Beiträge von das_kaddl

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    Powerflower schrieb am 12.04.2006 23:09:

    Vermutlich ist es eine dumme Frage, aber: Warum? Ist dein Freund dann eingeschlafen oder ohnmächtig 8o geworden?

    Nein, aber blau angelaufen... :D
    Wie Kitty schon schreibt: Minzöl hat neben dem Effekt, relativ schnell frei durchatmen zu können, auch eine kühlende Wirkung. Wenn man das nicht bedenkt, kann man auch im kochend heissen Badewasser sitzen und es kommt einem vor, als würde man ein Schneebad nehmen.

    LG, das_kaddl.

    Zitat

    Anke schrieb am 12.04.2006 17:17:
    Ach ja, was ich noch ganz vergessen habe, wenn alle Schüler Ihre lehrer bewerten würden, würden sicherlich jede Menge lehrer auf der Strasse landen.

    Also lassen wir es doch lieber dabei,daß die Lehrer die Schüler beurteilen, denn die sind nach Beendigung der Schulzeit immer noch in der Lage, etwas aus Ihrer verpfuschten Schulzeit zu machen.( Ausnahmen bestätigen die Regel.)

    Hallo Anke

    Das, was du m.E. nach sehr herablassend formulierst, nennt sich "Fremdevaluation" und ist teilweise üblich. Ich kenne viele Kollegen im Forum, die sich beispielsweise nach einer abgeschlossenen Unterrichtseinheit Feedback von den Schülern holen (in anonymisierter Form, z.B. über einen Fragebogen), um ihre methodischen und fachlichen Qualifikationen zu überprüfen und weiterzuentwickeln.

    Deine vermutete Konsequenz ("würden sicherlich jede Menge Lehrer auf der Strasse landen"), kann in den von mir geschilderten Fällen natürlich nicht eintreffen. Aber auch in allen anderen Evaluationssystemen und -formen ist es nicht üblich, a) nach einmaligen "Bewertungen" und b) nur durch eine Zielgruppe solche drastischen Massnahmen zu treffen. Evaluation ist dazu da, Schwächen und Stärken aufzuzeigen um daraus Konsequenzen abzuleiten, nämlich: Stärken weiterzuentwickeln, Schwächen zu beheben.

    Ansonsten würde ich gern wieder zum Threadthema zurückkehren - vielleicht magst du auch etwas Produktives beitragen?

    LG, das_kaddl.

    PS: Timm und ich hatten mal einen Evaluationsthread überlegt zu starten; in Anbetracht der herrschenden Klischees über Evaluationsformen und -massnahmen sollten wir das vielleicht nochmal aufwärmen, Timm?

    Hast du's schon mal mit Minzöl (was es in diesen kleinen Fläschchen gibt) probiert? Auf die Schläfen oder den Nacken massiert, soll es gegen Kopfschmerzen helfen, auf ein Taschentuch o.ä. und tief eingeatmet hat es bei mir immer alles freigepustet...

    (Als mein Freund erkältet war, wollte ich ihm hilfsbereit ein Erkältungsbad bereiten und habe auch einige Tropfen Minzöl dazugekippt... Das lasst lieber sein :D )

    LG, das_kaddl.

    Laut Verfasser für die Sek 1 geeignet, sonst hätte ich es in den Linktipps Sachunterricht gepostet:

    Hier findet man eine von der Umweltakademie NRW herausgegebene Mappe, 131 Seiten, mit einem Planspiel "Einmal im Leben Bauer/Bäuerin sein". Das Planspiel existiert in zwei Versionen: unter Einbeziehung ausserschulischer Lernorte mit Aussengelände (Version 1) bzw. in Version 2 auf den Klassenraum beschränkt.

    LG, das_kaddl.

