Beiträge von das_kaddl

    Zitat

    row-k schrieb am 26.04.2006 14:04:

    Ich würde genau diesen Schüler in diesem Moment zurechtweisen: "Na, na! Erstmal an die eigene Nase fassen! Sei also Du gaaaanz leise!"

    Hast du diese Strategie schon einmal in einer Grundschule ausprobiert? Die Klassen, die ich unterrichtet habe, waren dermassen kindlich albern, dass sie ein solcher Spruch vollkommen aus der Fassung gebracht hätte. Sie hätten sich vor Lachen gekugelt, der "Zurechtgewiesene" hätte sich - wie vom Lehrer angewiesen - an die Nase gefasst, was die Stimmung noch mehr in Schwung gebracht hätte.

    Bei dieser Art des Zurechtweisens hätte mein Unterricht nicht stattfinden können; in einem Fall, wie Nell ihn anfragt, hätte ich die anderen Schüler arbeiten lassen, wäre mit dem Störer auf den Gang gegangen und hätte ruhig mit ihm gesprochen. Im realen Grundschulreferendariat hat das immer geholfen.

    LG, das_kaddl.

    Guten Morgen

    Ich möchte von meinem Theorieschreibtisch in der Hochschule aus ;) gern etwas zu IGLU sagen.

    IGLU (und wie die anderen Schulleistungsstudien alle heissen) dienen NICHT der Rückmeldung über die Leistungen einzelner Schüler. Sie sind vielmehr Massnahmen des sogenannten "Systemmonitorings" - quasi der obersten Stufe von Evaluation im Bildungswesen. Mithilfe von diesen Schulleistungsstudien soll nicht die Leistung des einzelnen Schülers im Vordergrund stehen, sondern die gesammelten Daten geben Aufschluss über den Stand des Bildungswesens in einem bestimmten Land. Dabei ist IGLU die deutsche Fassung von PIRLS ("Progress in International Reading Literacy Study"), einer Studie, an der u.a. wie bei PISA viele OECD-Staaten teilnehmen.

    Daten, die in solchen Schulleistungsstudien gesammelt und ausgewertet werden, eignen sich aus verschiedenen Gründen nicht für Rückmeldungen an Lehrpersonen zum Leistungsstand der eigenen Klasse. Ein Grund ist, dass das Bildungssystem - und nicht der Einzelschüler, die Einzelklasse, die Einzelschule - im Blickpunkt der Studien steht, woraus sich dann die statistischen Berechnungsmethoden ergeben. Diese sind andere als die "diagnostischen Verfahren", die ein Lehrer in seiner Klasse anwendet, um den Stand einzelner Schüler zu überprüfen (z.B. "Hamburger Schreibprobe").

    Technisch wäre es natürlich möglich, den Schulen den Datensatz ihrer Schüler zu übermitteln, aber du erhältst dann Daten, mit denen du mit grosser Wahrscheinlichkeit nichts anfangen kannst. Es wimmelt dann nur so von Zahlen wie ".9" und Symbolen wie Sigma, du liest etwas von Kovarianzen und Strukturgleichungsmodellen neben logistischen Regressionen und kriegst F- und t-Werte nach verschiedenen Hypothesentests. Ich bezweifle, dass diese Daten irgendeinem Lehrer als Tendenzen und Hinweise für seine weitere Unterrichtsarbeit nutzen.

    IGLU selbst ist nicht so angelegt, dass die Bundesländer Rückmeldungen erhalten, die Daten fliessen in einen gesamtdeutschen Bericht. Es gibt jedoch Bundesländer, die selbst Untersuchungen anschliessen - vielleicht auch deshalb die 180 min Dauer? Übrigens: habt ihr an IGLU oder an IGLU-E teilgenommen? IGLU-E erfasst noch naturwissenschaftliche Bereiche.

    "Vorarbeiten" ist für Schulleistungsstudien unnötig bzw. vergeudete Unterrichtszeit. Unter dem Stichwort "teaching to the test" haben sich Dutzende (wenn nicht sogar Hunderte) von Schulleistungsforschern Gedanken über die Konstruktion von Aufgaben gemacht, die eben solche Effekte ausschliessen können.

    Die Lehrperson soll deshalb nicht beim Ausfüllen der Bögen "helfen", weil man ja den Ist-Zustand erheben will und nicht den Soll-Zustand.

