Beiträge von das_kaddl
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Ich bin in der DDR eingeschult worden, und da gab es einen netten Brauch mit den Schultüten (die in den neuen Bundesländern immer noch "Zuckertüten" heißen): den Zuckertütenbaum. Das war ein langer Stock oder sowas in den Boden gesteckt (a la Maibaum, aber nicht so hoch), von dem aus Kreppbandbänder kreisförmig abgingen, die an den Zuckertüten der einzelnen Kinder befestigt waren. Die Tüten lagen dabei auf dem Rasen und es gab sie nach der Stunde. Ich fand das toll! Und die Eltern konnten die "Übergabe" gleich fotografieren, weil alle im großen Kreis standen.
Gestern hatten es die Lehrerinnen unterschiedlich gemacht: eine hatte die Tüten demonstrativ auf einem Tisch in Sichtweite der Erstklässler, die andere hatte alles mit einem großen Tuch abgedeckt. Aber eben doch im Klassenraum. Die "Übergabe" selbst war wenig feierlich: manche Kinder kannten ihre Tüte schon (weil die Eltern sie zur Tüten-Abgabe mitgenommen hatten) und zerrten an vermeintlich ihrer Tüte, anderen wurde die Tüte nach Namenvorlesen in den Arm gedrückt, fertig. Manche Kinder kippten fast um, weil wer-weiß-wie-schwere Sachen in der Tüte drinwaren. Die Dinger kippten teilweise um und knickten dabei auch ein. Fand ich alles nicht so schön, vor allem, weil ich ja den Zuckertütenbaumbrauch kenne. Hach ja, die alten Zeiten....

LG, das_kaddl
PS: Interessant fand ich auch den westdeutschen Brauch, dass Eltern die Schultüte selbst basteln. Kannte ich nicht bisher!
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Hallo Barbara,
habe das Ganze gestern hinter mich gebracht

An unserer Schule ist Tradition, dass zuerst Schulanfangsgottesdienst ist, dann der Schulleiter eine Ansprache hält, im Anschluss die "neuen" 2. Klassen etwas aufführen und dann die "Schnupperstunde" ist. Während der Schnupperstunde gibt's ein Kaffee-Kuchen-Buffet, was die Eltern der 2. Klassen organisieren.Gestern nun die Einschulungsfeier. Wir haben eine Mischung aus Theater, Versen und Kinderliedern gehabt; das Stück heißt "Märchen aus alter Zeit". Kann dir leider nicht sagen, wo es her ist, habe nur Kopien gekriegt.
Zu dritt hatten wir ab Mai geprobt (eine Klassenlehrerin musste Mitte Juni ins Krankenhaus, deswegen so früh), wobei im Deutschunterricht die auswendig zu lernenden Verse besprochen/behandelt wurden (das haben die Klassenlehrerinnen gemacht) und ich habe mit den Klassen im Musikunterricht die Lieder gelernt bzw. wiederholt. Dazu gab's Orff-Instrumente, wobei Prinzip war, dass jedes Kind, das keinen Vers aufzusagen hat und keine Rolle spielt, ein Instrument kriegt. An Instrumenten hatten wir Triangel, Schellenkranz, Handtrommel, Klangbausteine; die Lieder waren Hänsel&Gretel, Dornröschen, Bremer Stadtmusikanten, Rotkäppchen, Tapferes Schneiderlein.Wir haben uns deshalb für dieses Märchenstück, bei dem immer ein Sprecher pro Vers nötig war und die Verse zu den Liedern geleitet haben, entschieden, weil wir etwas wollten, wobei die neuen Erstklässler mitmachen können. Die Rechnung ist auch aufgegangen; viele haben die Lieder mitgesungen.
Manchmal gab's bei der Feier Probleme mit dem Funkmikro - aber zum Glück nur bei der Rektor-Ansprache
Mikros sind wirklich zu empfehlen, weil doch öfter mal Handies klingeln, Erwachsene quasseln oder Babies schreien. Es wäre schade, wenn das Geprobte nicht zu hören ist.Das Ganze dauerte 20 min und hat wirklich gut geklappt, wir haben von vielen Erwachsenen (ob nun Eltern, andere Lehrer, Anwohner etc.) viele Komplimente erhalten. Für eine kurze Vorbereitungszeit ist das mE allerdings nichts; man braucht auch insgesamt ungefähr 40 Kinder (wenn jeder Vers durch einen anderen Sprecher aufgesagt werden soll).
