Beiträge von gingergirl

    Ich finde die Erwartungshaltung, dass meine Schulleiterin Pizza für alle nach dem Tag der offenen Tür für alle ausgeben sollte, abwegig. Ich habe gerade nochmal in die Gehaltstabelle geschaut. Sie verdient in A16 Endstufe 1400 brutto mehr als in vergleichbarer Stufe in A14 (ist hier immer noch Regelbeförderung). Dafür arbeitet die gute Frau aber lässig 60 Stunden die Woche, hat die Hälfte meiner Sommerferien etc., hält im Fall der Fälle den Kopf hin. Die kommt wahrscheinlich hochgerechnet unter meinen Stundenlohn. Nee, die soll ihr Geld für sich behalten. Hat sie sich mehr als hart verdient.

    Eure städtischen Gymnasien müssen furchtbare Arbeit leisten

    Na ja, wenn man an Mrs Paces BG das Abitur auch ohne Bruchrechenkenntnisse bekommt, warum sollte man dann den harten Weg über das GY gehen? Hast du nicht auch geschrieben, dass dein Chef sehr auf Schülerzahlen aus ist? Würde einiges erklären. Oder wird in BW das Abitur am allgemeinbildenden Gymnasium mittlerweile auch dermaßen nachgeschmissen? Obwohl, ich erinnere mich: Schon vor 25 Jahren kam ich in BW um Vektorgeometrie herum.
    Hier in BY sitzen seltsamerweise auch Leute, die einen guten Abschluss an der Förderschule gemacht haben, beim Netto an der Kasse und machen da eine Ausbildung als Verkäufer.

    Das Argument mit der früheren Einschulung kann die Unterschiede zwischen den Bundesländern nicht erklären. In Bayern z.B. ist der Stichtag auch der 30.09. Rückstellungen sind sehr selten. Wer möchte, kann sein Kind sogar als sogenanntes "Kann-Kind" mit Stichtag 31.12. anmelden. Dafür muss man keine weitere Untersuchung, Gutachten o.Ä. anbringen. Die ganz normale Schulanmeldung reicht. Hier gibt es also auch Fünfjährige in der 1. Klasse.

