Beiträge von Theatralica

    Ohne Grundschullehrerin zu sein: Stress und Burnoutrisiko hängen nicht nur vom Beruf, sondern in großen Teilen von den eigenen Voraussetzungen ab.


    Ich musste damals im Bachelor zwei Praktika, eins davon verpflichtend an Schulen, machen - ist das bei dir nicht so?

    Ich finde, der Thread zeigt bislang vor allem eines eindrücklich: Nämlich dass wir unseren Lebensstil komplett ändern müssen und dass Einzelmaßnahmen nichts (mehr) bringen werden. Das Lebens- oder besser: Das Konsummodell der "westlichen Welt" scheint mir so ziemlich ausgedient zu haben. In D könnten wir mal mit der hier schon erwähnten Autozentrierung anfangen. Die fällt uns gerade ein bisschen auf die Füße.

    Wie stellst du dir die Abkehr von der "Autozentrierung" vor? Ist das etwas, was jede/r Einzelne oder die Politik änder muss?

    Stimmt. Die gesundheitsfördernde Wirkung des Autos vergesse ich gerne.

    Aufgrund des sarkastischen Grundtons der anderen Beiträge gehe ich einfach mal davon aus, dass es auch auf diesen hier zutrifft. Ich erkläre es gerne nochmal ausführlicher: Eine ständig hohe Belastung durch Gewichte (Rucksack voller Bücher + Hefte) kann zu Rückenproblemen führen, die wiederum eine gesundheitliche Beeinträchtigung darstellen. In einem Auto kann man die entsprechenden Gewichte einfach in den Kofferrraum, statt auf den Rücken packen.

    In Deutschland spricht man immer nur von Auto, Öpnv und eventuell Fahrrad. Dabei gibt es doch noch andere umweltfreundliche Verkehrsmittel, nämlich motorisierte Zweiräder. Da muss man nicht strampeln, fährt in der Regel schneller als mit dem Auto, bewegt nicht sinnlos eine bis zwei Tonnen, kann überall parken und verbraucht die Hälfte oder weniger an Benzin.

    Wäre für mich tatsächlich eine Alternative, wenn die guten Stücke mit Lastenkorb nicht so viel wie manch ein (gebrauchtes) Auto kosten würden. Davon abgesehen wäre ich damit aktuell locker über eine Stunde unterwegs - da muss man je nach Jahreszeit auch ein wenig wetterfest sein.

    Ja mache ich und nun?


    Es gibt nämlich eine Resource, die für mich am wichtigen ist. Das ist meine Zeit.

    Ich ergänze um: Meine Gesundheit, die mir ebenfalls wichtiger ist. Ich bin mein Leben lang mit den Öffis gefahren, so ein Rucksack mit Schulbüchern und ein Beutelchen mit korrigierten Heften wiegen schon einiges. Das über Jahrzehnte mit mir zu tragen, stelle ich mir weniger angenehm vor. Der einzige Kompromiss wäre da wohl, auf einen dieser "hübschen" Trollis umzusteigen. Aber bei der Zuverlässigkeit und Erreichbarkeit von Zielen, die die Bahn nicht bietet, ist mir das Ganze echt nicht wert.

    Das "schön" bezieht sich auf die Praktikabilität im Argumentieren. Wenn man es missverstehen will ...


    Und jetzt kommt das unvermeidliche Totschlagargument (Wortspiel!), mit dem man jede Diskussion beenden kann. Sorry, da bin ich dann auch wieder raus.

    Wenn dir das "Totschlagargument" zu langweilig erscheint, kannst du auch gerne Langzeitfolgen von Corona gegen Maskentragen abwägen. Verstehe die scheinbare Empörung nicht.

    Bei uns wurde der Wegfall der Maskenpflicht durch die Schulleitung angekündigt. Ich habe es nicht angesprochen und werde dies auch nicht mehr tun. Jede/r soll selbst entscheiden, wie sie/er das Thema handhabt. Da ich nicht zur Risikogruppe gehöre, nehme ich es gelassen.


    Persönlich werde ich die Maske zumindest bis zu den Ferien anbehalten, um meine Abiturienten zu schützen - die gehen übrigens auch kein Risiko ein und behalten unaufgefordert die Maske an. Wie es nach den Ferien aussehen wird, mache ich von den Zahlen und der Impfquote in der jeweiligen Lerngruppe abhängig.


    Ich empfinde es zumindest als Entlastung, nicht alles paar Minuten per Handzeichen Personen darauf hinweisen zu müssen, dass ihre Maske nicht richtig sitzt... Der Anteil der "Freigesichtigen" hält sich an meiner Schule aber insgesamt in Grenzen. Im Kollegium habe ich bislang niemanden ohne Maske angetroffen.