Letztes Jahr wurde bei uns das "Mäuse-ABC" aufgeführt; da war ich allerdings nicht dabei und weiß auch nicht, was das ist. Aber wie wär's denn mit einem ABC-Rap? Das sollte schnell hinzukriegen sein und ist bestimmt auch was für die "neuen" Kleinen!
LG, das_kaddl
PS: Sogar das Wetter hatte mitgespielt; es waren Schauer angesagt und manchmal zogen furchtbar dunkle Wolken über uns hinweg, aber nass wurde es erst in dem Moment, in dem das Freiluft-Buffet fertig abgebaut war und kaum noch einer auf dem Schulhof war. *freu* Wäre schlechtes Wetter gewesen, hätten wir in die Turnhalle ausweichen müssen.
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Der Vollständigkeit halber: Aus der Reihe gibt's auch noch "Vivaldi & Co", ebenfalls mit CD.
Im Rondo kommt mir der Bereich Rhythmik und der Bereich der modernen Kinderlieder etwas zu kurz - die Klassik dominiert eindeutig. Auch Themen wie "Klassenmusizieren", Mitspielpartituren etc. habe ich dort noch nicht gefunden. Die Kinderlieder, die in Rondo gesungen werden, sind oftmals schon aus Kindergarten oder so bekannt. Da wird ein Detlev Jöcker schon als Revolution behandelt


Rondo ist für Fachfremde als Leitfaden schon ok, aber auf dem neuesten Stand ist es nicht gerade.Nicht das Rondo ersetztend, aber trotzdem nette Stücke enthaltend, ist das Buch "Aquaka della Oma" (plus CD). Gar nicht empfehlen würde ich aus dem Verlag an der Ruhr "Von Haydn bis Hip Hop" (oder so ähnlich, ich find's grad nicht), da ist kaum Unterrichtsverwertbares drin.
LG, das_kaddl
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Danke für die Antwort, es handelt sich aber nicht um die Klasse, mit der ich am Montag wegfahre, sondern um eine andere.
LG, das_kaddl
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Hallo liebes Forum,
heute hat in Niedersachsen wieder der Unterricht begonnen. Da ich ja noch Ref bin und wir zweiwöchentlich donnerstags Päd-Seminar haben, hatte ich heute sozusagen noch "Ferien" (denn das Seminar ist erst nächsten Do). Nun habe ich morgen 3 Stunden. Montag fahre ich zur Klassenfahrt. Da erscheint es mir wenig sinnvoll, eine UE zu beginnen. zwei Stunden morgen sind klar, da wird das Theaterstückchen für den Schulanfang am Samstag gemacht; aber was mache ich mit der 3. Klasse - Ferienlieder singen? Eigentlich wäre Deutsch dran... Sowas wie "Mein schönstes Ferienerlebnis" haben sie schon heute im Klassenlehrerunterricht gemacht.Was nun?
LG, das_kaddl -
Ist das ein Grund, die Laminierfolien nicht auszuliefern?

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An die Aldi-Nord Anwohner: Nix mit Folien und so...
"Leider gab es Lieferschwierigkeiten. Die Folien werden zu einem späteren Zeitpunkt beworben." -> genauso wie bei Lidl im Juli

Dabei wollte ich heute abend 'ne Laminierparty schmeißen
Grimmige Grüße, das_kaddl
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Oh ja, ich kann sehr strukturiert tun

Zum Glück sieht niemand von euch mein Arbeitszimmer
LG, das_kaddl
PS: So'n Nutzerausweis kriegst du doch auch als "Privatperson" -> habe gestern meinen bei der Unibib Göttingen verlängert und erfuhr dann, dass ich eben unter diesem Titel laufe, weil ich nicht an der Uni Gö eingeschrieben bin.
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Hallo,
schon mal in den Unibibliotheken in deiner Nähe geschaut? Du kannst das Buch doch auch per Fernleihe bestellen, falls es bei dir am Standort nicht verfügbar ist!
