Beiträge von Danae

    Wir hatten Samstags Nachschreibtermine, zwei pro Halbjahr und es waren zwei bis drei Kollegen da, weil ja auch Kollegen kurzfristig ausfallen könnten. Lief die Klausur, konnte ein Kollege wieder gehen. Die Belastung hielt sich in Grenzen, ich musste alle zwei Jahre mal ran und habe mir Arbeit mitgenommen, die ich sonst Sonntags erledigt hätte.
    Beim Hörverstehen trugen die SuS entweder Kopfhörer oder die Klausuren der andern starteten 15 Minuten später.
    Der Aufwand war nicht so hoch, allerdings kam es nicht zum gewünschten Effekt, daher haben wir das wieder abgestellt und puzzeln die Nachschreiber in die regulären Unterrichtszeiten.

    Naja, du bist christlich und möchtest eh heiraten. Wäre dein Partner nicht bereit, dir zuliebe einen Kompromiss einzugehen, indem er dennoch zu einer kirchlichen Heirat zustimmt? Es wäre ja nur eine Formalität und hätte für dich berufliche Vorteile und für ihn im Gegenzug keine nennenswerten Nachteile. Wenn er mit der Kirche nicht viel anfangen kann, muss er danach ja nicht mehr hin oder eine Bibel in die Hand nehmen.


    Mit freundlichen Grüßen

    Mein Mann ist Christ und arbeitet für den Verein. Ich nicht, und es wäre für mich auch keine Formalität, es widerstrebt mir zutiefst für eine Überzeugung zu lügen, die ich nicht teile.
    Für seine Arbeit spielt es glücklicherweise keine Rolle, dass wir ‚nur‘ standesamtlich verheiratet sind.
    Ich kenne es tatsächlich von katholischen Einrichtungen, dass eine christliche Ehe erwartet wird. Schulen in katholischer Trägerschaft nehmen ja auch bevorzugt katholische Schüler*innen aus katholischen Familien.

    Wenn du die Möglichkeit hast in den Zweiten Bildungsweg (Abendrealschule) zu wechseln, kann ich das nur empfehlen.
    Unsere Schüler haben auch viele Probleme, aber in der Regel haben sie die Pubertät hinter sich und die Erziehungsmaßnahmen reduzieren sich. Es fallen auch Aufsichten und Elterngespräche weg, dafür verlagert sich die Arbeit, die Schüler kommen alle mit einem großen Rucksack an Problemen und wenig Rückhalt an die Schule. Es sind die Jugendlichen und Erwachsenen, die es im ersten Bildungsweg nicht geschafft haben, die Gründe dafür sind häufig bitter bis entsetzlich. Wir sind Zuhörer, Brückenbauer und Mentoren. Einige Schüler sind eventuell auch älter als du, was vor allem anfangs schräg ist.
    Allerdings kämpfen die meisten Abendrealschulen/Weiterbildungskollegs aktuell ums Überleben, da die Schülerzahlen sinken, was einen Wechsel erschweren könnte.

    Denn für die Feststellung sonderpädagogischen Förderbedarfs bin ich ausgebildet, und nicht ein Psychologe.

    Ganz ehrlich, habt ihr nicht viel zu viel zu tun, um euch in die gängigen IQ-Tests, deren Auswahl, korrekte Durchführung und Auswertung hineinzuarbeiten?
    Und kann ein Sonderpädagoge die IQ- Leistung an beiden Enden der Kurve richtig einschätzen? Theoretisch sicherlich, aber praktisch macht das auf mich den Eindruck als würde ein Allgemeinmediziner eine Blinddarmop durchführen, das theoretische Können ist da sicherlich kein Problem.


    Mein Sohn sollte mal getestet werden, weil die GS ihn auffällig fand. Auf Anraten meiner Psychologin haben wir eine Begabungsdiagnostik durchführen lassen, das hat fast drei Stunden gedauert und wir bekamen ein Gespräch, eine mehrseitige Auswertung etc.

    Wir haben eine Kollegin, die seit über 20 Jahren im Schuldienst ist. Weil ihr die Qualifikation fehlt, darf sie nur eingeschränkt Klassen unterrichten, d.h. sie wird nur in den unteren Klassen eingesetzt. Sobald eine Klasse in die FOR-Phase geht, muss sie diese abgeben, weil sie die Zentralen Abschlussprüfungen nicht abnehmen darf und daher in den letzten beiden Halbjahren, wenn ihre SuS anfangen zu arbeiten, weil sie Licht am Ende des Tunnels sehen. Bei den bei uns ohnehin seltenen Beförderungsstellen in der Sek I darf sie sich nicht mitbewerben.
    Fachlich topfit, aber nie voll dabei und keinerlei Aussicht auf eine Beförderung. Ob und warum sie sich nie um eine Weiterqualifikation bemüht hat, weiß ich nicht, aber ich fände die Situation unbefriedigend.

