Beiträge von Bolzbold

    Ich fürchte, dass bei der Häufigkeit des Themas NS-Zeit in der Schule die Schüler in der Oberstufe irgendwann auch "satt" sind.
    Das ist jetzt eine Generation, die drei Generationen nach der Kriegsgeneration geboren wurde und die immer weiter vom Geschehen weg ist und die ggf. auch in der eigenen Familie keine unmittelbar Betroffenen mehr kennt.

    Ich arbeite im Unterricht viel mit Bildern, die menschliche Schicksale jedweder Art zeigen. KZ-Überlebende, Besatzungs-GIs, Trümmerfrauen und -kinder, Kriegsversehrte etc. Die Beschäftigung mit dem individuell erfahrenen menschlichen Leid, mit den Wünschen und den Bedürfnissen der gezeigten Personen, mit der Frage, wie man diesen Menschen im Idealfall Genugtuung oder Gerechtigkeit hätte widerfahren lassen können, zeigt den Schülern die ganze Bandbreite menschlicher Güte sowie menschlicher Abgründe, die bis heute parallel nebeneinander existieren.
    Besonders betroffen sind sie angesichts der himmelschreienden Ungerechtigkeit, dass den Opfern des NS-Terrors niemals echte Gerechtigkeit widerfahren ist. Dass sie mit ihrem Leid weitgehend alleine gelassen wurden.
    Das wirkt dann letztlich doch recht spürbar nach und regt die Schüler zum Nachdenken an.

    Ich sehe das relativ entspannt. Wenn ich zum Elternstammtisch eingeladen werde, entscheide ich, ob ich komme oder nicht - je nach Zeit und ggf. Lust. Was ich gar nicht mag, ist, wenn ein solcher Stammtisch zu einem inoffiziellen "offenem Elternsprechtag" verkommt oder gar zu einem Tribunal (Letzeres habe ich noch nicht erlebt).

    Grundsätzlich ist es doch zu begrüßen, wenn Eltern sich (in gesundem Maße) für die Klassengemeinschaft engagieren und Feste etc. planen. Wenn das ein- oder zweimal im Jahr stattfindet, finde ich das nicht sonderlich dramatisch und nicht zuviel verlangt, wenn man als KlassenlehrerIn hingeht.
    Ich halte das Ganze nämlich auch aus taktischen Erwägungen für sinnvoll. Manche Dinge kochen dann gar nicht erst hoch, manche unnötigen Termine am Elternsprechtag erübrigen sich dann - ebenso manche Endlosemailkommunikation.
    Wenn man den Eltern das Gefühl vermittelt, dass man mit ihnen gemeinsam für den Schulerfolg ihrer Kinder arbeitet, hat man ein wirklich entspanntes Leben als Klassenlehrer.

    Ich habe die von Meike verlinkte Rezension gelesen. Das hört sich wirklich nach "Mein Kampf 2.0" an. Und es ist wirklich, wirklich gruselig, dass ein gebildeter Mensch heutzutage allen Ernstes schon wieder auf solche Gedanken kommt. Das hatten wir doch alles schon einmal - und es hat uns und noch viel weniger die Welt auch nur einen Zentimeter weiter gebracht.

    Kopierkontingente ab der ersten Kopie sind eigentlich ein Unding. Die Konsequenz müsste dann sein, dass es keine Arbeitsblätter mehr gibt.
    Ich weiß, dass das in der Realität schwer umzusetzen ist, aber ich würde mich mittlerweile in einem solchen Fall weigern, Kopierkosten von sicherlich im mittleren dreistelligen Bereich selbst zu tragen.

    Dass es formal kein imperatives Mandat für die gewählten Lehrervertreter der Schulkonferenz gibt, halte ich einerseits für sinnvoll, weil die GLK nicht zwingend immer die richtigen Entscheidungen trifft.

    Andererseits sollte sich jedes gewählte Mitglied seiner Verantwortung bewusst sein und infolgedessen nicht primär seine eigenen Ansichten zum Maß der Dinge erheben.
    Das ist insofern wichtig, als dass bei den Wahlen in der Regel keine Kandidaten vorgeschlagen werden sondern quasi blind gewählt wird, d.h. der Ausgang der Wahl ist völlig unvorhersehbar. (Die Ausnahme wäre wohl, wenn sich KollegInnen explizit für dieses Gremium zur Wahl stellen würden.)
    Gerade weil so eine mitunter völlig zufällige bzw. beliebige Konstellation der Lehrervertreter zustande kommt, sollten diese sich ihrer besonderen Verantwortung bewusst sein.

    Aus eigener Erfahrung:

    Die Berwebung wird direkt an die in der Ausschreibung angegebenen (Dienst)Stelle geschickt. Sie muss nicht über die Dienstpost verschickt werden - das wäre mir beispielsweise kurz vor Ende der Bewerbungsfrist auch zu unsicher. Abgesehen davon musst Du Deinem Schulleiter nicht sofort mitteilen, dass Du Dich bewirbst. Es wäre aber fair, dies irgendwann zu tun, weil Du bei erfolgreicher Bewerbung an die neue Stelle abgeordnet wirst und es für Abordnungen formal keinen Ersatz in Form von Neueinstellungen etc. gibt.