    Ich habe vor 9 Jahren angefangen in Erfurt zu studieren (Staatsexamen-Abschluss, wenig später haben sie auf BA/MA umgestellt). An der Uni gab es eine "Aussenstelle des Landesprüfungsamtes". Die hatten dann komische Sprechzeiten (die mich immer ganz durcheinander gebracht haben), zu denen man aber auch nur hinging, wenn man Anträge etc. abgeben oder Zulassungen abholen wollte. Die Noten der schriftlichen Prüfungen und die Prüfungstermine hingen mit der Matrikel-Nr. "anonymisiert" in grossen Schaukästen jederzeit zugänglich vor dem Raum des Prüfungsamtes. Mit dem "anonymisiert" war das so eine Sache - wenn man nämlich im Schwerpunktfach nur zu dritt war, wusste man ganz schnell, was die anderen beiden für Noten hatten.

    Die Noten der mündlichen Prüfungen haben wir 5 min nach der Prüfung (nach dem obligatorischen "wir ziehen uns nun zur Prüfungsberatung zurück") direkt durch die Prüfer (=Dozenten, Professoren) erfahren.

    Das System fand ich eigentlich ganz "kundenfreundlich", regelrecht dienstleistend finde ich es aber bei uns an der PH: die Studierenden bekommen zwei Wochen nach ihren Prüfungen einen Brief gesandt, in welchem ihre Prüfungen mit den Prüfungsleistungen und -noten aufgeführt sind.

    LG, das_kaddl.

    PS: Julchen: ich kann mir das Potsdamer Genöle richtig gut vorstellen... ;)

    Nee, ihr Lieben, trefft euch mal in München. Ich habe es mir nochmal überlegt und da die Woche ziemlich mit beruflichen Aktivitäten und das letzte Aprilwochenende mit einem "Ausflug" zu einem Geburtstag in die Provence sowie das darauffolgende Wochenende mit einem mehrtägigen "Ausflug" zu Mutti nach Berlin und Umgebung vollgestopft sind, müssten sich mir noch viele Zeitquellen auftun, um noch nach Bayern zu kommen (und trotzdem keine Minusstunden auf der Arbeit zu machen).

    Vielleicht kommt ja mal ein Gesamttreffen des deutschen Sprachraums zustande, da bin ich auf jeden Fall dabei ;) .

    LG, das_kaddl.

    Finde ich gut bis auf das "methodologische Kapitel". Streng genommen, gehört in eine wissenschaftliche Arbeit, in der irgendetwas mit irgendwelchen empirischen Methoden untersucht wird, ein "Methodenkapitel" hinein. Darin werden u.a. Entwicklung, Begründung, Zusammenstellung und Ausblick auf Auswertung deiner Forschungsinstrumente vorgenommen (Leitfadeninterview, Fragebogen etc.).

    Punkt 5 deiner Arbeit wird die "Reflexion" beinhalten, aber ich finde (zumindest in der Übersicht) nichts, was in deine Evaluationsmethoden einführt. Wie gesagt, das ist ein streng genommenes Kriterium einer wissenschaftlichen Arbeit, auf das es ggf. in einer 2. Staatsexamensarbeit nicht ankommt. Falls es "nicht so wichtig" ist, dass ein eigenes Kapitel erforderlich ist, könntest du ein abgekürztes Methodenkapitel unter die Aufgabenstellung (die ich übrigens "Fragestellung" nennen würde) nehmen, in etwa "Fragestellung und methodisches Vorgehen".

    Wenn du Interviews mit den Kollegen führst, fehlt ausserdem das Kapitel "Anhänge", worin du die Interviews zumindest auszugsweise dokumentieren solltest.

    Vergessen solltest du nicht Literatur-/Quellenverzeichnis und das Abbildungs-/Abkürzungsverzeichnis (letztere müssen nicht unbedingt in das Inhaltsverzeichnis aufgenommen werden).

    Soviel auf die Schnelle. Denke an eine ausführliche Dokumentation, falls du die Arbeit "anderweitig verwerten" möchtest ;)

    LG, das_kaddl.

