Beiträge von Andreas0115

    Hallo,


    zunächst mal finde es ziemlich fair von der FL, einen zusätzlichen UB anzubieten. Ich kenne genügend FL, die ohne mit der Wimper zu zucken die 5 einreichen würden. Wenn du eine Chance siehst, dich - wenn auch kurzfristig - zu verbessern, dann nutze sie unbedingt.


    Ansonsten kann ich nur empfehlen, den Abschluss anzustreben, vielleicht mit einer Verlängerung der Ausbildung.


    Und was dein Problem mit Disziplin usw ist, da müsste doch was zu machen sein. Immerhin ist dir das Problem bewusst, und dann kannst du auch daran arbeiten. Falls zusätzlich wirklich Defizite im Fachwissen vorhanden sein sollten, hilft eine Verlängerung sicherlich auch, mit mehr Zeit eben diese Defizite aufzuarbeiten.


    Jedenfalls klingt das Ganze für mich noch machbar, also solltest du es versuchen. (Abbrechen kannst du immer noch.)


    Gruß Andreas

    Ich kenne einige Seiteneinsteiger (bei uns in RLP heißen die Leute mit gleich 18 Stunden so; Quereinsteiger machen das ganz normale Referendariat) und hätte mit denen nie tauschen wollen. Es ist aus meiner Sicht knallhart, ohne pädagogisches Vorwissen und nur mit Crash-Kurs sofort ins kalte Wasser geworfen zu werden.


    Dann gibt es natürlich zeitliche Probleme, Seminarveranstaltungen zu besuchen, die diese Leute nach eigener Aussage ganz dringend brauchen.


    Abgesehen von solchen organisatorischen und zeitlichen Problemen ist es meinen Bekannten gelungen, ordentliche Prüfungen im 2er-Bereich zu machen, der sofortige Umstieg auf eine volle Stelle ergab keine Probleme. Und dieser Umstieg macht vielen Ex-Refs doch ganz schön zu schaffen, an diese Zeit erinnere ich mich nur ungern.


    Um nochmal auf deinen konkreten Fall zurückzukommen: Mit zwei Kindern wird beides stressig, auch viele Referendare klagen ja (sicher zu Recht) über Riesenbelastungen. Trotzdem dürfte Ref der sinnvollere Weg sein, wenn der finanzielle Unterschied verkraftbar ist.

    Ich halte Programme dieser Art - ohne das Genannte zu kennen - für wenig geeignet, weil viele Nuancen der Notengebung kaum oder gar nicht berücksichtigt werden können.


    Ich bevorzuge seit Jahren individuell eingerichtete Excel-Tabellen, die ich bei Bedarf für jede Klasse so gestalten kann, wie ich möchte. Ich bezweifle, dass diese Flexibilität bei irgendeinem kommerziellen Programm erreicht werden kann.


    Die (Erst-)Erstellung solcher Tabellen macht natürlich etwas Mühe, doch für alle weiteren Jahre kann man kopieren und verändern, das geht dann ruck-zuck.


    Gruß Andreas

    Es wäre wohl wichtig, zu wissen, ob dein Übergewicht für einen Arzt "im normalen Rahmen" oder "extrem" ist, wobei ich damit keine Wertung verbinden möchte.


    Bei mir war es so: Bei der Übernahme nach dem Referendariat stellte die Amtsärztin bei mir Übergewicht fest, ohne eine Größenordnung anzugeben, es waren wohl so 10 - 15 kg, und meinte, die Lebenszeitverbeamtung ginge damit nicht, ich solle einige Kilogramm abnehmen.


    Das gelang nur sehr eingeschränkt, und bei der nächsten Untersuchung war dann - oh Wunder - vom immer noch vorhandenen Übergewicht keine Rede mehr; diese letzte Untersuchung war bei mir die lascheste.


    Ich würde mir also keine allzu negativen Gedanken machen, wobei das Abnehmen von einigen Kilos sicher auf jeden Fall Sinn macht.


