Beiträge von Antimon

    Meine Lieben

    Ich weiss nicht recht wo hin mit dem Thema, vielleicht sollte es auch in den Bereich "Studium Lehramt", ich hab mich jetzt mal fürs OT entschieden. Grade eben schrieb ich noch, ich würde hier sicher nicht fragen, ob ich nochmal Informatik studieren soll ... Naja, tu auch auch nicht, aber ich hätte doch eine Frage nach Erfahrungen mit der Fernuni Hagen. Ich denke fast, die müsste es hier geben. Vielleicht sogar konkret mit Informatik? Ich habe eigentlich für den Moment noch gar keine spezifischen Fragen, es täten einfach schon Erfahrungsberichte, wie das so geht mit diesem Fernstudium.

    Ich erwähnte es bereits einmal, dass das reguläre Studium an der Uni Basel ziemlich mühsam in Kombination mit meiner Berufstätigkeit ist. An sich ist die Qualität der Lehrveranstaltungen sehr gut und ich würde dort gerne weiter machen, aber ich sehe im kommenden Semester schon die nächsten Kröten auf mich zukommen, was die Präsenzzeiten an der Uni betrifft. Mein Problem ist, dass ich an der Schule eben überwiegend Kurse unterrichte, deren Zeitschienen mehr oder weniger fix sind. Das war mir bis anhin gar nicht so bewusst aber jetzt wird es zum Problem. Unser Stundenplaner ist super, der macht was er kann. Dieses Semester bräuchte ich z. B. 3 (!!) freie Vormittage für die Uni und das ist schlichtweg unmöglich mit den Maturklassen, die können den Regelunterricht nur am Vormittag haben, am Nachmittag sind alle klassenübergreifenden Wahlschienen. Nun habe ich halt blöderweise auch bei nur 60 % Pensum zwei von diesen Maturklassen mit entsprechend vielen Wochenlektionen.

    Ich bin für das kommende Semester wieder eingeschrieben und versuche mich so durchzupfuschen. Ich bin nicht ganz auf den Kopf gefallen, mit viel Selbststudium hat das im letzten Semester auch irgendwie geklappt. Dennoch liebäugle ich damit auf eine flexiblere Variante eben im Fernstudium umzuschwenken. Wie das dann mit der Anerkennung seitens der FHNW ginge, müsste ich ohnehin noch in Erfahrung bringen. Bis dahin wäre ich schon mal froh, hier ein bisschen was lesen zu können.

    Es kommt halt sehr nach "Freizeit" rüber. Ich glaube du musst dir schon auch bewusst machen, dass du an der Grundschule als erwachsene Person sowieso schon ganz offensichtlich gegenüber deiner "Kundschaft" abgegrenzt bist. Wie ich bereits beschrieben habe, hatte ich zu Beginn meiner Berufstätigkeit durch aus das Phänomen (von einem "Problem" will ich nicht schreiben), dass mich 18jährige noch als "eine von ihnen" angesehen haben. Da kannst du schon auch über die Wahl der Kleidung klarstellen "nee Freunde, ich bin der Kuchen, nicht einer von euch Krümeln". Lustigerweise hatte ich mal den gleichen Pulli wie eine Schülerin, das war der aber erheblich unangenehmer als mir ;)

    Bei uns gibt’s welche, die sich als „angemessen gekleidet“ zusammenfassen lassen und die gelten für Lernende und Lehrpersonen.

    Ist für Lehrpersonen manchmal auch strenger als für Lernende: keine kurzen Hosen und Röcke/Kleider mindestens knielang. Nachdem ich selber kurze Hosen grausam finde und in Röcken oder Kleidern keine so gute Figur mache, passt das für mich 😉

    Das hätte ich auch gerne. Aber wir sind meines Wissens die einzigen mit einer offiziellen Ansage der zuständigen Regierungsrätin, dass es keine Kleiderordnung geben darf.

    (By the way ... Ich hatte letztens nach irgendeinem alten Thema hier im Forum gesucht da fiel mir in einem Beitrag von mir auf, dass ich eben diese Regierungsrätin eine "dumme Nuss" nannte. Oh Gott, wie können sich Zeiten und Meinungen ändern.)

    Das umfasst dann für mich mit die frühzeitige und kompetente Förderung in der Landessprache, beispielsweise durch verpflichtende, kostenfreie Kindergartenbesuche ab dem dritten Lebensjahr, durch kompetente Sprachdiagnostik und Sprachförderung bereits im Kindergarten.

