Beiträge von das_kaddl

    In Niedersachsen muss jede Schule ein "Vertretungskonzept" erstellen. Unseres schaut so aus:

    Die vormaligen Betreuungskräfte, die durch den Erlass "Arbeit in der Grundschule" zu "Pädagogischen Mitarbeitern" geadelt wurden, werden auch für Vertretungsstunden eingesetzt (das sieht der Erlass vor). Inhaltlich gestaltet bei absehbarem Fehlen die ausfallende Lehrerin die Unterrichtsstunde, die Pädagogische Mitarbeiterin hält sie nur.

    Zweite Möglichkeit, plötzliche Erkrankung: unser Rektor ruft die Pädagogischen Mitarbeiterinnen der Reihe nach an, wer zuerst kann, der wird eingesetzt. Inhalt der Unterrichtsstunde: etwas aus den "Vertretungsordnern", die wir pro Klassenstufe und Fach angelegt haben.

    Mehrere Lehrer fallen aus, sodass der Pool der Pädagogischen Mitarbeiterinnen nicht ausreicht: die Klasse wird mit der Parallelklasse zusammengelegt, es wird in der Turnhalle oder der Aula unterrichtet - meist Spiele oder Sport.

    Bei "höheren Klassen" der Grundschule (3./4.) kann es auch "Stillarbeit" geben; für die Aufsicht ist der Lehrer im benachbarten Klassenraum zuständig.

    Wenn viele Lehrer ausfallen, wird über den Rundfunk Unterrichtsausfall bekanntgegeben. Die Idee haben wir von einem benachbarten Gymnasium übernommen, die neulich einen solchen Fall hatten: von 18 Lehrern waren 16 krank 8o - da hörte man im Radio "der Unterricht für die Klassen 5 bis 13 des Roswitha-Gymnasium B.G. fällt heute aufgrund der Erkrankung mehrerer Lehrer aus" -> natürlich glaubten die Eltern nicht und schickten ihre Kinder trotzdem zur Schule. Die waren aber ganz schnell wieder zu Hause ;)

    Das "Vertretungskonzept" wurde von der Außenstelle der zuständigen Bezirksregierung abgenickt, also scheint es zumindest den rechtlichen Regelungen zu entsprechen.

    LG, das_kaddl

    So, ihr Lieben, jetzt muss ich mal eine kurze Zwischenmeldung loslassen:

    Examensarbeit abgegeben! (Und ich war nicht mal die letzte...)

    Puh, jetzt muss ich nur noch die nächsten 3 Wochen überleben (pro Woche zwei Unterrichtsbesuche, davon 2 "große") und dann... auf zum Endspurt (8. März)!

    LG, das_kaddl

    Zitat

    igorle2001 schrieb am 11.01.2005 09:25:
    Danke Kaddl für die Antwort,
    Was für Schwerpunkte hattest Du in Dipl.-Erziehungswissenschaften? Wäre auch interresant ob man da auch noch mal ein Ref macht und ob da dann schuleigene Mentoren oder Fremdprüfer die Prüfung machen.

    Meine Studienrichtung war "Bildungsplanung/Bildungsmanagement/Bildungsorganisation", außerdem Erwachsenenbildung, und Nebenfach Soziologie. Große Teile nahmen die Statistik-Sachen ein, das aber wegen der Studienrichtung.

    Aber
    das Studium Diplom-Erziehungswissenschaft ist kein Studium, was für eine Tätigkeit in der Schule vorbereitet. Weder inhaltlich, noch gibt es m.E. momentan "Sonderprogramme für Diplom-Pädagogen ohne Fachrichtung". Ich weiß nicht, wie es mit Berufsschulen aussieht, aber Grund/Haupt/Realschule ist nicht drin.

    Es handelt sich um ein ganz "stinknormales" Studium, nach welchem man - in meiner Studienrichtung - auf dem Arbeitsmarkt mit Sozialpädagogen, Psychologen, BWLern, Juristen (möchte man in den Personalentwicklungsbereich gehen) und einer großen Anzahl div. Magister-Absolventen konkurriert. Wie du ja auch schon schreibst:

    Zitat

    Aber ich vermute fast das das ein ganz normales Studium ist, bei dem man am Ende ne Diplomarbeit schreibt. Wenn das so ist, worüber hast du die Dipl. Arbeit geschrieben?


