Beiträge von Bolzbold

    cera

    Ich glaube, da liegen Eigen- und Fremdwahrnehmung doch recht weit auseinander.

    Hören wollen das einige vermutlich tatsächlich nicht - aber nicht, weil Du unbequeme Wahrheiten ansprächest, sondern weil Deine Position recht unreflektiert wirkt und eben ein Blick von außen - lediglich mit der Eigenerfahrung als SchülerIn - darstellt. Da gesellst Du Dich zu den 83 Millionen verhinderten BundeskanzlerInnen, BundestrainerInnen und eben auch LehrerInnen. Kann jede(r) und weiß jede(r) natürlich besser, wie es geht.

    Natürlich darfst Du sagen bzw. schreiben, was Du denkst. Du musst dann eben nur mit dem ggf. deutlichen Echo umgehen können. Der Umstand, dass hier die Mehrheit der UserInnen, die hier diskutieren, das ziemlich deutlich anders sieht, sollte Dir irgendwo schon zu denken geben.

    Hallo und herzlich willkommen in diesem Forum.

    Zum "Einlesen" empfehle ich diesen Thread hier. Warum A15 für mich KEIN Karriereziel mehr ist - Forum rund um Schulleitung und Schulverwaltung - lehrerforen.de - Das Forum für Lehrkräfte

    In der Rubrik, in der Du gepostet hast, gibt es noch weitere ähnliche Themen.

    Es ist richtig, dass Versetzungsbewerbungen auf A15 Ebene mit Ausnahme der Bewerbung auf A15Z nicht möglich sind. Reguläre Versetzungen hingegen schon, wobei die Stellen natürlich deutlich (!) spärlicher gesät sind als A13 oder A14 Stellen.

    Wenn Du nach fünf Jahren merken solltest, dass das nichts mehr für Dich ist, kannst Du auch ggf. in die Schulaufsicht wechseln oder als pädagogischer Mitarbeiter zumindest befristet für drei bis vier Jahre zur Bezirksregierung oder ins Ministerium gehen.

    Letztlich ist es eine Frage, was Du willst und wie Du die nächsten 30 Jahre Deines Berufslebens gestalten möchtest. Früh A15 zu werden ist einerseits "toll", weil man dann schon fast "ganz oben" ist. Aber dann muss man eben schauen, welche Schwerpunkte oder Veränderungen man beruflich noch in den verbleibenden Jahren seiner Dienstzeit ermöglichen kann bzw. einem ermöglicht werden.

    Mein Eindruck ist auch, dass das unter den Schülern aber auch unter den Eltern akzeptiert ist, wenn nicht sogar irgendwie positiv konnotiert. Ich bin selber keine Mathelehrerin, spreche aber als Klassenlehrerin am elternsprechtag manchmal mehr über Mathe als über meine eigenen Fächer und höre oft von Eltern sowas wie „ach Mathe, das liegt in der Familie, das konnte ich auch nie und das braucht er/sie auch nicht unbedingt .“ Gerade Mädchen sehe ich oft geradezu damit kokettieren, dass sie ja zu dumm dafür seien, oft auch gute Schülerinnen. Ich nehme andererseits auch wahr, dass es zB eher uncool ist, Englisch kaum zu können.

    Das kann ich bestätigen. Es dient gewissermaßen als Generalausrede. Die "höhere Macht", die das Verstehen (bzw. das oben genannte eigenständige geistige Auseinandersetzen mit der Materie) verhindert.

    Unabhängig vom jeweiligen Fach ist oft der Unwille, sich aktiv geistig mit einem Gegenstand auseinanderzusetzen, das eigentliche Problem. Diese aktive geistige Auseinandersetzung braucht Willen und Anstrengung. Zu viele SchülerInnen erhoffen sich aber im Unterricht, dass die Erklärung der Lehrkraft so gut zu sein habe, dass sie ohne diese eigene geistige Anstrengung den Gegenstand verstehen. Da ist dann die Ausrede "er/sie kann halt nicht gut erklären" leichter als die Einsicht, dass man keinen Bock hatte, sich damit auseinanderzusetzen.

    Ja, tue ich.