Laut Gemeinsamen Verbundkatalog & KVK steht das Buch in folgenden Uni-Bibos:- UB Erfurt ,
- Göttingen, FB Wirtschafts- und Sozialwissensch.,
- UB Halle,
- Hamburg, Behördenbibliotheken der Hansestadt Hamburg ,
- Hamburg, Hamburger Lehrerbibliothek - Bibliothek des Instituts f. Lehrerfortbildung und des Staatl.Stud.Sem.,
- UB Hamburg,
- UB Jena,
- UB Kiel,
- UB Lüneburg,
- UB Oldenburg,
- UB Osnabrück,
- der Deutschen Bücherei Leipzig,
- der UB Frankfurt Main,
- der Deutschen Bibliothek Frankfurt/Main,
- der Bibo der Pädagogischen Hochschule Freiburg,
- der Bibo der Berufsakademie Lörrach,
- der Hochschulbibo Karlsruhe,
- der Bibo der PH Heidelberg,
- der Bibo der PH Weingarten,
- der UB Kaiserslautern,
- der UB Stuttgart,
- der UB Chemnitz,
- der UB Dortmund,
- der UB Bielefeld,
- der UB Köln,
- der UB Duisburg,
- der UB Siegen,
- der UB Wuppertal,
- der Fachhochschulbibo Münster.Wenn du nur ein Kapitel brauchst, kriegst du es normalerweise per Fernleihe auch als Kopie.
LG, das_kaddl.
PS: Sitze grad in der UB Göttingen

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Was tut man nicht alles, um sich vor einer Diplomarbeit zu drücken
Aber jetzt ist ja der umfangreichste 1. Teil bei den Gutachtern und ich habe ein bisschen Pause, um das Schuljahr zu planen.
LG, das_kaddl.
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Vgl. auch diesen Link:
https://www.lehrerforen.de/oldforum.php?topic=102481692820Hier hatte ich mal in einem Wahn-Anfall alle Bücher aufgeführt, zu denen Materialien downloadbar sind.
LG, das_kaddl
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Keine Angst, LeeAnn, das schaffst du! Du darfst nur nicht den Fehler machen, alles gegen Ende des Semesters erledigen zu wollen - letztlich war es an meiner Uni so, dass die BAler ab Ende Juni Wasserleichen ähnelten, weil sie die Nächte durchschrieben, denn der Abgabetermin drohte. Ein Unterschied zu Staatsex, Dipl etc ist nämlich, dass man die Leistungen eines Semesters wirklich in dem aktuellen Semester abliefern muss, weil sonst die Verwaltung mit der Verwaltung deiner Credit Points und dem schließlichen Berechnene deines Durchschnitts usw. durcheinanderkommt.
Es kann natürlich sein, dass die Uni Hildesheim einen anderen Zeitaufwand-Schlüssel mit den Punkten verbindet; in Erfurt waren's jedenfalls 30 h pro Punkt, also mindestens 90 pro Veranstaltung. Wenn du "Punkte", "Workload" etc. außen vorlässt und überlegst, wie lang man sonst für das Einlesen, Schreiben, Korrigieren einer Hausarbeit und zusätzlich die normale Seminarlektüre brauchst, kommst du auch auf die Stundenzahl. Pro Woche sind das also ca. 40 Stunden, soviel habe ich für Staatsexamen / Diplom auch gebraucht (bzw. aufgewendet). Dieser Schlüssel 1 Punkt = 30 Stunden ist sowieso nur ein Mittel und fordert Erprobung durch dein individuelles Arbeitstempo: Hast du wie im Ausgangsposting angedeutet nicht soviel Zeit, wirst du lernen, mit weniger Stunden auszukommen. Bist du hingegen ein extrem langsamer Leser und Schreiber, könnten es durchaus mehr Stunden werden.
Die Stundenzahl vorher zu wissen, kann durchaus Vorteile bei der Einteilung seines Tagesablaufs haben
Zitat
Aber das gab es doch vorher auch schon ähnlich, bei uns ging es dann eben zum die Zuweisung zu Teilgebieten: "Kann ich mir die Veranstaltung auch für C4 anrechnen, obwohl im Vorlesungsverzeichnis nur A2, C4 und C6 steht?" Das ändert meiner Meinung nach wenig.Der Punkt kommt noch hinzu, wobei hier die Diskussionsmöglichkeiten durch die Zuordnung der Veranstaltungen zu bestimmten Modulen arg eingeschränkt sind und auch Dozenten nur wenig Gestaltungsspielraum im Nachhinein haben. Ist ein Seminar einmal Modul xy zugeteilt, bleibt's auch da.
