Hallo zusammen,
kurz zu mir: Ich bin eine Mischung aus Ingenieur und Softwareentwickler. Ich arbeite, dem Privatleben nach, sehr viel im Home Office. Ich wohne in MV und pendle ab und an mal nach Berlin. Das hat zwar den Vorteil, dass man fast immer um 6 Uhr morgens auf Arbeit und um 16 Uhr zu Hause ist – aber eben auch den Nachteil, dass man sonst niemanden sieht, außer Frau und Kinder. Und das teilweise wochenlang, was auf Dauer doch an einem nagt.
Das mag für viele in meiner Zunft sogar ein Traum sein (ich dachte das lange Zeit auch), aber ich merke, wie mich die tägliche Arbeit schon länger nicht mehr erfüllt. Ich ertappe mich immer öfter bei dem Gedanken, dass das, was ich tue – Software für Konsumgeräte – im Großen und Ganzen einfach keine Bedeutung hat. Klar, ich verdiene gut (Tarif), aber das allein reicht nicht. Es fehlt der Sinn.
Ich bin inzwischen an dem Punkt, wo ich den Gedanken, Lehrer zu werden, nicht mehr einfach nur spannend finde – sondern ernsthaft als realistische Option betrachte. Ich habe sehr viel gelesen, Podcasts gehört (u.a. von Lehrern und Seitenein- und AUSsteigern), mit ehemaligen Lehrerinnen und sogar alten Mitschülern gesprochen, die jetzt Lehrer sind. Und ja, ich bin mir bewusst, dass der Lehrerberuf nicht bedeutet, jeden Tag um 13 Uhr Feierabend zu machen. Wenn das wirklich so wäre, würde ihn wohl jeder machen. Aber ich glaube, dass der Lehrerberuf mir das zurückgeben kann, was mir gerade fehlt: Sinn.
Zu meinem Profil:
Ich habe einen Bachelor of Engineering in Elektrotechnik und neben dem Beruf einen Master of Science in Computer Engineering gemacht (also im Wesentlichen Technische Informatik). Ich könnte mir daher vorstellen, Informatik an einem Gymnasium als Erstfach zu unterrichten. Als Zweitfach käme vermutlich AWT (Arbeit-Wirtschaft-Technik) in Frage, eventuell auch Physik.
Und ja – Berufsschule wäre formal sicher ein Match. Aber ehrlich gesagt: Ich habe selbst eine Lehre als Elektroniker gemacht und weiß, wie die Dynamik in solchen Klassen oft aussieht. (Nicht, dass das Gymnasium automatisch besser wäre. Da war ich ja damals auch.) Ich glaube aber, dass ich an einem Gymnasium eher aus der Rolle des reinen Technikanwenders herauskomme – und genau das ist mir wichtig. Ich will nicht mehr bloß derjenige sein, der Technik zum Funktionieren bringt. Ich will es erklären, hinterfragen, mit anderen erlebbar machen. Vor allem wünsche ich mir wieder mehr Abwechslung – geistig, sozial und inhaltlich und das am besten in einem Umfeld, das mehr Abwechslung bietet als die ewige technische Schleife vor dem Bildschirm.
Was mich konkret interessieren würde – vielleicht hat da ja jemand schon Erfahrungen gemacht (Das gilt hier mit Sicherheit auch für andere Bundesländer):
- Kann man irgendwie selbst – vor einer offiziellen Bewerbung – halbwegs verlässlich prüfen, welche Fächer sich aus dem eigenen Profil ableiten lassen? Klar, man kann sich einlesen (KMK, Rahmenpläne usw.) – aber am Ende bleibt’s eben doch eine Blackbox, bis das IQ M-V offiziell prüft. Und da es keine Vorabprüfung gibt, ist man im Worst Case schon raus, nachdem man gekündigt und sich beworben hat.
- Zählt am Ende wirklich nur, wie viele ECTS man im jeweiligen Bereich hat? Oder fließen auch Dinge wie Berufserfahrung, Ausbildung, betreute Praktika oder relevante Weiterbildungen mit ein? Gerade im Bereich „Arbeit und Beruf“ (AWT) scheint das ja naheliegend, aber ich weiß nicht, ob das wirklich formal gewertet wird oder nur „nice to have“ ist.
- Hat jemand diesen Weg in M-V (oder auch anderswo) schon hinter sich und kann berichten, wie das Verfahren wirklich abläuft? Vor allem: Wie realistisch ist das mit dem Nachholen der ECTS während des Schuldienstes? Steht man plötzlich vor Präsenzpflichten, die sich mit einem Schuldienst überhaupt nicht mehr vertragen? Oder läuft das in Deutschland tatsächlich online ab? (Wäre ja kaum zu glauben.)
Es ist nicht so, als hätte ich die offiziellen Stellen diesbezüglich noch nicht kontaktiert. Entweder man hat Glück und erhält innerhalb weniger Stunden eine Standardantwort, die sich nicht wirklich auf die Frage bezieht – oder man wartet mehrere Wochen, weil die Mitarbeitenden dort scheinbar auch überlastet sind. Und auch dann muss man hoffen, dass das Gegenüber versteht, worum es eigentlich geht. Aktuell warte ich seit 3,5 Wochen auf meine Re:Antwort. Also Daumen drücken, das noch was kommt. 😅
Wäre also super, wenn sich jemand meldet, der das aus eigener Erfahrung kennt oder schon tiefer drinsteckt. Oder schreibt einfach, was eure Gedanken dazu (oder generell) sind.
Viele Grüße
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