Beiträge von das_kaddl

    Zitat

    tantesylvie schrieb am 13.10.2006 14:17:
    ich finde es schon erschütternd, dass man darüber nachdenken muss.
    Ich würde soetwas natürlich unterschreiben, wobei ich finde, dass das selbstverständlich sein müsste...!!

    Jeder Lehrer unterschreibt "sowas" automatisch - in dem Moment, in dem er sich per Diensteid (falls verbeamtet) oder Gelöbnis (falls angestellt) zur freiheitlich-demokratischen Grundordnung bekennt, welche per Legaldefinition des Bundesverfassungsschutzgesetzes (§4) u.a. folgendes umfasst:

    Zitat

    Ausschluss jeder Gewalt- und Willkürherrschaft
    und die im Grundgesetz konkretisierten Menschenrechte

    .

    Du "unterschreibst" bereits in dem Moment, in dem Du die Hand hebst und so etwas Ähnliches sagst wie

    Zitat

    "Ich schwöre, dass ich das mir übertragene Amt nach bestem Wissen und Können verwalten, Verfassung und Gesetze befolgen und verteidigen, meine Pflichten gewissenhaft erfüllen und Gerechtigkeit gegen jedermann üben werde."


    und die Vorzüge des deutschen Beamtentums in Kauf nimmst.

    In dem Moment, in dem Du überlegst, ob Du nun für oder gegen Rassismus unterschreibst, und Du entscheidest Dich für eine Förderung des Rassismus und gegen die Unterschrift gegen den Rassismus, verstösst Du gegen §1 des Grundgesetzes und verletzt somit den bei der Ernennung zum Beamten geleisteten Diensteid.

    Natürlich kann man als Lehrer auch einen NPD- oder DVU-Ortsverein gründen und so seine Meinung zum Ausdruck bringen; diese Parteien sind ja von diversen Landes- und Bundeswahlausschüssen zu Land- und Bundestagswahlen zugelassen worden.

    Hast Du eigentlich noch andere Anliegen als Holocaus und Zweifel am Rassismus-Verbot?

    Zitat

    max287 schrieb am 12.10.2006 19:51:
    einer kommt. ahso.
    bedeutet natürlich trotzdem einen besuch mehr

    Muss nicht sein.
    Bei einem meiner "grossen" Besuche anno 2003-05 in Niedersachsen war auch die Pädagogikdame abhanden gekommen, der Musikmann hingegen war da. Ich weiss gar nicht mehr, ob's Zahnarzttermin, Benzinmangel oder anderes war, was die Anwesenheit der Dame verhinderte; auf jeden Fall hatte ich die Unterrichtsvorbereitung so ausführlich wie bei einem "grossen Besuch" erwartet, angefertigt, fristgemäss in alle Richtungen Niedersachsens versandt und wartete frohgemut auf zwei Besucher.

    Es kam nur einer, der Besuch war nett (ich hatte einen tollen Musikfachseminarleiter!), was ausfiel, war jedoch das Gespräch zur... äh, wie hiess das doch gleich, dieses "Entwicklungs-Gespräch"? ?( (Ich glaube, "Gespräch zum Ausbildungsstand"). Aufgrund der Vorbereitungen und der Tatsache, dass der Fehlgrund der Dame wirklich ein seltsamer war, wurde der Besuch als "grosser Besuch" anerkannt. Bei meinen Mitreferendaren, denen das ähnlich passierte, übrigens auch.

    Du solltest darauf drängen, dass dieses Gespräch nachgeholt wird. Ansonsten ist es doch ok, dass nur einer in der Klasse hockt.

    LG, das_kaddl.

    Zitat

    max287 schrieb am 12.10.2006 19:14:
    kaddl
    sei doch nicht so selektiv. die finnen haben sich wie angedeutet auch dinge abgeschaut. und den handgranatenweitwur muss ich auch nicht zurückhaben. es geht um ein paar andere dinge.

    wie ich das thema "holocaust" unterrichte? gemäß aller zu berücksichtigenden didaktischen prinzipien, um die lernziele zu erreichen. das thema "holo" ist zu behandeln wie andere historische themen auch.