ZitatUnd trotzdem hab ich vor allem immer ein Problem damit, wenn so unausgereifte Dinge mit dem Holzhammer einfach durchgezogen werden...
Das BA-Studium ans sich ist ausgereift, weil man sich an bestehenden ausländischen Programmen orientiert hat (es wird immer auf die angelsächsischen Länder verwiesen). Unausgereift ist der Weg nach MA:
1) Wie verfahren die Bundesländer mit der Doppelschiene BA/MA und Staatsexamen?
2) Wie wirkt sich die Reform der 1. Ausbildungsphase auf die 2. Ausbildungsphase (Referendariat) aus?
3) Wie ist die gegenseitige Anerkennung der unterschiedlichen BA/MA-Programme in den einzelnen Bundesländern? - Ziel der BA/MA-Einführung ist internationale Vergleichbarkeit, erleichterter "Regionen-Wechsel", aber wenn man im Thüringer BA für das Grundschullehramt 4 Fächer studiert - nehmen die dann Absolventen von 2fächrig ausbildenden Bundesländern? Wie sieht es umgekehrt aus - nimmt z.B. das 2-Fach-Land Niedersachsen lieber fachlich breiter ausgebildete Thüringer BA/MA-Absolventen und fallen ihre eigenen Absolventen dabei durch's Ausschreibungsgitter?
usw. usf.Der blinde Fleck im System der Lehrerausbildung ist also eindeutig das Referendariat.
LG, das_kaddl.
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Guten Morgen,
ich übe schonmal zeitiges Aufstehen für den Schulbeginn nächster Woche...LeeAnns Zitat:
ZitatDie Begründung der Uni (war heute kurz da)geht eher dahin, dass viele Studenten nicht in der Lage waren richtig ihr Studium zu koordinieren. Der BA Studiengang beinhaltet eine Art festen Sutndenplan und Aufbau. Hat man das eine nicht geschafft, so kann man nicht mit dem nächsten beginnen.
Die Modularisierung und damit verbunden ein strukturierter Studienplan (nicht STUNDENplan) hat sicherlich seine Vorteile, sowohl für Studierende als auch für Lehrende: Lehrenden wird, weil sie gemeinsam Module planen müssen (und sei es nur ein virtuelles Besprechen, indem jeder Lehrende seine Themen einem entsprechenden Modul zuordnet, am Schluss gibt dies einen Überblick über die Lehrangebote der Module). Das hat den Vorteil, dass sich Lehrende
a) sich in ihrer Lehre stärker auf Studieninhalte ausrichten müssen und
b) nicht immer wieder die gleichen Veranstaltungen anbieten können, die sie schon sooo lange sooo gern ihren Studierenden nahebringen möchten (bei uns gab es jemanden, der seit 1992 in jedem Semester Makarenkos Pädagogik lehrte und sich wunderte, dass er mit zunehmender Semesterzahl immer mehr mit sich selbst Kaffee trinken konnte).Studierende, besonders Erstsemestler, die von der Schule kommen und sowieso einen Stundenplan gewohnt sind (und an großen Unis wirklich oft überfordert sind mit dem Heraussuchen & Bewerten ("Für-wichtig-für-ihren-Studiengang-erachten") aus mehr als 1000-seitigen Vorlesungsverzeichnissen, erhalten durch die Strukturierung in Module einen besseren Überblick über ihr Studium. Und, es stimmt, wenn man Modul 1 nicht belegt hat, geht's nicht weiter. Meine alte Uni war da ein bisschen großzügiger: sie hat den BA in Orientierungs- und Qualifizierungsphase (O-Phase: 1.-2., Q-Phase: 3.-6. Semester) unterteilt. Man konnte Module parallel und bsp.weise Veranstaltungen aus Modul 3 schon im 1. Semester belegen; dies waren aber mehr kapazitäre Gründe - neben den von Conny benannten "Essenswunschregelungen"

Weiterer Vorteil, besonders für die "Schluderköppe" unter den Studierenden (andere mögen es als Nachteil sehen), ist die Sache mit den Credit Points, wodurch am Ende die Staatsexamensprüfung wegfällt. Man sammelt Punkte, an meiner Uni wurden pro Veranstaltung mindestens 3, maximal 12 Punkte vergeben (12 Punkte konnte man nur einmal machen, das umfasste eine "große Hausarbeit", vergleichbar mit der Staatsexamensarbeit. Insgesamt sind über die 6 Semester z.B. 180 Credit Points (bei uns sagte man "Punkte") verteilt. Im Vorlesungsverzeichnis stand hinter jeder Veranstaltung, wieviel "Punkte" man machen kann. Das hatte für Arbeitswütige den Vorteil, dass sie wenige Veranstaltungen belegen konnten und dafür aber dann richtig viel machen mussten: 3 Punkte waren z.B. ein Thesenpapier zu irgendeinem Thema oder ein Referat ohne Ausarbeitung. Jeder musste in jeder Veranstaltung mindestens 3 Punkte machen.