    "Wer den ganzen Kram nachguckt" - das sind Leute wie ich, die an Hochschulen arbeiten und sich "wissenschaftliche Mitarbeiter" nennen ;) . Bei IGLU ist ein Institut in Hamburg beauftragt, die Daten zu erfassen und aufzubereiten, sodass am Ende Herr Bos, Frau Lankes, Herr Köller & Co. aus den Zahlen Sätze bilden können, welche schliesslich verständlicher als die Zahlen in den Schlussbericht fliessen.

    Aussagekräftig ist es schon, weil alle Bundesländer teilnehmen und man eine grosse Schülerzahl hat. Zudem werden bei solchen umfänglichen Untersuchungen sogenannte "Pre-Tests" veranstaltet, deren Ergebnisse Hinweise liefern, inwiefern die Aufgaben überarbeitet werden müssen.

    Hier kann man sich übrigens über den Zeitplan inklusive Pre-Test und andere interessante Dinge informieren.

    Liebe Grüsse aus der Schweiz (die nicht an PIRLS teilnimmt ;) )
    das_kaddl.

    PS: Bezüglich Beschwerden würde ich mich übrigens eher an die KMK wenden, die hat die Teilnahme Deutschlands an IGLU/PIRLS beschlossen.

    Ich hoffe, die Nennung einer Schule hier im Forum verstösst nicht gegen irgendwelche Prinzipien... In Zusammenhang mit einem Stiftungs-Projekt habe ich mal mit der Gesamtschule Essen-Holsterhausen gearbeitet. Das, was ich "damals" (2002) mitbekommen habe: tolle Schule, sehr engagierte, offene Schulleiterin und hoch motiviertes Kollegium. Sie sind Agenda-Schule und machen auch sonst bei vielen Projekten mit und haben in Wettbewerbsteilnahmen etc. viele Auszeichnungen erhalten.

    LG, das_kaddl.

    Edit: Website: http://www.gesamtschule-essen-holsterhausen.de

    Zitat

    row-k schrieb am 21.04.2006 13:20:
    Fragt mal einen Arzt oder Architekten, was die von Lehrern, noch dazu mit Doppelnamen, halten ... oh je!

    Architekten? Sind das nicht die, die im Studium immer besoffen sind und auch später im Beruf erst mittags um zwei aufstehen?

    LG, das_kaddl.

    Zitat

    quietscheentchen schrieb am 20.04.2006 09:28:
    Nachdem ihr mir schon das letzte Mal so schnell geholfen hat, hoffe ich auch hier auf eure Hilfe: Welche negativen Erfahrungen, welche Probleme hattet ihr schon bei Schülerexperimenten (interessiert bin ich vor allem an der Meinung für den Sachunterricht). Welche Schwächen haben Experimente und wo liegen die Grenzen?

    Eventuell hat jemand auch einen Literaturtipp für mich.

    Danke schon mal,
    quietschi

    Nachdem Mylonith schon mit einigen Praxisbeispielen gedient hat, hier einige allgemeine Gedanken (mir scheint, als brauchst du es für eine Prüfung?):

    Voraussetzungen zum Gelingen von und Lernen durch Experimente auf Seiten des Lehrers
    1) Der Lehrer sollte an Experimenten interessiert sein und sie nicht nur durchführen, weil z.B. "Schwimmen und Sinken" eben im Lehrplan oder schuleigenen Curricula steht.
    2) Der Lehrer muss fachwissenschaftlich fit sein und die Prozesse, die bei Experimenten beobachtet werden, sowohl fachwissenschaftlich erklären als dies auch in eine Sprache umbrechen können, die dem Alter der Schüler angemessen ist. Leider sind fachwissenschaftliche Kompetenzen vor allem im "fachfremd erteilten Sachunterricht" oft Mangelware und die Voraussetzungen/Rahmenbedingungen, fachliches physikalisches, chemisches, biologisches (...) Wissen anzueignen, sind äusserst mau.
    3) Der Lehrer sollte darauf achten, dass die der naturwissenschaftlichen Fachdidaktik entspringenden Phasen eines Experiments eingehalten werden, um eben sicherzustellen, dass sich durch das Experiment die Schülervorstellungen zu einem bestimmten Phänomen verändern. Die Phasen finden sich u.a. bei Wagenschein (wenn ich mich recht entsinne, ist es Formulieren der Forschungsfrage - Aufstellen von Hypothesen - Planung des Experiments - Durchführung des Experiments (inkl. Protokollieren) - Auswertung des Experiments mit Rückgriff auf die eingangs gestellten Hypothesen).

