Beiträge von Antimon

    Moooment, ich bezog mich auf's Instrument. Das ist doch wirklich surreal, da es ja nicht zu übersehen und überhören ist.

    Tatsächlich kann ich mir vorstellen, wie das sein kann. Wir haben an der Schule Übungsräume, die unsere SuS frei nutzen können. Ich glaube da spielen manche gar nie daheim.

    Wir (zwei Frauen) denken beide eigentlich relativ wenig daran, was man "so insgesamt" mal müsste. Ich mache meistens die Wäsche und koche selten. Wenn der Kühlschrank leer ist, kaufe ich ein. Manchmal gehen wir auch gemeinsam am Wochenende einkaufen. Ich bezahle die Miete und den Strom, meine Freundin überweist die Haftpflicht. Weder denke ich an die Haftpflicht noch meine Freundin an die Miete. Scheint mir nicht so ein Mann-Frau-Ding zu sein, hat offenbar mehr damit zu tun, ob man Kinder hat oder nicht. Bis dahin schaffen es auch die meisten mir bekannten Frauen in einer Beziehung mit einem Mann sich einfach um ihren Kram zu kümmern.

    Die Mutter meiner Lebensgefährtin ist komplett aufgeschmissen seit ihr Mann tot ist. Scheint der hat doch essentiell zum Funktionieren des Haushalts beigetragen. War ne "klassische" Rollenverteilung - sie kocht während er die Finanzen im Griff hat und Lampen unter die Decke bohrt. Ich bin mir sehr sicher, das Drama wäre anders rum nicht halb so gross gewesen. Dann hätte es einfach öfter mal Schnitzel gegeben.

    Zeigt halt, dass die Einstellung "krank ist krank" doch nicht so absolut ist. "Krank" kann auch nur eingeschränkt arbeitsfähig sein. Umso wichtiger, dass eine 100 % Krankschreibung dann auch zu 100 % respektiert wird. Ist das nicht der Fall, darf man das für mein Empfinden wirklich nachhaltig übel nehmen. Bestimmte Fehltritte mag ich persönlich nicht entschuldigen.

    Nee, bei uns wird dann einfach ein bestimmtes Pensum vereinbart, z. B. 50 %. Dann übernimmt man gewisse Klassen vollständig wieder, andere bleiben bei der Stellvertretung. Insbesondere bei orthopädischen Sachen ist es völlig normal, dass es nur eine Teilkrankschreibung gibt.

    Also krank ist je nachdem schon nicht gleich "tot". Wenn jemand mit nem Bänderriss daheim ist, ist das was anderes als mit Fieber im Bett zu liegen. Ich habe schon einzelne Tage gefehlt und am Telefon auf die Frage "Gibt es einen Auftrag für die Klassen?" mit "Nein." geantwortet. Dann fällt der Unterricht aus. Ich finde diese Frage im Rahmen einer ganz normalen Kommunikation in Ordnung. Was mur letztes Jahr passiert ist, ist ne andere Nummer. Ich habe ja deutlich gemacht, dass ich mich nicht kümmern *kann*. Wenn es möglich ist sich mit der Stellvertretung abzusprechen ist es in der Regel doch für alle Beteiligten einfacher. Also ist es legitim zumindest mal nachzufragen, was möglich ist. Mir war es auch letztes Jahr im weiteren Verlauf der Krankschreibung durchaus möglich was für die Schule zu arbeiten. Ich habe im Bett liegend Unterlagen vorbereitet, etc weil mir eh langweilig war. Umso mehr ärgere ich mich bis heute, weil es echt nur um die 1. Woche ging während der ich wirklich gar nichts tun konnte.

    Entschuldigt bitte, dass ich mir jetzt nicht alle Beiträge im Thema durchgelesen habe und ich möglicherweise etwas schreibe, was bereits diskutiert wurde. Ich meine, ich habe meinen "Fall" auch letztes Jahr im Herbst schon geschildert. Ich stimme mit euch allen überein, dass es eigentlich so sein sollte, dass man im Krankenstand nicht mit irgendwelchen Forderungen belästigt werden sollte. Bis letztes Jahr um ungefähr diese Zeit ging ich auch ganz naiv davon aus, dass das an meiner Schule ungefähr so läuft. Dann wurde ich eines Besseren belehrt. Etwa Mitte September 2021 hatte ich einen Unfall mit dem Gleitschirm, Wirbelkörperbruch, 6 Wochen 100 % Krankschreibung, weitere 6 Wochen 50 % Krankschreibung (in der Schweiz gibt es ganz regulär das Format der Teilkrankschreibung). Noch im Spital in der Notaufnahme liegend habe ich meine Schulleitung darüber informiert und auch mal ganz unschuldig die Frage gestellt, was denn nun aus meinen experimentellen Maturarbeiten wird, die könnte ich ja auch nicht zu Ende betreuen. Da kam von meiner Chefin kackdreist die Antwort, darum müsse ich mich selbst kümmern, man habe mit dem Rest meiner Stellvertretung schon genug zu tun. Seither schaue ich nach Stellenausschreibungen. Das ist an zwischenmenschlicher Niederträchtigkeit nicht zu überbieten, finde ich.


