Beiträge von styx

    ...und damit braucht man sich nicht wundern, warum das Niveau erodiert. Das Durchschieben unterhalb der eigentlichen Standards zieht sich mittlerweile doch quer durch alle Schulformen und Schüler werden mit ihren "befriedigenden" oder "ausreichenden" Noten systemtisch über ihren tatsächlichen Leistungsstand getäuscht.

    Das Problem liegt meiner Meinung nach aber auch daran, dass die Erwartungshorizonte sehr mild sind, so dass es richtig schwer ist, überhaupt in einen Defizitbereich zu kommen.

    Seit ChatGPT gibt es auch so viele SuS, die Hausaufgaben, Referate etc. nur noch mit KI lösen und auch in den Klausuren mit KI betrügen. Die lernen im Grunde gar nichts mehr. Ich befürchte, wenn der Einsatz von KI in der Schule nicht von oben ganz klar geregelt wird und überlegt wird, wie Prüfungsformate und Klausurbedingungen geändert werden müssen, entlassen wir bald viele SuS, deren Zeugnisse ihnen formal gute Qualifikationen ausstellen, die aber faktisch nichts vorhanden sind.

    Schau doch bei den Lehrplänen für die Schulform Berufskolleg, die für dein Bundesland gelten. Die betreffende Lehrkraft anschreiben und nach der Didaktischen Jahresplanung der Schule fragen ginge auch. Das würde ich, wenn bei euch Ferien sind, aber nicht unbedingt machen. Du unterrichtest Kunst in jedem Fall berufsbezogen mit Fokus auf der Erzieherausbildung, Kunstepochen und Bildinterpretation werden nicht im Vordergrund stehen.

    Wie wäre es, wenn du erst einmal ein Praktikum an einer Schule absolviert, am besten an zwei verschiedenen Schulformen?

    Wieso du das Jurastudium nicht mehr weiter verfolgen möchtest, obwohl es dir laut Eigenaussage Spaß gemacht hat, kann ich nicht verstehen. Dein Interesse an einem Lehramtstudium wirkt auf mich ehrlich gesagt recht unreflektiert. Ob der Lehrerberuf ein sicherer Job ist, hängt einfach auch sehr von der Fächerkombi und der gewählten Schulform ab. Deine Fächer für die Schulform Gymnasium sind gelinde gesagt schwierig. Für Schulformen der Sek.1 sieht das viel positiver aus. Auch die sogenannte Work-Life -Balance hat auch sehr viel mit den eigenen Fächern zu tun. Deine Fächer sind vor allem am Gym. alles Korrekturfächer. Also vielleicht erst einmal Praxiserfahrung sammeln und in den Beruf hineinschnuppern und auch für Schulformen abseits des Gymnasiums offen sein, um dann eine fundierte Entscheidung treffen zu können, welches Studium das richtige ist?

    Nicht bewertbar finde ich nachvollziehbar. Ich verstehe es richtig, dass dies keine negative Konsequenz für den Schüler hätte, sondern nur aussagt, dass eine Note nicht gesetzt werden konnte? Eine 6 sieht ja auf einem Zeugnis immer übel aus.

    Das ist ein totales Mangelfach mit sehr guten Einstellungschancen. Auch Pädagogik ist nicht schlecht. Sozialpädagogik wäre noch besser, da es auch ein Mangelfach ist, aber du kannst mit Pädagogik später den Zertifikatskurs Sozialpädagogik machen, wenn du willst. Mit bestandenem Referendariat kannst du dir die Stellen aussuchen.

    Also, kein Grund zur Sorge und alles Gute für das Referendariat. :)

    Wenn dir die Arbeit mit den Kindern Spaß macht, ist das doch schon einmal ein wichtiger positiver Ansatz, mit dem du arbeiten kannst. Viel kritischer wäre es doch, wenn dir das missfallen würde. Deine Ausführungen klingen für mich auch so, als wenn es menschlich zwischen dir und deiner Ausbildungsleiterin nicht passt. Ihre Bemerkung, der Job wäre nichts für dich, finde ich höchst unprofessionell. Das kann man nach so kurzer Zeit im Rahmen eines Praktikums überhaupt nicht von außen beurteilen. Hat sie dir denn ganz konkret Tipps gegeben, was du verbessern kannst und wie? (für mich klingt das eher nicht danach) Gab es auch mal positives Feedback? Hat du die Möglichkeit, bei einer anderen Lehrerin mitzugehen?