Was mich aber in den Seminaren, die ich mit BA-lern gemeinsam hatte, immer sehr genervt hat, war die "Punktediskussion" zu Beginn des Semesters. Es ging regelmäßig ein Punktefeilschen los - "kann ich auch 6 Punkte machen, obwohl nur 3 im Vorlesungsverzeichnis stehen" oder "kann ich hier auch meine 12-Punkte-Arbeit schreiben"... Wie auf dem Basar. Hintergrund ist der sogenannte "Work-load" - bei der Erstellung der Studien-/Prüfungsordnungen wird jedem zu erreichenden Punkt ein Arbeitsaufwand von 30 Stunden zugrunde gelegt (sodass man also in einem Seminar, in dem man 3 Punkte machen möchte, einen Vor- und Nachbereitungsaufwand von 90 Stunden hat - eingeschlossen das Thesenpapier und die vorbereitende Seminar-Lektüre). Bei 180 Punkten soll man also für sein Studium 5400 Stunden arbeiten.
Also alles sehr rechnerisch durchgeplant, mithilfe des Studienplans sehr strukturiert und, wie manche sagen, "verschult". Das "verschulte" konnte ich in unseren gemeinsamen BA-/Dipl.-Seminaren nicht feststellen; von den BAlern wurde genauso eigenständiges, kritisches Denken, rege Seminarmitarbeit und wissenschaftliches Arbeiten verlangt wie von den Diplom-/Staatsex.-Studierenden. Seinen Stundenplan musste man sich mithilfe seines Studienplans auch selbst erstellen; nur hilft eben die Modul-Eingruppierung extrem bei der Auswahl der Veranstaltungen. "Verschult" auch deswegen nicht, weil Veranstaltungen inhaltlich & organisatorisch weiterhin so gestaltet werden, wie sie es auch schon bei Staatsexamens, Diplom, Magisterveranstaltungen wurden.
Was im BA-/MA-System allerdings aufgrund des Punktesystems und der Forderung, in jeder besuchten Veranstaltung eine Leistung in Form von mindestens 3 Punkten zu erbringen, nicht mehr geht, ist, dass man sich bei der Anmeldung zur Prüfung ein paar Veranstaltungen aufschreibt, die man gar nicht besucht hat. Da wäre ich bei dem miesen Veranstaltungsangebot meiner Studienrichtung ziemlich reingefallen (bzw. hätte noch ewig studiert)
Reine Teilnahmescheine - bei uns auch gern "Sitzscheine" genannt - gibt's also in der Form nicht mehr.ZitatBei uns gibt es jetzt einen Versuch (?) ... merkwürdig auch, dass anscheinend (zumindest an meiner alten Uni) die Leute mit dem Master automatisch auch das Staatsexamenszeugnis bekommen - weil ja der BA/MA noch in der Erprobung ist.
Britta, Du sprichst vermutlich von der Uni Bochum?
Genau das, was ich in meinem letzten Posting bzgl. BA schrieb, nämlich, dass die Unis fleißig reformieren, weil die Bundesrepublik nun mal die Erklärung von Bologna, im Zuge einer internationalen Vergleichbarkeit, besserer internationaler Arbeitsmarktzugänge usw. die Studiengänge strukturell einheitlich zu gestalten, unterschrieben hat. Die Kultusministerien, die jedoch für den zweiten Ausbildungsweg zuständig sind, haben in der schon beschriebenen Arbeitsgruppe zwischen Uni und WiMi & KuMi immer große Ohren gemacht, weil sie ständig mit neuen Fakten konfrontiert wurden und in den "Bologna-Prozess" überhaupt nicht eingebunden wurden... Da es noch kein Konzept für die Umgestaltung der 2. Ausbildungsphase gibt, verleiht man den Leuten einfach das Staatsexamen und lässt sie das reguläre Referendariat absolvieren. Irgendwann in 1 bis 2 Jahren wird bestimmt auch im Lehramtsstudienbereich nach der Reform der Reform geschrieen...
