Beiträge von gingergirl

    Hawkeye: Habt Ihr dann auch ein Notenverwaltungssystem eingeführt, in dem man zwischen dem Schuljahr Noten eingeben kann? Bei uns wurde die Änderung auch deswegen abgelehnt, da befürchtet wurde, dass das Eingeben der vielen Noten ziemlich stressig wird...
    Bisher gibt bei uns die Sekretärin die Noten jeweils kurz vor dem Zeugnis ein, ansonsten müssten die Lehrer das wahrscheinlich selbst koordinieren, da hielt sich die Begeisterung recht in Grenzen...

    Das Ganze gilt aber nur, wenn es so von der Lehrerkonferenz beschlossen wurde. Bei den meisten Gymnasien ist glaube ich alles beim Alten, während ich schon von vielen Realschulen gehört habe, die umgestellt haben.
    Ich persönlich finde es einerseits in Ordnung, dass die Noten aussagekräftiger sind, "3,6" oder "4,4" macht schon einen Unterschied, der bei ganzen Noten so nicht im Zeugnis ersichtlich ist. Andererseits gerät man als Lehrer sehr schnell in Rechtfertigungsdruck bei den Eltern, warum man beispielsweise "denn nur so wenig mündliche Noten" macht, auch wenn man sich an die offiziellen Vorgaben hält.

    Bei uns stellt sich die Frage nach Teilzeit bei der derzeitig schlechten Lehrerversorgung gar nicht. Reduzieren kann man nur noch, wenn triftige Gründe vorliegen (z. B. Familie). Ansonsten muss auf jeden Fall voll gearbeitet werden. Das geht auf jeden Fall auch, man muss sich halt nur von seinem Anspruch aus dem Ref verabschieden, jede Stunde supertoll vorzubereiten.

    Ich persönlich fand die Umstellung auf 24 Stunden trotz meines Korrekturfaches Deutsch auch gar nicht so schlimm. Kann aber auch daran liegen, dass wir im Ref schon 16 Stunden abzuleisten hatten und die Umstellung deswegen gar nicht so groß war.

    Frage auf jeden Fall beim Prüfungsamt auch noch nach. Ein Freund von mir war im Schriftlichen krank und musste sich noch am selben Tag vom Amtsarzt eine Bescheinigung ausstellen lassen, die ihm attestierte, dass er nicht fähig war, an der Prüfung teilzunehmen. Ich glaube nicht, dass der Prof das Ganze einfach so verschieben kann...


    Alles Gute!

    Beim LA GY beginnen Seminare im Februar und im September. Eingestellt wird auch jeweils zu den beiden Terminen. Ich wurde nur unsicher, ob Änderungen geplant sind, als ich dein Posting gelesen habe. Ändert sich schließlich schnell mal was... Habe aber auf den KUMI-Seiten auf jeden Fall immer noch die zwei Termine gefunden.

    hab zwar andere Fächer, aber ich glaube, der Lernaufwand ist ähnlich. Bei mir wars so, dass ich im Februar die schriftliche Prüfung in Schul-Pädagogik gemacht habe, die mündlichen in PSycho und Päd waren dann ungefähr 3-4 Wochen später. Erkundige dich mal genau, wie viel Zeit die Prüfungen in Anspruch nehmen, 3 Monate scheinen mir zu lang zu sein... Im August waren dann die schriftlichen Prüfungen in Deutsch und Geschichte, die mündlichen Prüfungen zogen sich dann von Oktober bis Dezember. Meiner Meinung nach war das Ganze absolut machbar. Den Sommer vor dem Examen habe ich mich aber schon sehr reingekniet und viel gelernt, vor allem eine Lerngruppe mit Mitstudenten hat mir viel gebracht. Für die mündlichen Prüfungen kannst du doch bestimmt Stoff aus dem Diplom wieder aufwärmen?

