Studien zu geschlechtergerechter Sprache
Systematische Übersichtsarbeiten
Es gibt nur wenige systematische Übersichtsarbeiten zu den vielen Studien und wissenschaftlichen Befragungen im Bereich der geschlechtergerechten Sprache im Deutschen.
Im Jahr 2009 hielten Sascha Demarmels und Dorothea Schaffner zu sieben untersuchten Studien aus den Jahren 1994 bis 2007 fest, dass bei ihnen die subjektive Beurteilung der Verständlichkeit geschlechtergerechter Sprachformen als hoch zu beurteilen sei.[1]
2020 fasste das Handbuch geschlechtergerechte Sprache aus dem Dudenverlag die Studienlage zusammen:
„Bei diesen und weiteren Studien, die mit verschiedenen Varianten von Texten arbeiten, ergibt sich also ein im Detail differenziertes, in der Tendenz jedoch eindeutiges Bild:
- Lesefreundlichkeit und Textverständlichkeit werden durch geschlechtergerechte Formulierungen nicht erschwert.
- Subjektive Bewertungen der Textqualität/Textästhetik ergeben ebenfalls, dass insgesamt geschlechtergerechte Formen nicht negativ ins Gewicht fallen. Kleine Abweichungen ergeben sich insofern, als Männer in geringem Umfang die Maskulinformen besser bewerten.
- Die kognitive Einbeziehung von Frauen ist bei verschiedenen Sprachformen sehr unterschiedlich:
- Die Verwendung des ‚generischen Maskulinums‘ erzeugt eine mentale Repräsentation bei den Textrezipierenden, in der Frauen nur zu einem sehr geringen Anteil an den Ereignissen beteiligt sind oder gar nicht als Akteurinnen in Erwägung gezogen werden.
- Zugleich wird bei Verwendung des ‚generischen Maskulinums‘ der Anteil von Männern überschätzt.
- Geschlechtergerechte Formen verbessern in unterschiedlichem Umfang den geistigen Einbezug von Frauen.“
– Gabriele Diewald, Anja Steinhauer (April 2020)[d: 1]
2021 kommen die öffentlich-rechtlichen Wissenschaftsmagazine Quarks (WDR) und Leschs Kosmos (ZDF) zu ähnlichen Ergebnissen.[2][3][4]