Habe jetzt wunde Finger,
deshalb: LG, das_kaddlPS: Philo, jaja, ich hatte dir ja versprochen, das alles in einen Extra-BA/MA-Thread zu packen, aber wenn mir doch jetzt geantwortet wird, soll ich da in einem neuen Thread den Antworten antworten? *verwirrt*
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Ich biege den Thread jetzt ein klein wenig in eine andere Richtung. Aber da der Titel "Grundschullehramtsstudium" lautet, habe ich nur ein minimal schlechtes Gewissen
Philosophus möge mich korrigieren!Es geht um die Einführung von BA/MA-Strukturen für Lehramtsstudiengänge. Dafür interessiere ich mich schon länger, war an meiner alten Uni ("die erste, die die Lehramtsausbildung komplett umgestellt hat") in diversen Gremien zur Umstrukturierung.
Heute morgen habe ich mir mal die Studienordnungen für LeeAnns Studiengang angeschaut, und siehe da, aus den drei zu studierenden Unterrichtsfächern in Niedersachsen sind plötzlich nur noch zwei U-Fächer geworden! Das an sich wäre ja gar nicht so schlimm, wenn sich auch die gängige Praxis des Unterrichtens an Grund-, Haupt- & Realschulen ändern würde - weg vom "alle unterrichten alles", hin zu einer Professionalisierung, zum "jeder unterrichtet seine ausgebildeten Fächer". Da das für mich aber - wenn überhaupt - nur in sehr weiter Ferne ist, sehe ich die Qualität des Unterrichts absacken.In dem Zusammenhang würde ich gern eure Meinung erfahren:
Bachelor/Master-Studiengänge müssen ja bis 2009 (2010?) in allen Studiengängen eingeführt sein. Den Studieninteressierten und BA-Absolventen wird eine heile Welt mit noch größeren Berufschancen ("erster qualifizierender Hochschulabschluss nach 6 Semestern"), breiteren Tätigkeitsfeldern, kürzeren Studienzeiten etc. versprochen. Und was passiert? Nix mit kürzeren Studienzeiten - Lehramtsleute verlängern (zumindest im Bundesland, wo ich studiert habe) ihre Ausbildungszeit, weil zwar die Uni ein Semester gestrichen hat, aber es ja noch die Behörden Kultusmin gibt, die sich in Bezug auf das Referendariat einen Kopf machen soll. In Thüringen war ich in einer Kommission meiner Uni, des Wissenschaftsministeriums (zuständig für Hochschulen im Land) und des Kultusministeriums (zuständig für Hochschulen). Es ging darum, die Studienzeiten zu verkürzen, das würde aber nur funktionieren, wenn das Ref verkürzt bzw. anders gestaltet würde. Wir haben über ein halbes Jahr wöchentlich getagt, und was kam heraus: Entscheidung vertagt - die Damen des Kultusmin gifteten ihre Kollegen vom Wissenschaftsmin an, so ginge das ja nicht mit dem ganzen Bologna-Quatsch, einfach über ihre Köpfe hinweg mit BA und MA und so und sie machen jetzt gar nichts mehr - ist ja noch lang hin. Mittlerweile strebt die erste Kohorte der BA-Leute "Pädagogik der Kindheit" auf ihren BA zu; ihren MA haben sie nach 3 Semestern; blieben also noch 2 Jahre, um das Ref zu überdenken. Das erscheint wirklich noch lang hin, und so wird 3 Monate vor Ref-Beginn der ersten MA-Referendare beim Upload der Formulare irgendeiner Sachbearbeiterin eine Notiz in die Hand fallen, dass man doch da noch was ändern wollte...
Zwischenzeitlich wurden Kultus- & Wissenschaftsministerium zusammengelegt, jetzt giften sich die unterschiedlichen Abteilungen an.