    Zitat

    Ich kenne die bayerischen Zahlen nicht. Aber ich habe das Gefühl, dass sich Bayern im Erwerb der Hochschulzugänge an beruflichen Schulen an Baden-Württemberg orientiert. Und unsere Zahlen sind zumindest ein gutes Argument dafür!


    Timm: Ich bin ein ehemaliges "Ländlekind"und weiß deswegen, wie gut es in BaWü möglich ist, das Abitur noch nach der Realschule zu machen. Sehr viele meiner Bekannten sind erfolgreich diesen Weg gegangen. Leider ist dies in Bayern nicht so einfach. Ich hätte mir schon seit langem gewünscht, dass man sich hier mehr am Ländle orientieren würde, denn dort sind Meinung nach die beruflichen Gymnasien seit 20-30 Jahren ein großer Erfolg. Ich kenne persönlich eine Schülerin, die den Weg von der Hauptschule/ BVJ bis zum Abitur (nicht Fachhochreife!) gegangen ist und jetzt erfolgreich studiert.


    Wie ich in einem Thread weiter oben schon geschrieben habe, haben letztes Schuljahr in Bayern aber gerade einmal 817 (!, das sind offizielle Zahlen des KUMI) die sogenannte FOS 13 besucht. Die FOS 13 entspricht in etwa der letzten Jahrgangsstufe der beruflichen Gymnasien in BaWü. Diese Schulen haben erst seit ganz kurzer Zeit den Versuchschulstatus hinter sich gelassen und gerade auf dem flachen Land sind sie - wie oben auch schon beschrieben - eben noch nicht flächendeckend eingeführt. Bayern ist halt wirklich mehr Flächenland als das Ländle, war mir früher auch nicht so bewusst...


    Zitat

    Ich bekomme echt einen dicken Hals:


    Wäre schon nett, wenn man sich die Texte der Vorschreiberlinge mal genauer durchliest, dann hättest du nicht gleich einen dicken Hals bekommen müssen, die bayerischen Voraussetzungen sind halt doch ganz andere als bei Euch...

    Habe gerade mal versucht rauszufinden, wie viele Schüler in Bayern überhaupt an der FOS 13 sind, die einem den Erwerb des allgemein bildenden Abiturs nach der Mittleren Reife ermöglicht. Für das laufende Schuljahr habe ich leider keine Zahlen gefunden, 2007/2008 waren es gerade einmal 817 (Quelle: http://www.km.bayern.de/km/asp…e_anzeigen.asp?index=1368)! Auf die hohe Einwohnerzahl von Bayern gesehen, sind das doch sehr wenige! Wenn das alles so machbar und durchlässig ist, warum wird diese Chance dann nur von so wenigen genutzt?

    Zitat

    Mit der FOS13 ist ein gerade erst im letzten Jahr ein kerzengerader Weg zur allgemeinen Hochschulreife über die Realschule in 13 Schuljahren geschaffen worden. Über den M-Zug der Hauptschulen und anschließenden Besuch der FOS können begabte Hauptschüler ohne Umwege die Fachhochschulreife erlangen. Was stimmt: Das Bildungssystem ist nicht zu jedem Zeitpunkt durchlässig: Es ist sicherlich schwierig (aber möglich!), von der 8. Klasse Realschule ins Gymnasium zu wechseln. Dazu besteht aber keinerlei Notwendigkeit. Viel wichtiger ist, dass Bildungsabschlüsse, die Zulassungsvoraussetzungen zu Ausbildung und Studium sind, zugänglich sind für alle, die sich anstrengen wollen und können. Und das ist absolut gegeben!


    Das stimmt so nicht. Das mag für die urbanen Gegenden in Bayern gelten, ist aber auf keinen Fall flächendeckend gegeben. Wie ich schon geschrieben habe, ist vom Frankenwald beispielsweise der Besuch einer FOS 13 nicht möglich. Die nächste wäre in Coburg, nur da kommt man mit öffentlichen Verkehsmitteln nicht hin. Und das gilt für andere abgelegte Gegenden in Bayern genauso.
    Wenn 43% dann doch noch auf die Hochschule (zum größten Teil aber sind diese nur auf der FH, was bedeutet, dass viele Universitätsstudiengänge als Möglichkeit eben doch außen vor bleiben) gehen, dann muss doch an den Grundschulempfehlungen was falsch laufen, oder?


