Hallo KreideSpuren,
Du hast in den letzten Tagen so viel geschafft. Du hast nicht nur in einem Forum um Hilfe gebeten, Du hast Dich auch überzeugen lassen, dass Du weitere Hilfe brauchst (zum Glück!). Du hast Deinen Hausarzt aufgesucht (ehrlich gesagt - den würde ich übrigens sofort wechseln, seine Aussagen gehen gar nicht) und bist offen für ein Beratungsgespräch bei der Adipositashilfe. Ich finde das alles absolut bewundernswert!! Dass es Dir graust vor der Terminfindung bei einer Therapeutin ist absolut nachvollziehbar, da werden sicherlich einige Anrufe nötig sein. Aber auch das wirst Du schaffen!
Wenn Du es nicht schaffst, die Schule aus dem Kopf zu bekommen (verständlich...allerdings ist es bei Dir schon wirklich ungesund ausgeprägt) habe ich vielleicht noch eine - achtung, etwas provokante! - Sichtweise. Bitte versteh sie nicht falsch!!
Der Arzt hat Dir ja anscheinend trotz seines blöden Verhaltens Vertrauen geschenkt, dass es Dir definitiv nicht gut geht und eine Krankschreibung angebracht ist. Und jetzt willst Du aber während Deiner Krankschreibung zu Hause weiter arbeiten. Was glaubst Du denn, was der Arzt dazu sagen würde? Und was glaubst Du, was die Kollegen sagen würden, die Dich vertreten? Ich lasse jetzt extra die Antworten weg, damit es Dich nicht weiter runterzieht. (Und ich muss sagen: was ich hier diesbezüglich schreibe, ist eigentlich auch nicht ganz korrekt.) Aber vielleicht hilft es Dir ein bisschen, das mal von der anderen Seite zu sehen? Wie schon gesagt, es ist ein etwas provokativer Ansatz, entschuldige das bitte gleichzeitig.
Hast Du schon mal versucht, aus der Außenperspektive Deinen Fall anzuschauen? Stell Dir mal vor, Du bist nicht Du, sondern Deine beste Freundin. Und dann lies Dir am besten die von Miss Müller (13. April) so hervorragend geschriebene Zusammenfassung an. Würde Dir Deine beste Freundin so etwas berichten (und dann gleichzeitig schreiben, dass sie jetzt zwar vernünftigerweise krankgeschrieben ist, aber zu Hause weiterarbeitet)...was würdest Du der Freundin sagen? Lass Dir wirklich Zeit für die Antwort, vielleicht hilft Dir dieser Perspektivenwechsel!
Ich freue mich sehr, dass Dein gestriger Tag in großen Teilen so positiv war. Ich finde es ganz toll, dass Du gekocht hast und Spazieren warst und vor allem, dass die Schmerzen gestern besser waren! Auch die lieben Nachrichten der KuK freuen mich sehr für Dich. Denk daran, sie wollen, dass Du wieder ganz gesund wirst, was heißt: sich Zeit für die Genesung nehmen!
Ich wünsche Dir, dass Du Dich dafür jetzt weiterhin so stark einsetzt, wie Du es in den letzten Tagen schon gemacht hast.
Alles Liebe, Tia
Beiträge von Tia
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Hallo Tulpe0,
ich war für das Ref in einer Stadt, die 200km vom Studien- und 150km vom Heimatort entfernt ist. Es hat mir dort sehr gut gefallen. Alle anderen Refs waren supernett (ist natürlich leider nicht immer so), bei uns gab es keine Trennung zwischen Ortsansässigen und "Zugezogenen". Und ich fand es toll, mal wieder in einer neuen Stadt zu sein.
Der einzige Minuspunkt ist meines Erachtens die Wohnungssuche, das ist schon immer, - auch bedingt durch die Kurzfristigekeit -, etwas nervenaufreibend gewesen (war in den beiden Einsatzhalbjahren dann auch immer an einem neuen Ort, also vier Mal Wohnungssuche).
Ich finde es immer etwas befremdlich, wenn angehende Lehrer in ihrem Heimatort studieren, dort an den Schulen die Praktika machen und dann im Anschluss auch noch das Referendariat. Ich persönlich finde, da darf man schon etwas Mut zum Unbekannten zeigen.
