Mach dir erst mal keine Gedanken, du hast noch nichts verpasst. Wir haben Anfang August mit der Schule angefangen und ich habe auch noch (fast) keine Leseübungen gemacht. Ichhabe aus einem alten Threat kopiert, was ich geschrieben habe, wenn du lesen in die Suchfunktion eingibst, findest du viele Tipps. Nicht nur du, machst dir Gedanken, wie es weitergehen soll.
Ich bin zwar nicht einer Meinung mit Reichen, d.h. ich glaube, dass es Übungen gibt, die den Kindern erleichtern, die Synthese zu verstehen. Aber ein Training würde ich erst anfangen, wenn die Synthese verstanden ist. Ergo brauchst du erst einige eingeführte Buchstaben, damit du dann das Lesen anbahnen kannst.
Ich selbst kann mich noch sehr gut an meinen eigenen, mittlerweile 30 Jahre zurückliegenden ersten Schultag erinnern, wo die Lehrerin ein Bild mit einer Rutsche dabei hatte. Unten saß ein E, oben rutschte ein L los und traf auf das E, was zu le führte. Ich verstand nicht, wie das gehen sollte, viele Kinder aber sofort, was für mich zu einem leicht mulmigen Gefühl führte.
Ich starte Leseübungen also erst dann, wenn schon mehrere Buchstaben eingeführt wurden (meist l, i, n, o m, a, p, s, t). Dann kann man aus den Buchstaben einige Wörter bilden. Es gibt aber gute Vorübungen. Wenn du z.B. zwar nur sekundär einen Buchstabenbogen eingeführt hast, kannst du Wörter mit den Bildern verschlüsseln und entschlüsseln lassen, das fördert immanent eine Lesetechnik (z.B. lasse ich die NAmen der einzelnen Kinder aufkleben mit den Bildern, darunter gibt es eine Zeile, in die die Kinder dann wieder die Buchstaben eintragen können und mit den Namensschildern vergleichen können (das ganze wird halt laminiert). Erstaunlicherweise können viele Kinder mit Hilfe der Bilder lesen.
Auch die Einführung von Lautgebärden hilft beim Lesen, ein Richtung geistigbehindertes Kind lernte so Lesen, weil es erst spät zu den Buchstaben kam. Es konnte mit Gebärden dargestellte Wörter lesen.
Für einige Kinder ist Silbenfangen oder eben auch die Rutsche eine Hilfe. Man kann auch Wörter hüpfen (Buchstaben liegen auf dem Boden).
Ganz schweren Fällen hilft dann das Training von Silben zum Lesen (ist zwar auch bei einigen verpönt, habe aber gute Erfahrungen damit gemacht (kommt aus der Legasthenietherapie). Kinder lesen schneller, wenn sie häufig vorkommene Silben geübt haben.
Ich halte überhaupt nichts vom Fibellesen, sondern setze die Fibel erst dann ein, wenn die Kinder die Synthese verstanden haben. Sonst ist es auswendig lernen und Kinder, deren Eltern trainiieren haben Vorteile, während andere sehr versagen.
Im Praktikum während des Studiums fiel mir ein Kind auf (starker Legastheniker), der sich bei Fibel so durchmogelte, dass die Lehrerin meinte, er könne lesen. Denn was bleibt? Lautes Vorlesen, Lesen im Chor und da kann man sich gut verstecken. Im Arbeitsheft gab es dann Übungen zum sinnverstehenden Lesen (2 Streifen mussten verbunden werden). Dies machte das Kind richtig, indem es einfach die Endstücke verglich.
Ab Dezember setze ich ein Lesetraining ein, das meine Fachleiter zerrissen hätten, mit dem ich aber gute Erfolge erziele. DAs Lesekonditionstraining von Fröhler - gib mal bei google ein, dann findest du eine Kartei beim Verlag an der ruhr??? oder unter http://www.froehler.at das Material. Dabei wird das Verbinden versch. Buchstabengruppen und das Erlesen häufig vorkommender Wörter recht sinnentleert geübt, Aber man lernt so schneller zu lesenund gerade schwachen Kindern kommt der Ansatz entgegen. Allerdings muss das nicht jeder durchlaufen, ich treffe individuelle Absprachen. #
Das Buch von Fröhler zum Schriftspracherwerb und lesen finde ich sehr interesssant, dort werden viele Übungen zum Lesen dargestellt, vor allem, weil er einen Ansatz verfolgt, indem er zuerst mit dem Lesen anfängt. Ist bei uns ja nicht gestattet, doch kann vieles übertragen.
Vom Lesen durch Schreibne in Reinform kann ich nur abraten, denn ich habe in der Ausbildung erlebt, wie nur 5 von 28 Kinder lesen konnten - es war ein schwaches Gebiet, wo die Eltern sich nicht eingemischt haben.
flip