Beiträge von McGonagall

    Klar, dass niemand eine Funktionsstelle oder SL Stelle ehrenamtlich betreiben würde; ehrenamtlich arbeiten ist ja grundsätzlich keine Grundlage zur Finanzierung des Lebensunterhaltes. Aber ich vermute mal, kaum einer hat im Studium schon entschieden, dass er irgendwann eine Beförderungsstelle möchte. Also ist es etwas, was sich im Laufe des Lehrerlebens aus den eigenen Erfahrungen ergibt. Und da kann ich für mich klar sagen, dass mich weniger das Geld sondern die veränderten Aufgaben reizen. Und wie es scheint ist es bei anderen auch teilweise eher so…


    Die Frage, ob man zufrieden ist mit dem Einkommen, das man hat, ist sicherlich auch abhängig vom Vergleich mit dem Umfeld. Aber wenn man versucht, in Zeiten wie diesen realistisch einzuordnen, wo man so steht, finde ich nach wie vor, dass wir vielleicht über die Arbeitsbelastung stöhnen können, nicht aber über das Geld, das man damit verdient. Das Umfeld, das plattyplus beschreibt, entspricht ja weniger dem des Durchschnittsbürgers 😀.

    Ich persönlich habe im Privaten viele Kontakte zu Müttern. Da denke ich dann immer, dass ich im Vergleich zu anderen Müttern mit 4 Kindern schon ein hohes Einkommen habe ( und an dieser anstelle sei mal wieder der Familienzuschlag gelobt 😂).

    Früher haben wir…

    - Schlittschuhlaufen auf den verschneiten, wochenlang festgetretenen Straßen geübt, auf denen wir im Sommer ohne Helm Fahrrad fuhren.

    - vor dem Rektorzimmer im Auftrag des Lehrers Matritzen durchgezogen.

    - stundenlang die Telefonzelle vor dem Haus blockiert um mit dem ersten Freund zu telefonieren, weil es auf Festnetz zu teuer war.

    - an der Uni den Super-8-Schein machen müssen.

    - das Vorlesungsverzeichnis in Papierform durchgeblättert und uns an Stellwänden in Listen für Seminare und Vorlesungen eingetragen.


    Früher sind wir zu Fuß zur Schule gegangen und wieder zurück. Und irgendwann sind wir auch zu Hause angekommen. Und waren vielleicht noch auf dem Nachhauseweg auf dem Spielplatz. Und niemand hat die Polizei gerufen!

    Hm, ich komme ja von der Grundschule, da gibt es ja (zumindest noch die nächsten 2 Jahre) sogar nur A12 als Einstieg. Im dünnbesiedelten Norden 😅 gibt es auch nicht allzuviele Grundschulen, an denen es SL bis A15 schaffen. Aber ich frage mich bei der ganzen Gehaltsdiskussion: macht ihr euren Job wegen des Geldes? Ich stehe wahrscheinlich in den nächsten 2-3 Jahren vor der Frage: a) bleiben zu schlechteren Bedingungen, b) von KR zu SL wechseln bei gleicher Besoldung oder c) nach oben recken als SL mit besserer Besoldungsstufe. Oder d) zurück in die Reihe - aber das kann ich glaube ich nicht, und will ich auch eigentlich nicht…

    Wenn ich entscheide, glaube ich nicht, dass das für mich eine Entscheidung aufgrund der Bezahlung sein wird. Eher geht es um die Attraktivität des Jobs, die Herausforderung usw. Geht es bei den meisten um die Frage der Bezahlung?