    Ich habe neben dem Studium bei einer Stiftung in BaWü mitgearbeitet und dort einen Schulentwicklungsversuch empirisch begleitet. Letztlich lautete der Titel meiner Arbeit "Zur Übertragbarkeit von Service-Learning auf allgemein bildende Schulen in Deutschland".

    Endgültig enttarnt, ;)
    das_kaddl

    Zitat

    igorle2001 schrieb am 10.01.2005 20:04:
    Habe folgendes Problem:

    Meine Freundin hat das 2. Staatsexamen GHS (Fächer D/HUS) in BadenWürttemberg nicht gepackt und hängt deshalb jetzt ganz schön in der Luft.

    Die Arme! War es das erste Mal, dass sie die Prüfung nicht bestanden hat oder gibt es in BaWü gar keine Wiederholungsversuche?

    Zitat


    Kennt jemand Infostellen oder Möglichkeiten was sie jetzt tun kann. Gibt es Möglichkeiten trotz Prüfungssperre in BW in anderen Bundesländern od. Ländern (zB Österreich od. Schweiz) Prüfungen abzulegen, mit denen man auch den Beamtenstatus in BW bekommen kann?

    Welche anderen Studien od. Ausbildungswege gibt es, bei denen das 1. Staatsexamen event. angerechnet werden kann?

    Welche Möglichekeiten gibt es ohne 2.Staatsexamen ein einigermaßen normales Lehramt (hinsichtlich Aufgaben u. Bezahlung) zu bekommen?

    Es würde auch schon helfen, wenn sich ein paar Leute melden, denen es eben so gegangen ist und die berichten könnten wie es bei Ihnen weiter gegangen ist.

    Leider, leider gab es auch in diesem Forum schon Grund zur Diskussion dieses Themas :rolleyes: Daher wirst du wahrscheinlich über die Suchfunktion (oben rechts: "Suche") fündig.

    Wenn du nach "Anschlussstudiengängen" suchst - ich habe (aus anderen Gründen) nach meinem 1. Staatsexamen Dipl.-Erziehungswissenschaft draufgesattelt. Das Studium hat mir sehr viel Freude bereitet und mir Inhalte nahegebracht, die ich im Grundschullehramtsstudium vermisst habe. Insofern, evt. was für deine Freundin? Dann hat sie zumindest eine abgeschlossene Ausbildung! Bei mir wurde es als Aufbaustudium mit 4 Semestern veranschlagt. Ich brauchte wesentlich mehr (Arbeiten, Praktika, studentenimmanente Faulheit :D ...)

    Im Zug der Einführung von neuen Masterstudiengängen könnte doch auch etwas für deine Freundin dabeisein? (Achtet auf die Problematik der Studiengebühren bei Zweitstudiengängen!)

    LG, das_kaddl.

    Zitat

    cecilia schrieb am 09.01.2005 12:05:
    KEIN bedauerlicher Ausrutscher...


    Ach Cecilia, das weißt du doch gar nicht; vielleicht hat der Mann wirklich längere Zeit an Haupt- oder Realschule unterrichtet und geht daher von einem zu hohen Anspruchsdenken aus.

    Zitat

    Handlungsbedarf also!


    Genau: für ein freundliches, kooperatives Gespräch zwischen beruflich pädagogisch tätiger Mutter (oder Vater?) und Lehrer.

    LG, das_kaddl

    Aus einer US-amerikanischen Mailingliste:

    LG, das_kaddl

    In der Tat sehr lang... In der Druckschrift ET DN1, 14 pt, mehr als eine Seite! Ich finde, das ist zuviel für den Leistungsstand auf der Hälfte der 2. Klasse. Es handelt sich ja noch um den Bereich des "Erstlesens" - ich zitiere aus den niedersächsischen Rahmenrichtlinien, Fach Deutsch, Bereich Erstlesen (S. 17)

    Jetzt meine Anmerkungen zum Text und zu den RRL:
    kurzer, leichter Text : nein, mit 430 Wörtern viel zu lang

    überschaubare Sätze : nein, man siehe sich nur folgenden Satz an, schon die Grammatik! :

    Zitat

    Sobald die Geschenke verteilt, und darunter ausgelegt und die Lichter auf den Bäumen und neben ihnen angezündet waren, traten die Ihren der Reihe nach ins Zimmer, betrachteten die Bescherung und ergriffen jedes von dem für es bestimmten Baum und den darunter bescherten Sachen Besitz.

