Beiträge von Rolf1981

    Hallo,


    Meine Vermutung ist die, dass in Jahren schlechter Einstellungschancen eher sehr gute Noten vergeben werden. Man möchte den eigenen Referendaren - insofern sie sich gut eingebracht haben - gute Ausgangssituationen verschaffen. Das dürfte in den letzten Jahren den Schnitt doch sicher an die 1,5 herangebracht haben!


    Bei uns werden übrigens die Mentoren stark in die Notengebung einbezogen.

    Hallo Meike,


    Meiner Meinung nach ist es völlig ausgeschlossen, guten Unterricht zu erteilen, wenn man selbst den Bildungswert des Inhaltes nicht erkannt hat. Und um den Bildungswert eines Inhaltes erkannt zu haben, muss man meiner Meinung nach sagen können, weshalb die Schüler diese Inhalte benötigen (nicht nur, weil es im Bildungsplan steht!).


    Oder anders gefragt: Kann ein Unterricht, von dem der L. nicht weiß, warum er ihn eigentlich macht, gut sein? Meiner Meinung nach ist das gar nicht möglich.


    Die Frage ist doch nur, mit welcher Perspektive wir draufschauen. Entweder unter der "Ich mach das Beste draus"-Perspektive oder der "Ich benötige Sinnhaftigkeit"-Perspektive. Und da spreche ich für mich wenn ich sage, dass mir die erstere nicht ausreicht.

    Hallo,


    Bei uns war das gar nicht so viel. Die didaktische Analyse umfasst bei uns zwar auch 4 - 5 Seiten. Aber darin enthalten sind z.B. auch die Einbettung der Stunde in die Einheit (als Tabelle ist das schone ne Seite), der Bezug zum Bildungsplan und die Stundenziele. Dann waren es noch 1 - 2 Seiten Gegenwarts- und Zukunfstbezug, exemplarische Bedeutung, didaktische Reduktion und Schwierigkeitsanalyse. Das war eigentlich immer gut machbar ohne künstlich aufzublähen.


    Warum schreibe ich eigentlich in der Vergangenheit? Eine LP steht noch vor mir...

    Hallo Meike,


    Zitat

    das "warum" ist standardisiert: weil's im Lehrplan steht


    Das würde mich - und ich rede wirklich nur für mich - eben nicht zufrieden stellen.


    Ein Beispiel: Ich unterrichte u.a. EWG (Erdkunde, Gemeinschaftskunde, Wirtschaft). Der Erdkundeanteil ist fachfremd und in unserem Schulcurriculum und Schulbuch steht als Thema "der nördliche Nadelwald" in Klasse 7.
    So: Ich hatte keine Ahnung, worin der Bildungswert des nördlichen Nadelwaldes für schwäbische 13jährige liegt. Warum mach ich das? Ich hatte keine Ahnung. Entsprechend schlecht war auch die Einheit.


    Gegenbeispiel: Zur Zeit behandle ich in der selben Klasse das Thema Urheberrecht. Warum? Weil 13jährige nuneinmal geneigt sind, sich aus dem Internet Musik... downzuloaden. Und weil ich selber Grafiken und Animationen produziere, hinter denen viel Arbeit steckt und nicht möchte, dass sie einfach von jedem geklaut werden. Es ist also gerade in der heutigen Zeit der Präsentationen und Internetauftritte wichtig, zu wissen, wie man Bilder... aus dem Internet ganz legal verwenden kann. Das ist die Idee hinter der Einheit - im Gegensatz zum nördlichen Nadelwald.


    Und nenn mich ruhig unerfahren und naiv. Aber wenn unsere Ausbilder möchten, dass wir diese Ideen wenigstens einige Male während unserer Ausbildung auch verschriftlichen, dann finde ich das doch mehr als sinnvoll.
    Oder anders: Ich finde, es gehört zu einer professionellen Ausbildung, welche unser Gehalt und unsere Sicherheit rechtfertigt.


    Ich finde auch - zumindest hier in BaWü - dass mir der Bildungsplan genügend Freiräume lässt (bei G8 ist das aber sicher anders), um mir vor dem Hintergrund dieser Fragen die Themen auszuwählen. Dass ich dazu nicht jedesmal eine didaktische Analyse schreibe versteht sich natürlch von selbst.

    Hallo nochmal,


    Das mit den Berufsschulen ist schon richtig, ich wurde auch bereits von einem SL einer Berufsschule angesprochen. Da herrscht tatsächlich Lehrermangel.


    Heute hatte ich zuerst mal mein erstes Vorstellungsgespräch an einer Realschule. Nächste Woche dann noch ein zweites... mal sehn, ob sich was ergibt.