    Hallo Dejana,

    wenn ich deine Zeilen so lese, dann glaube ich, dass du lange von Deutschland weg bist und vieles aus der englischen "Brille" siehst. Deutschland ist anders als UK z.B. ein Mietland. Die meisten Deutschen wohnen zur Miete und das aus guten Gründen. Der Mieterschutz ist sehr hoch. Ich weiß, dass viele in England Häuser bzw. Wohnungen kaufen, weil der Kündigungsschutz so lausig ist und man praktisch ständig damit rechnen muss, seine Wohnung zu verlieren, wenn man Mieter ist. Das ist hier nicht so. Die Wohnung kann dir bei unbefristeten Mietverträgen (die Regel!) nur gekündigt werden, wenn du deine Miete nicht bezahlst bzw. der Mieter oder ein Angehöriger die Wohnung selber nutzen möchte. Außerdem sind Makler-, Notar und Grunderwerbssteuerkosten sehr hoch. Auf jedes Hausangebot kannst du schon mal bis zu 10% an Nebenkosten draufrechnen. Die sind halt erstmal weg und siehst du nie wieder. Zudem ist es so, dass es nicht einfach ist, an Hauskredite zu kommen. Die Banken sind da sehr restriktiv, Kredit bekommst du oft nur, wenn du wirklich gesicherte Arbeitsverhältnisse vorweisen kannst. Deshalb kauft der Durchschnittsdeutsche vielleicht eine Immobilie in seinem Leben und der Immobilienmarkt ist sehr statisch. Das ist für Engländer ungewohnt, wo ja ständig Häuser verkauft und gekauft werden. Also ich würde an deiner Stelle erstmal mieten. Ein Haus kauft man in Deutschland nur, wenn man irgendwo sehr etabliert ist.
    Außerdem sollte dein Mann wirklich Deutsch lernen. Ohne Deutschkenntnisse kommt man im Alltagsleben mit Kindern wirklich nicht sehr weit. Ich nehme an, dass dein Mann weiterhin ein aktiver Vater sein will. Ich frage mich, wie er beim Kinderturnen, beim Kinderarzt, beim Brötcheneinkaufen, in der Autowerkstatt, an der Bratwurstbude etc. bestehen will ohne Deutschkenntnisse. Deutschland ist nicht so polyglott, wie man vom Ausland aus vielleicht denkt. Was ist denn dein Mann von Beruf? Auch Lehrer?
    An deiner Stelle als Muttersprachlerin würde ich mich nicht allein auf internationale Schulen konzentrieren. Da gibt es halt einfach nicht so viele. Grundschullehrer sind in Deutschland zur Zeit in vielen Bundesländern sehr gefragt. Und bei Lehrermangel sind die Behörden dann auf einmal auch plötzlich sehr flexibel, was Anerkennung von ausländischen Abschlüssen anbetrifft. Eine Freundin von mir hat ihre irische Ausbildung ohne Probleme in Baden-Württemberg anerkannt bekommen.
    Was die Kinderbetreuung anbetrifft, kann man keine generelle Aussagen treffen, da diese von Gemeinde zu Gemeinde, von Bundesland zu Bundesland, völlig variieren. Nur mal so zum Vergleich: Bei uns ist die Kinderbetreuungssituation z.B. sehr gut. Ich bezahle für mein Kind (4) für eine 5-Tageswoche bei einer 6,5-stündigen Betreuung am Tag 95 Euro im Monat, dazu kommen Essenskosten von 2,20 Euro pro Tag. Ein Ganztagesplatz würde wenig mehr kosten. Das letzte Kindergartenjahr ist kostet auch nichts (100 Euro Zuschuss vom Land Bayern). Die Krippe (für unter Dreijährige) käme auf ca. 150 Euro. Allerdings ist der Betreuungsfaktor höher als bei euch. Auf 4 Kinder kommt in der Krippe eine Betreuungsperson, im Kindergarten (ab 3) eine auf 8. In anderen Gebieten zahlst du viel mehr als hier, da kannst du locker 300-400 Euro ansetzen. 700 Euro könntest du hier mit einem Grundschullehrergehalt nur schwer leisten, dazu ist der Verdienst zu gering.

    Josh: In Deutschland gibt es in den meisten Bundesländern aber wirklich nur 12 Monatsgehälter und das Stundendeputat liegt meines Wissens auch über dem von Österreich? Wenn du die zwei Monatsgehälter mehr in Österreich "umlegst", dann gleichen sich die Anfangsgehälter an. Das Endgehalt ist auch nicht schlecht, dürfte jedenfalls nicht unter dem deutschen Niveau liegen. Was Lebensmittel/Mieten anbetrifft: Ich habe Verwandtschaft im Burgenland und bin recht häufig dort. Ich empfinde die Lebenshaltungskosten dort deutlich niedriger als im deutschen Südwesten.

    Ich verstehe immer noch nicht, warum du das Gespräch überhaupt führen willst. Das steht deiner Aufgabe nicht zu und widerspricht völlig dem Dienstweg. Du kennst schon die Aufgaben einer Fachbetreuung, oder? Entlastung der Schulleitung? Das ist doch deren Kernaufgabe, (unangenehme) Elterngespräche in rechtlichen Fragen. Jetzt spinn das Ganze doch mal weiter: Angenommen, die Leute beschweren sich wirklich auf höherer Stelle und beziehen sich dabei auf Euer Gespräch. Ich denke, das Procedere bei euch würde zumindest auf Befremden stoßen!

    Vor allem würde ich mich an deiner Stelle gar nicht mit den Leuten behängen. Du bist nur Fachbetreuerin, d.h. du berätst die Schulleitung/Kollegen in fachlichen Fragen und bist schon gar nicht die Dienstvorgesetzte deines Kollegen. So eine Fachfrage liegt hier nicht vor. Der Fall geht dich streng genommen gar nichts an. Das erklärst du den Eltern und verweist sie höflich, da es sich um eine allgemeine schulrechtliche Frage handelt, an deine Schulleitung.