    Vieles im Lehrerjob ist Handwerk, das man im Referendariat lernt. Vieles lernt man auch durch Erfahrung. Daher würde ich jetzt nicht direkt, zu einem Zeitpunkt, wo du noch nicht einen Tag im Referendariat warst, die Flinte ins Korn werfen. Zu dem Punkt mit deiner Schüchternheit, Unsicherheit: Hast du die Möglichkeit, zur psychologischen Studienberatung zu gehen und dir dort Unterstützen zu holen? Es werden zudem immer mal wieder Angebote an den Unis von den Unis geschaltet oder mit viel Glück sogar Seminare, wo es um selbstsicheres Auftreten, Stimmbildung etc. geht. Schüchternheit per se ist jetzt kein Ausschlusskriterium, um Lehrerin zu werden. Unter den SuS und auch im Kollegium gibt es schüchterne, zurückhaltende Kandidaten. Wir sind eben alle unterschiedlich. Dein Ziel, wenn der Lehrerberuf weiter dein Ziel ist, ist es, zu einem professionellen, sicheren Handeln zu gelangen, ohne dich zu verbiegen bzw. deine Persönlichkeit zu verstecken und Theater zu spielen. ( Das willst du ja bestimmt auch nicht deinen SuS später vermitteln) Unsicherheit merken die SuS ganz schnell, mangelnde Authentizität aber auch, die eben nichts mit der gewünschten Rollenklarheit zu tun hat.

    Viel Erfolg auf deinem Weg!

    Du bist dazu verpflichtet, Fehler zu melden. Das steht auch so, meine ich, auf der Bezügemitteilung. Wenn du das nicht machst, wird es doch erst richtig teuer und hat für dich noch dienstliche Konsequenzen.

    Ich rate von Latein ab bzw. würde es nur als Drittfach wählen. Habe es selbst studiert und war damit im Referendariat. Latein hat mir aber keine Planstelle gesichert. Latein wird immer weniger nachgefragt und die Lateinklehrer kämpfen regelrecht um Schüler. Neuere Gesamtschulen bieten Latein gar nicht mehr an, die älteren Gesamtschulen führen das Fach nur noch auf der Homepage, faktisch wird es aber mangels Bedarf nicht mehr angeboten. Mit Latein (und ohne Erweiterungsfach) schränkst du dich, was die Schulform angeht, halt sehr ein. Falls es mit der Stelle am Gym nicht klappt, hast du keine Alternativmöglichkeiten. Gut, wahrscheinlich wird dir dann eine Sek. I- Schule einem Zertifikatskurs Physik oder so anbieten.

    Alles gut. Jeder darf seine Meinung haben. Seitdem ich als pädagogische Mitarbeiterin arbeite, halte ich auch nicht mehr viel von Lehrern. Entweder gibt es an unserer Schule sehr schlechte Menschen oder das Lehramt Studium besteht einfach nur aus Didaktik und hat keine Pädagogik und Psychologie.

    Deswegen würde ich gerne die Schüler mehr schützen, die dem einfach so ausgeliefert sind.

    Zum Thema freundliche Antwort ging es mir ja mehr um den Umgangston. Und den hast du ja sehr freundlich gewählt. ☺️

    Wirklich eine sehr qualifizierte Antwort auf eine sachliche Ausführung von CDL.

    Unsicherheiten und Fehler im Bereich Rechtschreibung, Zeichensetzung, Grammatik, schriftsprachlicher Ausdruck sind mir auch schon bei Referendaren am Gymnasium, die teilweise das Fach Deutsch oder andere textlastige Fächer (Pädagogik, Religion, Geschichte etc.) hatten, aufgefallen. So war einer Referendarin nicht klar, dass ein Relativsatz auch dann vom Hauptsatz mit Komma abgetrennt wird, wenn vor dem Relativpronomen eine Präposition steht. Didaktisch-methodisch waren die immer super und haben ihr Zweites Staatsexamen mit guten bis sehr guten Noten abgeschlossen und auch zügig Planstellen erhalten.