    Frage doch einfach mal bei der entsprechenden Personalstelle an, ob da noch was ausgeschrieben wird und biete dich an. Vermutlich ist das alles für die Bürokratie wieder zu schnel

    An sich ein guter Tipp, aber leider

    a) ist die zuständige Sachbearbeiterin wenig flexibel.

    b) hat sich die Schulleitung bereits erkundigt.


    :(

    Unsere Schule soll nach den Osterferien ca. 10-12 Flüchtlingskinder aufnehmen, diverse Familien werden in den Sporthallen untergebracht. Was ich wirklich schockierend finde: Offensichtlich werden den Schulen keine zusätzlichen Ressourcen zur Verfügung gestellt. Wir haben ein tolles, engagiertes Kollegium mit strukturiertem DaZ-Bereich, aber eine Entlastung ist scheinbar nicht gedacht. Zum Glück sind viele Eltern hilfsbereit und unterstützen die Betreuung der Kinder.


    (Ich ärgere mich übrigens insbesondere deswegen, weil ich gerne an der Schule bleiben würde, auch die Schulleitung würde dies begrüßen. Aber ein auslaufender Vertretungsvertrag ist eben dies - ein auslaufender Vertrag -, auch wenn ich mit meinen Russischkenntnissen an dieser Stelle wirklich einiges bewirken könnte. Grrr.)

    Ich geselle mich mal dazu, ich hoffe, dass es in Ordnung ist. :engel:

    Mich interessiert neuerdings Folgendes in Bezug auf NRW: Wie ist das Verhältnis zwischen Vorgriffsstellen und regulären Planstellen? Vielleicht hat da ja jemand einen Einblick...


    Psychologie als Schulfach ist mir aber tatsächlich neu. An welchen Schulformen wird das unterrichtet?

    Passende Literatur fällt mir ehrlich gesagt nicht ein. Und so ambitioniert wie wir als Lehrkräfte manchmal sind, so müssen wir doch manchmal feststellen, dass auch unsere Möglichkeiten begrenzt sind. Ich denke, dass hier weniger eine klasseninterne, sondern eher eine klassenübergreifende Lösung gefragt ist. Hast du mit KuK gesprochen, die in derselben Jg. unterrichten? Eventuell können sie dir Tipps geben. Ansonsten wäre das Einrichten eines Förderkurses eventuell eine Option (Aufholen nach Corona?).


    Letzlich kannst du nicht ewig alte Inhalte nachholen/aufarbeiten, da natürlich auch der Lehrplan für die aktuelle Jg. nicht wartet. Insofern ist ein wenig Fingerspitzengefühl gefragt. Man muss Prioritäten setzen: Welche Themen sind entscheidend für die weitere Laufbahn? Die kannst du dann gezielt nochmal aufgreifen.

    Ich bin etwas verwirrt - im Grund müsstest du doch nur die Tarifgruppe für dein Bundesland herausfinden und dann prüfen, nach wie vielen Jahren man in die nächste Stufe aufsteigt? Berufsschule ist leider nicht mein "Fachgebiet", aber da lässt sich doch sicherlich was finden... Eine schnelle Recherche hat bei mir zumindest ergeben, dass du in E13 eingestuft wirst.

    Mit der gleichen Logik, mit der du schreibst

    und somit es für möglich hältst, dass ich so etwas mache.

    Ganz ehrlich: Ich kann es nicht ertragen, wenn Männern, nur weil sie Männer sind, automatisch unterstellt wird, dass sie nicht einmal die elementarsten Normen kennen.

    So wie ich den Beitrag von chili lese, ist das keine Möglichkeit, die wirklich in Betracht gezogen wird. Gerade dass das dargestellte Szenario so absurd erscheint, sollte verdeutlichen, dass in der Regel nichts gegen Blumen als Geschenk spricht. Ich verstehe den Beitrag so, dass chili dich eigentlich verteidigt.

    Ich wünsche euch ebenfalls viel Gesundheit und Stärke :rose:

    Ausgerechnet heute habe ich meinen "freien" Tag, sodass ich niemandem persönlich gratulieren kann. Aber zumindest der Korrekturstapel freut sich über meine Gesellschaft :D

    Ah, Mathematik als Abenteuer - die Bücher sind auch schön, aber diese Herangehensweise muss man mögen. Mit einzelnen Ideen habe ich schon experimentiert, aber für meine Zielgruppe (Erwachsene) ist vieles nicht so geeignet.


    Das ist überhaupt ein grosses Problem - viele Publikationen zur Didaktik und Methodik haben die Bedürfnisse von erwachsenen Lernenden kaum auf dem Schirm.