    Dann verstehe ich dich wahrscheinlich wirklich nicht richtig. Die Tochter meines "Schwagers" spricht als Erstsprache Ukrainisch. Ich kann dir logischerweise nicht sagen, wie gut sie das gelernt hat. Im Kindergarten hat sie einfach Deutsch gelernt und das spricht sie jetzt so gut, dass es in der Schule keinerlei Probleme damit gibt. Sie wurde ein Jahr zurückgestellt, aber das hatte andere Gründe. Wie erwähnt, ich gebe dir Recht, es wäre wohl sinnvoll weiter Ukrainisch zu lernen, wenn man davon ausginge, dass eine Rückkehr in die Ukraine geplant ist. Ist hier nicht der Fall.

    Arrogant, wie so oft.

    Das ist deine Interpretation dessen, was ich geschrieben habe. Wie willst du das eigentlich beurteilen könne ohne meine Schule und unser Kollegium zu kennen? Ich werd wohl wissen, wie viele Leute da im Hoodie rumlaufen und genau darauf beziehe ich mich. Es gibt schon sowas wie einen gesellschaftlichen Konsens darüber, dass ein Hemd als ein "besserer" Kleidungsstil als ein Hoodie angesehen wird.

    Bisschen krawallig wieder mal, Antimon?

    Ich weiss nicht, was dich grade so reizt an dem, was ich geschrieben habe. Was bringt dich dazu, dich über jemanden lustig zu machen, der einen Anzug trägt? Ich mache mich über die Hoodies und Trekkinghosen unter meinen Kolleginnen und Kollegen sicher nicht lustig. Ich find's wohl keinen angemessenen Kleidungsstil, aber das ist nur meine Meinung, die an der Schule durchaus auch bekannt ist. Ein Problem hat damit niemand, es gibt ja - wie erwähnt - keine Vorschriften.

    Ich hoffe, das ist Satire!

    Nee, wieso sollte das Satire sein? Weil man sich als Lehrperson nicht vernünftig anziehen darf oder was? Es gibt in allen anderen Fachschaften Leute, die in Trekkinghosen, Hoodies und Ringel-T-Shirts rumlaufen, bei uns nicht (mehr). Dass die Frauen Blusen und die Männer Hemden tragen, ist keine Seltenheit. Ich werde kurioserweise noch häufig drauf angesprochen, dass meine Stoffhosen doch so "schick" seien. Als würde man von einer Chemikerin was anderes erwarten. Ja, hin und wieder nimmt's mal ein schickes T-Shirt, das ist wohl ärgerlich. Ich könnte auch einfach den Kittel drüberziehen, da bin ich selber schuld.


    Bei uns hat sich ein junger Kollege bei seiner Vorstellung mit "schickem" Anzug und Krawatte gezeigt.

    Ja, und? Ich habe einen Kollegen, der seine Anzüge selbst näht - von Hand.


    Für den Unterricht in der Grundschule sicher nicht geeignet,

    Ich unterrichte nicht an einer Grundschule.

    Zuhause lernen viele Kinder aber nur äußerst begrenzte sprachliche Register, was sich auf den gesamten Sprachlernprozess massiv auswirkt. Eine frühzeitige Förderung gerade auch in der Erstsprache, um vielfältige Ausdrucksweisen und sprachliche Register zu erlernen, ist nicht nur für den allgemeinen Spracherwerb in allen Sprachen erwiesenermaßen hilfreich, sondern erleichtert auch den Bildungsspracherwerb gerade auch für Kinder aus bildungsfernen Familien. Das ist damit ein ganz zentraler Baustein, wenn es darum geht etwas mehr Bildungsgerechtigkeit herkunftsunabhängig zu schaffen.

    Da hast du ganz sicher recht. So, jetzt sind wir eben doch wieder bei den Kosten: Ich schrieb vor ein paar Seiten mal, es sei egal, was Unterbringung und Versorgung kostet, hier glaube ich aber nicht, dass der Staat auch noch für qualifizierten Unterricht in der jeweiligen Muttersprache aufkommen muss. Ich denke, das kann man fakultativ einrichten, wenn es an einer Schule zufällig jemanden gibt, der dafür qualifiziert ist. Aber Lehrpersonen für den Türkischunterricht ausbilden? Ne, finde ich nicht, dass der Staat das leisten muss. Für den Zugang zum Bildungswesen ist primär das Erlernen der Landessprache wichtig. Wir können noch drüber diskutieren, ob es im Falle von anerkannten Kriegsflüchtlingen sinnvoll ist, wenn man davon ausgeht, dass die eben ins Heimatland zurückkehren. Dem würde ich wahrscheinlich zustimmen. Aber hier wurde grade eben auch sowas wie Türkisch genannt. Ne. Da geht's um Kinder, die dauerhaft in Deutschland leben, die sollen Deutsch lernen und dann eben die reguläre 1./2. Fremdsprache, je nach Schulart. Wer da Türkisch lernen will, kann das doch auf eigene Kosten an der VHS oder sonst wo. So machen es übrigens unsere Tamilen, die meisten dieser Jugendlichen gehen privat sonntags in die Tamilschule.