Dennoch würde ich es aus Deinem Bauchgefühlt heraus entscheiden. Wenn Du Dich arg unwohl fühlst bei dem Gedanken, weiter weg von der Heimat das Referendariat zu machen, dann entscheide Dich dagegen. Es ist ja schon eine stressige Zeit. Nürnberg (die Stadt) finde ich allerdings super.
LG -
Wenn ich der ganzen Klasse ins Gewissen rede, bin ich zu den einen zu streng und zu den anderen zu nett. Wie geht es euch damit?
Ich mache es wirklich so, dass ich zwei-/dreimal in meiner Ansprache betone, dass nicht alle gemeint sind, selbst wenn ich jetzt "alle" sage. Und ich sage auch, dass es mir bewusst ist, dass nicht alle z.B. das kritisierte Verhalten zeigen.
Darüber hinaus wechsle ich die Stimmlage: ernst/etwas lauter/kritisch während meiner Kritik und danach wieder freundlich und mild. Ich denk mir, dann können die Sensiblen wieder 'aufatmen', auch wenn vielleicht bei anderen dadurch die Wirkung etwas verpuffen mag. -
Aber Durch die mangelnde Selbstwahrnehmung, meinen ständigen Anpassungszwang (der gedanke: "verhalte dich ja normal...!") und eine durchaus sichtbare Angst vor Menschen (bzw. Unsicherheit im Umgang mit menschen) fehlt es mir eindeutig an Authentizität.
Ich denke, dass mir das gefühl "anders zu sein" einiges (besonders im Berufsleben) kaputt macht und dass ich dadurch auch viele sachen falsch rüber bringe, sodass ich mein Ziel (mich ständig anzupassen) im Endeffekt gar nicht erreiche, sondern eher im gegenteil.
Liebe 'Unbekannt98',
das ist wirklich eine verzwickte Situation, in der Du Dich momentan befindest. Ich schreibe bewusst zuversichtlich "momentan", da ich, wie auch andere Forumsmitglieder, der Meinung bin, dass Dir die professionelle Einschätzung eines Therapeuten sehr viel bringen würde. Mit der Diagnose kommen dann ja auch gleichzeitig Möglichkeiten auf, zu lernen, mit den Situationen umzugehen (egal ob die von Dir angesprochenen ehemaligen Verdachte sich bestätigen oder nicht).
Diese regelmäßige übertriebene Selbstbeobachtung kann einen kirre machen und wie Du schon schreibst, verschlechtert sich dadurch ja das ursprüngliche Problem (bei Dir: das anders sein). Quasi ein Teufelskreis.
Ich will mich nicht zu weit aus dem Fenster lehnen - ich denke es wäre hilfreich, wenn es Dir gelänge, diese für Dich zu Recht nicht tragbare Situation vor dem Ref etwas aus dem Raum zu schaffen.
Das Ref an sich wird ganz bestimmt nicht immer seinem schlechten Ruf gerecht! Aber man ist halt ständig in der Situation beobachtet zu werden, nicht nur von den Betreuern, ganz arg auch von den Schülern. Authentizität würde oftmals - je nach Klientel - ein klein wenig in den Schatten stellen, wenn man unsicher ist. Deswegen würde ich mir bzgl der Unsicherheiten keine soo großen Gedanken machen. Man kann Unsicherheiten ablegen, allerdings kann es ein langer zermürbender Weg sein. Aber prinzipiell wächst man mit der Erfahrung. Aber ich denke es wäre echt hilfreich, wenn Du es schaffen würdest, dass Deine Authentizität "durchkommt". Und das könnte Dir vielleicht am ehesten gelingen, wenn Du nicht immer selbst diagnostizieren/analysieren/Dich selbst beobachten müsstest, sondern wenn Du diese Verantwortung an einen anderen (sprich: Therapeuten) abgibst!
Ich muss aber betonen: ich kenne Dich nicht, und ich weiß nicht mal, ob ich alles richtig wahrgenommen habe, was Du geschrieben hast. Aber vielleicht hilft Dir mein Post ja dennoch ein bisschen.
Liebe Grüße
Tia
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