    Aber ich hab mir 2 Dinge vorgenommen:


    1. Solange noch ne LP aussteht konzentriere ich mich nur darauf.


    2. Nach den Lehrproben lasse ich mir die Stimmung nicht vermießen. Fand das letzes Jahr bei unseren Vorgängern schade. Die hatten alle Lehrproben hinter sich, eine jahrelange Ausbildung erfolgreich beendet... und miese Laune.

    Hallo,


    Also um ehrlich zu sein: Ich habe die Erfahrung gemacht, dass mein Unterricht nur dann gut ist, wenn ich weiß, warum ich das mache und weshalb gerade meine Schüler diese Inhalte benötigen - sprich: Hinter einer Einheit steckt eine Idee.


    Natürlich ist es manchmal schwer, das alles formgerecht seitenlang anhand fachdidaktischer Litetarur... zu formulieren. Aber wenn wir ehrlich sind, stellt so ein Unterrichtsentwurf doch Fragen an uns (Warum machst du das? Warum machst du das so?). Und sich mit diesen Fragen auseinanderzusetzen macht meiner Meinung nach den Unterricht einfach besser.

    Hallo,


    Also es kommt natürlich auf deine Stundenziele an.


    Ich könnte mir schon vorstellen, dass man von "Elektrizität" spricht. Und davon gibt es eben zwei Arten. Unterschiedliche Elektrizität zieht sich an, gleiche stößt sich ab.


    Durch das Reiben trennen wir die beiden Arten von Elektrizität. Auf dem Luftballon bleibt die "negative Elektrizität" zurück.


    Das schwierige ist natürlich zu erklären, weshalb die Zimmerdecke nun positiv geladen ist. Vielleicht wäre es besser, den Luftballon nicht mit der Decke sondern mit dem Katzenfell in Verbindung zu bringen. Dann kann man klar sagen:


    "Beim Reiben werden die beiden Arten von Elektritizäz getrennt. Auf dem Luftballon bleibt negative Elektrizität zurück, das Katzenfall verfügt über positive Elektrizität. Und weil sich unterschiedliche Arten von Elektrizität anziehen, bleibt der Luftballon am Katzenfall hängen."


    Zwei Probleme: Die Begriffe "positiv" und "negavit". Kann man das in einer 3. Klasse schon sagen? Und: Den Versuch solltest du vorher unbedingt testen!


    Vielleicht könnte man die Schüler dann vermuten lassen, was mit 2 Ballons geschieht, an denen gerieben wurde. Wenn sie es verstanden haben müsstensie erkennen, dass diese sich abstoßen. Das kannst du sie ja dann im Versuch testen lassen...

    Hallo,


    Ich bin mir ziemlich sicher, dass auch die Gewerkschaften in Bezug auf konkrete Zahlen nicht mehr wissen als wir.


    Es hängt wohl leider sehr vom Lehramt ab. An unserem Seminar (Realschule) hat man uns in einer Gruppensprechersitzung konkrete Zahlen genannt. Demnach waren zum Ende des letzten Schuljahres rund 60% versorgt. In den Sommerferien und unmittelbar danach kam dann auch der Rest zum Zug (nur eben nicht unbedingt auf die gewünschte Schulart im gewünschten Bundesland!).


    Unsere Schule hatte nach den Sommerferien Bedarf an einem Lehrer. Von über 80 Lehrern im Landkreis, die vor den Sommerferien noch ohne Einstellung waren, war im Oktober keiner mehr verfügbar!


    Ebenfalls gab es bei uns eine Infoveranstaltung vom RP, in welcher gesagt wurde, dass es zur Zeit praktisch keine arbeitslosen Realschullehrer gäbe. Dies zeigt sich u.a. auch daran, dass Anwärter, die eine LP wiederholen mussten, im Anschluss daran im laufenden Schuljahr fast immer sofort eingestellt wurden. Persönlich kenne ich viele aus unserem Vorgängerkurs, aber keinen ohne Stelle.


    Es hieß auch, dass es in diesem Jahr zunächst mehr schulscharfe Stellen gäbe als Stellen über die allgemeine Liste. Von daher lassen sich die kommenden Zahlen vielleicht etwas abschätzen. Aber wie gesagt: Dann kommen noch die Sommerferien und die ersten Schulwochen, in denen halt auch immer noch sehr viel geschieht.

    Hallo Alice,


    Folgende Antwort natürlich ohne Gewähr (v.a. bei einer LP).