    Das Ref ist eine sehr stressige und belastende Zeit und du bist leider das letzte Glied in der Kette.

    Wenn dir das Unterrichten Spaß machst und du mit den SuS zurechtkommst, ist das doch schon einmal top.

    Ich stehe dem Ref in seiner jetzigen Form auch kritisch gegenüber, aber das ist eine andere Kiste.

    So schwer dir das vielleicht fällt, aber konzentriere dich auf dich und deinen Lernerfolg und arbeite dich nicht am Negativen ab und irgendwelchen Leuten, die jetzt in der Hierarchie über dir stehen und das auch raushängen lassen. Das frisst einfach nur wahnsinnig viel Energie und Zeit, die du nicht hast. Ja, manche Fachleiter finden sich wahnsinnig toll und gockeln durch die Gegend. Ja, das ist lächerlich und spricht nicht für diese Personen. Das Ref ist aber zeitlich begrenzt und als fertiger Lehrer mit Mangelfach wirst du auch schnell eine feste Stelle haben und in einer ganz anderen Position sein.

    Such dir, wenn möglich, nette Ausbildungslehrer, die fair und sachlich kritisieren, dich motivieren und dich wirklich weiterbringen. Permanente Dauerkritik macht einen meiner Meinung nach nämlich nicht besser, sondern nur unsicherer.

    -Reflektiere dein Verhalten und versuche, die Tipps von Ausbildern und Fachleitern anzunehmen und umzusetzen. Die Leute wollen dir in der Regel nichts, sondern dich nur gut auf die UPP vorbereiten, denn sie wissen, worauf die Prüfer achten.

    Tauche dich mich anderen Reffis aus und haltet zusammen. Die anderen werden auch so ihre Probleme haben und zusammen ist man weniger allein.

    - Nimm dir Auszeiten, mach was Schönes und denk nicht permanent ans Ref. Unterrichtsentwürfe werden einfach nicht besser, wenn man nur noch darüber brütet und den Kopf gar nicht mehr frei bekommt.

    Viel Glück! :)

    „Erfüller“ und „bester Nichterfüller“ sind zwar jeweils derselben Entgeltgruppe zugeordnet, allerdings unterscheiden sich die Stufenlaufzeiten. Bei voll ausgebildeten Lehrkräften („Erfüller“) wird auf die Stufenlaufzeit in Stufe 1 ein halbes Jahr des Referendariats bzw. Vorbereitungsdienstes angerechnet (§ 6 Absatz 2 Nummer 4 Satz 1 TV EntgO-L), so dass sie bereits nach einem halben Jahr nach Stufe 2 und nach insgesamt zweieinhalb Jahren nach Stufe 3 aufrücken. Bei Lehrkräften mit Lehramtsstudium, aber ohne Referendariat bzw. Vorbereitungsdienst („bester Nichterfüller“) verlängert sich hingegen die Stufenlaufzeit in Stufe 1 von einem auf zwei Jahre und in Stufe 2 von zwei auf fünf Jahre (§ 6 Absatz 2 Nummer 4 Satz 2 TV EntgO-L sowie Fußnote in der Zuordnungstabelle in Nummer 1 Absatz 1 Satz 4). Diese Lehrkräfte erreichen daher nach zwei Jahren die Stufe 2 und nach insgesamt sieben Jahren die Stufe 3. (Quelle: BASS 2021/2022 - (schul-welt.de)

    Da müsste für dich laut Tabelle E13 (bei der Schulform Gym/BK) rausspringen, da du als "bester Nichterfüller" giltst. Allerdings dauert es bei dir einfach länger, bis du in Stufe zwei ankommst. Du rückst nämlich erst nach zwei Jahren in Stufe 2 und nicht schon nach einem halben Jahr wie die Erfüller mit zwei Staatsexamina.

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