Beiträge von Antimon

    Hmm. Entweder sind wir nicht normal oder einfach nur entsetzlich langweilig. Ich erkenne in diesen Beschreibungen bestenfalls einzelne Individuen aber keine grundsätzlichen Typen. Was wir insbesondere absolut gar nicht haben sind alles-Hasser und Aufschneider. Natürlich gibt es mehr oder weniger exaltierte Typen aber es sind wirklich nur ein paar wenige, die mich mit ihrem ich-muss-alles-zerreden ernsthaft nerven. Was wir nun zum Glück auch gar nicht mehr haben sind Leute, die über Schülerinnen und Schüler herziehen. Es gab da mal jemanden, der für seine Sprüche in den Notenkonferenzen wirklich legendär war. Ich habe sowas an anderen Schulen in viel grösserer Dichte erlebt, das ertrage ich nicht. Ich halte es auch für ein grundsätzliches Qualitätsmerkmal meiner Schule, dass Jugendliche kaum über Lehrpersonen lästern. Es sind von über 100 Lehrpersonen immer die pi mal Daumen gleichen 5, über die man irgendwas hört, der Rest scheint keinen grossartigen Gesprächsstoff herzugeben.

    Das Natrium war vermutlich bereits mehrere Jahre unter Petroleum gelagert - wobei ein Teil in der Flasche durch Verdunstung oder unsachgemäße Handhabung von Kollegen trocken lag.

    Es wird nicht besser. Wenn du künftig sowas findest, gib es bitte in die Entsorgung. Ich kann verstehen, dass man da Skrupel hat, weil das Zeug mal irgendwas gekostet hat. Aber wenn dem Schulträger nicht dran gelegen ist, Geld für eine ordentliche Ausstattung auszugeben, dann können solche Experimente schlichtweg nicht gezeigt werden. Sicherheit geht vor. Immer. Weisst du, ich denke gar nicht dran, dass Natrium unter irgendwelchen mysteriösen Umständen vielleicht auch Peroxide bilden könnte, weil's diese Umstände bei uns gar nicht gibt. Wenn ich da Klumpen sehe, die nicht mehr unter Paraffin sind, mache ich das Gebinde gar nicht mehr auf.

    Wir sind bei uns in der Fachschaft wirklich extrem pedantisch mit solchen Dingen, was vor allem an mir und unserer lieben Laborassistenz liegt. Meiner Wahrnehmung nach induziert der Schulbetrieb eine gewisse Schludrigkeit, weil es keine regelmässigen Kontrollen wie an der Uni oder gar erst in der Industrie gibt. Wir hatten im 2023 die erste Sicherheitsbegehung, an die ich mich überhaupt erinnere, seit ich an der Schule arbeite. Es denkt keiner dran, wenn es nicht "einfach so" passiert. Wir haben erst kürzlich an der Fachmittelschule neue Brandschutzschränke bekommen was uns gezwungen hat, noch mal ordentlich die Bestände durchzuräumen. Das Schlimmste war ohnehin schon weg, aber ich habe mich erneut gewundert, was wir nicht alles lagern, von dem ich nicht mal wüsste, was ich an der Schule damit tun soll. Was man nicht wenigstens 1 x pro Schuljahr in der Hand hat, kann getrost weg. Es wird in der Regel nicht besser vom Rumstehen.

    Ich habe mich weiterhin über mich selbst geärgert, dass ich die Asbestplatten, die wir aus uralten Zeiten auf die Innenseiten der Laborschränke geschraubt hatten, jahrelang toleriert habe (wenn's nicht "fliegt", ist's ja nicht schlimm ... jaja, aber wehe, wenn eben doch). Jetzt sind sie weg und es war überhaupt keine Diskussion, neue Schränke zu bekommen. Das Problem ist einfach, dass sowas gerne im Schulalltag mal untergeht obwohl absolut klar ist, man müsste sich drum kümmern. Selbst an der Uni hatten wir in jedem Institut halt jemanden, der speziell als Sicherheitsbeauftragter angestellt war. An der Schule obliegt das irgendeiner Lehrperson und bei uns waren bis anhin die Verantwortlichkeiten auch noch besonders schlecht organisiert. Was sich ab August aber alles ändern wird. Neue Schulleitung, halleluja. Und 3 x dürft ihr raten, wer neu die Verantwortlichkeit fürs allgemeine Sicherheitskonzept übernimmt. Immerhin wird sich ein lieber Kollege den Job mit mir teilen.