    Zitat

    Es ist sicherlich schwierig (aber möglich!), von der 8. Klasse Realschule ins Gymnasium zu wechseln. Dazu besteht aber keinerlei Notwendigkeit.

    Eben doch - siehe oben. Mir persönlich ist in meiner bisherigen Lehrertätigkeit ein einziger Schüler bekannt, der später als nach der 5. Klasse noch gewechselt ist. Tja haben die Provinzeier halt mal wieder Pech gehabt...

    Ich bin mir nicht sicher, ob eine verlängerte Schulzeit sinnvoll ist, in Bayern muss aber auf jeden Fall für eine verstärkte Durchlässigkeit des Schulsystems etwas getan werden. Es kann nicht sein, dass bei 9-Jährigen eine beinahe endgültige Entscheidung über Schulabschlüsse getroffen wird. Die Realität ist aber so. Dass Schüler nach der 5. Klasse noch aufs Gymnasium wechseln, kommt in der Praxis beinahe nie vor. Die absolut seltenen Fälle, die den späteren Übertritt noch schaffen, scheitern meist. In ländlichen Gegenden (z.B. nördlicher Frankenwald) ist zudem die nächste FOS/BOS zu weit entfernt und mit öffentlichen Vehrkehrsmitteln nicht zu erreichen, so dass der spätere Erwerb der Fachhochschulreife nach Abschluss der RS kaum zu machen ist. Vom allgemeinen Abitur ganz zu schweigen...
    Ich selbst bin aus ursprünglich aus Ba-Wü. In meinem Abijahrgang waren unter 42 Abiturienten 8, die noch nach der 5. Klasse, teilweise auch erst in Klasse 8, aufs GY gewechselt sind. Und sie mussten nicht mal die KLasse wiederholen! Wenn ich das hier erzähle, dann ernte ich ungläubiges Staunen.


    Scooby, ganz ehrlich: Wie viele deiner Schüler machen beim derzeitigen System später noch das allgemeine Abitur?


    Insofern bin ich ganz froh, wenn das bisherige bayerische System, das Bildungschancen für ganz viele Leute verbaut, endlich einmal in Frage gestellt wird...

    @rauscheengelsche: Warum denkst du denn, dass solche Reportagen nichts in der Gesellschaft bewirken?


    Ich habe die Tatsache, dass ein nicht unerheblicher Teil der Unterrichtszeit mittlerweile eben nicht mehr fürs Unterrichten, d.h. die Vermittlung von Lerninhalten, sondern für Disziplinieren, Streitschlichten, "menschliches Zuwenden" draufgeht, so noch in keiner breitenwirksamen Sendung gesehen.
    Was mich schwer bestürzt hat, war der Blick in die Gesichter der Mitglieder der Lehrerkonferenz kurz vor den Sommerferien. Ich habe mich gefragt, ob wir auch alle so fertig aussehen...
    Daneben fand ich das Verhalten der Schüler für 6. Klässler schon sehr krass. Was waren eure Empfindungen? Deckt sich das mit eurem Lehreralltag oder sind eure Schüler "disziplinierter"? Zu bedenken ist auch, dass sie sich vielleicht vor der Kamera "extra aufgeführt" haben...