    Zitat

    Dudelhuhn schrieb am 11.04.2006 11:49:
    kaddl: total lieb, aber wir liegen eh schon über dem Budget: das können wir uns leider nicht leisten...mich würde aber einfach so interessieren, wieviel man für solche Dienstleistungen nimmt...

    Irgendwie habe ich das mit dem Budget von allen gehört, die bisher geheiratet haben :D

    (Bitte nichts falsch verstehen; ich wollte nicht vermitteln oder so.)

    LG, das_kaddl.

    Zitat

    Dudelhuhn schrieb am 11.04.2006 11:21:

    Hätte ich das vorher gewußt...jetzt haben wir schon die volle Personenzahl eingeladen... Deine Freundin hätte ich tatsächlich sofort engagiert, kaddl. Aber das kostet ja bestimmt Unsummen, soviel (wo)manpower zum Dekorieren anzumieten...

    Keine Ahnung, soll ich sie fragen?

    Ich habe eine Bekannte, die sich mit einer Ich-AG selbstständig machen will - sie nennt es "Dekoservice". Bisher habe ich immer daran gezweifelt, dass es potentielle Kundschaft gibt, aber wenn ich Dudels Hilferufe lese...

    Bestimmt gibt's eine erfahrene Grundschullehrerin hier im Forum, die dir gegen Einladung gern hilft :D

    LG, das_kaddl.

    Zitat

    Dudelhuhn schrieb am 11.04.2006 10:55:
    kaddl: Mein Kater hat eine Tierhaarallergie, deswegen habe ich nur einen zweibeinigen...(es wird immer komplizierter... :D )

    Äh, ja, langsam verstehe ich. ;)

    Zitat

    ... Wir hätten auch in einem Restaurant feiern sollen...dann hätte ich diesen Kram (wenigstens teilweise) getrost dem Restaurant überlassen können...Wir müssen halt wirklich ALLES selber organisieren. Danke für den Link. Surfe gleich mal rüber...

    Hast du denn keine dir zur Hand gehende bastelwütige Grundschullehrerin in deinem Hochzeitsgästekreis?

    (Ich darf das sagen :D ).

    LG, das_kaddl.

    Liebe Enja

    um der Pauschalisierung noch einen Rundumschlag zu erteilen: nicht nur tätowierte Lehrer, sondern auch die "ohne", haben gesagt, dass es doch den Eltern ganz egal zu sein hat, was da überm Knöchel prangt - denn Tattoos und Unterricht haben so gut wie nichts miteinander zu tun.

    Liebe Grüsse
    das_kaddl.

    Schade, dass auf meine Frage ("Was empfinden Lehrer als Karriere") nicht eingegangen wurde, sondern vielmehr wieder die gleichen Diskussionspunkte aufflammen, die schon in xy anderen Threads bis zur Ergebnislosigkeit beackert wurden. (Danke an Wolkenstein!)

    Ich finde es falsch, immer alles auf die "praxisfernen Theoriedidaktiker" in den Institutionen der Lehrerbildung zu schieben bzw. zur Lösung allen Übels eine ständige Veränderung der Lehrer(erst)ausbildung zu predigen.

    Mit Studium und Referendariat habe ich das deutsche Lehrerbildungssystem, dem Praxisferne vorgeworfen wird, kennengelernt (also sowohl Theorie in der Uni, als auch Praxis im Referendariat). Hier in der Schweiz bin ich an einer Institution der Lehrerbildung beschäftigt. Die Schweizer Primar- und Sek-1-Lehrer wurden bis vor wenigen Jahren an so genannten "Seminaren" ausgebildet, die sehr schulisch, aber sowohl für Studierende (die man "Schüler" nannte) als auch Dozierende sehr familiär angelegt waren. Die steten Rufe nach Professionalisierung und Veränderung der Lehrerbildung schallen jedoch auch in der Schweiz von Tal zu Tal, obwohl sie mit der seminaristischen Lehrerbildung eine - wie in Deutschland stets geforderte - praxisnahe Ausbildung hatten. Nur waren die Zugangsvoraussetzungen zu den Seminaren 8o : man brauchte keine Matura, sondern ging mit 16 Jahren für 5 Jahre ins Seminar. Danach konnte man entweder Lehrer sein oder mithilfe des Seminarabschlusses etwas anderes studieren (Seminarabschluss als Matura-Ersatz). Das führt jetzt jedoch zu weit.

