Natürlich lernen Kinder in jeder Schule - zumindest sollte es so sein
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Jedoch kommt es in Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen in einigen Regionen aufgrund ungünstiger demographischer Entwicklungen seit den 80er Jahren zu Schulschliessungen in einem Umkreis, der schon von Grundschulkindern einen täglichen Fahrweg von mehr als 60 min pro Strecke abverlangt. Da ist nichts mit "mal eben in den Schulbus steigen und 10 min ins übernächste Dorf fahren". Teilweise existiert eben kein Schulbusverkehr und schon relativ kleine Kinder sind auf entweder a) "Taxiservice" durch Eltern oder andere oder b) enorme Selbstständigkeit (Zurechtfinden im ÖPNV, Umsteigen, Fahrplanlesen usw.) angewiesen. Erhöhte Selbstständigkeit ist natürlich immer wünschenswert, aber ich denke, dass 6-Jährige mit den Details (Fahrplan etc.) überfordert sind.
Zudem kommt noch, dass die Problematik zirkulär ist - Abzug von Bildungseinrichtungen aus der Region - Wegzug vom Menschen mit Kindern. Wegzug von Menschen mit Kindern - Abzug von Bildungseinrichtungen usw.
Dies führt in den genannten Regionen bereits zur Überalterung ("Vergreisung") von Landstrichen. Wie das in 20 Jahren aussehen mag und welche Folgen das hat, davor graust es die Demographen (Menschen werden immer älter, aber auch im Alter pflegebedürftig - aber wer pflegt sie, wenn rundherum nur Alte wohnen und Menschen im arbeitsfähigen Alter aufgrund Wegzugs ca. 1 Stunde entfernt wohnen?). Nur als Beispiel.
Wenn ich das hier so schreibe, glaube ich, dass wir das Thema schon mal hatten. Brandenburg und MVP reagiert mit "Kleinen Grundschulen" auf die demographische Entwicklung - leider 8 - 10 Jahre zu spät. Diese Massnahmen hätten schon zu DDR-Zeiten beginnen müssen, da es den "Geburtenknick" schon Mitte der 80er gab.
LG, das_kaddl.