    Du reibst den Ballon z.B. an deinen Haaren oder einem Katzenfell. Es kommt dabei zur Ladungstrennung, d.h. Elektronen des einen Körpers gehen auf einen anderen über. In diesem Fall müsste es so sein, dass der Ballon negativ geladen wird, da er Elektronen aufnimmt. Und weil der Ballon aus nichtleitendem Kunststoff besteht, bleiben die Elektronen hier auch vorerst (Achtung: Bei hoher Luftfeuchtigkeit werden sie von der Oberfläche des Ballons schnell an die feuchte Luft abgegeben! Das Experiment kann dann scheitern!).


    Nun bringst du den negativ geladenen Ballon in die Nähe der Zimmerdecke. Da sich ungleichnamige Ladungen (also negative und positive Ladungen) gegenseitig anziehen, sammeln sich an der Stelle, an welche du den Ballon hältst, freie positive Ladungen (sie sind im Prinzip immer vorhanden, jedoch im Normalfall gleichmäßig verteilt).


    Diese kleine Stelle der Zimmerdecke ist nun also nicht mehr neutral, sondern positiv geladen. Daher wirkt eine Anziehung zwischen ihr und dem Ballon. Es ist im Prinzip so ähnlich, wie wenn du einen Magneten an ein Stück Metall bringt, welches zuvor ja auch nicht magnetisch war (und dennoch ziehen sich Magnet und Metall an).



    http://www.nectv.de/programm/kidskoepfchen/luftballons.pdf


    http://www.tuev-kids.de/e76/e220/e712/e143/index_ger.html

    Hallo,


    Also von den Gewerkschaften halte ich in dieser Hinsicht leider nicht sehr viel. Bei uns waren sie am Seminar zu einer Infoveranstaltung. Gewusst haben sie natürlich nichts (woher auch?), aber schon Panik verbreitet und sämtliche noch so unwahrscheinlichen Fälle durchgekaut. Hoffen vermutlich, durch Panikmache Mitglieder zu gewinnen...


    Bevor zuverlässige Zahlen vorliegen - und die kamen in den letzten Jahren soweit ich weiß immer im Juni - sind das doch nur unnötige Spekulationen. Könnte mir schon vorstellen, dass der Druck im vergangenen Jahr größer war als von vielen angenommen und daher in diesem Jahr von vornherein mehr Stellen zur Verfügung stehen. Die Abwanderung guter Leute in andere Bundesländer war ja auch beachtlich.


    Ein Vorstellungsgespräch hab ich auch schon. Aber es ist wohl eher der Normalfall, dass die Schulleitungen in diesen Tagen erst die Bewerbungen sichten.

    Hallo zusammen,


    Noch neu und gleich ein neuer Thread. Ziemlich frech... aber nachdem es im anderen Thread eher um das vergangene Jahr geht, dachte ich, es sei sinnvoll.


    In Baden-Württemberg laufen zur Zeit die schulscharfen Ausschreibungen und ich vermute mal, dass es im Juni wieder Zahlen aus dem KM geben wird. In den kommenden Wochen und Monaten gibt es sicher wieder viele Spekulationen und Gerüchte... aber auch interessante Neuigkeiten und Erfahrungen bez. der Einstellungssituation.


    Ich persönlich hab mich an zwei Schulen schulscharf beworben und sehe all dem eigentlich optimistisch entgegen. Im vergangenen Jahr ist gegen Schuljahresende die große Panik ausgebrochen, aber soweit ich mitbekommen habe, sind doch zwischenzeitlich die allermeisten versorgt (wenn auch nicht immer da, wo sie hin wollten).

    Hallo Vanillene,


    Soweit ich weiß hast du das Recht, dir deine Note schriftlich begründen zu lassen. Mach das doch. Dann kannst du die einzelnen Punkte in aller Ruhe durchgehen und dir immer noch überlegen, ob es gerechtertigt war oder nicht. Kurz nach der Notenbekanntgabe ist die Wahrnehmung dermaßen eingeschränkt, dass man immer nur Teilsätze wahrnimmt und vieles überhört.


    Bei uns gibt es klare und verbindliche Kriterien, nach denen eine Stunde bewertet wird. Ein Kriterium ist dabei, dass die Stunde auf einen sichtbaren Lernzuwachs zielt und dieser altersangemessen ist. Wenn also die Prüfer beispielsweise sagen, dass die Ziele von vornherein nicht altersangemessen waren oder nicht mit dem Bildungsplan übereinstimmen..., ist das sicher Ansichtssache, aber wohl kaum anfechtbar. Und genau dies würde ich mir an deiner Stelle begründen lassen. Schon deshalb, weil du dann bei deiner nächsten Prüfung genau weißt, worauf du besonders achten solltest!

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