Was mich auch interessiert:
Muss es das eine Verfahren sein oder könnt ihr damit leben, dass das Verfahren anders aussieht, wenn das Ergebnis stimmt?
Müssen Ukrainer:innen umlernen oder schreiben sie ihren Weg auf andere nachvollziehbare Weise auf?
Ab wann ist der Rechenweg bei einfacheren Aufgaben nicht mehr im Fokus?
Meine oben erwähnten exemplarischen 700 kg Kochsalz in 1 Liter Wasser rühren daher, dass SuS nicht in der Lage sind Gleichungssysteme richtig umzustellen. Auf gar keine Weise, sonst käme ja ein richtiges Ergebnis raus. Weil sie in der Mittelstufe z. B. "lernen" Dreiecke zu malen wenn es um eine simple Beziehung zwischen drei physikalischen Grössen geht. Das hat mit Didaktik nichts zu tun und ist auch kein "Verfahren", das ist Hokuspokus. Es ist auch kein anderes Verfahren, wenn jemand mit einem Zwischenschritt rechnet oder zwei Rechenoperationen vertauscht. Die Mathe dahinter bleibt exakt die gleiche. Der Rechenweg an sich ist *immer* im Fokus, ich will wissen, wie der Schüler zum Ergebnis kam. Und... Ich unterrichte gar keine Mathe. Ich muss mich einfach mit jeder Notation, die von SuS so gewählt wird, irgendwie auseinandersetzen und nachvollziehen ob sie in sich stimmig ist. Vor allem in Physik habe ich einfach das Problem, dass ich auf das Werkzeug Mathe zwingend angewiesen bin und mit meinen Fachinhalten nicht mehr weiter komme, wenn Jugendliche die "Sprache" nicht verstehen. Sprache trifft es eben sehr gut. Wenn ich da jedes Mal erst drüber nachdenken muss, wie jetzt die Verben konjugiert werden und der Satzbau funktioniert, komme ich nie zum Sprechen. Das muss auf einem gewissen Niveau einfach funktionieren. Mathe ist als Anwendung in den Naturwissenschaften an der Schule meistens ziemlich primitiv. Da ist einfach keine Zeit und kein Platz für grosses Rumphilosophieren. Es geht ja eben gar nicht um Mathe an sich.