    Ich sehe in dem Fim kein Versagen des bayerischen Systems, sondern das der Eltern. Ich habe auch ein Kind in einer bayerischen Grundschule und bin sehr zufrieden, empfinde sein Schulleben als sehr entspannt. Hätte ich vorher nicht gedacht und dabei stamme ich gar nicht aus Bayern und hatte echt Vorbehalte, bis mein Kind in die GS kam.
    Ich sehe es aber halt auch so: Entweder schafft mein Kind den Übertritt ohne große Unterstützung meinerseits. Falls er es nur mit großer "Nachhilfe" schaffen würde, schicke ich ihn nicht aufs Gymnasium. Ich kann das vertreten, denn hier bekommt echt jeder einen Ausbildungsplatz, die Arbeitgeber bemühen sich regelrecht um die Schulabgänger. Mein Nachbarsjunge hat letztes Jahr die MIttelschule nach Klasse 9 abgeschlossen. Er ist ein sympathischer Junge aus einem soliden Elternhaus, höflich und nett. Mit der Schule hatte er aber nie etwas am Hut. Er wollte schon eine Woche nach der Einschulung nicht mehr hin :) Seine Eltern haben ihn machen lassen. Ich habe ihm ab und zu Nachhilfe angeboten, nöö, keine Lust. Letztes Jahr hat er dann nicht mal den qualifizierenden Hauptschulabschluss geschafft. Einen Ausbildungsvertrag hat er trotzdem bekommen, konnte wählen zwischen Maler und Schreiner. Er lernt jetzt Maler und es gefällt ihm sehr. Der macht seinen Weg. Hätten den seine Eltern zu einem anderen Weg zwingen sollen?

    Der Film ist ziemlich verzerrend und einseitig. Wenn der Vater gleich am Anfang behauptet, dass der Weg zum Abitur nur über das GY ab Klasse 5 läuft, stimmt das einfach nicht. Wir haben seit 6 Jahren an meiner Schule die Einführungsklasse nach Klasse 10 für Schüler mit Mittlerer Reife und unsere Erfahrungen damit sind sehr positiv. Ich habe aktuell z.B. Kurzarbeiten meiner Q11 auf dem Schreibtisch liegen. Die beste Arbeit der Klasse hat ein Schüler verfasst, der von der Mittelschule (früher Hauptschule) kam, Sohn kurdischer Eltern.
    Vor zwei Jahren hat ein Schüler bei uns Abitur gemacht, der nach der RS mit Mittlerer Reife zu uns kam. Er schaffte das beste Abi an meiner Schule, ließ über 100 Mitschüler hinter sich.
    Wenn behauptet wird, jeder 4.Klässler schreibe 12 "Klassenarbeiten", dann stimmt das so auch nicht. Das sind "Proben", da gehören ganz unterschiedliche Arten von Tests dazu, z.B. auch zum Leseverständnis, da kann man gar nicht darauf üben.

    WillG: Deine Frage passt aber nicht ganz zum Ausgangsthread. Auf die bayerische Realschule hier vor Ort würde ich mein Kind jederzeit schicken, eine Gesamtschule in NRW würde ich auf jeden Fall vermeiden wollen.

    Bin zwar keine Grundschullehrerin, habe aber ein Kind in Klasse 2 und bin deswegen im Thema drin.

    Eines vorweg: In Bayern gelten eine Stunde Hausaufgaben in der GS als angemessen und das bei durchschnittlichem Leistungsvermögen. Es wird also Kinder geben, die länger an den HA sitzen.
    Bei mir ist es so, dass sich mein Kind um 14 Uhr an den Schreibtisch setzt und seine HA erledigt. Klappt auch, die Kinder wurden in Klasse 1 sehr an ihr HA-Heft gewöhnt, es schreibt zuverlässig auf. Bevor nicht die HA erledigt sind, gibt es keine anderen Aktivitäten und ich spiele auch nicht Mammamobil. Ich weiß gar nicht genau, wie lange mein Kind durchschnittlich an den HA sitzt, ich schaue da nicht so drauf. Ich schätze, so 30 min., manchmal vielleicht länger, wenn noch gelesen werden soll. Er hat auf jeden Fall vieeeel Freizeit, wenn die Hausaufgaben erledigt sind, ist immer noch viel Nachmittag übrig.