    In SH scheint das doch etwas anders zu sein…

    Als fertige GS - Lehrkraft können Neigungsfächer fachfremd mit unterrichtet werden, wobei es wünschenswert ist, da langfristig ein Zertifikat zu erwerben ( zumindest in Mathe, Englisch, Sport…). Sonderpädagogik ist aber ein komplett anderer Studiengang. Zwar kann man, weil großer Mangel herrscht, über einen Quereinstieg als GS-Lehrkaft sich zur FöZ-LK qualifizieren, aber mal eben so wechseln geht da nicht. Ich arbeite seit vielen Jahren mit einer Förderschulkollegin Hand in Hand in einer spezifischen Maßnahme bei uns an der Schule. Ich habe viel von ihr gelernt. Aber ich könnte niemals mal eben ihre Arbeit übernehmen: da ist so viel spezifisches Wissen z.B. im Bereich Sprache, aber auch die ganze Diagnostik…

    Zitat

    Die Familienzuschläge heizen weiter die Inflation an und schmälern so die Kaufkraft derer, die sie nicht bekommen

    Aber vielleicht sorgen sie auch dafür, dass Familien das ein oder andere Kind mehr bekommen, damit diese dann später unsere Rente/Pension bezahlen? Oder sie sind Anreiz dafür, dass verbeamtete Mütter trotz Kinder nicht in TZ oder mit höherem Stundensoll arbeiten? Vielleicht auch Anreiz dafür, überhaupt zu arbeiten, statt sich nur der Kinderbetreuung zu widmen?


    Und ja: ich finde einen Kinderzuschlag grundsätzlich für alle Arbeitnehmer gut. Wäre in meinen Augen eine gute Möglichkeit, Arbeit für diejenigen attraktiv zu machen, die alternativ zu Hause bleiben, da sich TZ nicht lohnt, da das Kindergeld gestiegen ist und die KiTakosten hoch sind usw… statt die Grundsicherung für Kinder grundsätzlich zu erhöhen eine Möglichkeit, mal in die Richtung zu denken, dass Zuschläge für Arbeitende Eltern grundlegend Anreiz zum Arbeiten sein könnten… sprengt aber hier die Diskussion.

    Ich frage mich, warum die Tatsache, dass es Familien gibt, die überdurchschnittlich viele Kinder in die Welt setzen, die dann nach wie vor unsere Pension und unsere Rente finanzieren, mit abwertenden Begriffen bezeichnet werden müssen. Da sollte man ja meinen, dass studierte intelligente Erwachsene ( ich schreibe jetzt explizit nicht Männer, denke mir aber meinen Teil) diesen Zusammenhang erfasst haben.

    Mal davon abgesehen, dass es eine großartige Leistung ist, mehrere Kinder großzuziehen und zu finanzieren: Solch abwertende Bezeichnungen können nur von Kinderlosen kommen…. Erstaunliche Einstellung von Menschen, deren Job sich genau auf das Vorhandensein der nachfolgenden Generation begründet…

    Ich verstehe das als Neiddebatte und empfinde das als recht kindisch. Denn wie schon häufig geschrieben:


    a) Beamtentum ist eben nicht Sklaventum. Niemand zwingt mich, in diesem Job zu arbeiten, ich könnte mein Glück auch in der freien Wirtschaft versuchen, wenn ich denke, dass ich dort angemessener bezahlt werde.


    b) Kein Familienzuschlag finanziert Kinder vollumfänglich. Das ist die gleiche Diskussion, die es immer bei Unterhaltszahlungen gibt; da sind es die (nicht-zahlen-wollenden) Mütter oder Väter, die keine Vorstellung davon haben, was Kinder wirklich kosten, die die Beträge klein rechnen. Keine Statistik kann das konkret wiedergeben, das sind ja immer nur Mittelwerte.


    c) Wenn es möglich wäre, Geld damit zu verdienen, dass man als Beamter Kinder in die Welt setzt: dann nur zu? Was hält die Kritiker des Familienzuschlages hier davon ab?


    d) welcher Konkreter Nachteil entsteht denjenigen, denen kein Familienzuschlag gezahlt wird, gegenüber denjenigen, die ihn bekommen?


    In der Stufe 1 (verheiratet) kann ich noch Diskussionspotenzial erkennen - benachteiligt sie doch diejenigen, die in einer eheähnlichen Lebensgemeinschaft zusammenleben. Das empfinde ich als nicht mehr zeitgemäß. Aber den Kinderzuschlag empfinde ich echt als positiv….

