Beiträge von Bolzbold

    Ich finde, da solltest du dich auch selbst fragen, welchen Teil du daran hast, dass sich jemand nicht traut, seine Beschwerde direkt an dich heranzutragen.

    Dafür erkenne ich in der konkreten Situation keinen Anlass. Die mir unbekannte Person kennt mich effektiv noch gar nicht und ich bezweifle, dass ich nach drei Monaten, die ich an der Schule bin, einen solchen Eindruck hinterlassen habe.

    Ich finde es interessant, wie man offenbar gesehen wird. Da ich als Rückkehrer aus der Behörde vorgestellt wurde, wissen das natürlich alle KollegInnen. Vielleicht muss ich mich auch einfach damit abfinden, dass es so ist wie von Zak beschrieben. Dann werde ich Wege finden, damit umzugehen.

    Für mich ist diese Art der Kommunikation seitens der Lehrkraft, die mir das über den LehrerInnenrat hat mitteilen lassen, nur so völlig fremd.

    Mit der Rückkehr in den aktiven Schuldienst bin ich nun als Koordinator für das Schwerpunktprofil meiner Schule zuständig. Soweit so gut. Wieder einmal bin ich in der Situation, dass ich dachte, ich würde nun die Spielregeln kennen, habe mich aber offenbar ebenso wieder einmal getäuscht. (Nun gut, ich lerne schnell dazu.)

    In meiner neuen Funktion bin ich nun formal auch Mitglied der erweiterten Schulleitung. Das habe ich eher als einen Nebenaspekt erachtet, habe mir darauf auch entsprechend nichts eingebildet und habe mich darauf konzentriert, gute Arbeit abzuliefern. Aufgrund des Umstands, dass ich faktisch ein volles Deputat unterrichte, unterscheidet mich nichts von einer "gemeinen" Lehrkraft.

    Neulich bin ich zum ersten Mal mehr oder weniger direkt damit konfrontiert worden, dass ein ESL-Mitglied offenbar auf der anderen Seite der Theke steht. Ich gehe hier nicht auf die Einzelheiten ein, aber es trug sich zu, dass ich von einem Mitglied des LehrerInnenrats angesprochen wurde, weil sich ein/e KollegIn über etwas im Rahmen eines Projekts, das ich geleitet bzw. abgeschlossen habe, beim LehrerInnenrat beschwert hat. Leider wollte der/die BeschwerdeführerIn offenbar anonym bleiben und ist nicht direkt an mich herangetreten.

    Ich finde so ein Verhalten einer erwachsenen Person ehrlich gesagt ziemlich daneben, nicht zuletzt weil das genau das Verhalten ist, was wir uns bei unseren SchülerInnen nicht wünschen. Konflikte klärt man meines Erachtens direkt zwischen den betroffenen Personen - gerade unter Erwachsenen.

    Die andere Seite der Medaille ist, dass die Schulleitung die Mitglieder der erweiterten Schulleitung in regelmäßigen Sitzungen im Vorfeld über Dinge informiert und sich von uns auch ausführlich beraten lässt. Der Teamgedanke wird von meiner Schulleitung in der Tat groß geschrieben. Dadurch, dass auf Konferenzen die Sitzordnung dergestalt ist, dass alle Mitglieder der (erweiterten) Schulleitung vorne gemeinsam nebeneinander aufgereiht sitzen (das ist bei acht Personen schon eine gewisse Breite...) und das Kollegium im Pulk quasi wie im Zuschauerraum, entsteht eine gewisse "Frontstellung", die ich von Anfang an als unangenehm empfunden habe.

    Ich hätte nicht gedacht, dass meine "Zwitterrolle" offenbar ein gewisses Maß an Argwohn seitens des Kollegiums auf sich ziehen könnte - vielleicht ist das bei jemandem, der als Versorgungsfall aus der Behörde an die Schule gekommen ist sogar noch besonders ausgeprägt.