    Und wieso nicht mithilfe von Literatur, wie sie die Threadstarterin angesprochen hat und in ihrer 9. Klasse verwenden will (und ich nehme an, auch im Lehrplan oder in den Curricula / Standards ihres Bundeslandes nehmen Kenntnisse über das Thema "Holocaust" entsprechenden Stellenwert ein).

    Was sind denn die zu berücksichtigenden didaktischen Prinzipien? Bin keine Historikerin und hier auch nur an einem Institut für Vorschul- und Primarstufe tätig. Wäre Dir dankbar über einige nähere Ausführungen.

    Gruss
    das_kaddl.

    Zitat

    max287 schrieb am 12.10.2006 17:10:
    was die ddr angeht:ich sagte einzelne elemente. auch appelle, auszeichnungen etc. sind wieder bedenkenswert.... in wahrheit wurde von der ddr gelernt. man muss an die dinge ganz unorthodox herangehen.

    Genau. Und mit Drittklässlern bitte auch wieder Handgranatenweitwurf, man weiss ja nie, wozu es mal nutzt. Ich möchte auch wieder das Elternaktiv zusammen mit der Pionierleiterin und meiner Klassenlehrerin im elterlichen Wohnzimmer sitzen und über mich debattieren hören, warum denn das Kind nicht das Lied "Gute Freunde in der Volksarmee" (Soldaten sind vorbeimarschiert...) auf der Flöte vorspielen möchte, da ist doch gar nix bei, und ich möchte von meiner SED-anhängigen Klassenlehrerin geraten bekommen, "Mütterchen auszutricksen" und doch die Sachen, die Mütterchen "immer im Intershop einkauft" in die Schule mitzubringen...

    Nee, Max, entweder bin ich zu jung oder zu alt, um das, was in der DDR-Schule abgelaufen ist, gut zu finden.

    Um vielleicht mal wieder zum Thema zurückzukehren:
    Da Du ja laut eigener Angaben Geschichtslehrer im Thüringer Gymnasium bist, musst Du gemäss Thüringer Lehrplan in Klassen 9 und 12 den Holocaust behandeln. Bitte zeige doch einmal auf, wie Du das tust.

    Gruss
    das_kaddl.

    Hallo Max

    Kennst Du das DDR-Schulsystem aus eigener Erfahrung?
    Die Fackelmärsche durchs Wohngebiet anlässlich des soundsovielten Jahrestages der Grossen Sozialistischen Oktoberrevolution?
    Die Besuche in den Kasernen, um am 1. März den Soldaten der Nationalen Volksarmee zu ihrem Ehrentag zu gratulieren?
    Die Besuche im Konzentrationslager Buchenwald anlässlich der Klassenfahrt in der 7. Klasse?
    Die ständigen Fahnenappelle zu Ehren Ernst Thälmanns, Rudolf Breitscheids, Georgi Dimitroffs, Clara Zetkins, Rosa Luxemburgs, Hermann Materns, Helmut Tschachers (so hiess meine Schule: "16. POS Helmut Tschacher") und anderer berühmter Antifaschisten, deren Lebensläufe man inklusive der meist in KZs stattgefunden Lebensenden ab Klasse 1 auswendig lernte?

    Ich glaube nicht, dass man der Schule heutzutage vorwerfen kann, eine "Holocaust-Betroffenheits-Lehre" zu ihrem zentralen Inhalt zu machen.

    Gruss
    das_kaddl.

    Zitat

    max287 schrieb am 12.10.2006 14:16:
    ...

    Hier war sinnentnehmendes Lesen gefragt, was nicht so maxen's Stärke zu sein scheint:

    Original-Silja:

    Zitat

    Kann man das Tagebuch auch mit Hauptschülern (9. Klasse) lesen?

    Zitat

    Neckri schrieb am 12.10.2006 08:29:
    Ich denke eben auch, dass man nicht nur die sprichwörtliche Kirche, sondern auch die Grundschüler im Dorf lassen sollte.

    Bei dem Satz musste ich an eine meiner Diplom-Examensklausuren denken, in denen ich das genau so beschrieben habe; auch ohne einen romantischen Blick auf die Kindheit zu werfen, erfüllt die Schule im Dorf noch andere Funktionen als "nur" Qualifizierungs- und Selektions-Institution zu sein.

