Wer Musik in der 1. Klasse unterrichtet, legt den Grundstein für den weiteren Musikunterricht. Dessen sollte man sich als (auch fachfremder) Musiklehrer immer bewusst sein - und dann einen vielfältigen musikalischen Unterricht anbieten.
Im 1. Schuljahr habe ich mit den Schülern natürlich viel gesungen, aber auch Übungen zur Gehörschulung gemacht (laut - leise, hoch - tief, lang - kurz), dann die Orff-Instrumente eingeführt. Erste "klassische" Werkbegegnungen (z.B. Hummelflug oder Nussknacker) und viele Übungen zur Koordination bzw. Raumwahrnehmung ("rhythmisch-tänzerische Erziehung").
Ein Musikunterricht, der nur Singen und Klanggeschichten beinhaltet, sehe ich sehr kritisch. Ich weiss, dass Musik ein Fach ist, an das man mit Bauchschmerzen geht, wenn man sich für "unmusikalisch" hält. In dem Fall halte ich ein gutes (!) Lehrmittel für absolut notwendig, da das dann auch einen "roten Faden" vorgibt, der der Orientierung dient und gleichzeitig dazu dient, wirklich alle Bereiche des Musikunterrichts abzudecken.
"Rondo" von Mildenberger bedient vor allem einen "klassischen" Musikunterricht mit eher älteren Kinderliedern. Das sogenannte "neue Kinderlied" (abseits von Rolf Zuckowski) kommt darin absolut zu kurz. Was sehr vertieft behandelt wird, ist klassische Musik. Nachteilig bei den CDs ist, dass die Playbacks bzw. die Lieder viel zu hoch eingespielt sind - in diesen Stimmlagen juchzen heutzutage nur noch gut eingesungene Kinderchöre, aber nicht eine Schulklasse, die sich vielleicht bei Einsingeübungen vor Lachen biegt.
"Fidelio" von Westermann fand ich gut, die Kinder fanden v.a. die Arbeitsblätter (die ich z.T. bearbeitet habe) toll.
Was ich empfehlen kann, wenn man Klassenlehrer ist und seinen Musikunterricht z.B. mit Sachunterricht oder Deutsch koppeln möchte, sind die Zeitschriften "Musik in der Grundschule" und "Grundschule Musik". Die gibt es je nach Geldbörse auch mit vielfältigem Unterstützungspaket (CD mit Playbacks, CD mit Liedern...). Darin sind immer vielfältige und jahreszeitliche musikalische Aktivitäten, die auch über die Vorstellungskraft, die man als Fachfremder aus dem eigenen Grundschul-Musikunterricht mitbringt, enthalten.
Wenn immer möglich, würde ich in der 1. Klasse v.a. zu Beginn des Schuljahres wirklich nur 20 - 25 min "musikalische Aktivitäten" einflechten und die je nach Tagesplan auf die anderen Unterrichtsfächer bzw. -inhalte abstimmen. Ich habe im Ref (da ich ja nicht Klassenlehrerin war) 1. Klassen gehabt und der einstündige Fachunterricht war besonders zu Anfang nur durch ein "Feuerwerk musikalischer Aktivitäten" (inkl. Musikspiele) gut durchzuhalten (sowohl für die Kinder als auch für mich
).
Hast Du schon mal die Forensuche bemüht? Das Thema "Musik" "fachfremd" "1. Klasse" hatten wir schon öfter.
LG, das_kaddl.