    Andreas

    Noch ein "Nachschlag" aus meinen Erfahrungen der letzten Jahre: Meine Frau ist Angestellte (GKV), ich bin Lehrer (PKV) und verdiene deutlich mehr als sie. Als unser erstes Kind zur Welt kam, hat sich die GKV (DAK) trotz dieser Situation sehr gerne bereit erklärt, das Kind kostenlos mitzuversichern. Meine Frau war im Erziehungsurlaub und bezahlte deshalb für beide keinen Beitrag - kein Problem also zunächst. Es wurde auch mal geprüft, ob ich unter einer bestimmten Grenze verdienen würde, das war wohl ok. Nach fast drei Jahren Erziehungsurlaub kam das zweite Kind - der Erziehungsurlaub wurde natürlich verlängert und das zweite Kind auch in die GKV mitversichert - wieder kein Problem, große Bereitschaft bei der DAK, niemand erklärte uns die genauen Zusammenhänge.


    Nach einem weiteren Jahr kam dann der Hammer: Nach einer Einkommensprüfung lag ich dann wohl knapp über der besagten Grenze, man bot uns an, die Kinder bei der DAK zu versicher, aber der Tarif war dermaßen unverschämt, dass diese Alternative ausschied.


    Bei der PKV habe ich dann die Kinder zu den fast gleichen Konditionen versichert, die ich auch habe, und das war aufgrund der Beihilfe sehr sehr viel günstiger. Und weil meine Frau entschieden hat, vorerst nicht mehr in den Beruf zu gehen, habe ich sie gleich auch bei der PKV mitversichert.


    Ein kleiner Wermutstropfen: Weil die Kinder nicht gleich bei der Geburt versichert wurden, gab es (geringe) Zuschläge. Auch bei den ersten Erstattungen gab es ständig Probleme, die aber mittlerweile zu unserer Zufriedenheit gelöst sind.



    Mein Fazit:
    Was anderes als die PKV kommt für uns nicht mehr in Frage, in Verbindung mit der Beihilfe ist das schon sehr günstig. Ohne Kinder und ohne Aussicht auf eine Planstelle würde ich aber zunächst eher die GKV beibehalten und eventuell bei Einweisung in eine Planstelle wechseln.


    Bin aber wirklich kein Fachmann auf diesem Gebiet!
    Andreas

    Hallo,


    der Tipp von semira ist ohne Zweifel richtig. Es gibt allerdings auch die sogenannten Fachlehrer bzw. Lehrer für Fachpraxis, die ganz ohne Studium auskommen können, dafür aber Berufsausbildung usw. brauchen. Die Bezahlung ist natürlich deutlich geringer.


    Ich würde immer den Weg übers Abitur und ein Uni-Studium empfehlen.

    Hallo,


    den ganzen "Kram" lernt man bestimmt nicht in der Ausbildung, für die Prüfung reicht doch ein recht kleiner Ausschnitt aus, auf den man sich gut vorbereiten kann.


    Ich bin seit 12 Jahren Lehrer und seit einem Jahr Fachleiter, und es gibt kaum einen Tag, an dem ich nichts hinzulerne. Jedes Schuljahr und jeder Schultag erbringt Neuigkeiten, und wer offenen Auges durch die Welt geht, wird daran nichts Schlimmes finden.


    Für mich sind eher die Kollegen problematisch, die immer alles wissen und eigentlich nie etwas Neues probieren. Man kann sich seine Welt einfach machen, lügt sich dann aber nur in die Tasche.


    Und auch, wenn man etwas "gelernt" hat, kann es am nächsten Tag wieder daneben gehen. Das passiert dir, das passiert mit, und das passiert auch allen anderen. Nur: einige reden darüber, die meisten nicht. Was nun besser ist, kann jeder für sich selbst entscheiden.


    Ich rate jedenfalls, nicht alles zu negativ zu sehen, den viel zitierten "Mut zur Lücke" aufzubringen und damit insgesamt zufriedener sein zu können. Übertriebener Perfektionismus wird weder verlangt noch erwartet (jedenfalls in meinem Unterricht und in meinen Seminaren).


