Beiträge von Finnegans Wake

    Das ist aber auch unklar. Keiner weiß ob alle verfahrensbestandteile gleich viel zählen oder ob der Unterricht am meisten zählt . Und beim Unterricht ist auch unklar, wieviel der Entwurf zählt, wieviel die Durchführung und wieviel die Reflexion . Ich vermute : 30:50:20 Prozent … aber habe keine Ahnung …..

    Achtung! Hier ist es anders! A14 ist keine Funktionsstelle und es gibt daher auch kein Funktionsstellen-Verfahren sondern nur eine schulische Beurteilung. Und darin ist der Unterricht der größte Brocken.

    PS: Ich habe es immer so erlebt, dass die eigentliche Durchführung der größte Teil des Unterrichts war und dann die Reflexion darüber.

    Warum lese ich immer "Schuldzuweisung"? :D

    (Sorry fürs off-topic)

    Ging mir auch so ;)

    und back to topic:

    Ich kann das Anliegen der TE sehr gut verstehen! Ich hatte noch nie Lust auf lange Pendelzeiten/-strecken und konnte das sowohl in der Industrie als auch bei der Wahl meiner Schule immer erfolgreich realisieren. Da hat es geholfen, mit gesuchter Qualifikation bei der Schulwahl viel mitreden zu können.

    Also als Gen Xler ticke ich da so, wie state es den Zlern vorwirft ;) :D

    Was mich aber in diesem Thread nervt, ist (wie schon von anderen geschrieben) diese Lösch-Unsitte.

    Ich frage mal nach: Diejenigen, die darüber nachdenken bis zum erreichen der Altersgrenze zu arbeiten. Arbeitet ihr in Teilzeit oder Vollzeit?

    Plan: Bis zur Altersgrenze. Arbeit in VZ.

    Tja, mal gucken. Habe noch keine Lust über die Pension (bzw. Altersteilzeit) nachzudenken- Dafür ist das noch zu weit weg und ich möchte mich weiter als aktiver Lehrer sehen und nicht die Pension planen.

    Was mir früher mal in einer Behörde auffiel:

    • Mein Puls ist bei der Arbeit um 10 Schläge/Minute gefühlt niedriger.
    • Die Ruhe, in der man Entscheidungen treffen kann, ist faszinierend.
    • Auf dem Gang mit jemandem eine halbe Stunde zu reden, ohne dass währenddessen die Welt untergeht, ist erholsam.
    • Die Phasen mit hohem zeitlichen Druck sind seltener (dann aber heftig).
    • Mit wie wenig effektivem Output man manche Tage beenden kann, ist erschreckend (heißt: viel Papier produziert und am Ende für die Füß).

    Aber:

    • Mit meiner sehr effizienten Arbeitsweise fühle ich mich ausgebremst. bzw. ist diese nicht nötig.
    • Die Ruhe am Schreibtisch ist mir zu ruhig.
    • Mein zeitlich flexibler chaotischer Arbeitsstil passt nicht zu 8 Stunden Dienst.
    • Öfters sitze ich zuhause und will schnell mal 2 Stunden lang in einem offenen Zeitfenster spontan was erledigen und das geht nicht.
    • Abordnungstage zerfasern die Arbeit in einer Behörde.
    • Andere Behörden liefern oft sehr spät und kurz vor knapp einen Input, den ich zum Weiterarbeiten brauche.

    Interessanterweise scheint das Lehramt dann doch attraktiver gewesen zu sein für dich ;) Tatsächlich als offen interessierte Frage: Was gab dann den Ausschlag dafür?

    Ich antworte mal, obwohl die Frage nicht an mich ging, weil ich aber einen ähnlichen Weg gegangen bin.

    Als ich in der Firma gekündigt hatte, hat mich mein Chef gefragt, was er finanziell machen muss, damit ich bleibe. Meine Antwort war: Da könne er nichts machen, weil ich definitiv das mit der Schule ausprobieren möchte. Er bot mir an, dass ich ihn jederzeit anrufen könne, wenn ich zurückwollen würde.