    Einige andere Dinge stichwortartig:
    - Raum-/Schulausstattung
    - Altersangemessenheit
    - Sicherheitsbestimmungen
    - Vertrautheit/Geübtheit der Schüler mit naturwissenschaftlichen Experimenten
    - Einbindung in die Unterrichtsreihe (Hauptfrage: was will ich mit diesem Experiment exemplarisch für meine Unterrichtsreihe verdeutlichen?)

    Ich gebe zu, das aus Sicht der im Bereich der Fachdidaktik Tätigen (und weniger aus Sicht der Primarlehrerin) zu schreiben. Meine Gedanken entspringen den Anforderungen der Fachdidaktik, welche im Schulalltag aus verschiedenen Gründen zu kurz kommen.

    LG, das_kaddl.

    Wenn du in Google "Klaus Kleinmann" eingibst, erhälst du sehr viele Ergebnisse in Form von Büchern (wirst dann zu Amazon & Co weiter geleitet).

    Mit der Eingabe von "Wege zur Rechtschreibung" und "Klaus Kleinmann" erhalte ich nur pdf-Dateien, in denen jeweils steht "Wege zur Rechtschreibung (unveröff. Manuskript" :rolleyes:

    LG, das_kaddl.

    Zitat

    Anke schrieb am 17.04.2006 02:08:
    Halooooooo?

    im sommer brauchst du erst recht keine Haussschuhe. Lauf mit deinen Kindern über den Rasen ,oder durch den pool wenn du einen hast, erst dann wissen sie , wie schön es ist,Socken zu haben.

    natürliche grüße von Anke

    Guten Morgen

    Ich laufe im Sommer sehr gern barfuss über unseren Rasen und habe mich danach noch nie nach Socken gesehnt... Äh, kannst du deinen Vorschlag vielleicht erläutern? Irgendwie verstehe ich das nicht

    LG, das_kaddl.

    Hallo

    Es hilft dir jetzt zwar nicht weiter, aber: wieso wählst du nicht Themen, die aus Vorlesungen/Seminaren entsprungen sind? Z.B. in D-Didaktik irgendetwas zum Schriftspracherwerb oder in Fachwissenschaft ein Thema einer Lektüre oder Epoche, die ihr in den Veranstaltungen besprochen habt?

    Nicht sauer sein, deine Anfrage ist aber durchaus usus hier im Forum, und ich wundere mich jedes Mal.

    Zu den Märchen findest du in den diversen Grundschulzeitungen mit Schwerpunktthema Märchen (Grundschule, Praxis Grundschule, Grundschulmagazin) einen Leitartikel eines Deutschdidaktikers und anschliessend einige Unterrichtsbeispiele. Quäl doch mal den Online-Katalog deiner Unibib (Zeitschriftenkatalog / Aufsatzsuche)!

    Und, ganz wichtig: schau, was deine Prüfer zum Thema veröffentlicht haben.

    LG, das_kaddl.

    Zitat

    Ladycroft schrieb am 14.04.2006 19:01:
    @ Muckel: die modularisierte Form ist ja meines Wissens eingeführt worden, damit man überall jederzeit nach einem Uniwechsel an der gleichen Stelle einspringen kann.

    Nein, das ganz gewiss nicht. Die Planung (bzw. Genehmigung) von Studiengängen obliegt (oder "unterliegt" ;) ) immer noch dem Föderalismusprinzip - jedes Bundesland gestaltet seine eigenen Studiengänge. Das "Springen" innerhalb Deutschlands ist nach der Einführung der Bachelor-/Masterabschlüsse eher noch schwieriger geworden. Was ursprünglich damit bezweckt werden sollte, ist die europäische Mobilität und die Vergleichbarkeit der Lehramtsabschlüsse innerhalb Europas durch studienbegleitende Prüfungen und ECTS-System. Schlagwort für eine Google-Suche bei weiterführendem Interesse ist Bologna (bzw. Bologna-Prozess). Auf der Website der KMK findet man Weiteres.

    LG, das_kaddl.

    Zitat

    Enja schrieb am 14.04.2006 10:40:
    ...
    Allerdings haben wir ein anderes Problem. Wir brauchen Jungs-Schuhe in Größe 46 und Mädchen-Schuhe in 42. Beides hat so seine Tücken...

