Beiträge von Klari2310

    Hallo!


    Ich wir sind wirklich etwas vom Thema abgekommen und ich konnte aber bisher durchblicken: Wenn man schon ein Fach wählt, dann sollte mans selbst gern mögen, schließlich ist das dann der Stempel, man muss sein Wissen aktualisieren und ist auch iwie ein bisschen mit dem Fach verheiratet bis Dienstende im Lehrberuf.


    Ich mach ja jetzt ne Ausbildung die für mein Interessengebiet Voraussetzung ist und schau dann mal, ob ich danach immer noch will 😉😊 Ich find es auch beruhigend iwas in der Tasche zu haben nach 3 Jahren. Und dann schauen wir mal.

    Ich habe jetzt ein bisschen mehr Mut gewonnen, nicht den geradlinigen Weg zu gehen. :)

    Lieber CDL,


    da hast du recht. Das war auch mein Gedanke. Die Tätigkeit selbst muss Spaß machen und das drumherum ist dann das was On Top kommt.


    Ich fand Studieren ehrlich gesagt weniger schön, mir hat die Struktur sehr gefehlt oder auch der persönliche Bezug zu Professoren und Professorinnen.


    Auch das Ständige Rumfahren in der ganzen Stadt ist sehr anstrengend.


    Das ist etwas was ich an einer Ausbildung wirklich schätze.


    Aber das Problem ist eben, dass ich da keinen Beruf habe der mir wirklich gefällt.


    Liebe Grüße


    Klari

    Liebe @samu,

    das klingt sehr deprimiert. Kommt ein Schul-oder Schulformwechsel nicht in Frage oder ein Weiterbildungsinstitut oder eine Coaching-Ausbildung, Ernährungsberatung, Trainerausbildung...usw.?


    Natürlich frage ich mich immer: Was wäre wenn...und du dich ja auch.


    Aber ich glaube das Gras ist auf der anderen Seite ist immer grüner.


    Ich wollte z.B immer iwie in einer Reha-Klinik arbeiten, schön im Grünen und alles schön...tja Pustekuchen. Es war sehr langweilig und anstrengend und ich war froh, wenn ich genug Energie hatte um nach Hause zu radeln.

    Ähnliches hatte ich beim Kellnern, beim Arbeiten im Logistik-Lager...


    Die Mutter meines Kumpels arbeitet im Sommer immer in einem Fahrradladen für ein paar Stunden. Vielleicht ist das auch was für dich.


    Ich bin jung und stelle mir Fragen, das ist doch in Ordnung. Manchmal hat man auch mal nen Denkfehler drin.


    Liebe Grüße


    Klari

    Hallo!


    Frage für mich, aber auch tatsächlich für eine Freundin:


    Wie sehr muss man für sein Fach "brennen" im Lehrerberuf?


    Ich gebe z.B gern Mathe-Kurse, würde aber nicht behaupten, dass ich für Mathe brenne. Wäre mir auch zu schwer im Studium.


    Ich finde Bio zum Unterrichten super würde aber nie sagen, dass Bio meine Leidenschaft ist, mit den ganzen Regenwürmern, Herbarien und co.


    Ich mag Sport sehr gern, aber auch nur ausgewählte Sportarten.


    Ich finde Englisch-Unterricht cool, aber würde nicht auf die Idee kommen darin zu promovieren.


    Meine Freundin meinte dann: "Tja dann ist man auch kein guter Lehrer, wenn man sich nicht für seine Fächer interessiert."


    Da bin ich nicht der Meinung. Es geht ja darum, dass man sie gut vermitteln kann, auf einem Niveau, dass schülergerecht ist. Oder das man erstmal Schüler mag, das Unterrichten und dann die Fächer. Und selbst da, ändern sich ja die Interessen in 40 Jahren Berufszeit.


    Ich bin der Meinung, man muss nicht für die Fächer brennen, sondern eher für das Drumherum.


    Wie seht ihr das?


    Liebe Grüße


    Klara

    Ich wollte davor immer Sporttherapeutin und Trainerin werden. Hab dann auch kurzzeitig in Richtung Physiotherapie gedacht, aber ich bin nicht fürs Krankenhaus gemacht.


    Jedenfalls hab ich jetzt nen dualen Studienplatz für ein Fitnessstudio in Gesundheitsökonomie sicher. Das macht bestimmt auch Spaß. Allerdings muss ich da jedes zweite Wochenende in Vorlesungen und abends die Skripte durcharbeiten. An sich ganz gut, weils Struktur gibt.


    Ich vermisse einfach die Lehrerrolle. Ich bin darin super gern. Aber ich hab einfach Angst, dass ichs vermassle. Aufgrund meiner Psyche, die noch nicht ganz stabil ist.


