Beiträge von Bolzbold

    Stimmt. Aber die Auskunft, dass dafür keine Entlastungsstunden vorgesehen seien, ist doch sachlich falsch. Das müsste doch auch eine Schulleitung wissen. Im Zweifelsfall muss man mit dem Erlass auf die Schulleitung zugehen. Es gibt Schulleitungen, die sich die rechtliche Unwissenheit ihrer MitarbeiterInnen diesbezüglich zunutze machen.

    Ich habe das in einem anderen Zusammenhang mal erlebt, dass eine SL eine Aufgabe, die in ihrem Schulleitertopf war, einem A14 nachträglich als Zusatzaufgabe im Tausch gegen die alte Aufgabe gegeben hatte. Eigentlich hätte mit Delegieren der Tätigkeit dies aus dem Schulleitertopf herausgerechnet werden müssen. Das ist aber nicht passiert und war natürlich ziemlich mies, weil der A14er die Arbeit machte und die SL die Entlastung dafür bekam. Als ich dem Kollegen die Rechtslage herausgesucht hatte, ist er damit zur SL hin, die erst einmal ziemlich stinkig war. (Das war sie aber immer, wenn man sie des Mauschelns überführt hatte.) Im Anschluss daran, hat die SL ihn dann von dieser Aufgabe entbunden und ihm etwas anderes gegeben - und sogar zähneknirschend eingeräumt, dass das doch wohl nicht so ganz korrekt gewesen sei...

    Schwierig.

    Die Haltung der SL wird durch die BR gestützt - und die SL könnte immer sagen, dass sie niemand anderen hat. Das kenne ich aus eigener Erfahrung.

    Darüber hinaus könnte Deine Aufgabe unter § 10 und 12 ADO fallen - ich könnte mir vorstellen, dass sich die BR im Zweifelsfall darauf stützen wird.


    Was kannst Du konkret tun:
    Sprich Deinen Personalrat an - vielleicht kann er vermitteln.
    Falls Dir das Gesamtpaket effektiv zu viel ist, könntest Du eine Überlastungsanzeige stellen.

    Du könntest in anderen Bereichen Dein Engagement zurückfahren.
    Du könntest Dich abhängig von Deiner Besoldungsstufe auf eine A14/A15 Stelle an einer anderen Schule bewerben. Falls Du die bekommst, wärst Du weg und damit auch die Aufgabe los.

    Du könntest nach Stellen in der Schulaufsicht suchen und dort eine Weile als pädagogischer Mitarbeiter abgeordnet werden - dann wärst Du auch weg.

    Wenn das alles nichts nützt, musst Du hoffen, dass Du Dich versetzen lassen kannst, oder Du findest einen Weg, Dich mit Deinem "Schicksal" abzufinden.

    @samu

    Wenn "Dämlichkeit im Auge des Betrachters liegt" und dies durchaus auch Spielraum für weniger schmeichelhafte Interpretationen bietet, weiß ich nicht, ob Du Dich hier wirklich beschweren solltest, zumal Du mittelbar hier in dem Thread auch eine indirekte Aussage über Fossis Qualifikation getätigt hast.

    Ich finde, wer austeilt, sollte auch einstecken können.

    Oder es durchgeführt zu haben?!

    Und ich sage es nochmal, ich habe nie behauptet, dass jemand blau machen soll. Ich habe lediglich gesagt, dass ich bei solchen Stressituationen psychosomatische Beschwerden bekomme, die meine Dienstfähigkeit einschränken. Das muss jeder SChulleitung bewusst sein, dass man eine Lehrkraft mit Durchfall, Kopfschmerzen oder anderen psychosomatischen Beschwerden nun einmal nicht einsetzen kann. Genau das bestätigt mir auch der Hausarzt und es gibt einen gelben Schein.

    Mir da von Moderatorenseite ein Dienstvergehen zu unterstellen ist ein starkes Stück! Das ist ärztlich attestiert und trotzdem maßen sich die Moderatoren hier an Leute dafür zu sperren.

    Liebe Firelilly,

    wir haben Dir selbst kein Dienstvergehen unterstellt sondern die Aufforderung dazu oder den Rat, dies zu tun. Das war und ist für uns Moderatoren eine rote Linie, die wir auch im Interesse dieses Forums nicht überschreiten wollen. Wenn sich eine Kollegin oder ein Kollege krankmeldet, weil er/sie sich dienstunfähig fühlt, dann maße ich mir nicht an, dies zu beurteilen.

