Beiträge von Unterlehrer

    Stimmt. Aber um diese Abstraktionsleistung zu ermöglichen, brechen die Kieler Zahlenbilder (wie auch andere Förderprogramme für andere Fächer) diese Abstraktionsstufen in kleinere Stufen auf und stellen Anschauungsmittel zur Verfügung, solange die Kinder sie brauchen. Kinder, die bestimmte Anschauungsmaterialien nicht mehr brauchen, legen sie von selbst zur Seite, weil es sich dann ohne für sie einfacher und schneller rechnet. Entzieht man die Anschauungsmittel zu früh, substituieren sie wieder.
    Entscheidend ist ja - genau wie ***Andi*** sagt - die Erkenntnis, das das Bild nicht die Zahl ist, sondern sie nur repräsentiert und andere Bilder oder Symbole sie ebenso repräsentieren können, das es also "etwas hinter dem Bild" gibt. Durch Entzug des Bildes lässt sich diese Erkenntnis nicht gewinnen.
    Rechnen / Mathe ist das Fach mit dem höchsten Grad an Abstraktion und evolutionär sozusagen erst gestern möglich geworden. Da sind Anschauungsmittel schon recht.

    @ isipisi:
    Die Würfelbilder (Würfeldreier und Würfelfünfer) werden eingeführt, weil die Kinder zunächst eher mit Würfelbildern vertraut sind und daher eher Wiedererkennung zeigen.
    Die abgewandelten Zahlenbilder (liegender Dreier, Rechenfünfer) erleichtern später Rechenoperationen mit den anderen Zahlenbildern. Das Gleiche gilt auch für Würfelvierer / Drachenvierer, die sich zum Zahlenbild der 8 ergänzen. Nach der Einführung geht das Handbuch auch darauf ein, das die Zahlenbilder wandelbar sind, während die dargestellte Zahl gleich bleibt (Invarianzerfahrung).
    Es wird auch ein Spiel beschrieben nach dem Motto "Findest du noch ein weiteres Zahlenbild für diese Zahl?". Das Ganze ist Teil des Fortschritts zum konkreten zum Abstrakten: Holzklötze > gestecktes Zahlenbild > gedrucktes Zahlenbild > Zahlenbild in der Vorstellung > Zahlensymbol (also Ziffer) > Zahlbegriff.

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