    Gruß Andreas

    Hallo,


    zum Thema "wie ist das Referendariat wirklich?" könnte ich sicher auch einiges beitragen, aber ich möchte mich beschränken auf die Seiteneinsteiger-"Problematik". (Ich bin Fachleiter für BWL und Wirtschaftsinformatik an einem Seminar BBS. Im letzten Prüfungsdurchlauf (März 2004) waren unsere ersten Seiteneinsteiger beteiligt, so dass ich ganz konkrete Angaben machen kann.)


    Die Einstellung (als Seiten- oder Quereinsteiger) erfolgt nach einem Kolloqium, in dem ganz grundsätzlich etwas an Fachwissen und vor allem einige Vorstellungen über Schule an sich besprochen werden. Es kommt unter anderem darauf an, zu verdeutlichen, warum man von einem unter Umständen gut bezahlten Job weggehen und Lehrer werden möchte - die meisten Kandidaten haben auf solche Fragen durchaus überzeugende Antworten. Ganz besonders gut kommt es, wenn man sich schon aktiv in Schulen umgesehen hat (Praktikum oder so). Eine große Hürde ist das Kolloquium aber sicher nicht.


    Nach der Einstellung haben Seiteneinsteiger bei uns vom ersten Tag an 18 Stunden eigenen Unterricht, dazu kommen Seminarveranstaltungen in einer begrenzten Anzahl, die die wichtigsten pädagogischen Themen abdecken (aber auch wirklich nur das). Für Leute, die kein pädagogisches Vorwissen mitbringen, muss das schon schwierig sein, aber zeitlich ist mehr kaum drin.


    Die meisten Referendare haben mit ihren 7 Stunden Unterricht genug zu tun, 18 Stunden sind dagegen so richtig stressig, zumal auch Hospitationen und Ausbildungsunterricht nur sehr begrenzt möglich sind. "Meine" Seiteneinsteiger wirk(t)en aber nicht mehr belastet als die Referendare, ich erhalte immer wieder die gleiche Aussage: Im Vergleich zur "freien Wirtschaft" ist der Vorbereitungsdienst schon in Ordnung (was auch immer das heißen mag).


    Vorteile des Seiteneinstiegs gibt es im Gegenzug natürlich auch: recht gutes Gehalt, die Möglichkeit, Lehrproben usw. hauptsächlich in eigenen Klassen zu halten, verminderte Anforderungen in der Hausarbeit, im Allgemeinen gute Resonanz bei den Schülern (von Anfang an "echter Lehrer").


    Kann ich den Seiteneinstieg nun empfehlen?


    In Grenzen schon. Wer solides fachliches Wissen mitbringt und Freude am Umgang mit Jugendlichen hat sowie Arbeit nicht scheut (und ich meine damit keineswegs hauptsächlich das Seminar), sollte eigentlich schon klarkommen.


    Probleme sehe ich vor allem bei ehemaligen Dozenten, die Schulunterricht mit Lehrgängen verwechseln und selbst in Programmierung fast Vorlesungen halten. Wer sich da nicht umstellen kann, wird sicher Probleme bekommen. Ansonsten habe ich gute Erfahrungen mit Seiteneinsteigern gemacht, ich empfinde diese Lehrer (meistens im Alter zwischen 35 und 45) als Bereicherung für unsere Schulen. Die meisten Kollegien sehen das nach meiner Beobachtung auch so.


    Insgesamt gesehen halte ich den Seiteneinstieg für den anspruchsvollsten Weg zum Lehrerberuf; ich verhehle nicht, dass ich diesen Weg nicht hätte gehen wollen.


    Das "normale" Referendariat ist ohne Zweifel sehr stressig, der Seiteneinstieg ist noch eine Stufe mehr Arbeit und Stress, aber auch hier gilt: Mut zur (richtigen) Lücke erleichtert die Arbeit ungemein. Die fehlende pädagogische Uni-Ausbildung jedenfalls können die meisten Kandidaten durch Lebenserfahrung gut kompensieren.


    Gruß Andreas

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