    Bezüglich "früher war alles besser": Heute ist die Trauerfeier für Wolfgang Schäuble. Ich habe den einmal an einer Wahlkampfveranstaltung erlebt. Ich musste frühzeitig gehen, weil ich sonst wohl auf den Boden gekotzt hätte. Selten so einen plumpen, stumpfsinnigen Mist gehört. Es geht halt schnell vergessen, was früher alles noch salonfähig war und heute der AfD als "Hetze" angekreidet wird.

    Seit Jahren erlebe ich eine intellektuelle Ver(bl)ödung des politischen Diskurses - es ist faszinierend, welch simple Weltbilder man in solchen Kommentarspalten findet und welch scheinbar simple Lösungen es gäbe. Sinngemäß "alle illegalen MigrantInnen raus, alle PolitikerInnen zurücktreten, alle Lehrkräfte nicht mehr verbeamten" etc

    Vor 20 Jahren gab's noch keine Kommentarspalten. Zu glauben, es sei irgendwann anders oder gar besser gewesen, ist naiv. Das denkt man halt, wenn man sich jahrzehntelang nur in der eigenen, intellektuellen Blase bewegt.

    Uni Würzburg, Zentralmensa. War dort vor 30 Jahren schon so.

    Steigerung: Uni Mannheim. Dort hat man sich - wenn ich den Schilderungen eines Kollegen glauben darf - auch noch die Schöpfkellen gespart und die Spezereien mit langen Gummihandschuhen aufs Tablett gebracht.

    Kann ich für Heidelberg vor 20 Jahren definitiv bestätigen. Meine Güte, wenn ich daran denke... :tot:

    Sabine Hossenfelder ist sicher in ihrem Fach hervorragend, aber ich würde mich nicht bei ihr auf die Couch legen.

    Ich finde sie als Person übrigens gar nicht mal so sympathisch. Es gibt bei YouTube neben ihrem Kanal ja noch Videos mit längeren Vorträgen und/oder Interviews, da finde ich sie ziemlich strange im Verhalten. Ihre Videos mag ich sehr gerne und ja, sie ist zweifellos brillant in der Physik. Das über die Persönlichkeitstests war überwiegend lustig und nicht gar so ernst gemeint.

    Tatsächlich sind hier die Abbruchquoten deutlich kleiner als in Deutschland. In Basel sind es im Bereich MINT etwa 30 %, die wieder hinschmeissen, das finde ich noch ganz erträglich. Es ist wohl doch sinnvoll, schon gar nicht erst die Hälfte eines Jahrgangs an die Uni zu lassen.

    von Natrium "behaue" ich irgendwie die Seiten und fühle mich wie ein Steinmetz

    Häh? Ich "behaue" da gar nichts. Natürlich lagert unser Natrium unter Paraffin und kleine, "verranzte" Stücke verwende ich nicht mehr, die gehen in die Entsorgung. Ansonsten einfach abschneiden, abwischen und fertig. Und nein, es ist definitiv Kalium, das bei unsachgemässer Lagerung zur Peroxidbildung neigt, nicht Natrium. Wenn es welche hat, "entrindest" du da auch gar nichts mehr, sonst reisst es dir die Finger ab. Kaliumperoxid zersetzt sich eben auch schon durch mechanische Belastung. Wir hatten vor vielen Jahren einen entsprechenden Unfall bei uns im Kanton, der dazu geführt hat, dass man sich auf den Verzicht auf Kalium geeinigt hat.

    https://archive.ph/20131213071644…rab/kalium.html

    Bald steht nun bei mir eine OP an, vor der ich ein bisschen Bammel habe, obwohl es inzwischen wohl ein Routineeingriff ist.

    Für das OP-Team ist es (hoffentlich!) Routine, für dich natürlich nicht. Daumen sind ganz feste gedrückt!!! :rose:

    Schön waren der Sommerurlaub in Ecuador, dass ich tatsächlich noch mal angefangen habe zu studieren und wir die Schulleitung gewählt haben, die ich mir gewünscht habe :)

    Für 2024 wäre schön, wenn einfach mal Hurntumore, gebrochene Wirbel und sonstiger Scheiss wegblieben. Es reicht jetzt. Wirklich.

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