    Ja, da stimme ich dir definitiv zu! Ich bin ja durchaus mit viel Humor und manchmal ungewöhnlichen Ideen im Unterricht unterwegs, aber einige Vorschläge waren selbst mir zu extravagant... Altersgerechte Didaktik für die Oberstufe und die Erwachsenenbildung habe ich im Referendariat auch vermisst. Da hinkt das Fach, fürchte ich, noch etwas hinterher. Aber zumindest im Bereich der Stochastik kann man sich ja ein wenig mit Experimenten austoben.

    Ich muss sagen, dass ich von den gängigen Mathe-Didaktikwerken, wo Leuders zu Hauf vertreten ist, nicht allzu angetan war. Für mich waren die gesteckten Ziele bzw. Anforderungen zwar schön, aber idealistisch und realitätsfern. Die Mathematik Methodik von Barzel et al. kann ich aber empfehlen, wenn man sich ein wenig inspirieren lassen will.


    Gute Anregungen findet man meiner Meinung nach in den Zeitschriften des Friedrich Verlags - da muss man natürlich ein wenig stöbern. Ansonsten ist die Reihe "Mathematik als Abenteuer" vielleicht etwas für dich.

    Ich verstehe auch nicht, was der TE inhaltlich nicht am "Stoff" der Schule weiß oder kann. Weiß er nicht, wie die deutsche Rechtschreibung funktioniert oder was eine adverbiale Bestimmung ist? Wer den Faust geschrieben hat oder was Merkmale der Neuen Sachlichkeit sind? Wie man eine Erörterung schreibt oder eine Gedichtinterpretation?

    In den von dir, Theatralica , genannten Bücher geht es um Didaktik und Methodik. Dafür sind sie sicherlich gut geeignet, aber dem TE ging es ja um ein fachliches "Nachholen" des schulischen "Stoffes" ... ?

    Es geht vorrangig um Didaktik, nichtsdestotrotz enthalten die Bücher gut gebündelte Informationen zu typischen Aufsatzformen und Analyseaspekten. Ich glaube aber tatsächlich, dass man beim inhaltlichen Nachholen mit den Lehrerhandreichungen am besten bedient ist.

    Ich finde es traurig, dass manche hier scheinbar mit einzelnen Sätzen oder Emojis ihr Augenrollen und ihre Empörung zum Ausdruck bringen wollen, anstatt tatsächlich zu helfen. Sicherlich ist es den meisten von uns bewusst, dass das Studium vor allem dazu dient, das eigenständige und wissenschaftliche Arbeiten zu erlernen. Die dazugehörige Methodik wird allerdings je nach Angebot und/oder persönlichem Interesse nicht zwangsläufig anhand von schulrelevanten Inhalten erworben. Das kann den Berufseinstieg deutlich erschweren - auch wenn man weiß, wie man sich in "neue" Themen einarbeitet. Auf dem Markt gibt es einiges an Fachliteratur, daher weiß ich nicht, warum es verwerflich sein soll, nach Empfehlungen zu fragen.


    Zurück zum eigentlichen Thema:

    Auf der Webseite des Landesbildungsservers Baden-Württemberg findest du einiges an Material, z. T. mit Lösungen. Ansonsten kannst du gut Inhalte auffrischen, indem du dir die Lehrerhandreichungen zum relevanten Deutschbuch besorgst. Zusätzlich kann ich persönlich folgende Bücher empfehlen:

    • Becker-Mrotzek/Böttcher: Schreibkompetenz entwickeln und beurteilen
    • Spinner: Kurzgeschichten - Kurze Prosa
    • Leubner et al.: Literaturdidaktik
    • Kellermann: Gedichte analysieren und interpretieren

    Die Hefte vom STARK Verlag sind durchaus auch nicht verkehrt und gebraucht für kleines Geld zu erwerben.

    Ich habe vor meinem Ref rund ein halbes Jahr als Vertretungslehrerin gearbeitet, um Wartezeiten zu überbrücken. Zwar hatte ich dann einiges an Vorsprung in puncto Organisation im Vergleich zu meinen Ko-Refis, allerdings muss ich rückblickend gestehen, dass ich das halbe Jahr sicherlich besser gehändelt hätte, wenn ich meine Ausbildung vorher abgeschlossen hätte. Es ist schon eine Menge an Fähigkeiten, die man im Laufe des Referendariats erwirbt - das würde ich nicht unterschätzen. Insbesondere dann nicht, wenn du direkt mit einer vollen Stelle einsteigen möchtest.


    Davon abgesehen kann ich den anderen nur zustimmen: Schlechte Gewohnheiten, die sich einmal eingeschlichen haben, wieder loszuwerden, ist schon mühsam.

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