    Hausaufgaben sind bei uns kein Drama, ich mach aber halt auch kein Drama draus. Ich weiß oft gar nicht so genau, was das Kind macht. Ich schau halt, dass er seine Sachen macht, aber ich schaue sie mir definitiv nicht immer en Detail an und gehe mit ihm die Aufgaben oft nicht noch mal durch. Sonst lernt es ja nicht, selbst seine Fehler zu finden.
    In der Whatsapp-Gruppe der Klasse bin ich bewusst nicht und tausche mich auch fast nie mit anderen Eltern über die Schule aus. Warum auch?

    Sätze abschreiben wird hier nicht abgeprüft, dafür gibt es Diktate und Grammatiktests.

    Zum Schwierigkeitsgrad: Wird bei euch noch nicht multipliziert? "Beinezählen" war eher im 1. HJ und ja, solche Transferaufgaben gibt es. Noten gibt es seit dem Beginn des 2. HJ in Kl. 2. Und da gibt es nach Angabe meines Sohnes die ganze Bandbreite (1-6).

    Ich vertraue der Lehrerin meines Kindes, sie hat sehr viel Erfahrung und ich will das Thema Schule auch einfach nicht so hochhängen.

    @Fizzylzy: An meiner Schule gibt es einen Schüler, der blind ist und inklusiv beschult wird. Das klappt auch. Er war früher an der Blindenschule, zieht es aber vor, zuhause wohnen zu können und will lieber den inklusiven Weg gehen. Ich mag hier nicht mehr schreiben, da der Fall so speziell ist und man leicht herausfinden könnte, über wen ich schreibe. Falls es dich interessiert, wie das bei uns so klappt, gerne Kontakt über PN.

    @Mrs. Pace: Hort suchen, der dann offen hat? Ich sehe, dass du so was von keine Ahnung hast, wie die Kinderbetreuung in Deutschland aktuell aussieht. Selbst wenn es den gäbe, wie sollte mein Sohn denn von seiner einzügigen Dorfgrundschule zu diesem kommen? In Bayern gibt es übrigens eine immer noch restriktive Sprengelpflicht, da kann man sich keine GS aussuchen.

    Ich sage dir mal, wie das mit der Klassenfahrten bei euch gelaufen ist. Dein Schulleiter hat Interesse daran, dass bei euch supertolle Klassenfahrten laufen. Freiplätze dürfen nicht umgelegt werden (ist streng genommen nämlich Bestechung). Du hast musst als Lehrer auch nichts dazubezahlen, höchstrichterlich wie beschrieben abgesegnet. Das werden ihm die angesprochenen Kollegen auch so gesagt haben, als er bei ihnen wegen der Fahrten vorgesprochen hat. Dein Schulleiter will aber immer noch, dass die Fahrt stattfindet. Also rennt er zu Mrs. Pace. Der erzählt er aber natürlich nicht, dass die Kollegen aus nachvollziehbaren Gründen abgelehnt haben, sondern behauptet, dass diese wegen ihren Kindern nicht mitfahren wollen. Mrs Pace hat keine Kinder und sieht sich in der Pflicht mitzufahren, hat aber natürlich eine Wut auf die Kollegen, die sich "immer die Rosinen rauspicken". Du bist doch selbst schuld, wenn du unter diesen Umständen auf Klassenfahrt fährst. Kann dich doch keiner zwingen.
    Bei uns finden nur Fahrten statt, deren Kosten auch übernommen werden. Heißt halt, dass es in der ganzen Schullaufbahn nur 3 Fahrten gibt: vier Tage Zelten in der unmittelbaren Nähe, eine Woche Skifahren und eine viertägige Oberstufenfahrt (max. 250 Euro pro Nase). Ist für alle stemmbar und auch familienfreundlich, da man als Kollege nur alle paar Jahre dran ist.

    Ja, schön. Das war ja auch eine sinnvolle Unterbringung. Ich hatte ja aber geschrieben, dass die örtlichen öffentlichen Unterbringungsmöglichkeiten hier Freitagnachmittag leider geschlossen sind. Da finde ich es ehrlich gesagt ziemlich ... zu schreiben, dass Freitag doch total zumutbar wäre, da das bei dir doch so toll geklappt hat.

Werbung