    Hintergrund: Als Ingenieur, der in seinem Job lieber mit Menschen zu tun hat als nur mit Technik, ist man ein Exot. Ich hatte einen gut bezahlten und sehr angenehmen Schnittstellen-Job mit tollen Arbeitsbedingungen, für den es wenige gute Kandidaten gibt, weil du Leute brauchst, die sehr gutes technisches Verständnis haben, aber eben an Schnittstellen arbeiten, wo sie sehr kommunikativ und sozial kompetent sein müssen. Trotz der ganzen guten Rahmenbedingungen hast du aber ein Problem, wenn in dir der Gedanke nagt; Wie wäre es, Lehrer zu sein? Und dann kannst du entweder mit dem Grummeln im Bauch da sitzen bleiben und irgendwann frustriert sein oder du bewegst dich aus der Komfortzone raus. Letzteres habe ich gemacht.

    Die ersten Jahre war es finanziell ein ziemliches Minusgeschäft (auch mit der A13). Ich hatte erst nach ca. 4 Jahren das alte Jahresnetto von vor dem Ref erreicht. Aber: Die Frage, ob ich richtig bin, stellt sich mir seitdem nicht mehr, weil ich im richtigen Job angekommen bin.

    Inzwischen ist auch das Finanzielle besser, als ich es draußen haben könnte, denn dort müsste ich wahrscheinlich ATler sein, um auf das gleichen Netto zu kommen. Das liegt an der Kombi aus Kinderzuschlägen, höheren Erfahrungsstufen und einer Beförderung.

    Warum ist der Lehrerjob toll?

    Die Arbeit mit Menschen vor allem, dann die (so empfinde ich das) ziemlich große Freiheit in der Gestaltung meines Jobs (die Restriktionen und den Behördenkram kann ich umschiffen oder recht gut ausblenden). Und vor allem: Durch meinen Job hatte ich jetzt seit über 10 Jahren sehr viel von meinen Kindern und die von mir. Klar, der Preis dafür sind eben auch manchmal Nachtschichten, aber das ist ok.

    Btw.: So wie ich mich vor langer Zeit aus dem bequemen Industriejob rausbewegt habe, suche ich weiter immer wieder nach kleinen Wechseln, neuen Aufgaben und interessanten Projekten.

    Daher schrieb ich ja

    Ich konnte gut und gerne darauf verzichten - zumal in meinem Fall (Steuerklasse 1) bei €350 brutto mehr bestenfalls €250 übrig bleibt. Das sind relative Peanuts angesichts unserer Pensionshöhe.

    250€ netto mehr sind sehr viel Geld bei 350€ brutto mehr. Hier ziehe ich mal den Vergleich zu normalen Angestellten, die eine sehr sehr deutlich höhere Bruttodifferenz bräuchten, um auf einen solchen Anstieg beim Netto zu kommen.

    Und auch wenn man nicht mit Angestellten vergleicht, sind das 3000€ mehr im Jahr und das ist ein schöner Batzen Geld. Klar, das steht in Relation zum zeitlichen Mehraufwand der Aufgabe (den es streng genommen nicht geben dürfte, weil alle theoretisch die selbe Arbeitszeit haben).

    In RLP sind Beförderungen auf A14 an BBSen nicht an Aufgaben gebunden. Das ist da ein gutes Geschäft und bringt das beste Preis-Leistungs-Verhältnis im Lehramt. Manchmal hängen Schulleitungen halt kleine Aufgaben wie eine Raumbetreuung da dran. Bei "uns" sind daher die A14-Beförderungen sehr beliebt und das System erlaubt es, dass man nach Jahren großen Engagements dann nach der Beförderung etwas herunterfahren kann.

    Anekdotisch:

    Was an meiner Schule auffällt: Ich höre zur Zeit vor allem von zwei Gruppen Beschwerden über ausbleibende Beförderungen: Zum Einen sind das ältere KuK, die den Zeitpunkt für die Beförderung verpasst haben (da gibt's ja viele mögliche Gründe: Schulwechsel, die dafür gesorgt haben, dass man sich in der neuen Schule neu hinten anstellen musste oder auch Streit mit einer früheren Schulleitung, die im entscheidenden Zeitfenster eine Beförderung verhindert hat... oder einfach geringes Engagement bzw. an den "falschen" Stellen). Zum Anderen sind da jüngere KuK, die sich jetzt ein paar Jahre stark engagiert haben und sich beschweren, dass die Beförderung noch nicht kommt.

    Interessanterweise ist das Mittelfeld bei uns dahingehend recht ruhig und nörgelt da kaum.

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