Beiträge von gingergirl

    Wobei, wenn du den Gurt nicht nutzt, dann ist das erstmal dein ganz persönliches Risiko. Wenn du den MSN im Wartezimmer beim Arzt nicht trägst oder Oma Elsa zu nahe kommst, ist es halt nicht nur dein Problem. Aber es gibt ja leider auch genügend Eltern, die ihre Kinder fahrlässig ohne Sitz im Auto rumfahren lassen. Insofern passt es schon wieder.

    Der Vergleich mit dem Straßenverkehr ist nicht schlecht. Als der Gurt verpflichtend eingeführt wurde, gab es auch genügend freie Bürger, die sich dadurch vom bösen Staat in ihren Freiheitsrechten eingeschränkt sahen. Ich fahre seit über 25 Jahren selbst Auto und hatte noch nie einen so brenzligen Unfall, dass ich den Gurt gebraucht hätte. Aber natürlich nutze ich den. MSN und Abstandsregeln sind vergleichbar mit Gurt und Airbag. Für mich unverständlich, warum man die Pflicht, diese in bestimmten Fällen zu nutzen, wieder abschaffen will.

    Ich verstehe eh nicht, warum derzeit überhaupt Präsenzkonferenzen abgehalten werden. Es gilt immer noch die Anweisung von oben, dass diese nach Möglichkeit zu vermeiden sind. Wir sind über 80 Kollegen, die alle in einem Raum unterzubringen, das muss doch nicht sein. Bei uns wird alles über Dienstanweisungen per Mail geregelt, eine Nachbarschule macht Online-Konferenzen über Teams. Warum sollte das bei euch nicht gehen?

    Und selbst wenn er es erfährt? Es ist doch nicht verboten, sich über seine Rechte zu informieren. Wenn dein Vater zur Risikogruppe gehört, die Vorgaben vorsehen, dass er nicht mit Schülern arbeiten muss, dann ist die Sache doch klar. Er soll seinen Chef bitten, dass er ihn SCHRIFTLICH anweisen soll, Präsenzarbeit zu leisten. Dann hat sich die Sache bestimmt schnell ausgestanden. Kann mir nicht vorstellen, dass der Schulleiter mit der übergeordneten Dienststelle Ärger bekommen will.

    "Whishful thinking" halt, mehr nicht. Aber geht mir ja auch so. Man hofft halt, dass es nicht zu schlimm wird.

    Meine 6er haben heute übrigens gesagt, die Woche Schule war toll. Ganz ruhig in der Klasse (zu zwölft), keine Noten mehr in diesem Schuljahr und die Lehrer seien so nett gewesen. Über diesen Punkt grüble ich übrigens ein bisschen nach...

    @Wollsocken80: Es ist doch aber klar, dass seit Mitte März die Kinder hauptsächlich zu Hause waren bzw. sich allenfalls draußen in größeren Gruppen getroffen haben. Gefährlich sind viele Leute in geschlossenen Räumen: Sportverein, Chor, Orchester, Kino, Geburtstagsparty, Indoorspielplatz was weiß ich, das gab es für zwei Monate einfach nicht. War das in der Schweiz nicht so? Meine 6. Klässler, die ich heute nach 8 Wochen zum ersten Mal wieder getroffen habe, die sind mehr oder weniger wirklich nur zu Hause gesessen. Was hätten die in der fränkischen Pampa auch tun sollen?

    "Whishful thinking", wie es Kekulé ausdrückt, trifft es ziemlich gut. Man hofft halt, dass Schulen nicht so sehr zum Infektionsgeschehen beitragen, rationale Überlegungen sprechen dagegen (auch kleine Kinder tragen Virus im Rachen und sind dabei auch noch symptomlos, tragen also gegebenenfalls munter weiter ohne Beschwerden zu haben).

    Sie können dir die tagegenaue Rückkehr nicht verweigern, in der Praxis geht die Rückkehr aus der Elternzeit zumindest hier in Bayern dann aber gerne mit einer Abordnung oder Versetzung einher, da du ja nicht davon ausgehen kannst, dass ausgerechnet am 23.11. (fiktives Datum) an deiner Schule Bedarf ist. Deswegen bin ich immer zu Beginn des Schuljahres eingestiegen, da man dann von seiner Schule entsprechend eingeplant werden kann und die Rückkehr an die Schule einigermaßen sicher ist (Anspruch hat man in BY darauf nicht).

    Ich lebe wohl in einer Parallelwelt. Bei uns sind nahezu alle an Bord. Selbst mit Vorerkrankung und Ü60. Da sind Leute dabei, an deren Stelle würde ich nicht in die Schule gehen. Aber die lassen sich nicht abbringen.

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