Beiträge von zebra3456

    Ich habe das mit den Spalten ehrlich gesagt nicht verstanden, weshalb ich mich ja auch zum Eingangsfall nicht geäußert habe. Dreieinhalb Seiten sind in einer Fremdsprache viel Text und im Abitur die durchschnittliche Länge einer Erörterung (bei uns in BW am beruflichen Gymnasium). Wenn ich von sehr kurzen Texten spreche, dann meine ich das auch so. Das sind dann 5 Sätze. Bei derart kurzen Texten kann man kaum Punkte geben, wenn die Frage lautet "Discuss the pros and cons of e-cars." (= die große Erörterungsaufgabe des aktuellen Abiturs)

    Ein Beispiel für so einen kurzen Text wäre: " E-cars are on the rise. But all that glitters is not gold. On the one hand, e-cars do not emit a lot of greenhouse gases. But on the other hand, they are still quite unpractical since finding a charging station can turn out to be challenging. All in all, I think e-cars are the future, but for now, we still need to rely on cars with a combustion engine."


    Das wäre nicht nur inhaltlich mangelhaft, sondern auch sprachlich, da die Anforderungen nicht erfüllt wurden (siehe oben). Und ja, ich habe schon SuS gehabt, die in der Oberstufe nur fünf Sätze schreiben. Das passiert aber selten.

    Hallo zusammen,

    es tut mir leid, dass ich nicht mehr in den Thread geschaut habe, war ehrlichgesagt die ganze Zeit beschäftigt mit Korrigieren :D


    Die genaue Aufgabenstellung möchte ich hier jetzt nicht schreiben, es handelt sich um das aktuelle Abitur in NRW für den Englisch LK. Die SuS müssen dafür sowohl eine aspektorientierte Zusammenfassung (eines bis zu 1000 Wörter langen Textes), eine Analyse und einen Kommentar bzw. eine kreative Aufgabe (wie z.B. innerer Monolog) schreiben, also drei Texte. Dazu kommt noch Klausurteil B - Sprachmittlung. Also insgesamt 4 Texte. Insofern stimme ich dir zu, dass 3,5 Seiten für EINE der Aufgaben, wie du z.B. sagst, eine Erörterung, völlig ausreichend wären, wenn die Aufgabe darin hinreichend bearbeitet werden würde. Für insgesamt 4 Texte bei 285 Minuten Bearbeitungszeit ist es das aber definitiv nicht.


    Inhaltlich hatte der Schüler die Aufgaben NICHT hinreichend bearbeitet. Sicherlich schwafeln viele herum und es ist nicht immer so, dass es besser ist, wenn mehr Text produziert wurde. Ein gewisses Maß an Text MUSS aber natürlich produziert werden, damit die inhaltlichen Anforderungen erreicht werden können.


    Darum ging es mir in meiner Initialfrage aber auch gar nicht - dass die 3,5 Seiten zu wenig sind für eine LK Abiturklausur steht gar nicht zur Diskussion. Ich wollte nur gern ein Meinungsbild von euch, wie ihr es dann mit der sprachlichen Darstellung handhabt, wenn insgesamt so wenig Text produziert wurde. Den Fehlerquotienten gibt es hier in NRW schon sehr lange nicht mehr, insofern ist das tatsächlich alles nicht so einfach und es ist schwierig, 100%ig fair zu bewerten.


    Danke für all eure Meinungen und eure Zeit, ich finde die Diskussion wirklich gewinnbringend und es zeigt, dass es einfach einheitliche und klare Regelungen in ganz Deutschland geben sollte. Ich kann nicht nachvollziehen, warum das nicht so ist. Viele Grüße!

    Vielen Dank für eure zahlreichen Antworten - da scheine ich ja was losgetreten zu haben. ;) Da ich noch nicht so lange im Job bin und es in unserer Fachschaft hierzu sehr unterschiedliche Ansichten und Meinungen gibt, hatte ich gehofft, durch den Forenbeitrag herauszufinden, wie das im Allgemeinen gehandhabt wird - ich bin mir sicher, dass das zwar ein Thema ist, zu dem es nur eine objektive Antwort geben kann, welches in der Realität aber oft unterschiedlich und sehr subjektiv gehandelt wird. Auch die Vorgaben der Ministerien sind ja oftmals vielseitig auslegbar, z.B. kann ja keiner sagen, was genau ein "hohes Maß" an lexikalischer (...) Korrektheit ist und was eher "weitgehend korrekt" ist. Dazu wird jeder eine individuelle Meinung haben.


    Um die Nachfragen zu beantworten

    1. Bundesland ist NRW

    2. Fachschaft zeigt Uneinigkeit

    3. Eine genaue Textlänge ist nicht vorgegeben.

    4. Die Korrekturvorgaben sind unspezifisch hinsichtlich der Punktevergabe in der sprachlichen Richtigkeit, eine so detaillierte Tabelle wie die aus Niedersachsen (danke dafür Humblebee !) gibt es meines Wissens für NRW nicht.

    5. 7 Spalten sind, wie hier jemand schon richtig erklärt hatte, 7 halbierte Seiten. Sorry, ich dachte, das sei ein gängiger Begriff. Für eine Abiturklausur im Leistungskurs mit einer Schreibzeit von 285 Minuten ist das vergleichsweise sehr wenig. Im Durchschnitt werden ca. 14-16 Spalten geschrieben und auch erwartet, auch, wenn es dazu keine spezielle Vorgabe gibt.

    6. Nein, mit einer so geringen Wortzahl kann sie inhaltlich nicht vollständig und angemessen sein. Inhaltspunkte gehen also sowieso runter.


    Es ging mir in meiner Frage tatsächlich darum, ob bei der Sprachrichtigkeit auch etwas abgezogen werden muss, wenn die Klausur so extrem verkürzt ist. Natürlich würde man logisch direkt mit "nein" antworten, da dies an meiner Schule aber von vielen Kollegen und Kolleginnen so gehandhabt wird, wollte ich hier einfach fragen, wie andere Lehrkräfte zu der Sache stehen. Unfair gegenüber anderen Schüler:innen, die z.B. die doppelte Menge an Text (aber natürlich dann auch die doppelte Menge an Fehlern) produziert haben, finde ich das jedoch schon.

    Hallo zusammen,


    ich habe den Fall, dass ein Schüler im Abitur nur extrem wenig geschrieben hat (7 Spalten), dafür sind diese 7 Spalten aber sehr fehlerarm.

    Wie macht ihr das bei der Punktevergabe für die sprachliche Richtigkeit? Kann ein solcher Fall dort trotzdem z.B. volle Punkte bei Grammatik bekommen? Ist ja unfair gegenüber anderen, die viel mehr Text produziert haben...?


    Danke und viele Grüße!

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