sie ein gutes Fundament, um deine abschließenden (durchaus anspruchsvollen) Fragen zu beantworten.

    Ganz nebenbei: Bekommen die Schüler die Fragen für ihre Zusammenfassung (Tafel oder auf AB)? Wäre wohl hilfreich für die Ergebnissicherung.

    Also, das Argument "wir" seien alt genug, "vernünftig" mit dem Schließen der Threads umzugehen (naja, als Deutschlehrer: es ist ja eigentlich nur die These...), halte ich nicht für wackelig.
    Das "wir"-Gefühl, das ich mit einem großen Teil der Mitglieder auch verbinde, teilen nicht alle. Das Forum ist für jeden offen und wie wir an den Pädophilen gesehen haben, auch missbrauchbar.
    (@ Heike: Hast du micht missverstanden? Ich meinte, was wäre, wenn die Pädos nach ausführlicher Darstellung ihrer Meinung den Thread SELBST sehr früh geschlossen hätten?)
    Die nächste Frage ist: Kann man im Sinne eines demokratischen, ergebnisoffenen Diskurses es in den Kauf nehmen, dass jemand das Forum dazu benutzt, seine Meinung ausführlich darzulegen (evtl. andere zu diskreditieren) und dann an einem für ihn günstigen Punkt den Thread schließt (Stichpunkt: Letztes Wort)?!
    Ich halte es für zumutbar, dass man andere Meinungen aushält, wenn man eine Diskussion lostritt.
    Es wäre also abzuwägen: Ist die Missbrauchsmöglichkeit für eine (von außen "eindringende") Minderheit einzuräumen, um die Möglichkeiten der vernünftigen Mehrheit des Forums zu wahren.
    Ich meine nein, denn bis jetzt konnte mir keiner klar machen, wozu die Mehrheit die Funktion des "Thread-Schließens" überhaupt braucht.
    ( leppy: Warum muss ich beim Flohmarkt einen Thread schließen? Ein einfacher Beitrag "Artikel verkauft" reicht und so funktioniert es auch bei anderen Foren).

    Also, das Argument "wir" seien alt genug, "vernünftig" mit dem Schließen der Threads umzugehen (naja, als Deutschlehrer: es ist ja eigentlich nur die These...), halte ich nicht für wackelig.
    Das "wir"-Gefühl, das ich mit einem großen Teil der Mitglieder auch verbinde, teilen nicht alle. Das Forum ist für jeden offen und wie wir an den Pädophilen gesehen haben, auch missbrauchbar.
    (@ Heike: Hast du micht missverstanden? Ich meinte, was wäre, wenn die Pädos nach ausführlicher Darstellung ihrer Meinung den Thread SELBST sehr früh geschlossen hätten?)
    Die nächste Frage ist: Kann man im Sinne eines demokratischen, ergebnisoffenen Diskurses es in den Kauf nehmen, dass jemand das Forum dazu benutzt, seine Meinung ausführlich darzulegen (evtl. andere zu diskreditieren) und dann an einem für ihn günstigen Punkt den Thread schließt (Stichpunkt: Letztes Wort)?!
    Ich halte es für zumutbar, dass man andere Meinungen aushält, wenn man eine Diskussion lostritt.
    Es wäre also abzuwägen: Ist die Missbrauchsmöglichkeit für eine (von außen "eindringende") Minderheit einzuräumen, um die Möglichkeiten der vernünftigen Mehrheit des Forums zu wahren.
    Ich meine nein, denn bis jetzt konnte mir keiner klar machen, wozu die Mehrheit die Funktion des "Thread-Schließens" überhaupt braucht.
    ( leppy: Warum muss ich beim Flohmarkt einen Thread schließen? Ein einfacher Beitrag "Artikel verkauft" reicht und so funktioniert es auch bei anderen Foren).

    Bablin: Vielleicht führt es aber dazu, dass gewisse Verfasser etwas genauer überlegen, wie sie dazu beitragen können, dass die "Art der Behandlung" im erwünschten Rahmen bleibt ;)
    Remus Lupin: Genau so läuft es in den anderen Foren: Die Moderatoren werden mit Begründung gebeten, einen Thread zu schließen. Das läuft da m.E. ganz gut.

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