    Wie sieht das bei Euch Koordinatorinnen und -koordinatoren aus? Wie wird Eure Rolle wahrgenommen, wie reagiert das Kollegium auf Euch? Wie nehmt Ihr Euch selbst wahr?

    Wenn die SuS' trotz schlechter Noten ihre LKs zur Q-Phase oder zum 3. Semester wählen müssen und der Ansicht sind, dass es irgendwie schon laufen wird - möglicherweise per göttlicher Intervention, nur eben nicht durch eigenes Zutun - dann kommt genau DAS dabei herum.

    Ich habe selbst jahrelang SuS' durch die GOSt hindurch beraten - und es war immer dasselbe Schema. "Ja, ich tu dann mal was." "Ja, morgen fange ich an." "Ja, mal schauen." Und letztlich scheitern sie spätestens bei der Zulassung oder eben in der Abiturprüfung.


    Profunde Beratung in Verbindung mit akuter inkurabler Beratungsresistenz auf der Gegenseite kann dann leider nichts mehr erreichen.

    Mit dem ist jetzt übrigens ein Disput ausgebrochen, den ich in 9 Jahren zum ersten mal erlebe. Er hat mir eine schriftliche Beschwerde zu einer Prüfung abgegeben die an Absurdität nicht zu übertreffen ist. Ich wisse ja schliesslich, dass er weiss, weil er ja mal so eine schlaue Antwort im Unterricht gegeben hat und deswegen könne ich in der schriftlichen (!) Prüfung da jetzt keine Punkte abziehen für was, was er einfach nicht geschrieben hat ... Der denkt wirklich, ich hätte keine anderen Hobbys. :autsch:

    Echt jetzt?

    Mit der obersten (sic!) Behörde? Dann wäre das in der Tat eskaliert und die obere Behörde hätte eine Stellungnahme erstellen müssen. Das wäre eigentlich bei einer solchen Angelegenheit äußerst ...

    ... ungewöhnlich.

    Wenn eine Schulleitung nicht führt bzw. ihrer Arbeit nicht nachkommt - möglicherweise um selbst ein "gechilltes Leben" zu haben - dann wird der schwarze Peter (bzw. die schwarze Petra) lediglich innerhalb der Schulleitungsebene bzw. der erweiterten Schulleitungsebene weitergereicht, das strukturelle Problem wird aber nicht gelöst. Im Sinne eines Achtens auf sich selbst mag das noch einleuchten, aber dann trifft es lediglich jemand anderen, der/die sich nicht schnell genug wegduckt.

    Vielleicht kann man die Diskussion dahingehend zusammenfassen, ohne wieder die Gender-Diskussion zu befeuern, dass TZ dann Sinn ergibt, wenn man für sich und für seine Familie einen konkreten Mehrwert darin sieht und die Rahmenbedingungen der TZ vor Ort, d.h. an der jeweiligen Schule, diesen Mehrwert auch hergeben.

    Hallo und herzlich willkommen in diesem Forum.

    Was die Klausuren angeht, würde mich interessieren, ob Du beim bayrischen Kultusministerium bereits eine diesbezügliche IFG-Anfrage gestellt hast. Da die Klausuren auch in den von Dir angegebenen Zeiträumen bereits zentral vom Ministerium erstellt wurden, solltest Du dort fündig werden.

    Am Rande:

    Deine Anfrage in Verbindung mit Deinen Fächern und Deiner Schulform verwundert doch ein bisschen.

    Bolzbold die Reaktion "gefällt mir" ist so zu verstehen, dass ich diesen Schülertypen nur allzu gut kenne. So gesehen ist mir die Generation "großartig" doch bekannt. Wirklich schwierig finde ich bei der SoMi-Note, dass die Schüler in der Regel nicht in der Lage sind überhaupt einzuschätzen, wer denn gute Beiträge leistet und wer nur schwafelt/(in Mathe: rät, bis das blinde Huhn auch mal ein Korn findet).

