Also ich hasse den administrativen Strang.
Beiträge von gingergirl
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Und man müsste auch ausführen, was für Aufgaben übernommen werden und welche nicht. Ich habe das ja hier kürzlich für Frankreich ausgeführt, dass französische Lehrkräfte praktisch nichts anderes tun als zu unterrichten. In Russland putzen die Lehrerinnen aber auch die Klassenzimmer und die Vorhänge, wird es dann wahrscheinlich heißen.
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https://www.lgl.bayern.de/arbeitsschutz/…utterschutz.pdf
In diesem Dokument gilt Schwimmunterricht als besonders gefährlich, ein Einsatz ist deswegen verboten (Bundesland BY).
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In Deutschland gibt es aber keine Teil-Krankschreibung. Wenn du krank bist, bist du krank. Du kannst deinen Dienst trotz Krankschreibung aber wieder aufnehmen, das ist richtig. Das würde bei einem Beschäftigungsverbot nicht gehen.
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Ich war mal bei einer PR-Fortbildung und da wurde gesagt, dass man krankgeschrieben nicht korrigieren dürfte. Ist ja irgendwie auch klar. Wenn Zweifel an der Krankschreibung existieren, muss der Schulleiter aktiv werden. Dafür gibt es den Amtsarzt. Und dass es bei uns keine gescheite Vertretungsreserve gibt, dafür kann niemand der erkrankten Kollegen was.
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Immer wenn ich diesen Thread sehe, denke ich Antimon wäre zurück

Geht mir ganz genauso. Schon ein Verlust...
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Zauberwald: Das ukrainische Kind wird bis zu seiner Flucht aber eine Bildungsbiographie gehabt haben, die mit einer deutschen vergleichbar ist. Der von dir beschriebene Junge wird nicht als 9-jähriger Analphabet in eine 3. Klasse gekommen sein.
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Ob die Stunde jetzt 45 oder 55 Minuten hat, ist doch egal. Fakt ist doch, dass die deutschen Lehrer deutlich mehr Zeit mit Unterricht verbringen als die französischen. Der französische Lehrer am Collège verbringt 990 Minuten die Woche mit Unterricht, der bayerische Mittelschullehrer 1260 Minuten. 20 Prozent mehr Unterricht verlangen auch mehr Vorbereitung.
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Wer macht denn Leseförderung und die Bibliothek an den allermeisten deutschen Schulen? Diejenigen, die eh schon 28 Stunden Unterricht halten.
Überhang an Schulen gibt es hier in Oberfranken und Unterfranken mittlerweile oft. Das sind Gebiete, in denen die Bevölkerung sinkt. Gleichzeitig ist die Realschule beliebt, wir haben durch Übertrittszeugnis Restriktionen beim Übertritt. Meine Schule hatte vor 20 Jahren 1000 Schüler, heute keine 700 mehr. In Franken gibt es reihenweise Gymnasien mit unter 500 Schülern. Daraus ergibt sich, dass gerade in "kleinen" Fächern rein rechnerisch keine vollen Planstellen mehr aufgehen. Also ergeben sich Abordnungen. Deutsch ist in Frankreich mittlerweile ein "Orchideenfach", das wird einfach nicht mehr viel gewählt. Den Kollegen mit Winzfächern wie Italienisch oder Spanisch (kann hier nur als 3. Fremdsprache gewählt werden), müssen auch hier deswegen in Abordnung, da einfach oft kein Bedarf mehr für 2 Stellen ist. Oder Ethik und Informatik ist ein solches Mangelfach, dass Kollegen an andere Schulen müssen, weil es an der Nachbarschule einfach niemanden mit Fakultas gibt. Unterstufe wird fachfremd unterrichtet, für Oberstufe kommt der Kollege von der Nachbarschule. Nachbarschule ist hier aber oft auch 20-30km entfernt, da in der Pampa nur ein GY in der Kleinstadt üblich ist.
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An der französischen Schule, die mit uns den Austausch macht, gibt es eine Bibliothekarin, die Leseabende und Ähnliches organisiert. Das meine ich mit Projekten. Und Austausch etc. halte ich für entspannt, wenn der ganze Orgakram übernommen wird.