    Wir Moderatoren kommen aus ganz unterschiedlichen Richtungen und haben in einigen Dingen auch biographisch, charakterlich oder aus welchen Gründen auch immer mitunter divergierende Meinungen zu bestimmten Themen. In der Wahrnehmung Deiner Äußerungen, für die Du gesperrt wurdest, waren wir uns jedoch mehrheitlich einig. Dass Du das anders siehst, nehme ich zur Kenntnis - es ändert aber nichts an der Sache.

    Alles richtig bis auf eine Info: Wenn du eine knistige BezReg hast, die dich vielleicht nicht gehen lassen will, müssen es exakt 35.0 km oder mehr sein, mit Michelin, Googlemaps usw. durchgemessen, beide Richtungen. Meine Freundin wurde nicht versetzt: Rückfahrt 34,8 km (sie hatte die anders gelagerte Autbahnausfahrt nicht bedacht und nur die Hinfahrt vermessen).

    Das ist aber schon sehr arschig. Bei uns waren es schon ein paar Kilometer mehr, insofern war es offensichtlich. Letztlich muss man wohl darauf eingestellt sein, dass man das System mit seinen eigenen Waffen schlagen kann, wenn die Wahl der Waffen stimmt...

    O. Meier


    Ich kenne in der Tat auch beide Bedeutungen dieser Äußerung und würde in der Tat behaupten, dass ein nicht unerheblicher Teil der bundesdeutschen Bevölkerung die Belastung dieser Äußerung gar nicht kennt.
    Dazu passt auch ein "Witz", der vor sicherlich über 30 Jahren mal in einer Kinderzeitschrift abgedruckt war: "Jedem das Seine, mir das meiste."

    Mir ist die Konnotation selbstredend bekannt, daher versuche ich eine aktive Wiedergabe außerhalb des NS-Kontexts zu vermeiden. Ich tue mich aber schwer damit, jede andere Form dieser Wiedergabe als per se antisemitisch zu interpretieren.

    Aus meiner Wahrnehmung heraus erweist Du mit Deiner reflexhaften (Über)Reaktion der eigentlichen Sache - nämlich Antisemitismus und Rassismus entgegenzutreten - nicht unbedingt einen großen Dienst.

    Und das sage ich Dir als Geschichtslehrer mit asiatischem Migrationshintergrund und jüdischen Vorfahren in der mütterlichen Linie.

    Wenn man während der Elternzeit umzieht, hat man ungeachtet dessen Anspruch auf wohnortnahen Einsatz, sprich ca. 35km Umkreis. Damit kann man ggf. tatsächlich "Fakten" schaffen und so auch eine bezirksregierungsübergreifende Versetzung erwirken. Im Idealfall hat man dann eine Schule, die auch Bedarf hat, an der Hand. Dann kann das recht reibungslos klappen. So war es bei meiner Frau, allerdings kann ich diese Einzelerfahrung natürlich nicht verallgemeinern.

    O. Meier

    Richtig - aber solche Erwartungshaltungen sind gar nicht so selten bei Schulleitungen. In NRW hatte der PhV mal nachgefragt und er kam heraus, dass TZ-Kräfte ein hohes Maß an Verbindlichkeit für ihre Stundenpläne erwarten können und dass sie nicht ohne entsprechende Vorankündigung gegen ihren Willen zu früherem Kommen oder längerem Bleiben angewiesen werden können. Vermutlich trauen sich nur wenige TZ-Kräfte, dies durchzusetzen. An der alten Schule meiner Frau hat die Schulleitung dies sogar komplett und bewusst ignoriert.

    In den Fremdsprachen hätte man bei Stichpunkten als Beantwortung der Aufgaben durchaus Möglichkeiten, saftige Punktabzüge im Bereich Sprache zu geben, so dass sich das Problem auf ganz natürliche Art und Weise löst. Ansonsten geben die Lehrpläne mit Sicherheit auch etwas zum Thema "zusammenhängendes Schreiben" her - und damit hätte man auch die Möglichkeit des Punktabzugs.
    Im Zweifelsfall würde ich es darauf ankommen lassen und das dann bei Bedarf einmal erklären.

    Es kann keine Vorschrift zur rechtzeitigen Ankündigung von Stundenplanänderungen geben, da die Unterrichtsversorgung immer Vorrang hat und sich solche Dinge kurzfristig ändern können.

    Leider ist es so, dass man als Lehrkraft betreuungstechnisch das volle Programm buchen muss, oder ansonsten jemanden benötigt, der stets Gewehr bei Fuß steht, um Änderungen abzufangen. Ist doof, ist aber leider so, haben wir selbst erfahren.