Zurück zum BA: ich habe viele Freunde oder Bekannte, die seit 1998 BA-Studiengänge studiert haben und seit 2001 fertige BAs sind. Was ist mit besseren Berufschancen, breiteren Tätigkeitsfeldern usw.? Den 18-jährigen Studienanfängern wurden große Karrieren versprochen und diejenigen, die das geglaubt (ja, sich richtig hineingesteigert hatten!) waren alle furchtbar betrübt, als man ihnen mit 21 keine Führungspositionen in Konzernen anbieten wollte. Manche schlagen sich seit 2001 mit Praktika herum, andere haben aus lauter Verzweiflung einen Master begonnen (und beendet und machen jetzt wieder Praktika) oder haben sich in "klassische Studiengänge" (Magister, Diplom) eingeschrieben - und nur ein klein wenig ihres BA-Abschlusses anerkannt gekriegt (sogar das Vordiplom mussten viele noch machen).LeeAnn, warum ich das alles so lang und breit schreibe: Neben den ganzen Zweifeln an der Umsetzung der (begrüßenswerten BA-/MA-Strukturen) habe ich Fragen an dich als zukünftige BA-Studentin (fass das nicht als Kreuzverhör auf, mich interessiert einfach die Umsetzung von Bologna in den Hochschulen):
Was hat man dir bei der Studienberatung erzählt, wie deine Berufschancen sein werden - abgesehen vom Lehrerdasein?
Wie wird das mit dem Ref nach dem Master ablaufen?
Wie ist der Wegfall des 3. Unterrichtsfachs begründet - letztlich studierst du mit dem Ziel Lehramt, da sind wirtschaftliche Kompetenzen sicherlich positiv als Zusatz zu bewerten, wenn dadurch jedoch ein Unterrichtsfach wegfällt...?
Was sagst du zur "besseren und praxisnäheren Ausbildung", die in BA-Konzepten immer wieder beworben wird: ich habe mir deine Mathe-Studienordnung angeschaut und im Modellstudienplan Didaktik 1&2 und Computer im Matheunterricht gefunden - umfasst ungefähr 10 Creditpoints oder 8 Semesterwochenstunden über das ganze 6-semestrige Studium verteilt, wenn ich das richtig sehe.Was ich besonders kritisch sehe, ist, dass innerhalb eines Bundeslandes sowohl der Einstieg ins BA-/MA-Lehramtsstudium als auch ins reguläre Staatsexamensstudium möglich ist. An meiner alten Uni hat dieses Parallele zu einer Zwei-Klassengesellschaft geführt: hier die BAler, die so gepusht wurden, dass sie förmlich schwebten, da die "alten" Staatsexamener und Diplomer.
LeeAnn, lass dich von meiner ewig langen Nachricht (die vermutlich ob der Länge eh keiner liest) nicht vom Studieren in Hildesheim abschrecken! Die Einführung von BA/MA ist begrüßenswert, wenn denn auch die Bürokratie danach mitmacht.
LG, das_kaddl
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Zitat
Wiso ist die Fächerkombi seltsam ?
Pflicht ist Mathe oder Deutsch und dann eben noch Fächer, die man wählen kann dazu. Ist überings ein Beachlorstudiengang.Die Fächerkombination erscheint mir deshalb seltsam, weil Wirtschaftskunde nicht im Stundenplan der Grundschule findet! Wenn das allerdings auf Bachelor/Master-System ausläuft, dann is mir das klar

LG, das_kaddl
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Hallo Anna,
Niedersachsen, wo ich zurzeit wohne, ist Nord. Wir haben Freunde, die wohnen im Bergischen Land in NRW, die können sowohl Nord als auch Süd-Aldi-Angebote kaufen, da ist irgendwie die Nord-Süd-Trennlinie.Nord hat mE immer andere Angebote als Süd.
Wenn du nicht weißt, was dein Wohnort ist, stell dich vor Aldi und mach Feldforschung:
Was tragen die Leute - weiß/blau oder blau/gelb/orange?Aldi-Nord erkennst du an durchweg blau-weißen Plastiktüten (nix mit Bayern oder so
).
Aldi-Süd hat gelb-orange-blaue Plastiktüten.LG, das_kaddl
(komme mir grad vor wie ein Staubsaugerverkäufer, der seine Produkte anpreist.
