Beiträge von Antimon

    Was schätzt ihr, welche Noten habe ich hier kompetenzorientiert umschreiben lassen

    Wahnsinnig aussagekräftig ist das nicht. In Physik klingt mir das nach einer 3.0 oder 3.5 auf der Schweizer Notenskala. "Versteht keine Konzepte" ist sicher ungenügend. In der Sek I könnte es noch eine 3.5 sein, Sek II eher eine 3.0. "Gibt sich Mühe" heisst Schüler lernt immerhin. Mit entsprechendem Fleiss kommt selten weniger als eine 3.0 raus. Tiefer spricht entweder für Verweigerung, ausgeprägte Lernschwierigkeiten oder ein grösseres gesundheitliches Problem.

    Ich erzählte erst letztens davon (Kontext spielt keine Rolle), dass in Mannheim nen Haufen Häuser stehen, die nach dem Krieg aus Schutt gebaut wurden. Fragt eine Schweizerin am Tisch "Welcher Krieg?" Das ist hier nichts Ungewöhnliches. Für die meisten Schweizer existiert der 2. WK nur in Geschichtsbüchern. Was hingegen deutlich präsenter ist als in Deutschland, sind die Balkankriege. Praktisch jeder kennt irgendeinen Bosnier oder Kosovaren, der selbst geflohen ist oder dessen Eltern geflohen sind. Die unterschiedlichen Perspektiven sind schon interessant.

    Das kann ich mir für Bayern nicht vorstellen. In der Schulordnung ist festgeschrieben, dass in Q11 und Q12 verbindlich eine echte mündliche Note gemacht werden muss. Insgesamt sind zwei kleine Leistungsnachweise zwingend vorgeschrieben.

    Ja, im Notenreglement steht so einiges drin. Und jetzt sind wir ehrlich, wir kennen alle die Tröten, die sich einen Scheiss dran halten. Natürlich gibt es das an jeder Schule, dass kurz vor knapp und völlig intransparent irgendwas hingepfuscht wird.

    Nur weil man kompetenzorientiert arbeitet, heißt das nicht, dass man seine guten Bewertungen geschenkt bekommt

    Nein, sorry, das wollte ich auch nicht behaupten. Mein Punkt ist eben, dass weder das eine noch das andere für sich wahnsinnig aussagekräftig ist. Für euch ist doch das Feedback der Betriebe tausend mal mehr wert, dann wisst ihr, dass ihr euren Job gut macht. Wir haben eben auch regelmässig Kontakt mit der Uni und wissen, dass unsere SuS und noch die eines weiteren Gymnasiums im Kanton dort besser bestehen als der Rest. Ob wir jetzt Ziffernnoten geben oder Bewertungstexte schreiben halte ich für nebensächlich. Wie du schreibst, es gibt nichts geschenkt. Der Weg zur Bewertung ist entscheidend, die Form der Bewertung meiner Meinung nach nicht.

    Genau dieses Beispiel zeigt doch, wie ungenau und wenig aussagekräftig Noten sind.

    Das Beispiel zeigt, dass die Art der Leistungserhebung nicht durchdacht ist. Wenn du aus einer zu kleinen Stichprobe ein Wortgutachten machst, wird ja die Stichprobe davon nicht grösser, ergo auch die Bewertung nicht aussagekräftiger.

    Ich würde mir wünschen, dass eine vollständige Positivkorrekrur bei schriftliche än Prüfungen verpflichtend wäre. Machen bei uns im Schulhaus aber nur wenige KuK, ist halt aufwändig. Nur so kann der Schüler aber wissen, wofür ich Punkte gegeben habe und wofür nicht. Meine SuS lesen das sogar. Ich sehe da für mich keinen Mehrwert in einer reinen Textbewertung, meine Noten widerspiegeln schon das, was ich meine. Ich bin mir aber bewusst, dass absolut nicht jede Lehrperson an der Stelle transparent arbeitet. Ich kann mir nur nicht vorstellen, dass sich das Problem löst, wenn alle nur noch Texte schreiben. Die kann man halt auch so und anders schreiben.

    Bei einem normalen Test hätte das Kind vielleicht eine 4.

    Da finde ich, dass Tests, welche sich an Kompetenzen orientieren, sehr viel aussagekräftiger sind als Ziffernnoten

    Bekommt ihr denn jemals Feedback vob Aussen, ob die eurer Meinung nach erreichten Kompetenzen wirklich abrufbar sind?