    Aber mal zurück On-Topic: Vielleicht wäre es mal angesagt, wenn von mehreren Schulen in NRW, die kompletten Kollegien, mal wieder "realistisch" bewerten...Dann rasseln eben 50% oder noch mehr durchs Abi...Dann hätten aber einige wenigstens mal wieder festen "Boden" unter den Füßen...Zugegeben: die Erwartungshorizonte müssten natürlich dementsprechend angepasst werden und eigentlich müssten ja auch flächendeckend alle Schulen mitmachen...Also eine sehr utopische Vorstellung...Leider...Dann wird es wohl weitergehen mit lug und trug in der Notenvergabe...Denn wenn man ehrlich ist: Genau das ist sie doch eigentlich. Und das Ministerium ist auch noch federführend bei diesem Betrug...Ich als kleiner "Normalo" gehe für so etwas eigentlich für mehrere Jahre hinter Gitter...

    Ob das mit der Noteninflation wohl bis in alle Ewigkeit so weitergeht?...Was soll denn da die Konsequenz sein? Das wir bald zu 100% 1,0-er Abiturienten haben?

    Oh weia. Also halten wir einmal zugute, dass Du noch jung bist und mit guten Vorsätzen ins Lehramt gehen möchtest.

    Ich würde nun dagegenhalten:

    a) Die Ermittlung der Endnote bei Abiturklausuren basiert auf einem Notenschlüssel der KMK. Nachzulesen hier.

    1972_07_07-VB-gymnasiale-Oberstufe-Abiturpruefung.pdf (kmk.org)

    b) Im Zentralabitur gibt es vorgegebene kriterielle Bewertungsraster. Ist also nichts mit "ich mach das so, wie ich will".

    c) Durch die Einführung von Bildungsstandards in den Kernfächern sowie künftig in den Naturwissenschaften gibt es bundesweite Standards. Gleichzeitig haben die Bundesländer vereinbart, einen gemeinsamen Aufgabenpool zu verwenden, aus dem eine verbindliche Anzahl an Klausurvorschlägen entnommen (und eingesetzt) wird. Alle Schulen hier ins Boot zu bekommen anders zu bewerten, dürfte schwierig werden.

    d) Die Klausuren in der Sek II sollen auf die Abiturprüfungen vorbereiten - somit wäre ein zu strenger Erwartungshorizont zugunsten einer "Notendeflation" kontraproduktiv.

    e) Wenn Du Beschäftigte(r) im öffentlichen Dienst werden möchtest, dann geht es selten nach Deinem persönlichen Gusto. Es gibt Vorgaben, an die hast Du Dich zu halten. Es gibt immer Argumente für mehr Strenge oder Milde, aber das ist letztlich irrelevant. Das Landesbeamtengesetz und die Allgemeine Dienstordnung in Verbindung mit der für Dich relevanten APO-BK setzen hier den Handlungsspielraum.

    f) Natürlich kannst Du im übertragenen Sinne zu "zivilem Ungehorsam" aufrufen. Aber auf der Basis welcher Legitimation? Letztlich doch nur Deiner persönlichen Einschätzung.

    g) Ich empfehle dringend (!) Dich mit dem Bildungssystem, den jüngsten Entwicklungen und dem Beamtenrecht auseinanderzusetzen. In den Bau würdest Du mit dem von Dir beschriebenen Vorgehen nicht wandern. Du würdest im schlimmsten Fall aus dem öffentlichen Dienst geworfen werden und dann schauen, wo Du wieder eine Arbeit findest. Sofern Dein Vorgehen in den Medien bekannt werden sollte, dürfte ein/e Mitarbeiter/in mit aufrührerischen Tendenzen sicherlich eine wertvolle Ergänzung für jede Belegschaft sein...

    9 Tage du, zehn Tage Urlaub dein Partner und zur Not musste nochmal ein bis zwei Tage krank sein.

    Mein Mann und ich sind beide Lehrer und in der gleichen Situation (Umgewöhnung von Tageseltern in die Kita), wir können allerdings deswegen offensichtlich nichtmal Urlaub nehmen. Es wird auch auf Elternzeit hinauslaufen inkl. finanzieller Einbußen.

    <MOD-Modus>

    Die rot markierte Passage bitte ich zu streichen, da sie mittelbar rechtswidriges Verhalten empfiehlt.