    Faktisch habe ich auch während der 6 Wochen 100 % Krankschreibung die ganze Zeit irgendwas gemacht weil es in 2 meiner Klassen keine adäquate Stellvertretung gab. Beides waren Schwerpunktfachklassen für die irgendwann eine Abschlussprüfung kommt. Dann fühlt man sich moralisch verpflichtet, so ist das eben. Die schriftlichen Abschlussprüfungen müssen wir in einer kantonalen Ressortgruppe besprechen, da hat man irgendwie das Gefühl, man könne ja nicht weniger fragen als die anderen. Ich habe die ganze Geschichte dann hinterher mit den Kolleginnen und Kollegen aus der Gewerkschaft besprochen. Schlussendlich haben mir alle versichert, doch, das zählt eben schon als Grund, dass man auch in einer schriftlichen Abschlussprüfungen irgendwas nicht abfragt, was normalerweise gemacht wird. Da muss man gegenüber den Kolleginnen und Kollegen keine Sorgen haben.


    Das habe ich aus der ganzen Sache gelernt. Krank ist krank. Wirklich. Leckt mich am Arsch.

    OK, lass uns kurz überlegen, warum das ein sinnloser Vergleich ist: Wenn ich stehle und dabei erwischt werde, führt das zu einer Strafe, so steht es im Gesetz. Wenn ich krank bin und keinen Coronatest mache, weiss niemand, woran ich eigentlich erkrankt bin also hat es per Definition auch keinerlei Konsequenzen im rechtlichen Sinne, wenn ich mit was auch immer draussen rumlaufe. Status quo ist (nach meinem Kenntnisstand), dass in Deutschland niemand dazu genötigt werden kann, sich auf Corona testen zu lassen. Warum ist es also so furchtbar wichtig, die Isolationspflicht zu behalten? Wenn mindestens die Hälfte aller Infizierten sich sowieso nicht testen lässt (aus welchen Gründen auch immer) und die andere Hälfte sowieso nicht auf die Idee käme irgendwo rumzuturnen weil sie dafür schlicht zu krank ist? Wenn seit mehr als 2 Jahren bekannt ist, dass man schon einige Tage vor dem positiven Testresultat infektiös sein kann und demnach sowieso x Personen ansteckt bis man überhaupt getestet ist? Zur Unterbrechung von Infektionsketten gab es mal die Quarantäne von Kontaktpersonen. Ohne diese halte ich eine reine Isolationspflicht von symptomatisch Erkrankten in der Tat für ziemlich absurd. Soweit ich mich erinnere hatten wir in der Schweiz die Isolationspflicht noch 4 Wochen nachdem die Kontakt-Quarantäne abgeschafft war. Es hat sich exakt NICHTS an der Situation geändert seit auch die Isolationspflicht abgeschafft ist.

    Was macht man z.B., wenn man keinen Führerschein oder Auto hat und der Arzt oder die entsprechende Stelle nicht gerade um die Ecke ist? Mit der Bahn fahren? Ein Taxi nehmen?

    Ja?! Ich bin mit dem Bus zum Testzentrum gefahren. Mit FFP2-Maske natürlich. Wie soll ich da sonst hinkommen, ich habe kein Auto. Velo fahren ging nicht, ich war wirklich krank. Man ist übrigens mindestens 2 Tage vor dem positiven Test schon infektiös. Insofern ist es ziemlich egal, ob man jetzt wissentlich oder unwissentlich infektiös in den Bus einsteigt.



    Muss man sich bei anderen Krankheiten (z.B. Grippe) auch isolieren? Nein!

    Doch, natürlich gibt es andere isolationspflichtige Krankheiten. Im Bundesasylzentrum in Bern ist vor ein paar Wochen die Diphterie ausgebrochen, da wurden alle Betroffenen unter Hausarrest gestellt - also Isolation.

    Ne, also es gibt hier einige, die auf Masken dann verzichtet haben und denen so etwas nicht passiert ist.

    Jeder und wirklich absolut JEDER, der hier schreibt, er/sie verzichtet auf das Tragen einer Maske wo es gesetzlich nicht vorgeschrieben ist, wird darüber belehrt, dass das aber ganz verwerflich ist. Querdenkertum wurde mir selbstverständlich auch schon unterstellt.

    Dass das vielerorts schief läuft

    ... führt dazu, dass sich viele Menschen überhaupt nicht (mehr) testen lassen und dann eben infektiös in der Gegend rumlaufen. Ob du das gut findest oder nicht, ist da irrelevant.


    In der Schweiz werden übrigens schon seit einiger Zeit an unterdessen 7 Standorten Abwasseruntersuchungen durchgeführt. Deren Ergebnisse stimmen sehr gut mit der Anzahl positiver PCR-Tests überein. Es scheint, als ob die meisten Menschen, die an Covid erkranken tatsächlich immer noch (freiwillig und ziemlich unkompliziert!) zum Test gehen und als infiziert erfasst werden. Die Empörung darüber, dass es keine verpflichtende Isolation mehr gibt, kann ich absolut nicht nachvollziehen. Dass die relevanten Kennzahlen in Deutschland auf eine irgendwie bessere Situation hindeuten, sehe ich jedenfalls nicht.

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