Hey Siempre,
ich würde an deiner Stelle zunächst einmal kräftig durchatmen und dich besinnen, was du eigentlich kannst. Wenn ich das so lese, schaffst du es, die Lernenden zu aktivieren; und das selbst ohne großes Methodenfeuerwerk bei einer leistungsschwachen Klasse. Das zeugt schon mal von einer Akzeptanz seitens der Lernenden dir gegenüber; und das ist meiner Meinung nach nicht selbstverständlich.
Ich glaube, dass du dich zu sehr darauf versteifst, was du glaubst, was die Lernenden sagen könnten; und nicht das, was sie sagen werden. Hier liegen große Welten. Als ich im Referendariat angefangen habe, hatte ich anfangs große Probleme, eine gute Fragenkultur an den Tag zu legen. Bei mir lag es nämlich daran, dass ich direkt die korrekte Frage erwartet und keine Fehler zugelassen habe. Das war komplett falsch. Lass sie ruhig antworten und frage nach: "Wie kommst du zu diesem Gedankengang?". Die Lernenden lernen, sich selbst zu erklären. Lenke Die Aufmerksamkeit auf diese eine Antwort, und spiele den Ball zum/zur nächsten. Du wirst sehen, es entsteht ein Unterrichtsgespräch, und meistens entwickelt sich eine Dynamik, die dafür sorgt, dass dir korrekte Antwort kommt; und wenn nicht, hilfst du eben nach.
Bis ich das drauf hatte, vergingen Monate. Ich selbst bin noch nicht ganz "fertig", sondern habe noch einen letzten Verbeamtungsbesuch vor mir. Auch unterrichte ich an einer BBS, aber hier sind die Leistungen als andere als homogen. Ich kann dich verstehen, dass es frustriert. Ich hatte auch das Gefühl, fehl am Platz zu sein; bis mein Mentor mir den Kopf gewaschen hat. Und von jedem Mal wurde es besser. Die Methodenvariation ist eine Kunst für sich. Kennst du den Methodenkoffer der Uni Oldenburg oder der Uni Köln? Die sind super. Manchmal ist weniger eben mehr ![]()
Lass den Kopf nicht hängen. Du kannst das!