    In der Tat, in der Tat.

    In diesem Fall habe ich natürlich "intern" nachgeforscht. Die Leistungen in meinem LK entsprachen dem, was in der Sek I und der EF an Leistungen erbracht worden waren. Besagter Schüler unterstellte mir einen individuell auf ihn zugeschnittenen "Wahrnehmungsfehler", denn ich kategorisch ausgeschlossen habe. (Klar, ich habe ihn natürlich als einzigen nie dran genommen und schlichtweg übersehen...)

    Was die Klausuren angeht, so liegen zwischen seiner und denen der EinserkandidatInnen deutliche Niveauunterschiede - die sind auch nicht über einhundert Fotos von anderen Klausuren wegzudiskutieren.

    Ich habe einen Vertreter der Generation "großartig" in meinem LK sitzen. Er behauptete, dass ihm 14 Punkte in der sonstigen Mitarbeit zustünden. Die Leistung sei einfach sehr gut - sagte er. Ich sah das anders, habe es ihm begründet, danach hat er mich zwei Wochen mit dem Ar*** nicht angeguckt. Jetzt hat er sich nach der Rückgabe der Klausur - seine war natürlich nicht im sehr guten Bereich - Fotos von anderen Klausuren gemacht (mit Zustimmung der AutorInnen), um vermutlich dieser Tage zu mir zu kommen und mir zu unterstellen, ich hätte nur nicht wahrhaben wollen, dass er sehr gut sei...


    ...mal sehen, was das langfristig gibt.

    Ähm, vielleicht bin ich komisch, aber ich bin keine Lehrerin, ich arbeite als Lehrerin.

    DAS könnte man dann auf alle Berufe ausdehnen.

    Ob das Verb "sein" hier zwingend eine tiefergreifende persönliche Identifikation mit dem Beruf meint, kann man diskutieren. Ich wage zu behaupten, dass die Formulierung "ich bin Lehrer" durchaus üblich ist, wenn es um die Beantwortung der Frage geht, welchem Beruf (oder gar welcher Berufung...) man nachgeht.

    Danke für die Info, die SL kommt gern mit Gesetzen und Paragraphen an. Von daher zitierte ich sowas gerne in meiner Beschwerde ;)

    Das würde ich ganz, ganz dringend empfehlen - dann ist nämlich in der Tat ganz schnell Ruhe im Karton. Eine Schulleitung geht gerne dann soweit, wie man sie lässt, wenn sie darauf bauen kann, dass ihre Lehrkräfte die geltenden Gesetze und Verordnungen nicht kennen. Und das dürfte auf 90+ % zutreffen.

    Wenn wir selbst nicht anderen Menschen gegenüber zu dem stehen können oder wollen, was wir beruflich machen, wie können wir dann von eben diesen Menschen erwarten, uns zu respektieren?

    Ich bin Lehrer. Punkt. Wer dann einen blöden Spruch bringt, bekommt einen ebenso blöden Spruch zurück. (12 Wochen bezahlter Urlaub, Nachmittags frei, Unkündbar, fettes Gehalt - OK, warum bist Du / sind Sie dann kein/e Lehrer/in geworden?) Dann ist in der Regel ganz schnell Ruhe.

    Teilzeit ist immer ein Minusgeschäft wegen des Normaufwands und der Verführung, die "frei gewordene Zeit" für das Bewältigen des verbliebenen Pensums zu nutzen.

    Um eine spürbare Entlastung zu haben, schätze ich, dass man mindestens auf 2/3 runter muss. Wenn der Stundenplan dann Scheiße ist und man beispielsweise nur die Nicht-Korrekturgruppen abgenommen bekommt, hat man sich damit womöglich ein einzigartiges Eigentor geschossen.


    Kann man machen, nutzt aber effektiv eher dem Dienstherren und führt obendrein zu mehr Personalbedarf, der dann mittelbar je nach Marktlage kollegial kompensiert werden muss.

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