    Das ist mir absolut bewusst, ich unterrichte ja selbst am Gymnasium zwei Fächer, die für die Mehrheit unserer SuS nur zweistündig sind. Auf die 81 komme ich gerade nur, weil ich eine Klasse in beiden Fächern habe und zwei FMS-Kurse mit nur 5 bzw. 8 Schülerinnen. Ich weiss aber tatsächlich auch in meinen vergangenen Rekordjahrgängen noch mit vollständigem Namen, wer da eine 6 bzw. eine Ungenügende hatte. Insbesondere die Ungenügenden weiss ich, das kommt bei mir als Maturnote nämlich ausgesprochen selten vor. Und ... Ich habe auch einfach ein vollkommen bescheuert gutes Gedächtnis für sowas :D

    bei den vielen SuS, die ich im Unterricht habe, weiß ich keine einzige Note aus dem Kopf

    Ich unterrichte derzeit 81 SuS in zwei Fächern (ich glaube, so wenige waren es in 9 Schuljahren überhaupt noch nie ...) und habe spontan alle 6en und alle Ungenügenden im Kopf. In allen Fällen kann ich auch aus dem Stegreif und im Detail begründen, warum die 6 bzw. die ungenügende Note absolut gerechtfertigt ist. Die 6er sind alle auf ihre Art genial, das steht ausser Zweifel. Die haben alle auch nicht nur bei mir die 6 stehen. Bei den Ungenügenden sind die Gründe vielfältiger und bei weitem nicht alle davon sind akut versetzungsgefährdet.

    Es ist doch im Grunde egal, ob man Noten zur Bewertung setzt oder irgendwelche standardisierten Beurteilungstexte dafür benutzt. Das ist eine kleingeistige Diskussion um Formalitäten. Die viel spannendere Frage ist doch, wie kommt man zu egal welcher Art von Leistungsbeurteilung. Wir haben im Einzugsgebiet unserer Schule zwei Steiner-Schulen, von denen Jugendliche aus der Sek I zu uns kommen. Die bringen immer sehr wortreich gestaltete Übertrittszeugnisse mit, da meint man, wunder was die nicht alles können müssten, so toll, was da alles steht. Manche können dann tatsächlich auch was und bei anderen fragt man sich allen Ernstes, ob das nicht in Richtung geistige Behinderung geht. Das ist kein Witz, ich hatte schon eine ehemalige Steiner-Schülerin im Unterricht, die nicht in der Lage war 2 + 5 zu rechnen.

    Die Ziffernnoten an den staatlichen Schulen sind gleichermassen nur mässig aussagekräftig. Verlassen kann man sich da eigentlich so halbwegs nur auf "genügend" vs. "ungenügend" in Mathe, da verheisst "ungenügend" in jedem Fall nichts Gutes. Wenn ich eine neue Klasse übernehme, schaue ich mir als erstes an, wer da aus welchem Schulhaus kommt. Ich bin unterdessen lange genug dabei, dass ich weiss, was ich dann erwarten kann und das relativ unabhängig von der letzten Zeugnisnote in meinen Fächern. Und ich bin auch lange genug dabei dass ich weiss, dass es in der Sek I halt um den Übertritt ans Gymnasium geht und die Noten dementsprechend auch einfach mal "hingepfuscht" werden. Sehr erhellend sind hingegen die Evaluationen der Universitäten, die zeigen dann wiederum sehr schön, wie viel so ein Maturzeugnis am Ende eigentlich wert ist.

    Apropos ... Ich hab jetzt Ferien. Und ... Ich und eine meiner Klassen hatten heute vermutlich die lustigste schriftliche Prüfung ever. Physik, Wärmelehre. Ich hatte eine einfache Prüfung versprochen (die Vorgeschichte ist lang, die Klasse hat es verdient), ergo geben die ersten schon eine Viertelstunde vor Ende der Lektion ab. Ich stehe so vorne am Korpus und blättere durch eine eben abgegebene Prüfung. Da rechnet eine Schülerin aus, wenn man einen 15 g Eiswürfel in 200 g Wasser bei 20 °C gibt, beträgt die Temperatur, nachdem der Eiswürfel geschmolzen, ist 5710 °C. Ich sage also denen, die da noch sitzen ... Hören Sie ... Wenn bei Aufgabe 2 eine Temperatur von 5710 °C rauskommt, dann ist das falsch. Die lagen mit Tränen in den Augen unter dem Tisch und geschrieben hat dann keiner mehr was.