    LG, das_kaddl.

    Hallo Pim

    Welche Klasse ist es denn? Und was habt Ihr in / bei der Kläranlage alles gemacht?

    LG, das_kaddl

    PS: "Althergebrachte" Sachen sind Dinge wie Foto + Berichte an "Wandzeitung" und Tagebucheintrag. Aber es kommt ja darauf an, ob Du mit der gesamten Lerngruppe reflektieren willst oder jeden für sich "machen" lassen willst und welche Ziele Du mit der "Nachbereitung" überhaupt hast.

    masa

    Ich habe während der letzten Schuljahre und während des Studiums Erste-Hilfe-Kurse für eine Hilfsorganisation (Johanniter) gegeben. Dazu brauchte ich den sogenannten "Ausbilderschein", aber den hatte ich ganz fix, und dann kam pro Samstag auch ein nettes Sümmchen zusammen. Allerdings weiss ich, dass es den Johannitern in Sachsen nicht gerade rosig geht und sie viel auf wirklich ehrenamtliche Ausbilder zurückgreifen - aber vielleicht lässt sich ja beim DRK, ASB etc. finden?

    LG, das_kaddl.

    Hallo Tante Lotta

    Ich bin mal online in die Zeitschriftendatenbank einer Universitätsbibliothek gegangen und habe u.a. das gefunden:


    Viel wirst Du auch in sozialpädagogischen Veröffentlichungen finden, es gibt da den Zweig "Jungenarbeit", was aber nur am Rande auf Schule ausgerichtet ist.

    Die Zeitschrift "Pädagogik" aus dem Beltz-Verlag hat die gesamte Ausgabe 5/1999 dem Thema "Jungen und Männer in der Schule" gewidmet. Leider ist das Heft vergriffen, aber Uni-Bibliotheken sollten das im Bestand haben.

    LG, das_kaddl.

    Auch Niedersachsen, März 2005:

    Es wurde von uns verlangt, für die Prüfungskommission einige "Kleinigkeiten zum Essen" bereitzuhalten. Plus Kalt- und Warmgetränke.

    Zum Glück hatte ich sowas von liebe Kollegen, die das Ganze übernommen haben. Schon von der Ausrichtung des Buffets her hätte ich eigentlich 'ne gute Note bekommen müssen ;) - zum Glück wurde das Essen erst nach den Prüfungen (Lehrproben & mündliche P.) aufgefahren.

    Ich habe auch 3 Euro für das Essen bekommen und das dem Förderverein meiner Schule "gespendet". Natürlich blieb noch viel vom Buffet übrig, sodass die Kollegen am nächsten Tag ein leckeres Frühstück - oder besser gesagt, ausgedehnten Brunch - hatten.

    Für meine Kollegen war es eine Selbstverständlichkeit, das Ausrichten des "Prüfer-Essens" zu übernehmen; ich wäre nie auf die Idee gekommen, sie zu fragen. Eher hätte ich - ähnlich wie bei Hermine - Butterbrezen aufgefahren und ein wenig Obst / Wasser / Kaffee / Tee hingestellt.

    Bezüglich der Kleidung (das Thema taucht übrigens in schöner Regelmässigkeit und immer wieder auf ;) :( dunkle Jeans, rote Bluse, schwarzer Pullunder, Pferdeschwanz.

    LG, das_kaddl.

    Zitat

    Loreley schrieb am 09.10.2006 18:23:
    Vielen Dank euch allen! Heute rief mich die Sekretärin an um mir mitzuteilen, dass die Prüfung auf unbestimmte Zeit verschoben ist, da der Prüfer krank ist. Ich bin mir noch nicht so sicher, ob ich lachen oder weinen soll.

    Weinen natürlich! Und Dich sofort und anschliessend an den Vorsitzenden des Prüfungsausschusses, des Prüfungsamtes, den Dekan Deiner Fakultät oder sonstwen Entscheidenden wenden - es kann nicht sein, dass wegen der Krankheit eines Prüfers der Studierende herhalten muss. Die Universiät ist verpflichtet, Ersatz zu stellen. Dein Matheprüfer wird nicht der einzige im Fachgebiet sein, denke ich.