    Bedeutung der Wörter des Textes für die Schüler klar : nein, sehr gut an obigem Satz erkennbar "die Ihren" (wohnen die in Ihrland?), das furchtbare mundartliche in der ersten Hälfte des Textes, was sind Opfergaben, was sind Reformatoren, was sind Konfessionen, was ist das Alemannische, was das Elsaß/Elsass, Basel, heidnische Zeit? 8o

    Je mehr ich darüber nachdenke, desto sicherer bin ich mir, dass dieser Text nicht angemessen für das erste Halbjahr der Klasse 2 ist; es sei denn, es handelt sich hierbei um differenzierte Lesetexte, dein Sohn ist voll der Lesecrack und hat als solcher den längsten Text erhalten (und die schwächeren Schüler dafür umso kürzere). Das scheint mir jedoch deinen Ausführungen folgend nicht der Fall zu sein.

    Die Art der Rückmeldung an den Lehrer würde ich nochmal überdenken; sprich mit dem Lehrer und argumentiere mit den Lernzielen des Lehrplans/der Rahmenrichtlinien, besonders, wenn der Tannenbaumtext nicht der erste seiner Gattung war. Deine Rückmeldung auf dem Unterrichtsmaterial deines Sohnes kann zum einen im Unterricht untergehen (warum sollte der Lehrer gerade das Blatt deines Sohnes anschauen?) und zum anderen unterschwellig eine Botschaft überbringen, die über eine reine Sachkritik an der Textauswahl hinausgeht.

    Gerade, wenn mir als Elternteil etwas daran liegt, dass ein Zustand (hier: Textauswahl) verändert (i.e.S: verbessert) wird, ist m.E. das persönliche Gespräch den schriftlichen Rückmeldungen vorzuziehen.

    LG, das_kaddl

    PS: Was mich auch beschäftigt: wieso kommt dein Kind nach den Weihnachtsferien mit solch einem Text nach Hause?

    In Niedersachsen, Studienseminar Goslar, wird sowohl in der Grundschule als auch in Haupt/Realschulen "Problemorientierter Unterricht" gefordert.
    Dabei steht am Beginn der Stunde ein Problem, die Schüler formulieren die Problemfrage (ein sehr zäher Vorgang manchmal in meiner 2), stellen Vermutungen auf, wie das Problem zu lösen ist, arbeiten über die Stunde an der Lösung. In der Sicherungsphase werden die Ergebnisse der Schüler mit den Vermutungen überprüft.

    Ich quäle mich im Sachunterricht manchmal sehr mit dem problemorientierten Unterricht, habe das an der Uni nicht kennengelernt und wurde hier ziemlich "erschlagen" mit der Art Sachunterricht. Manchmal will mir gar kein Problem einfallen, was ich für den Anfang der Stunde "konstruieren" könnte :rolleyes:

    LG, das_kaddl

    Zitat

    redondo schrieb am 08.01.2005 20:03:
    jetzt brauche ich noch jemanden, der mir die Arbeit schreibt!;)
    gruß
    redondo

    Da ich ja Dienstag abgeben muss, hätte ich danach wieder Zeit

    LG, das_kaddl (leicht durchgedreht) ;)

    Zitat

    unter uns schrieb am 08.01.2005 14:37:
    Apropos Roland-Koch-Fanclub: ist es nicht immer wieder schön, wie das Leben einen mit amüsanten Koinzidenzen versorgt?

    [URL=http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,336055,00.html]http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,336055,00.html[/URL]

    Da kann man nur sagen: gute Besserung!

    Grüße
    Unter uns

    *Sarkasmus on*
    Ach, der Arme wird doch wohl dadurch nicht berufsunfähig werden?
    *Sarkasmus off*

    LG das_kaddl

    Zitat

    Sydney schrieb am 08.01.2005 00:09:
    Deshalb gibt man dieses erst nach der Unterschrift auf dem Vertrag bekannt. Die Schule hat dann halt Pech und hat "die Katze im Sack" gekauft!

    Aber ob das im Hinblick auf Transparenz und Ehrlichkeit ein guter Einstieg ins Berufsleben ist? Im Normalfall verbleibst du doch mehrere Jahre an einer Schule, wäre es da nicht fair, auch im Zuge der Unterrichtsabdeckung, das Thema Teilzeit anzusprechen - gerade, wenn es sich um eine geringe Wunsch-Stundenzahl handelt?

    fragt sich
    das_kaddl

    Zitat

    und dort BESONDERS die Mailingliste Schulmusik.