    Huch, ich hoffe, die Füsse der beiden wachsen nicht mehr? Mein Freund hat nämlich Schuhgrösse 48,5 - in den "normalen" Läden gibt's nur Turnschuhe in dieser Grösse. Er ist aber nicht Joschka Fischer, der sich im Bundestag in Anzug & Turnschuhen vereidigen liess und so müssen wir zum Schuhekaufen nach Deutschland oder hier ins Spezialgeschäft. ;)

    LG, das_kaddl.

    Ich finde, das sind ganz schön wenig Schuhe. Mal eine - nehmt sie mir nicht übel - etwas despektierliche Frage ;) :

    Man sagt doch, den Schuhen mindestens 24 "Luft" zwischen zwei Tragezeitpunkten zu "gönnen"... Versteht ihr, was ich meine?

    Insofern wären für mich gerade in der jetzigen Jahreszeit - nicht kalt, nicht warm, also jeden Tag Halbschuhe an - eigentlich 2 Halbschuhe "Pflicht". Ich gebe aber zu, von Schuhen, schnell wachsenden Kinderfüssen und vor allem Schuhpreisen keine Ahnung zu haben.

    LG, das_kaddl.

    Zitat

    row-k schrieb am 13.04.2006 11:33:
    ...Die Zeiten haben sich geändert, aber die Lehrer werden heute noch so ausgebildet, wie es früher genügte. Heute funktioniert es aber nicht mehr ausreichend gut....
    ...gebastelt ... an der dringend zu verbessernden Ausbildung der Schüler UND Lehrer.

    Ja, lass uns gern über unsere Erfahrungen mit der Lehrerausbildung diskutieren. Wenn ich mir den geschichtlichen Abriss der Lehrerbildung anschaue, hat sich dort (abgesehen von den Transformationen in der ostdeutschen Lehrerbildung in den 90ern) einiges geändert, das reicht von der Professionalisierungsdebatte über strukturelle Reformen des Lehramtsstudiums bis zu inhaltlichen Verschiebungen zugunsten des pädagogisch-psychologisch-diagnostischen Bereichs*. Natürlich existieren immer noch Schreie nach "mehr Praxis", jedoch oftmals ohne zu beachten, dass es ohne fachwissenschaftlichen Hintergrund nicht geht.

    In einem früheren Posting dieses Threads hatte ich mal über die schweizerische Lehrerbildung und ihre Unterschiede zur deutschen berichtet, leider hat sich der Thread danach ja etwas verformt.

    Interessieren würde mich vor allem, was denn die Threadstarterin ;) in diesem Zusammenhang mit ihrem Mann diskutiert hat. Vielleicht kommen ein paar neue Impulse in die Debatte?

    LG, das_kaddl.


    *Behalten wir im Hinterkopf, dass die föderalen Strukturen der BRD eine "gesamtdeutsche Lehrerbildung" verhindern, Bologna, Pisa etc. hin und her und dass die Gestaltungskompetenz und Akzentsetzung der Lehramtsstudiengänge bei den einzelnen Hochschulen liegt. Zudem sind sicherlich schulformbezogene Unterschiede festzustellen.

    Zitat

    Marion schrieb am 13.04.2006 13:51:
    Hallo, ich habe letztes Jahr fristgerecht ein Zeitschriftenabo gekündigt (schriftlich). Darauf kam keine Reaktion vom Verlag, und die Zeitschrift wurde weiter geliefert und natürlich auch der fällige Betrag von meinem Konto abgebucht... Da eine Kollegin Interesse an den Zeitschriften hatte, hat sie mir die Exemplare einfach abgekauft. Jetzt möchte ich erneut das Abo kündigen - auf meine mail kam keine Reaktion, also habe ich ein Fax geschickt. Ebenfalls keine Reaktion. Also habe ich einen Brief geschickt, in dem ich auch rechtliche Schritte androhe, falls meiner Kündigung nicht statt gegeben wird. Das alles ist nun einige Wochen her, und es kommt immer noch keinerlei Reaktion vom Verlag! Wer hat einen Tipp für mich? Gruß Marion

    Du entziehst ihnen schriftlich die Einzugsermächtigung deines Kontos, ggf. per Einschreiben (und freust dich über etwaig eintreffende Zeitschriftenexemplare, die du natürlich bereit bist, auf Anforderung und gegen Erstattung der Portokosten zurückzusenden).