    Also, die praxisnahe Ausbildung hat sich in den diversen Schulvergleichsstudien nicht niedergeschlagen - die Schweiz rangiert in manchen Studien noch unterhalb Deutschlands (bei Gelegenheit editiere ich das Posting und füge Quellen an). Also kanns doch die Praxisnähe allein nicht sein, oder? Das Bild des Lehrers ist in der Schweizer Gesellschaft positiver als das des deutschen Lehrers in der deutschen Gesellschaft. Das kann's also auch nicht sein. Jetzt hat man die Schweiz auf Pädagogische Hochschulen umgestellt, der erste Durchgang hat im Oktober 05 begonnen und die Lehrpersonen, die aus dieser Lehrerbildungseinrichtung hervorgehen, werden sich den gleichen (Vor-)Urteilen gegenüber stehen sehen, die auch in der Wertung der seminaristischen Lehrerbildung angeführt wurden. Ähnlich ist es mit der Einführung der BA/MA-Strukturen in der deutschen Lehrerbildung.

    Lehrerbildner an Hochschulen machen sich sehr wohl einen Kopf um die Studierenden. Das erlebe ich in der Schweiz sehr viel deutlicher als in Deutschland: in jeder Institutskonferenz mahnt unser Institutsleiter verschiedene Dozenten ab, die irgendwas Studierendenunfreundliches getan haben (z.B. Abgabe von Hausarbeiten vorverlegt), es gibt für Studierende die Möglichkeit, nach Prüfungen "Rekurs" einzulegen (dafür gibt es Rekurskommissionen) und insgesamt wird der Studierende sehr ernst genommen.

    Zu den "praxisfernen Theoriedidaktikern" (ich hoffe, man sieht in mir keinen getroffen-bellenden Hund): welchen Weg gäbe es denn in der Ausbildung zum "idealen Lehrerbildner" in der Vorstellung derjenigen, die stets auf die Theoriedidaktiker der Unis hinweisen?

    Lehrerbildung findet nun mal an Hochschulen statt und beinhaltet bestimmte fachwissenschaftliche, fachdidaktische, pädagogische, psychologische Lehrinhalte. Warum muss denn ein Fachwissenschaftler "gestandener" Lehrer sein?

    Oder, um die Vorstellungen, die vielleicht auf mein Posting folgen werden, vorwegzunehmen: welcher Lehrer kommt freiwillig aus einem Beamtenstatus mit den bekannten Vorteilen mit den hehren Motiven, jetzt endlich "gute Lehrerbildung" machen zu wollen, freiwillig in eine Uni, schlägt sich dort mit Drei- bzw. einem Fünfjahresvertrag herum und wenn er nicht das Glück hat, dass seine Stelle eine "LfbA"-Stelle (Lehrkraft für besondere Aufgaben) wird, stellt er nach 12 Jahren an der Hochschule fest, dass er seine Zeit, die laut Hochschulrahmengesetz bleibt, bis man einen Lehrstuhl hat (eben 12 Jahre inklusive Diss & Habil bzw. habil-gleiche Leistungen) verdaddelt hat?