    LG, das_kaddl.


    PS: Beim Formulieren eines solchen Schreibens helfe ich gern, PN oder E-Mail-Adresse siehe Profil. Es ist echt nicht zu fassen, was sich Universitäten bzw. Hochschulen gegenüber ihren Studierenden leisten!

    Zitat

    Raphaela schrieb am 06.10.2006 09:49:
    Die Lernwörter ergeben sich bei uns erst durch den Diktattext.

    Finde ich eine komische Herangehensweise, aber naja. Letztlich soll doch in der Grundschule der Grundwortschatz, der einen Teil des Wörterbuchs ausmacht, eingeführt und gefestigt werden - das sind die Lernwörter. Manche Bundesländer haben ausserdem in ihren Deutsch-Lehrplänen, Curricula und wie die Dinger sonst noch heissen, einen speziellen Anhang zum Thema "Wortschatz Klasse 1/2" bzw. "Wortschatz 3/4". Dort drin sollten doch genügend Anregungen zu finden sein, was man Kindern "zumuten" kann, oder? "Normalerweise" strickt man sich aus den Lernwörtern - wo auch immer man sie hernimmt - den Diktattext.

    Die Herangehensweise über den Sachunterricht finde ich auch gut; idealer Weise findet der Unterricht dann fast gleichzeitig statt. Ich meine jedoch, Du hättest keinen SU in der Klasse, oder? (In diesem Fall: hat denn die Lehrerin, die SU unterrichtet, das Thema "Haustiere" schon mit der Klasse behandelt?)

    LG, das_kaddl.

    Zitat

    Aktenklammer schrieb am 06.10.2006 09:14:
    Aber das Problem ist eben die Rechtschreibung. Wie haltet ihr es mit den Büchern in alter Rechtschreibung?

    Wenn Du einen solch hohen (Privat- ;) ) Etat hast, dass es möglich ist, Bücher in neuer Rechtschreibung anzuschaffen, dann tu's.

    Ich würde aber eher überlegen, wozu eine Klassenbücherei vorrangig da ist - ist es, um die Rechtschreibkenntnisse der Schüler zu vertiefen, oder ist es dazu da, "Leselust" zu steigern und Lesekompetenz zu erhöhen? - Nach Beantwortung dieser Frage wäre meine Entscheidung klar :) .

    In "normalen" Bibliotheken werden die Schüler auch mit Büchern in alter Rechtschreibung konfrontiert. Wenn ich ein spannendes Buch lese, interessiert mich der Inhalt; ich zweifle nicht an der Rechtschreibung der schon behandelten Lernwörter. Zumal die Schüler in den Büchern mit einer Menge an Wörtern konfrontiert werden, die mit denen sie schulisch noch gar keinen Kontakt hatten. Und "typische Beispiele" der neuen Rechtschreibung wie "Schifffahrtsgesellschaft" tauchen in den meisten Büchern ja eher nicht auf.

    Die Bücher, welche die Schüler zur Verfügung stellen, werden vermutlich auch in alter Rechtschreibung sein. Es wäre eine ziemlich geringe Wertschätzung, wenn Du die Bücher nun alle mit zurück nach Hause gäbst, mit der Erklärung, die Rechtschreibung sei veraltet.

    LG, das_kaddl.

    Zitat

    silja schrieb am 05.10.2006 21:47:
    Ansonsten erwächst ein Diktat doch aus den Lernwörtern, die im Untericht thematisiert wurden.

    *Mal ganz fett unterstreich*

    Ein Diktat dient v.a. dazu, den im Unterricht erarbeiteten Wortschatz zu festigen und zu überprüfen. Dazu gehören aktuelle Lernwörter, in der Grundwortschatz früherer U-Einheiten sowie schon behandelte Grundlagen der Interpunktion.

    Ich finde es befremdlich, in einem Forum voll fremder Lehrer unterschiedlicher Stufen, die den Threadstarter, seine Klasse und die Rahmenbedingungen nicht kennen, zu erwarten, einen fertigen Diktattext serviert zu bekommen.

    Gruss
    das_kaddl.

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