    <MOD-Modus OFF>


    zur TE:

    Weder der Dienstherr, noch die Gesellschaft sind für eine Planung, die am Schluss nicht aufzugehen droht, verantwortlich. Urlaubstage zu verwenden oder finanzielle Einbußen zu haben, sind nicht schön, können aber das Problem lösen.

    Auch wenn das Deine Frage nicht im ursprünglichen Sinne beantwortet:

    Ich mache das Ganze mit der Elster-Software, die das Finanzamt zur Verfügung stellt. Da steht eigentlich das meiste, was man wissen muss, drin. Und Du bist bis auf ganz wenige Ausnahmen faktisch belegfrei.

    Wenn es auf dem Weg des Ländertauschverfahrens keine Chance gibt, dann wüsste ich ad hoc auch nicht, wie man gegen den Willen, den Bedarf, die Vereinbarung zum Lehrertausch der KMK oder die Übernahmevoraussetzungen des aufnehmenden Bundeslandes einen Wechsel erzwingen möchte.

    Theoretisch wäre noch denkbar die Lehrbefähigung für ein in BW gesuchtes Fach nachträglich zu erwerben - das dauert mit Studium zwar ein paar Jahre, aber würde ggf. bessere Chancen bieten im Ländertauschverfahren.

    Das hier ist alles bekannt?
    Lehreraustausch (kmk.org)
    Allgemeines zum Lehreraustauschverfahren | Nds. Kultusministerium (niedersachsen.de)

    Eine Voraussetzung ist doch, dass man auch das entsprechende Fach bereits unterrichtet - damit wäre es streng genommen sogar "learning on the job."

    Insofern ist eine vorherige Zustimmung der SL ja zwingende Voraussetzung für die Teilnahme an einem Zertifikatskurs.

    Ich habe das mal anhand konkreter Zahlen für NRW durchgerechnet.

    Aktuell: A15 Stufe 10.

    Stundenlohn bei angenommenen 164 Stunden Arbeit pro Monat: 40,20€ brutto, bei SK III 32,55€ netto.

    Fiktiv: A16 Stufe 11 (also theoretisch bei mir in zwei Jahren):
    Stundenlohn bei angenommenen 164 Stunden Arbeit pro Monat: 44,98€ brutto, bei SK III 36,39€ netto.

    Ein/e Schulleiter/in bekommt also gegenüber einem Fachkoordinator sage und schreibe nicht einmal vier Euro (!) netto mehr heraus - und das auch nur, wenn er/sie die wöchentliche Arbeitszeit einhält. Also im Grunde ist Schulleitung eine noch stärkere "Berufung" oder die Verführung der Macht - ansonsten ist das im Schuldienst DIE Selbstausbeutung vor dem Herrn.

    Also man kann auch für 35 km sehr lange brauchen... Im Idealfall sucht man sich die Schule vorher aus und fädelt das mit der Schulleitung und dem Schulamt ein. Dann sollte das eigentlich funktionieren. Alternativ kann man ja auch nach der Elternzeit Urlaub aus familienpolitischen Gründen nehmen und sich in dieser Zeit eine Vertretungsstelle im gewünschten Ort und mitunter an den Wunschschule suchen, wenn Bedarf besteht. Meine Frau macht das gerade, wenngleich innerhalb derselben Kommune.

    Hallo und herzlich willkommen in diesem Forum.

    Die von Dir gelieferten Informationen reichen leider nicht aus, um das Ganze zu beurteilen.

    In welchem Bundesland arbeitet er gegenwärtig?

    Wieso hat er das Ref. "leider" in Fächern abgeleistet, die es fast nur am Gymnasium gibt? Das sollte doch eigentlich eher ein Pluspunkt sein.

    Welche Fächer sind das?

    Meinst Du mit den Versetzungsanträgen die regulären Anträge oder das Lehrertauschverfahren zwischen den Ländern?

    Also ein bisschen mehr Informationen dürfen es dann schon sein als die paar Brocken.

    Eine Versetzung mit Wechsel der BR durch Umzug in der Elternzeit hat bei uns super geklappt. Darauf kann man eigentlich setzen. Alles andere ist in der Tat nicht vorhersehbar. Ggf. muss man mit der Versetzung dann eben so lange warten, bis das Kind da ist und man in der Elternzeit ist.

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