An BBSen ist eines zu bedenken:
Mit einem berufsbildenden Fach + allg.-b. hat man es - meiner Ansicht nach - leichter als mit zwei allgemeinbildenden Fächern. Das liegt daran, dass (je nach Bildungsgang mehr oder weniger) Interesse an dem beruflichen Schwerpunkt vorhanden ist, was bei den allg.-b. Fächern teils extrem gering ausgeprägt ist. Dazu kommt, dass Allgemeinbildner auch (je nach Orga-Struktur der Schule) auf viele Fachabteilungen aufgeteilt sein können (also bspw. Bau, Gastro, Elektro, Metall, SozPäd...), was mehr Konferenzen und Abstimmung nötig machen kann.
Außerdem: Wenn man als Gym-LK an die BBS herangeht mit dem Anspruch, fachwissenschaftlich orientieren Unterricht (wie bspw. an einer Gym-Oberstufe) zu halten, dann wird man in der Regel enttäuscht. Berufliche Gymnasien und Fach-Abi-Schulformen sind nicht das selbe wie Unterricht an einem echten Gym.
Das ist der kritische Aspekt. Jetzt zu dem Positiven:
An einer BBS muss man die allg.-b. Fächer teils sehr konkret mit Berufsbezug unterrichten, was sehr interessant sein kann, wenn man sich drauf einlässt. In Englisch fachlich zu kommunizieren, kann Spaß machen. Da bekommst du auch Bezüge zur beruflichen Realität. Sport ist auch nicht das allerschlechteste Fach, weil hier bei vielen eine höhere Motivation besteht.
Was ich persönlich an einer BBS sehr genieße: Ich fühle mich als Lehrer freier, als das an Gymis der Fall wäre. Durch die Komplexität und den dauernden Wandel des Systems und die älteren SuS sehe ich manche Zwänge und Ansprüche nicht, die ich vom Gym kenne. Kennen heißt in diesem Fall: Aus meiner Perspektive als Papa von Gym-Kindern und aus den Gesprächen mit befreundeten Gym-LK.
Die Zufriedenheit an einer BBS hängt aber auch stark davon ab, in welchen Bildungsgängen man eingesetzt ist.