    Ich finde, dass dieses System zu kompliziert ist, um einfach mal "druff uf die blöden Theoretiker da oben" zu hauen und dass viele systemische Irrungen und Wirrungen in der Diskussion berücksichtigt werden müssten. Im Übrigen würde ich gern das gleiche Recht für die Hochschuldiskussion einfordern, das Lehrer in der Lehrerdiskussion (zu Recht!) fordern: nicht jeder, der früher mal zur Schule gegangen ist, kann dieses System in seiner Gänze bewerten.

    Liebe Grüsse
    das_kaddl.

    Auch wenn das jetzt nicht nordisch ist: Hortensienblüten!

    Haben wir letztes Jahr bei einer Hochzeit gesehen. Dabei waren die Kirchenbänke mit je einer Hortensienblüte und noch 'n bisschen Gebammel dran (ich weiss grad nicht, ob es Tüll, Perlen oder sonstwas war) geschmückt und die gleichen Hortensiendekoration (nein, nicht dieselbe ;) ) fand sich auch auf den Tischen in kleinen Vasen wieder. Ansonsten gab es weisse Tischtücher, Geschirr mit Platztellern in Silber (glaube ich, auf die Platzteller hab ich nicht so geachtet) und weissem Porzellan. Sah schlicht und gleichzeitig edel aus.

    Hortensien gibt es in verschiedenen Farben (rot, rosa, blau, weiss) und Arten (Bauernhortensien, Ballhortensien, Tellerhortensien, Rispenhortensien) ich finde sie im Sommer echt schön. Bei der erwähnten Hochzeit waren es übrigens blaue Bauernhortensien, also die, die man in den Vorgärten sieht (wo sie manchmal auch rosa sind).

    Auf einer anderen Hochzeit war der Tisch ebenfalls mit weissem Tischtuch, weissem Porzellan, silbernen Platztellern eingedeckt und dazu lagen Efeuranken auf dem Tisch. Die fanden sich in künstlicher Form auch als Mini-Efeukränze (in Armbandgrösse) wieder, an denen kleine weisse Bänder mit dem Datum der Hochzeit und Namen des Gastes (quasi als Tischkarte) befestigt waren. Gibt's wohl im Bastelladen.

    Eine Grillhochzeit habe ich auch mal erlebt. Das Hochzeitspaar wollte es möglichst "natürlich" und hat vom Bauern ein abgemähtes Feld gemietet, ein grosses Zelt (aus Leinen oder so) aufgestellt und verschiedene Grills. Jeder musste was mitbringen, am Ende war ein Grossteil der Gäste betrunken (weil eben jeder "was" mitgebracht hat und keiner koordiniert hat), es gab Besuch von einigen jugendlichen Dörflern, die rumgepöbelt haben und die Braut heulte, weil sie sich ihren schönsten Tag doch etwas anders vorgestellt hat. Also lieber nicht grillen :D .

    Es gibt doch zu Hochzeiten Tausende Zeitschriften und Bücher, bekommt sowas vorher nicht "zufällig" zu Weihnachten oder so geschenkt?

    LG, das_kaddl.

    PS: Aber wieso willst du deinen Kater heiraten?

    Wir haben seit gestern mittag 75 Liter Wasser pro qm... Vorhin hat dann aber jemand auf das Schweizer Fernsehen gehört, wo gesagt wurde, wenn sich der Schnee nicht bald verabschiedet, sieht's in den Alpen- und Aaretälern böse aus. Seitdem haben wir Schnee, die Sommerreifen seit letzter Woche drauf und wohnen auf dem "Berg" (~500 m) :rolleyes: .

    LG, das_kaddl.

    Zitat

    Heute ist es so: Will ein Lehrer irgendwie Karriere machen, dann geht das nur auf einem Weg: weg von den Schülern, weg vom Unterricht, hinein in die Bildungsbürokratien, hinter die Schreibtische oder in die Parlamente und dann auf Nimmerwiedersehen.

    (Quelle: Link von Grundschullehrerin)

    Wenn ich das Wort "Karriere" im Zusammenhang mit dem Bildungswesen lese oder höre, spring ich fast an die Decke...