    Moin, meinst du mit 28Std , 28Std Unterrichtsstd. a 45min oder 28 Zeitstd Unterricht. Ich frage nur, weil bei uns eine Vollzeitstelle 23 Zeitstd. Unterricht sind. (bis Jg 6) .

    Mein vollstes Verständnis für das "Dinge liegen lassen hast du". Wobei du ja jetzt schon mehr als die vorschriebenen Std. für eine Vollzeit arbeitest, aber noch nicht mal Vollzeit bezahlt wirst.


    Bei uns ist eine Vollzeitstelle 28 Unterrichtsstunden, also 45 min Stunden. Als Beamte in SH entspricht das umgerechnet 42 Wochenstunden… soviel zumindest der Theorie nach 😅

    Gute Frage. Berechtigte Frage. Ich denke mal „laut“…

    Im Grunde akzeptiere ich ja, genau wie viele andere, die aufgedrückte Mehrarbeit doch immer. Hier noch eine schnelle Abfrage „muss leider wegen Dringlichkeit bis morgen 12 Uhr beantwortet werden“, Probleme vor Ort mit SuS können auch nicht aufgeschoben werden, Ausfall einer Kollegin für die nächsten 4 Wochen? Kann ich mich auch nicht erst in 2 Wochen drum kümmern… Und so geht es doch vielen, oder? Ich meine, ich glaube ich kann wirklich effizient, organisiert und zügig abarbeiten. Meine größte Baustelle ist aber vielleicht, Bälle zurückzuwerfen, die ich gar nicht haben wollte, NEIN zu sagen zu „Problemen Anderer Leute“, die ich nicht haben möchte, Aufgaben liegen zu lassen und zu sagen: nette Idee, aber ich hab keine Zeit dafür… Und neue KuK müssen sich ja erstmal ins Standardgeschäft einarbeiten. Die Basics müssen ja schon geregelt werden, und das ist am Berufsstart ja doch noch zeitfressend.

    Unser nächster SE-Tag wird stattfinden zum Thema Resilienz. Ist für alle im Kollegium irgendwie Thema.

    Die Frage nehme ich gedanklich mit. Sollte ich weiter drüber nachdenken 🤨 .

    Ich zähle mit 25 von 28 Stunden auch noch als TZ - Lehrkraft - und ich komme in normalen Wochen, in denen keine gehäuften Extratermine anstehen, auf etwa 50 Stunden Arbeitszeit. In Stoßzeiten sind es aber auch mal 60. Wenn man mich zwingt, auf Vollzeit zu gehen, würde ich das machen, aber ich würde nicht mehr arbeiten, sondern dann eben Dinge liegen lassen…

    Wir raten neuen (jungen) KuK immer auch erstmal mit 26 Stunden zu starten, aus der Erfahrung heraus, dass es viele, obwohl man im Ref ja Stress gewohnt war, einfach umhaut. Eigentlich ist das an sich ja schon ein Fehler im System…

    Nachdem ich einige Zeit nur anonym mitgelesen habe, stelle ich mich auch mal vor…

    Ich komme ganz aus dem Norden und bin dort Konrektorin einer eher größeren Grundschule.

    Ich merke in den letzten Jahren, dass ich zunehmend frustriert bin über die ständig zunehmende Arbeitsbelastung; und obwohl ich eigentlich auch nach vielen Jahren Schuldienst noch motiviert bin, empfinde ich den zunehmenden Verwaltungsaufwand, den Digitalisierungsprozess und den Spagat, mit immer weniger gut ausgebildetem Personal immer herausforderndere Schülerinnen und Schüler zu unterrichten, als wenig befriedigend. Bisher hatte ich darauf gehofft, dass die aktuelle Entwicklung in den Schulen vielleicht irgendwie dazu führen könnte, dass Lehrkräfte gehört werden, Kollegium und Schulleitungen entlastet werden und so unsere Arbeit auch qualitativ einfach besser werden kann - aber nach jüngsten Diskussionen in den Medien scheint genau das Gegenteil zu geschehen. Schade auch… Insofern schaue ich mich hier mal um, wie andere Kolleginnen und Kollegen mit den aktuellen Herausforderungen so umgehen…

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