    LG, das_kaddl.

    Zitat

    oh-ein-papa schrieb am 13.04.2006 10:16:
    Nach so einem Auftritt ("Hmm, sagen sie mal, unterrichten sie Musik eigentlich fachfremd?") wäre die KL meiner Tochter wohl irritiert bis angesäuert.

    Huch, geht das an mich? Das habe ich nicht angedeutet, sondern schrieb "Leider ist Musik ein Fach, das häufig "fachfremd" erteilt wird". Dass sich die Lehrerin mehr Gedanken zur UE macht als nur Lebensdaten zu pauken (und das meinte ich auch mit "man könnte froh sein, wenn die L mehr macht als zu Meditationsmusik malen zu lassen"), sieht man daran, dass sie wusste, es gibt so einen Film, dass sie ihn beschafft/eingesetzt hat, dass sie eine Partitur (vermutlich Zauberflöte?) im Unterricht eingeführt hat usw. usf.

    Enja
    Deinen Beschreibungen bezüglich der Zustände der Klassenräume nach zu urteilen, befindest du dich in einem ostdeutschen Flächenland mit geringer Geburtenrate, hoher Arbeitslosigkeit und hoher Wegzugrate. Solche Schulen habe ich seit meinem Wegzug aus ebensolcher Gegend in den alten Bundesländern nicht mehr gesehen. Zudem, und damit wieder zurück zu Mozart, wird in den ostdeutschen Bundesländern auch im Musikunterricht wesentlich mehr Wert auf kognitive Inhalte (durchaus auch im Sinn von Daten pauken) gelegt. Im Referendariat habe ich Musikunterricht wesentlich handlungsorientierter kennen gelernt als in meinen zahlreichen Thüringer Praktika bei Musik-Fachlehrern. Und das lag nicht an der mangelnden Ausstattung, sondern an Unterrichtstraditionen der DDR, die sich bis heute z.T. nur wenig geändert haben.

    Besser ein batteriebetriebener quäkender Kassettenrecorder aus dem Privatbesitz des Lehrers als gar keine Tonquelle. Finde ich. (Obwohl, als Musiklehrer schleppt man sowieso ständig seinen Privathaushalt mit sich herum.)

    Herzliche Grüsse
    das_kaddl.

    Zitat

    Enja schrieb am 13.04.2006 08:52:
    So verwunderlich ist das eigentlich nicht. Auch meine Kinder mussten, eins nach dem anderen, Mozarts Lebensdaten auswendig lernen, inklusive seiner Hauptwerke. Gehört haben sie seine Musik nicht. Aber es muss wohl irgendwie so in der Art im Lehrplan stehen....

    Hallo Enja

    Da du sehr engagiert im schulischen Bereich bist, wirst du die Quelle der hessischen, nordrhein-westfälischen und baden-württembergischen (habe ich ein Bundesland vergessen?) Lehrpläne schon kennen, kannst darin nachlesen, was Bestandteile des Musikunterrichts sind und musst nicht so süffisante Vermutungen anstellen (falls ersteres nicht: hier bietet der deutsche Bildungsserver ein Lehrplanportal, und, vielleicht noch interessanter, hier ein Mozartportal).

    Natürlich gehört es beim Thema Mozart dazu, seine Lebensdaten zu kennen. Inwiefern ein stures Auswendiggepauke bei Grundschülern, die sowieso noch keine ausgeprägten Epochenvorstellungen haben, sinnvoll ist, steht auf einem anderen Blatt. Dass deine Kinder im Musikunterricht "nie" Musik von Mozart gehört haben, ist für mich nicht vorstellbar.

    Im Musikseminar sowohl im Referendariat als vorher auch an der Uni in diversen Seminaren haben wir stets Pro und Kontra von Musiktests, die auf das Herunterschreiben auswendig gelernter oder auf Spickern festgehaltener Daten basierten, diskutiert. I.d.R. kamen wir zum Konsens, dass das nicht das Einzige sein kann, in Tests zudem Transferleistungen und z.B. das Nachverfolgenkönnen von Musik (z.B. mittels grafischer Notation etc.) angesagt wären. Leider ist Musik ein Fach, das häufig "fachfremd" erteilt wird, sodass man schon froh sein kann, wenn die entsprechende Lehrkraft mehr macht als "zu Meditationsmusik malen".

    Herzliche Grüsse und in der Hoffnung auf eine Antwort,
    das_kaddl.

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