Beiträge von Alasam

    Ich komme übrigens vom Gym und kann dir aus meiner persönlichen Erfahrungen heraus nur sagen, dass die Disziplinprobleme ganz andere sind als am Gym. Man muss bei Einsatz in bestimmten Schulformen schon ein gewisser Lehrertyp und vor allem auch Humor haben, sonst ist der Burn Out / der Verlust der "Liebe zum Beruf" schon vorprogrammiert. Wichtig sind auch Verbündete im Kollegium, manchmal sind die Situationen nämlich so abstrus, dass man darüber nur mit Menschen sprechen kann, die es auch selbst erleben.

    PS: Könntest du das noch konkretisieren, also insbesondere den 1. Satz.

    Inwiefern sind die Probleme "ganz anders"?


    Was für ein Lehrertyp sollte man denn aus deiner Sicht am Gym sein? Und welcher an der BS?

    Ok, dann melde ich mich noch mal als Threadersteller zu Wort und danke für eure ganzen Antworten und Einschätzungen.


    Auch nach dem Lesen eurer Beiträge bleiben mir die berufsbildenden Schulen sympathischer als das Gymnasium.


    Ich habe mich am Gymnasium überhaupt nicht wohl gefühlt, was hauptsächlich mit dem Störungspotenzial in den in der Regel großen Klassen in der Sek I zusammenhing. Das war mir im Grunde auch vorher klar. Ich hatte dort gerade den Eindruck, nicht authentisch sein zu können.

    Die abgehobene, eingebildete, überhebliche Art einiger Kolleg:innen aus dem Gym-Bereich nervt mich auch, aber ich kann's ertragen.

    ZBW hat für mich super funktioniert.


    Ob ich mich an einer berufsbildenden Schule wohl fühlen könnte, würde anscheinend von vielen Faktoren abhängen und ließe sich letztlich wohl nur durch Ausprobieren für mich abschließend klären. Ja, und die "braven, lernwilligen Bildungsgänge" würden mir da sicher mehr zusagen als das andere Ende des Spektrums, insbesondere, wenn ständig die Konfrontation mit der Lehrkraft gesucht wird.

    PS: A13 gibt es übrigens auch in MeckPomm. Max. 27,5 Unterrichtsstunden/Woche (als Klassenlehrer weniger), wunderschöne Landschaft, super Wetter und je nach Region sind die Lebenshaltungskosten so gering, dass es sich auch wie A15 anfühlen kann.

    OT Tommi,

    geh doch nach Brandenburg. Da bekommste A13. Die freuen sich auf dich.


    Zitat von deren Webseite:

    "Bessere Besoldung von Grundschullehrkräften: Grundschullehrkräfte (Primar: Klassen 1 bis 6) werden – wie die Lehrkräfte mit Lehramtsbefähigungen für die Sek I und Sek II (inkl. berufliche Fachrichtungen) und für Förderpädagogik – nach A 13 bezahlt."

    Ok, mag sein. Ich war in einem Städtchen von ca. 160.000 Einwohnern; da war es so, zumindest an den städtischen Gymnasien, an den konfessionellen geht es wohl auch ruhiger zu..

    Stimmt, ich hatte damals auch vernommen, dass es auch im Gym-Bereich auf dem Land einfacher in den Schulen sein soll, was das Thema angeht

    Danke für die zahlreichen Rückmeldungen.


    Ok, es scheint also (in der Regel) ein Großstadt – Kleinstadt bzw. Stadt – Land-Gefälle zu geben. Das würde deutlich mehr für Meck-Pomm als Berlin für mich sprechen.

    Und anscheinend hängt es auch sehr von Fachrichtung und Bildungsgang/-ziel ab.


    Derb sind sie im ZBW auch mitunter, insbesondere wenn sich für mich mal ein Kurs ergibt, in dem ausschließlich Männer sind. Ich gebe im Unterricht nicht viel Privates von mir preis. Für abgehoben halte ich mich nicht. Insgesamt sind auch im ZBW viele mit bildungsfernem Hintergrund und auch (im Vergleich zum Gym) viele, die sich mit den Inhalten schwer tun oder sogar daran scheitern. Mit Eltern hat man im ZBW zum Glück auch nix am Hut.


    Schwierige Frage, denn dazu müsste man ja schon mal an einem allgemeinbildenden Gymnasium oder im 2. Bildungsweg unterrichtet haben und das habe ich nicht...