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Warum sollte man nicht den Aufwand fürs Geld gegenrechnen? Das hat meine französische Kollegin doch gerade gemacht und für sich bei Kenntnis beider Systeme beschlossen, dass sie nicht mit Deutschland tauschen möchte. In Bayern ist es an kleinen Schulen mittlerweile auch oft so, dass man an zwei Standorten eingesetzt wird. Ich selbst war auch schon an zwei andere Schulen abgeordnet. Mit 25 km dazwischen. Und Berufsanfänger landen in München und versuchen dann jahrelang vergeblich sich nach Oberfranken versetzen zu lassen.
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Ja, so gesehen wird die Differenz noch größer. An französischen Schulen arbeitet praktisch niemand Teilzeit. Mag einer besseren Kinderbetreuung geschuldet sein oder auch der Tatsache, dass man dort ein volles Lehrerdasein schafft, weil man nur Unterricht hat. Ich bin ehrlich, ich würde Vollzeit angesichts der ganzen Nebentätigkeiten nicht packen. In Frankreich macht auch niemand Projekte und Aktivitäten neben dem Unterricht. Wenn ich das richtig verstanden habe, gibt's dafür auch wieder extra Personal.
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In Frankreich beträgt eine Unterrichtsstunde 55 min. Eine französische Lehrkräfte verbringt bei einem 18 Stunden Deputat also 990 Minuten im Unterricht. Eine deutsche bei 25 Stunden 1125 min. An der Mittelschule bei 28 Stunden noch länger. Es gibt in Frankreich auch keine Aufsichten, weder auf dem Pausenhof noch bei Prüfungen. Mündliche Prüfungen werden, wenn ich das richtig verstanden habe, extra bezahlt.
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Mit Deputat meine ich die Stunden, die ein französischer Lehrer mit Unterricht zubringt. Diese Zeit liegt hochgerechnet unter der deutschen Verpflichtung.
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Französische Lehrkräfte sitzen in der Mittagspause fröhlich in einem extra Raum und haben Pause. Aufsicht übernimmt extra Personal. Wir halten Aufsicht und erziehen während des Essens unsere Schüler.
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Die Deputatsverpflichtung in Frankreich liegt unter der in Deutschland. Und dann wird nur unterrichtet, es gibt keinerlei Nebenaufgaben. Die Lehrerin, bei der ich in Frankreich beim Austausch untergebracht war, hat 10 Jahre in Deutschland gelebt und meint, dass sie nicht mit mir tauschen möchte, obwohl wir mehr verdienen. Schau dir allein die Organisation des Austauschs an. Die französische Lehrerin hat den ganzen Orgakram dafür abgegeben. Bus etc. hat alles eine administrative Kraft organisiert, die für sowas angestellt ist. Wir holen drei Angebote an, schreiben unzählige E-Mails, müssen unsere SL nerven, die dann den Semon unterschreibt, holen das Geld bei den Schülern ein, rechnen die Fahrt ab, stellen zig Föderanträge bei Landkreis, Jugendwerk etc. Die französische Lehrerin überlegt sich allein ein Bespaßungsprogramm, alles andere wird erledigt. Bespaßungsprogramm kommt bei uns natürlich auch noch dazu.
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Das Lehrerdasein in F hat aber auch attraktive Seiten: keinerlei Vertretungen, keinerlei administrative Aufgaben, keine sozialpädagogischen Aufgaben. Und die Deputatsverpflichtung liegt unter der deutschen Arbeitszeit. Ich behaupte mal, der nominelle Stundenlohn unterscheidet sich nicht so sehr vom deutschen.
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Und es ist eine Krux, dass auch heute viele Frauen wenig zur Rentendeckung beitragen, sondern in Minijobs festhängen. Die gehören echt abgeschafft.
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Ein BEM-Gespräch kann ja aber immer noch stattfinden. Das kannst du auch selbst beantragen. Ich sehe da eine Möglichkeit ergänzend zum Wiedereingliederungsplan der Ärztin noch Punkte anzubringen. Solche Details stehen üblicherweise nicht in Arztbriefen, sondern dafür sind ja gerade die BEM-Gespräche da.
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