    Hallo,

    Du kannst mit der Rückkehr aus der Elternzeit versetzt werden unabhängig von der Probezeit - zumindest hat meine Frau vor zehn Jahren das durchbekommen. Das lag allerdings daran, dass wir zwischendrin umgezogen waren und somit der Anspruch auf wohnortnahen Einsatz die Versetzung ermöglich hat. .
    Ein Gespräch mit dem Schulrat / der Schulrätin ist hier aber sicherlich sinnvoll.

    In so einem Kollegium würde ich nicht arbeiten wollen.
    Krankmeldungen aus Trotz finde ich völlig daneben, zumal das ausschließlich auf Kosten der KollegInnen und der SchülerInnen erfolgt.

    Ob solche KollegInnen dann die nötige Nachsicht mit ähnlich veranlagten Schülern an den Tag legen? Oder dann doch eher "quod licet Iovi, non licet bovi"?

    Firelilly, das Grundproblem Deiner Argumentation ist wieder einmal, dass Du Dir Extrembeispiele konstruierst, anhand derer Du die Legitimation für das von Meike völlig richtig dargestellte Dienstvergehen herstellen möchtest.
    Dieses "stellt Euch mal vor, es wäre so und so und so und dann passiert dies und dies und dies" führt in der Sache nicht weiter.

    Fakt ist, dass eine mutwillige Krankschreibung mit der Intention, entgangenen Erholungsurlaub zu kompensieren, rechtswidrig ist.
    Fakt ist auch, dass man mit dieser Problematik anders als von Dir dargelegt umgehen muss.

    @WillG

    Das war 2005, als ich angefangen habe, nicht anders mit uns "jungen Wilden". Der Unterschied damals war nur, dass 2/3 des Kollegiums damals aus etablierten, seit 15 Jahren im eigenen Saft kochenden KollegInnen bestand, das uns jungen Wilden SEHR deutlich gemacht hat, was es von derartigen Formen von Überenagement und überall "hier" schreien hielt. Das war die berüchtigte "(Ober)Studienratsmentalität". Da hätte man den Eindruck haben können, die 68er hätten niemals stattgefunden.

    Ja, man kann darauf aufmerksam machen, indem man eine so genannte "Überlastungsanzeige" einreicht, in der man die Gründe für die Überlastung darlegt. Je nach Unterrichtsverteilung und außerunterrichtlichem Einsatz kann da ja ganz schön etwas zusammenkommen.

    Mit der Überlastungsanzeige machst Du gleichzeitig klar, dass es passieren könnte, dass Du Deine Tätigkeiten nicht zu 100% gut ausüben können wirst und es so zu Fehlern oder Unzulänglichkeiten kommen kann.
    Letzteres würde dann aber nicht mehr auf Deine Kappe gehen können, sofern nicht Vorsatz oder grobe Fahrlässigkeit vorliegt, weil Du über die Überlastungsanzeige ja darauf hingewiesen hast.

    Ein Gespräch mit dem Lehrerrat (Personalvertretung in der Schule) und dem Bezirkspersonalrat könnte ebenfalls helfen. Hier muss man nur ggf. aufpassen, dass der Personalrat nicht per Du mit dem Schulleiter ist.

    Das RP hat meines Erachtens völlig korrekt gehandelt.

    Der Mutterschutz hat mit der Gewährung von Teilzeit nichts zu tun und hebt diesen stattgegebenen Antrag auch nicht auf - wieso auch?
    Hier liegt der Denkfehler bei der TE.

    Nun plötzlich noch den Antrag zu stellen, die TZ aufzuheben, um während des Mutterschutzes in den Genuss der vollen Bezüge zu kommen, ist in der Tat rechtsmissbräuchlich. Wieviel wann vorher gearbeitet wurde oder nicht mehr im Zuge des Mutterschutzes spielt dabei keine Rolle.

    Da hätte sich die TE selbst früher informieren müssen und aktiv drum kümmern müssen. Das kann man von studierten Menschen erwarten. Ihre scheinbaren Rechte meinen sie ja augenscheinlich auch zu kennen.

    Kannst du das konkreter beschreiben? Ich empfand die Szenen im Film auch eher als harmlos. An manchen Stellen im Film habe ich sogar geweint, vor Rührung. Weit weg von dem was wir an Horror in Schule fast täglich erleben und weswegen die Lehrer in Saaarbrücken heute auf die Straße gegangen sind.

    Ich fand die dort gezeigte Schülerschaft gruselig - und die haben sich ja wegen der Kamera im Raum vermutlich noch am Riemen gerissen. Ohne Kamera dürfte da die Post abgehen.
    Wenn DAS die Zukunft Deutschlands sein soll, dann gute Nacht.

    Die interviewten Kollegen haben mit der Analyse der Problematik völlig recht.
    Darüber hinaus dürften die beiden zu den oberen 10% der besonders Resilienten gehören - und zwischen den Zeilen hört man sehr deutlich heraus, wie ihnen der Job an die Gesundheit geht bzw. zu gehen droht.

    Ich sage ja: Antiwerbung für den Beruf vom Feinsten.

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