    Als Maß für den Vergleich von Disziplinproblemen eignet sich vlt. Folgendes:

    In Niedersachsen hat man im Ref auf Gymnasiallehramt von Anfang an u.a. eigenverantwortlichen Unterricht, also die volle Verantwortung für den Fachunterricht in einer Klasse (ohne Ausbildunglehrkraft im Hintergund). Es ist sehr verbreitet, dass Referendar:innen in ihren eigenen Klassen längerfristig Probleme mit Unterrichtsstörungen, also ihre Klassen nicht im Griff haben. Wenn man beim Austesten der Lehrkraft durch die SuS zu Beginn nicht parieren konnte, ziehen sich die Probleme meist durch, bis man seine Klassen irgendwann wieder abgeben kann. Da kann man dann seinen Unterricht natürlich noch so toll vorbereiten, ohne ein gewisses Maß an Ruhe und Konzentration im Raum bringt einem das rein gar nichts.

    Sind solche Probleme auch im Ref an Berufsschulen verbreitet? Also, sind dort auch Klassen/Kurse üblich, in denen insbesondere Referendare (und auch durchsetzungsschwächere Lehrkräfte) jede Stunde ausgetestet werden?


    Und welche Kurs-/Klassengrößen sind üblich? (Das hängt vermutlich auch wieder nicht nur vom BL, sondern den zahlreichen anderen Faktoren ab...)

    Für Niedersachsen gibt es einen Erlass, nach dem Schulfahrten mit Übernachtung für Lehrkräfte und Schüler:innen freiwillig sind:

    http://www.schure.de/22410/26-82021.htm


    Ich weiß jetzt nicht, wie es in anderen Bundesländern aussieht.


    Ich würde es nicht bei der Vorstellung erwähnen, im Fall der Fälle kann dann vielleicht auch eine ärztliche Bescheinigung helfen. Kein SL sollte ein Interesse daran haben, dich auf eine Fahrt zu schicken, bei der du insbesondere nicht in der Lage sein wirst, deine Aufsichtspflicht zu erfüllen.


    Unterbezahlte Jobs auf Honorarbasis an VHSen oder Goethe-Instituten sehe auch ich nicht als Alternative.

    Vielen Dank schon mal für eure schnellen Antworten!

    Ich bin in Nds., interessiere mich aber für berufsbildende Schulen in Meck-Pomm sowie Berlin und Brandenburg (evtl. auch NRW), da wir dort überall Familie haben. Leider gibt es gerade keine Stellen im ZBW (es gibt ja insgesamt nur sehr wenige solche Schulen), daher frage ich mich, ob auch der BS-Bereich in Frage käme. Im Ref am Gymnasium haben mich die disziplinierenden Aufgaben im Grunde zu sehr genervt, besonders in Klasse 7 und 8. Ich komme eh besser mit etwas Älteren klar.

    Wobei ich denke, dass die Disziplinprobleme nicht so bundeslandabhängig sein dürften, daher habe ich diese Infos zunächst weggelassen.

    Hallo zusammen,

    ich habe bisher Erfahrungen mit dem Unterrichten am Gymnasium und im zweiten Bildungsweg (ZBW) gesammelt. Im ZBW fühle ich mich sehr wohl, da Disziplinprobleme dort kaum eine Rolle spielen. Die Schüler:innen sind meist Anfang 20 und haben in der Regel bereits einen Realschulabschluss. Man wundert sich schon manchmal, wie wenig zielstrebig einige sind. Man muss aber nicht ständig darauf achten, "die Zügel fest in der Hand" und die Kontrolle zu behalten, sondern es ist ein sehr lockerer Umgang möglich und wenn mal ein paar Leute quatschen, reicht in der Regel eine ruhige Ansprache ohne Nachdruck.

    Nun frage ich mich, wie es - im Vergleich zu Gymnasium und ZBW - an berufsbildenden Schulen mit Unterrichtsstörungen, Disziplinproblemen, etc. aussieht. Wie schätzt ihr das ein? Wie sind eure Erfahrungen?

    Ich gehe davon aus, dass man auch als Gymnasiallehrer an einer BS im BVJ unterrichten muss und dass es dort sehr anstrengend/schwierig ist. Könnt ihr das bestätigen?

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