)PS: Ich glaube, auf der Website kann man auch mit PLZ und so gucken, ob man Nord oder Süd ist... da bin ich mir aber nicht sicher!
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Huch, meine Zitate sahen ja seltsam aus... Schnell weg damit!

Hallo LeeAnn,
willkommen im Forum! Gleich so viele Fragen

Kinder:
Es gab hier schon mal einige Threads zu Kindern und Lehramt - rechts oben die Suchfunktion anklicken!Bücher:
Bei dieser seltsamen Fächerkombination: Welche Schulform, welches Bundesland und welche Uni? Der nächsten Frage nach würde ich entnehmen, dass es sich um einen Studiengang Haupt-/Realschule handelt; aber sicher bin ich mir aufgrund des Thread-Titels nicht!
Zurück zur Frage: An "meiner" Uni bekamen wir Listen mit prüfungsrelevanten Büchern; die meisten davon standen in mehrfacher Ausfertigung in der Bibliothek. Außerdem gab's Reader zum Seminar (=jede Menge Kopien zusammengeheftet für ein bis fünf DM), in der Basisartikel und anderes Interessantes zum Seminarthema zusammengefasst waren. Ansonsten sahen unsere Profs in Hausarbeiten gern sich selbst zitiert; ein "Muss" in jeder Literaturliste
Sofern man aber nicht gerade Fan war, hat man sich entsprechende Bücher auch nicht gekauft, sondern aus der Unibib geholt.VOR dem Studium würde ich mir gar keine Bücher holen; die kannst du immer noch kaufen, wenn du sie brauchst. Und das "Brauchen" hängt ganz stark von deinen Interessen sowie Hausarbeits- & Referatsthemen ab! Ich habe mir damals nicht soviel gekauft, weil unsere Bibliothek recht gut ausgestattet war (und ich in bezug auf Bücherkauf irgendwie immer Pech hatte und nur Müll gekauft habe -> mangelnder Überblick über die Literatur-Must-Haves meiner Fächer
)Mathe:
Hier kann dir nur die Studien- bzw. Prüfungsordnung deines Studienganges deiner Uni helfen. Bei mir war es so, dass ich (Studium Grundschule) Sachen gelernt - na gut, gehört
- habe, von denen ich in der Schule (GK Mathe) noch nie was mitbekommen habe. Sowas wie "vollständige Induktion". Das fehlte meinem brandenburgischen Abi. Aber dank Thüringer Studium kann ich's ja jetzt (auch wenn ich es in der Grundschule vermutlich nie anwenden werde) 
LG, das_kaddl
PS: Darf ich neugierig sein - was hast du denn zwischen dem Abi und der jetzigen Entscheidung, Lehramt zu studieren, gemacht?
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Zitat
Aber wüsst halt gern so paar gute Literaturtips für Epochen und Gedichtinterpretation etc. Die sich halt wirklich lohnen richtig zu lesen. Wo wirklich was sinnvolles zum lernen drin steht nicht nur zu larifari oder zu geschwollen.
Also an unserer Uni gab's unabhängig vom Fach in allen Seminaren/Vorlesungen in der ersten Seminarsitzung immer eine Literaturliste. "Must haves" waren fettgedruckt... Hast du sowas nicht?

LG, das_kaddl
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Hallo ihr Lieben,
einige von euch wissen bereits, dass ich mich viel mit "sozialem Lernen" beschäftige (die Diplomarbeit wächst und wächst...). Nun, zwischen Diplom und Halbjahresplanung, überlege ich mein Thema für das 2. Staatsexamen und würde gern das "soziale Lernen" vertiefen.Dabei dachte ich an die Ausbildung von Grundschulkindern zu Streitschlichtern und wollte euch um eure Meinung bitten:
Haltet ihr Streitschlichtung durch die Peergroup in einem relativ jungen Alter für geeignet?
Habt ihr Erfahrungen mit Streitschlichterprogrammen an Grundschulen ?
Und nicht zuletzt eine Frage an die "alten Hasen": inwiefern eignet sich das Thema Streitschlichtung für eine Staatsexamensarbeit?
Falls ihr Streitschlichtung als ungeeignet einstuft, habt ihr andere Ideen, wie man in einer UE "soziales Lernen" installieren kann (geht das überhaupt...)?Im Voraus:
für eure Hilfe
LG, das_kaddl
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