    Jetzt schon Fasching? Der beginnt doch erst am "unsinnigen Donnerstag".... :)

    Also bitte. Die Basler Cliquen eskalieren schon seit zwei Wochen. Das wird seit 2019 (!!!) die erste Fasnacht, die wieder gemäss Programm stattfindet. Letztes Jahr hat's der Regierungsrat nicht mehr rechtzeitig geschafft, den Cortège am Mittwoch noch zu bewilligen obwohl ja Maskenpflicht & Co. kurz vorher abgeschafft wurden. Der Rest war letztes Jahr schon episch, ich erwarte dieses Jahr auf jeden Fall noch Epischeres. :party:

    Dass man in Volkach allgemein Weißbier sagt, glaube ich nicht. Ist sogar wissenschaftlich belegt: https://www.atlas-alltagssprache.de/r11-f5h/

    Nee, nee, die Karte ist nicht authentisch. Die Schweiz müsste mit einem einzigen, grossen, grauen Fleck markiert sein. Die haben hier keine Ahnung von Weissbier, auch wenn Feldschlösschen so tut als würden sie eins brauen. In der Beiz bestelle ich das nur, wenn es importiertes Schneider Weissbier ist.

    Euch ist die Sprache einer Foristin angeblich zu einfach

    Weder angeblich noch grundsätzlich.


    ihr selbst fühlt euch daher in eurem Intellekt angegriffen

    Falls du mich meinst, nein.


    sodass ihr die Beiträge ins Lächerliche zieht

    Falls du mich meinst, nein. Ich schrieb etwa vor 10 Seiten schon mal, was mich an den zwei-Wort-Sätzen stört. Die Kritik, die laleona versucht zu äussern, kann ich sogar nachvollziehen. Mich stört die Art und Weise, die zieht das Ganze nämlich dermassen ins Lächerliche, dass es dem Ernst der Lage nicht mehr gerecht wird.

    die Foristin als dumm und schnell beleidigt darstellt

    Ersteres ist jetzt wieder deine Interpretation, letzteres nehme ich durchaus so wahr, ja.

    Verstehe ich nicht.

    Das macht nichts. Ich verstehe dich meistens auch nicht. Soweit waren wir schon. :)

    Oje, es geht immer noch um laleona. Die Arme.

    Ja mei. Und dann geht es wieder mal um andere, die dann keiner mehr "arm" findet. So ist das Leben.

    Dass ich Dinge gern einfach ausdrücke ist nicht Ausdruck meiner Dummheit sondern Ausdruck meiner Fähigkeit, komplexe Sachverhalte in einfache Sprache zu übersetzen.

    Jetzt wäre es noch schön, wenn du differenzieren würdest wann der Gebrauch von "einfacher Sprache" angemessen ist, insbesondere wenn du an anderer Leute Sprache herumdiskutierst. Für den Kontext wichtige Details gehen halt gerne mal verloren, wenn man allzu sehr simplifiziert.

    Für jüngere SuS ist dieser Unterschied vermutlich wichtig, für meine älteren SuS es aber völlig egal, wie sie nun bspw. in einem Text die wichtigsten Aussagen mit einem Textmarker anstreichen, farbig unterstreichen oder meinetwegen auch einkreisen ;) . Hauptsache, sie haben diese Aussagen irgendwie "kenntlich gemacht".

    Der überlegte Gebrauch von Sprache ist im Unterricht immer wichtig. Ältere SuS kennen natürlich den Unterschied zwischen unter- und anstreichen (oder sollten ihn zumindest kennen), dann rückt eben der korrekte Gebrauch der Fachsprache z. B. in den Vordergrund. Und auch das Bewusstsein dafür, dass es Fachbegriffe gibt, die in der Alltagssprache anders bzw. "falsch" im Sinne der fachlichen Bedeutung gebraucht werden. Das ist eine der grössten Baustellen im Physikunterricht ;)

    Sorry, du hast recht. Ich kam bei dem ganze Hin und Her grad selber schon durcheinander. Die Wortwahl ist in jedem Fall ungeschickt, es ist aber für mein Empfinden nicht nötig, das immer wieder möglichst negativ zu interpretieren wenn eigentlich offensichtlich ist (weitere Erklärungen, blabla), dass es so nicht gemeint ist. Eine Diskussion auf der Sachebene wäre darüber sicherlich möglich, gingergirl z. B. hat das ja zuletzt versucht. Man müsste dazu halt wohl auch mal mehr schreiben, als einfach wieder den nächsten polemischen Zwei-Wort-Satz reinzutröten.

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