    Schwerpunkt der Liste sind jedoch eher Themen der Klassen 9 bis 13, m.E. vorwiegend Gymnasium, mit den Diskussions-Schwerpunkten Technik (Anlagen, Aufnahmetechnik, Mikros, div. Musik-PC-Programme etc) und Aufführungen diverser Theaterstücke/Musicals etc.
    Meine Fragen zu den Themen Grundschule wurden bisher leider nur selten beantwortet ;)

    Einer meiner Registriergründe für diese tolle Website hier! :)

    Julchen
    Wenn du ein wenig konkreter wärst, würde ich "mitbrainstormen" - 1. Examen? 2. Examen? Schulform? Bundesland? Soll eine praktische Erprobung mit hinein? ...

    LG, das_kaddl

    Copy + paste von amazon.de

    Zitat

    Rudolf Heidemann spricht aus jahrelanger Erfahrung, was sich in jeder Seite des Buches widerspiegelt. Er vermittelt unzählige Ideen und Hilfestellungen, wie engagierte Pädagogen ihren Unterricht noch effektiver gestalten können. Ein Buch also, das nicht nur Referendare lesen sollten, sondern auch Lehrer, die schon einige Dienstjahre auf dem Buckel haben, aber immer noch auf der Suche nach neuen Ideen sind. Einziger Wermutstropfen: Die im Titel angekündigten Körpersprache kommt meines Erachtens zu kurz. Nach fast 90 Seiten theoretischer Grundlage der Lehrerausbildung folgen gerade einmal 30 Seiten zur Körpersprache. Die restlichen 80 Seiten befassen sich dann wieder, wenn auch sehr eindrucksvoll, mit der Sprache des Lehrers.

    Also nochmal von vorn, nachdem der IE grad alles zerschossen hat.

    Hilbert Meyer ist bei uns im Studienseminar der Gott. Und es gilt: du sollst keine anderen Götter haben neben ihm. Diese Position sehe ich erziehungswissenschaftlich ziemlich kritisch.

    Du könntest dich bei deiner Suche nach Literatur mal in die Schulentwicklungsforschung einlesen, dort findest du evt. weiterführende Hinweise (obwohl mir nicht so klar ist, worauf du hinauswillst, beschreibe doch dein Anliegen mal genauer!).

    Im Beitrag eben hatte ich ungefähr 15 verschiedene Autoren und dazugehörige Beiträge getippt, aber das nochmal zu machen... :(

    Ein paar Namen:

    - Specht/Thonhauser (1996): Schulqualität. Darin z.B. Patry
    - Rutter: 15000 Stunden
    - Weishaupt, Holtappels, Ditton: diverse Veröffentlichungen
    - es gibt ein BLK-Programm zum Thema Qualitätssicherung an Schulen
    - div. Veröffentlichungen im Journal für Schulentwicklung und in der Zeitschrift Schulmanagement
    - das 41. Beiheft der Zeitschrift für Pädagogik ist sehr ergiebig.

    LG, das_kaddl

    Zitat

    alias schrieb am 06.01.2005 20:21:
    In einem Unterrichtsentwurf soll der Schwerpunkt auch auf der didaktischen Analyse und nicht so sehr auf der Sachanalyse liegen. Dass ein Deutschlehrer über die Sachrelevanz des i und seines Punktes informiert ist, wird in der Regel vorausgesetzt.

    Sag das mal den niedersächsischen Fachseminarleitern :rolleyes:X(:rolleyes:

    LG, das_kaddl (sich wieder den Sachanalysen der Examensarbeit zuwendend)

    Zitat

    alias schrieb am 06.01.2005 16:41:
    guckst du hier:
    http://www.schule-ehringshausen.de/Sonstiges/i-punkt.phtml

    Aber schreib bei deinen Lehrproben nicht einfach ab!
    Dieser Entwurf ist mittlerweile auch bei Fachleitern bekannt..... :D

    Trotzdem wird er wärmstens zur Lektüre empfohlen.

    Ich finde jedoch, dass die Sachanalyse sehr kurz gefasst ist. Gibt es zu einem so gesellschafts-, schüler- und fachrelevanten Thema keine weiteren Aussagen? Schade, schade, schade.

    LG ;) das_kaddl

Werbung