    Dass MinisterInnen, die vorher LehrerInnen waren, nicht unbedingt die besseren Alternativen sind, haben die Bildungsministerinnen NRWs der letzten 30 Jahre glaube ich eindrucksvoll gezeigt.

    Manchmal KANN es sinnvoll sein, nicht aus dem System zu kommen, wenn man denn genug Fachleute hat, die einen beraten und man deren Rat annimmt. Im MSB arbeiten viele ehemalige Lehrkräfte, die zum Teil SchulleiterInnen oder DezernentInnen waren. Sie alle haben praktische, theoretische und systemische Erfahrung mit Schule. Die kennen sich aus.


    Nun sind Entscheidungen im Bildungssystem eben in der Regel auch politische Entscheidungen - und da beginnt dann das Problem.

    Als ich jeweils die ersten Klausuren eines neu zugewiesenen Kurses korrigieren durfte, war das teilweise tatsächlich in den ersten zwei oder drei Jahren spannend. Auch die erste LK Klausur des jeweiligen LKs war nach mehreren Jahren noch irgendwo spannend, weil ich wissen wollte, ob sich die Ersteindrücke bestätigen. Da war immer mal die eine oder andere Überraschung dabei.
    "Spannend" waren auch immer Klausuren, die ich zum ersten Mal gestellt habe und wo ich "besonderes" Material verwendet habe. Ernüchternd waren hingegen oft die Reaktionen der SchülerInnen, die das so gar nicht zu würdigen wussten... :D

    Oberstufenunterricht war für mich immer "reingehen - unterrichten - rausgehen". Aufgrund des feststehenden Lehrplans war nach zwei drei Jahren die fachliche Vorbereitung nicht mehr notwendig - im Sinne des lerngruppenadäquaten Unterrichts die didaktische hingegen nach wie vor notwendig.
    Klausuren zu erstellen und zu korrigieren war oft nervig und angesichts meiner gewissenhaften Korrekturweise eigentlich bei vielen SchülerInnen Zeitverschwendung.
    Gleichwohl waren die Tage IN der Schule mit viel Oberstufenunterricht in der Tat entspannend.

    Was die Wertschätzung als Lehrkraft sowie die Möglichkeiten und Grenzen des Schulsystems angeht, so muss man sich Letzteres einmal sehr genau ansehen. Ich habe dort im Rahmen der geltenden Gesetze früher oder später einiges gefunden, um das Leben meiner Frau und mir in unserem Sinne zu gestalten. ("Erzwungene" Versetzung durch Umzug während der Elternzeit, Wunschschule im Rahmen des Urlaubs aus familienpolitischen Gründen, Weiterentwicklungsperspektiven durch Wechsel in die Schulbehörde etc.). Wenn ich mir hier die regelmäßig wiederkehrenden Fragen nach Versetzung, Elternzeit etc. ansehe, dann bin ich mitunter erschrocken ob der Unbedarftheit vieler Lehrkräfte. Da ist mir oft zu viel "kau es mir vor, so dass ich mich selbst nicht geistig anstrengen muss" im Spiel. Aber sollten nicht gerade WIR das Erschließen neuer Fachinhalte beherrschen - zumindest erwarten wir das von unseren SchülerInnen...

    Arroganz und Frustration in Kombination - wie man sie bei Firelilly leider immer wieder deutlich zu hören bekommt - sind auch Zeichen einer Unfähigkeit, aktiv etwas an der eigenen Situation zu ändern.
    "Ich hatte solch' tolle Noten im Studium und im Referendariat und bin trotzdem Lehrerin geworden und geblieben" wirkt nicht sonderlich überzeugend. Und hier ist die mitunter abgedroschene Phrase durchaus einmal angebracht: "Jede/r ist seines/ihres Glückes Schmied." Wenn ich eine Situation nicht ändern kann, muss ich wahlweise meinen Umgang mit der Situation ändern oder aber aus der Situation rauskommen.

    Firelilly spiegelt mir aber wiederum, wie es mir eine ganze Weile gegangen ist, bis ich irgendwann für mich nicht nur gesagt sondern entschieden habe, dass es so nicht weitergehen kann und wird. Klar, bei mir war auch ein bisschen Glück dabei, aber wer sich nicht aktiv um eine Veränderung seiner Situation bemüht, dem bleibt nur das Lamento. Und ich weiß, dass wenn ich an einer Schule landen sollte, an der ich mich langfristig nicht wohlfühlen sollte, dass ich dann erneut nach Wegen suchen werde, dieser Situation mittelfristig zu entkommen.

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