    Ich hatte mal ein junge Frau bei mir im Unterricht, die sechs Stunden die Hände in den Schoss legen konnte, sie träumte oder sah den anderen bei der Arbeit zu. Wir fanden es gruselig, dass sie einfach so dasitzten konnte, sie malte nicht, daddelte nicht mit dem Handy, quatschte nicht - nichts. Nach eigenen Aussagen langweilte sie sich auch nicht. Sie war mit dem HS 9- Unterricht genadenlos überfordert.


    In der GS sollte da unbedingt ein Profi gucken. Ein Schulpsychologe kann euch/den Eltern dann beratend zur Seite stehen und weitere Maßnahmen in die Wege leiten. So scheint es doch kein Zustand zu sein.

    Nimm die ganzen Unterlagen und geh zum Stundenplaner. Gerade bei den Einsatzzeiten lassen sich doch private Verpflichtungen einplanen. Eine Kollegin, auch Singel, hat seit Jahren am gleichen Abend frei, weil sie dann zum Sport geht.
    Bei 80 Stunden Einsatzmöglichkeiten bei euch müssen sich 25 Stunden Unterricht sozialverträglich einplanen lassen, wenn die Wünsche einigermaßen im Rahmen sind.

    Wahrscheinlich wirst du mindestens bis zu deinem 67. Lebensjahr arbeiten müssen, in welchem Beruf soll das sein?
    Wenn du den Wunsch hast Lehrer zu werden, dann mach das. Viele Studierende arbeiten neben ihrem Studium, da eröffnet dir dein aktuelles Studium mehr Möglichkeiten, als ein ungelernter Studi hat.
    Eine Freundin hat mit 28 beschlossen Medizin zu studieren, jetzt ist sie Anfang 40 und Neurologin, es ist die beste Entscheidung ihres Lebens gewesen.

    Turtlebaby hat Recht, dir werden Leistungen anerkannt. Mir wurde mein Studium als Bacholer anerkannt, so konnte ich in den Masterstudiengang einsteigen, die schulpraktischen Studien samt der Seminare brauche ich aufgrund der Berufspraxis auch nicht mehr zu absolvieren. In den Bildungswissenschaften wurde auch sehr großzügig anerkannt, da war die zuständige Professorin sehr pragmatisch. So kann ich aus einer komfortablen Situation heraus studieren und da ich bereits im Schulsystem bin, mache ich mir gar keine großen Gedanken, ob ich direkt eine Stelle bekomme, ich habe eine Stelle und weiß, wann welche Kollegen in Pension gehen. Sollte es bei uns nicht klappen, kenne ich genug Schulen, um da den konkreten Bedarf abzufragen.

    Das deckt sich mit meinen Erfahrungen im Zweitstudium- ich erweitere meine SekI auf die SekII-Befähigung.
    In der Fachdidaktik Geschichte geht es nur um die gymnasiale Oberstufe. Jeder Versuch über eine heterogene
    5. oder 7. Klasse Gesamtschule oder andere Schulformen zu sprechen wurde bislang höflich belächelt.
    Als ich nach didaktischen Überlegungen zur Inklusion fragte, wurde mit tatsächlich gesagt, dass ich das in der
    unterrichtlichen Praxis an der Schule lerne, das Seminar sei schon komplex genug.
    Die Studierenden lernen schlichtweg nicht alle Schulformen kennen und die Schere zwischen wissenschaftlicher
    Theorie und schulischer Praxis ist immer noch groß.

    Eine Freundin hatte letztes Jahr einen Jobwechsel und vier Wochen Resturlaub im Dezember- was war ich neidisch!


    Ein Seminarleiter meinte mal, dass er es unverschämt fände, wenn Lehrer bis zum 23. Dezember in der Schule arbeiten müssten,
    ich wusste nicht, ob ich ihn auslachen oder bemitleiden sollte.
    Auf was für seltsame Äußerungen über die Wahrnehmung der Arbeitswelt außerhalb der Schule bist du schon gestoßen,
    die dich staunen ließen?

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