    Hallo dussek,


    meiner Meinung nach hört sich das nicht nach "ungeeignet", sondern nach "unstemmbaren" Bedingungen an. Wäre kein Wunder, wenn du im Viereck hüpfst.
    20 Unterrichtsstunden vorzubreiten, ohne dass man schon auf einen gewissen Fundus vertrauen könnte, ist wirklich zu viel. Und als Theologe musst du dir wahrscheinlich den fachwissenschaftlichen Hintergrund auch erst noch mal reinarbeiten. In der 10. Klasse wird ja schon ganz schön was verlangt! Im Ref hatten wir gesagt 16 Stunden und ich ging ziemlich auf dem Zahnfleisch. Zudem unterrichtest du fast nur in der Mittelstufe, da machen einem Disziplinprobleme zu schaffen. Und die Schüler haben bestimmt gleich gemerkt, dass du ein "Frischling" bist, oder? Dazu kommt, dass dich wahrscheinlich kein Mensch mit den ganzen bürokratischen Vorgängen vertraut gemacht hat? Auch für die Korrekturen braucht man erst eine gewisse Routine, sonst braucht man dafür ewig... Hast du wenigstens einen Mentor, der sich etwas um dich kümmert?
    Ich bin der Meinung, dass nicht du dir zuviel zugemutet hast, denn du konntest als Außenstehender doch gar nicht beurteilen, was auf dich zukommen würde. Stattdessen ist es von denjenigen, die dich eingestellt haben, unverantwortlich, dich unter den beschriebenen Bedingungen engagiert zu haben.
    Deswegen meine Aufassung: Wenn du berufliche Optionen hast, dann ziehe so schnell wie möglich die Reißleine!
    (Obwohl ich generell eher hawkeyes Meinung bin, nicht vorschnell zu kündigen, in deinem Fall siehts anders aus)

    Hallo dussek,


    schreib doch etwas mehr, damit man sich ein genaueres Bild machen kann! Sehe ich das richtig, dass du als Seiteneinsteiger ohne weitere pädagogische Ausbildung 20 Stunden Latein unterrichtest? Dann wäre es kein Wunder, wenn du am Rad drehst! Das würde wohl jedem so gehen. Mir ging es vor allem im Ref ähnlich wie Hawkeye, als ich auf einmal 16 Stunden zu unterrichten hatte und mich ziemlich überfordert gefühlt habe.


    Was hast du denn für eine Stelle? Eine Aushilfsstelle? So eine Stelle kündigt man natürlicher einfacher als eine feste Stelle. Man muss ja schließlich von irgendwas die nächste Miete bezahlen können...

    An meiner Schule gibt es einen Lehrer, der sich die Praktikanten krallt, sie Stunden halten lässt und währenddessen im Lehrerzimmer Kaffee trinkt X( ...


    Mit Hermines Vorschlägen solltest du gut zurecht kommen, sie sind wirklich gut geeignet!.


    Wenn du dich für eine Geschichte entschieden hast, solltest du dir aber noch überlegen, ob du den Text "gemeinsam" lesen lässt oder die Schüler den Text erstmal still für sich lesen und er dann vorgelesen wird. Hängt von der Schwere des Textes ab: Wenn er leicht verständlich ist, ist sofortiges gemeinsames Lesen in Ordnung. Vorgehen 2 ist aber wahrscheinlich vorzuziehen, da die Schüler eventuell noch große Hemmungen haben, vorzulesen. Schließlich sind sie ja noch keine zwei Wochen an der neuen Schule, kennen ihre Mitschüler noch kaum... Auch am Gymnasium muss man damit rechnen, dass es Schüler gibt, die kaum in der Lage sind, vorzulesen, sich verhaspeln, dann noch nervöser werden und noch mehr ins Stocken kommen... Gerade wenn man die Schüler nicht kennt, kann das zu sehr peinlichen Situationen für den betroffenen Schüler führen. Ehrlich gesagt halte ich es deswegen wie Hermine auch für sehr fragwürdig, dich die Stunde gerade in einer für die Lehrerin und dich eigentlich noch unbekannten 5. Klasse halten zu lassen.
    Nimm dir aber auf keinen Fall zu viel vor: Stilles Lesen und gemeinsames Lesen dauern viel länger als du dir gerade vorstellen wirst!

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