Ich finde, hier werden zwei völlig unterschiedliche Bereiche miteinander vermischt.
Der eine Bereich ist das Leben mit z. B. Menschen mit geistiger Behinderung: in der Familie, Nachbarschaft, Freundeskreis, Verein, Kirchengemeinde … und die Begegnung im Alltag im Urlaub, ÖPNV, Restaurant, Supermarkt … . Menschen mit einer Beeinträchtigung wegen ihrer Beeinträchtigung auszuschließen wäre nicht nur eine illegale Diskrimierung, sondern auch in hohem Maße unmenschlich.
Etwas anderes ist es aber, den Unterricht einer bestimmten Gruppe zum Mittelpunkt seiner beruflichen Tätigkeit zu machen. Das ist schon etwas anderes als bei seiner normalen Tätigkeit z. B. als Kellnerin einem Menschen mit einer Beeinträchtigung eine Mahlzeit zu servieren oder auch - um im Bereich Schule zu bleiben - im Kontext seiner Schulform und studierten Fächer SuS mit Förderbedarf zu unterrichten.
Man wird nicht einfach generische:r Lehrer:in für Klasse 1-13 + Erwachsenenbildung, für alle Schultypen und alle Fächer, sondern wird spezialisiert ausgebildet. Es ist in Zeiten ohne Lehrermangel auch ausgesprochen schwer wenn nicht sogar unmöglich, außerhalb der studierten Fächer/Schulstufen/Schultypen zu arbeiten. Man kann sich zwar nachqualifizieren, aber nicht jede:r ist für jede Tätigkeit geeignet.
Ich bin Lehrerin für Sonderpädagogik mit dem Schwerpunkt ESE und liebe meinen Beruf und meine SuS sehr, kann es aber gut verstehen, dass KuK eine ausschließliche Tätigkeit an einer Förderschule mit diesem Schwerpunkt für sich ausschließen. Das ist keine Diskriminierung dieser SuS-Gruppe, sondern in der Regel eine realistische Einschätzung ihrer selbst und dem Anforderungen dieses Schultyps.