    Zum Thema: Ja, wenn es eben möglich ist, wäre doch ein Schlüssel für einen Fachraum eine Idee. Dass es einem unangenehm ist, sich auf der Toilette die Zähne zu putzen*, kann ich ehrlich nachvollziehen und als Chemikerin weiss ich, wie viele KuK uns darum beneiden, dass wir in der Vorbereitung praktisch häuslich eingerichtet sind. Wir machen da alles mögliche so halbprivat, zumindest nur unter den Augen der restlichen Chemiker*innen: Zähne putzen, sich für den Sport umziehen, Füsse waschen, auf einer Yoga-Stachelmatte schlafen ... Wenn das mit dem Schlüssel nicht geht, würde ich doch mal zu den KuK hingehen, also konkret zu den Naturwissenschaftler*innen und die fragen, ob da über Mittag üblicherweise jemand ist und man klopfen darf. Wir würden in so einem Fall ganz sicher Asyl gewähren :)

    *Wir haben im Schulhaus übrigens nur eine einzige Toilette, die den Jugendlichen regulär nicht zugänglich ist, ansonsten teilen wir die Toiletten eben mit ihnen. An einer Sek-II-Schule geht das. Manchmal ist es etwas schrägt, wenn die Damen am Waschbecken anfangen sich die Wimpern zu machen oder auch schon mal Popcorn essen ...

    Die Lösung an meiner Schule ist deshalb ein im Lehrerzimmer für alle Lehrkräfte unkompliziert zugänglicher Schlüsselkoffer, wo man sich bei Bedarf den passenden Fachraumschlüssel holt und nach Nutzung dann wieder direkt zurücklegt

    Interessantes Konzept. Einen Schlüssel für die Chemie dürftest du als nicht im Fach ausgebildete und damit unbefugte Person bei uns nicht haben, auch nicht leihweise. Es sei denn, du wärst Rektorin der Schule.

    Edit: OK, wenn die Chemikalien gesondert unter Verschluss sind, sollte das möglich sein. Bei uns schliesst der gleiche Schlüssel auch den Lagerraum.

    Das war doch klar, dass das als Reaktion zurück kommt. Solange es keine Vorschriften gibt, kann jeder anziehen, was er will. Bei mir hat sich das mit der Zeit auch geändert und ja, ich grenze mich unterdessen auch über die Kleidung ganz klar ab. Ich finde auch Trekkinghosen und Hoodies bei Lehrpersonen unangemessen, aber eben... Es gibt keine Vorschriften. Ne Meinung kann ich trotzdem dazu haben. Lustigerweise sind bei uns ausgerechnet die Frauen in der Chemie mit am besten gekleidet. Ab August sind wir mutmasslich sogar die am besten gekleidete Fachschaft der Schule ;)

    (Was übrigens totales Klischee ist, Industriechemiker*innen sind üblicherweise grausame Spiesser.)

    Dort fällt mir sehr auf, dass in der Gastro sehr viele junge Leute 16+ wohl in Saisonjobs arbeiten

    Ist im Baltikum auch so. Vor allem in Litauen wurde ich praktisch nur von jungen Leuten bedient.


    In meiner Zeit war es absolut üblich, dass man einen Ferienjob/Nebenjob hatte

    Kann ich absolut nicht bestätigen und wir sind +/- gleich alt. Ich hatte immer irgendwelche Nebenjobs, ein paar andere aus meiner Klasse auch, viele halt auch nicht. Etwa ähnlich ist es heute mit "meinen" Jugendlichen an der Schule. Hängt sicher auch vom Einzugsgebiet ab, wie weit verbreitet das ist.

    Das ist aber unabhängig von der Berufspraxis einfach nicht das Niveau, das Primarschulkräfte am Studienende nachweisen können müssen- jedenfalls nicht in BW.

    Glaube ich dir. Hier reicht das B2, ganz offiziell. Sek II muss es ein C1 (oder gar ein C2?) sein inkl. Sprachaufenthalt, Sek I weiss ich nicht. Im Französisch erreicht mit bestandener Matura kaum irgendjemand das B2. Leider.

    In welchem schulischen Rahmen reicht B2+ für den Fremdsprachenunterricht als Niveau der Lehrkraft hierzulande aus?

    Du schreibst zwar natürlich "hierzulande" aber in meinem "hierzulande" reicht ein B2 für die Primarschule tatsächlich aus. Und seien wir ehrlich ... Nein, ich schreibe nicht weiter, den Shitstorm erspare ich mir jetzt.

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