    Die Fächer sind für mich zweitrangig (Sport, Mathe und iwann als Drittfach Bio) , ebenso iwelche Ferien und Beamtentum. Ich unterrichte einfach sehr sehr gern, bin gern mit den Kindern zusammen und habe Freude daran sie aufwachsen zu sehen.


    Ich weiß, dass das Studium leider nicht das beinhaltet, sondern eher theoretisch rangeht (Studium halt), aber dafür hab ich zumindest nicht das Gefühl iwann den Praxisschock zu erleiden.


    Meine Sorge sind einfach die Stresssymptome, die mich so eingeholt haben. Ich weiß bisher immer noch nicht, ob es am Umfeld Schule lag (Lärm, keine Pausen) oder eben an dieser FSJ-Überlastung.


    Da horch ich mal tiefer in mich rein

    M.E. Hast du dir zu viel zugemutet (alle Aufgaben übernehmen aber keine richtig angeleitet) und gleichzeitig neigst du dazu, deinen Selbtwert über den Erfolg im Beruf zu definieren und zwar vor allem im sozialen Bereich: "mögen die mich" "kann ich etwas im Verhalten der Kinder bewirken, ohne dass Schulleistung im Vordergrund steht", "sehen sie mich als Lehrerin" "lobt mich die Klassenlehrerin gleich am ersten Tag, weil ich alles super mache".


    Natürlich kannst du Lehrerin werden. Aber du solltest lernen, dass es ein Beruf ist, bei dem man Kindern Mathe oder Sport beibringt. Ja, an schwierigen Schulen übernimmt man oft auch klassische Sozialarbeiteraufgaben, aber dann muss man auch da lernen, dass es Aufgaben sind, die man übernimmt, für die man bezahlt wird. Ob ein Kind von der Straße gerettet wird oder auch nicht, darf nicht deine Lebenszufriedenheit beeinflussen und zwar, weil du es nicht beeinflussen kannst. Das ist übrigens im Sozialarbeiterjob noch wesentlich stärker der Fall, also ob das eine ideale Alternative wäre, für jemanden der dermaßen zu Burnout und Helfersyndrom neigt, bezweifle ich.


    Das ist alles leicht gesagt aber schwer gefühlt. Daher finde ich die Idee einer professionellen Beratung nicht verkehrt. Man kann schon einiges lernen, auch als Erwachsener noch, aber man muss sich auf den Weg begeben. Die Ursache für das eigene Erleben und Verhalten ist ja meist etwas unbewusste und verfestigter als uns lieb ist und genauso lang dauert es, da an sich Fortschritte zu erarbeiten und zu erleben.

    Hallo samu,


    das sind auch wichtige Punkte, die du ansprichst. Ich dachte ich kann das alles stemmen, aber konnte ich nicht.


    Ich definiere meinen Selbstwert leider wirklich zu sehr über den Beruf. Oder wenn mir mal ne Stunde gelingt oder ich gelobt werde. Oder ich Lernerfolge sehe. Das ist Mist, da hast du Recht.


    Mein Ziel ist es, Kindern das Fach näher zu bringen und auch dafür zu sorgen, dass sie einigermaßen gern zur Schule gehen. Also auch Spaß am Lernen haben und sich nicht entmutigen lassen, wenns mal nicht klappt. Ihnen ne Zukunft zu bieten.


    Das klingt sehr idealistisch. Aber ich werde keinesfalls wegen des Beamtentums Lehrerin oder wegen der Sommerferien. Auch nicht aufgrund der Fächer.


    Ich mag Jugendliche und Pubertierende einfach mehr als "Arbeitsumfeld", als Erwachsene.


    Ich warte gerade noch auf nen Therapieplatz

    Hallo Piksieben,


    ich glaube ich hab durch meinen etwas aufgewühlten Beitrag mich etwas falsch rübergebracht. Ich kann mich sehr gut selbst reflektieren.


    Ich bin mit Kindern sehr ruhig und gelassen. Ich sitze gern mal in Ruhe am Pc oder am Schreibtisch und bereite in aller Ruhe, durch Literaturrecherche Unterricht vor. Das ist genau mein Ding. Ich halte gern meinen Unterricht, auch mal in Stillarbeit, frontal usw. und nicht immer Animateurs-Refarendars-mäßig (Ich war in Lehrproben dabei)


    Mir ist die Beziehungsebene zu den Kids wichtig, weil es mir so auch Spaß macht.


    Ich bin gut darin und das weiß ich. Das Problem ist dann zu Hause.

    In der Schule läufts wie am Schnürchen. Und zu Hause holt mich der Stress mit einer Wucht ein, die ich selbst nicht verstehe.


    Das Problem ist an dem Punkt.