    Ist ein Platz hinter einem Bildungsbürokratieschreibtisch wirklich "Karriere"? Es steht doch nur eine andere Zahl hinter dem "A" oder dem "bat". Parteipolitische Karrieren schaffen auch nur die wenigsten Basisarbeiter und selbst deren Karrieren können nach der ersten Wahlperiode beendet sein. Warum werden denn die "mangelnden Karrierechancen" immer als Hinderungsgrund für ein Lehramtsstudium genannt - mal ehrlich, hat jeder Medizinstudent die Option auf eine Klinikleitung (was dann nicht mehr viel Patientenkontakt bedeutet) oder jeder Jurist auf die Präsidentschaft des Bundesgerichtshofes (was dann nicht mehr viel Klientenkontakt bedeutet)?

    Ein Freund von mir (wir haben gemeinsam studiert) hat jetzt für 2 Jahre die Schulleitung einer von der Schliessung bedrohten evangelischen Grundschule übernommen. Als wir uns im Viererkreis (mit Partnern) getroffen und über's Berufliche gesprochen haben, meinte mein Freund (mehr im Scherz) zu mir "jetzt hat dich der T. aber überholt auf der Karriereleiter". Sowohl ich als auch T sahen meinen Freund sowas von entgeistert an... T erzählte dann von seinem auf 2 Jahre befristeten Vertrag, ich von meinem auf 6 Jahre befristeten (der einmal jährlich verlängert wird). Ich eine halbe Stelle, er eine 70% Stelle. Trotzdem sind wir beide glücklich und zufrieden mit dem, was wir machen.

    Ich fände interessant, mit Lehrern hier im Forum den Karrierebegriff zu diskutieren: Was bedeutet "Karriere" persönlich und gesellschaftlich in einem Berufsfeld in dem man "eigentlich nur"* Kinder oder Jugendliche bilden und erziehen möchte?

    *die Anführungszeichen absichtlich gesetzt um der abwertenden Wirkung gegenzusteuern

    Liebe Grüsse
    das_kaddl.

    Zitat

    unter uns schrieb am 10.04.2006 12:25:
    Ich setze mich über die Trennungsfrage jetzt mal einfach hinweg:
    ...
    Kann man in 1-2 Jahren fertig sein? Ja. Wenn es NUR (!!) um den Titel geht. Dann nimm Deine Examensarbeit, erweitere sie um 100 Seiten und finde einen lässigen Doktorvater. Aber nur darum scheint es ja nicht zu gehen, also rechne mit längeren Zeiträumen.

    Das kann ganz gehörig ins Auge gehen. Zuletzt geschehen an meiner Studienuniversität, in der Machtkämpfe des Vizepräsidenten mit einem Dekan auf dem Rücken eines Promovenden ausgetragen wurden, der nach Absprache mit seinem Doktorvater (dem Vizepräsidenten) ebenfalls seine Magisterarbeit "erweitert" hat. Lesen kann man darüber [URL=http://www.spiegel.de/unispiegel/job…,406350,00.html]hier[/URL] .

    Zitat

    Schließlich: Die berufliche Verwertbarkeit wenigstens des "Dr. phil." ist außerhalb der Universität ungefähr gleich null, innerhalb der Uni nur wenig besser. Ein Exchef von mir hat es mal so ausgedrückt: "Während der Promotion passiert gar nichts. Sie werden nur älter." ;) VIELLEICHT kann man an der Sache etwas drehn, indem man ein sehr hippes und extrem anwendungsorientiertes Thema findet. Aber es bleibt heikel.

    Vernachlässigen sollte man auch nicht die "K-Frage" - falls man vorhat, als Frau innerhalb des Hochschulwesens weiterzukommen, informiert die ZEIT hier über "Dr. habil. kinderlos".

    LG, das_kaddl.

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