    Hallo!


    Ich danke dir für die tolle Antwort. Ich habs leider nicht genug getrennt und keine Grenzen gesetzt. Da hast du Recht.

    Hallo ihr Lieben,


    vielleicht hatte jemand einen ähnlichen (gedanklichen) Werdegang wie ich und kann seine Erfahrungen mit mir teilen, Hoffnungen und mir sogar auf die Sprünge helfen.


    Ich war im FSJ an einer Schule. Gleich am ersten Tag wurde ich in eine Klasse geschickt und habe dort beim Unterricht geholfen. Die Lehrerin hat gefragt ob ich aus einer Lehrer-Familie komme oder ob ich ein Natur-Talent bin.


    Ich habe ab der zweiten Woche Ags geleitet, Förderstunden in Mathematik für die 5ten-10ten Klassen, Projekte organisiert, war auf jedem Klassenausflug, habe Elterngespräche geführt, Sporttage geleitet, Sitzpläne erstellt, weil die Kids zu viel geschnattert haben, war bei Konferenzen dabei. Manchmal war ich alleine in einer Klasse, weil Lehrermangel.


    Man muss dazu sagen es war eine Problem-Sekundarschule mit viel Schulsozialarbeit, DaF usw. da über 85 Prozent nicht aus Deutschland kamen.


    Falls jemand "Frau Freitag " kennt...ich hab erst gedacht, dass ist eine Interne "meiner" Schule.


    Das mochte ich. Das war mal ganz schön zu sein, wie es ist, wenn nicht so ein Leistungsdruck herrscht.


    Das hab ich alles für 357 Euro im Monat geleistet, weil ich das sehr gut kann und mag.


    ABER: Ich war nach der Schule zu nichts mehr zu gebrauchen. Ich war noch sehr aufgedreht und im Stressmodus (kann das gar nicht richtig beschreiben). Kaum war der Tag vorüber, kam der nächste "Stress".

    Vielleicht wars der Lärm, der fehlende Rückzugsort.


    Ich hatte zugenommen, konnte nach der Schule nichts aktives mehr machen, ich war ständig krank, musste plötzlich weinen, meine Beziehung ging in die Brüche, ich war immer im Stressmodus, ich hatte Kopfschmerzen, war immer müde, konnte keine Musik hören, musste in Ruhe gelassen werden...


    Erst als ich weniger im Unterricht war und mehr im Büro machte und dort den Unterricht vorbereitete (hatte 5 eigene Stunden, 2 Ags und 3 zur Aushilfe) wurde es besser. Mein Privatleben begrenzte sich aber nur darauf und auf Sport machen.


    Ich hatte für mich beschlossen: Nein, das will ich nicht. Ich will in meinem Leben gesund bleiben. Ich will Energie für meine Partnerschaft haben, für Aktivitäten nach der Schule, für meine Freunde, mich und meine Familie.


    Ich habe also angefangen reine Sportwissenschaft zu studieren. Das hat mir keinen Spaß gemacht. Ich habe es dieses Wintersemester nacht 3 Semestern abgebrochen.


    In meinem Kopf reimen sich bis heute ständig Unterrichtsstunden zusammen, wie man was kreativ gestalten könnte. Wie ich das machen würde. Mir fallen immer wieder neue Dinge ein.


    Wenn man mich nicht zurückhält, bringe ich auf Sportplätzen Jugendlichen iwelches Sportzeug bei, oder helfe den Mädels aus dem Jugendclub, wo ich auch Sportkurse gebe, gleich noch mit den Hausaufgaben.


    Ich bin manchmal noch dort an der Schule und helfe bei Projekten aus (wenn nicht gerade Corona ist). Aber auch da merke ich den Stress. Ich sehe aber auch, dass ich immer noch sehr gut darin bin.


    Ich überlege doch Lehramt zu studieren. Leider ist das Lehramt nicht gerade als Studium oder als Beruf bekannt, wo man mal eben schnell woanders hinwechseln kann, falls der Körper nicht mitmacht.


    Vielleicht auch ein Lehramt in Richtung Erwachsenenbildung, obwohl ich Jugendliche wesentlich mehr mag.


    Kennt jemand von euch ähnliche Symptome und hat es hinbekommen trotzdessen Lehrer oder Lehrerin zu sein?


    Ich frage mich ob es die Überforderung vom FSJ war, oder ob mein Nervenkostüm empfindlicher ist, als ich dachte.


    Viele sagen: Man gewöhnt sich dran. Du lernst das ja.


    Vielleicht hat jemand von euch schon ein paar Strategien für sich entdeckt.


    Ich will mir selbst nicht schaden. Das ist meine oberste Devise.


    Viele Grüße

    Klara

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