Dienstunfähigkeit liegt auch dann vor, wenn man aus psychischen Gründen nicht dazu in der Lage ist, Dienst zu tun. Ein sterbendes Familienmitglied würde ich definitiv zu einer solchen Situation zählen. Glücklicherweise haben wir hier eine verständnisvolle Schulleitung und ein ebenso solidarisches Kollegium.
Beiträge von Bolzbold
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Wir sprechen hier von Aufsicht und nicht Überwachung. Aufsicht bedeutet nicht, dass der Lehrer alle Schüler zu jeder Sekunde im Blick hat. Aufsicht bedeutet vor allem, dass sich die Schüler beaufsichtigt fühlen (vgl. Hoegg). Wenn ich also zwei Klassen in nebeneinander liegenden Räumen betreuen muss, dann sind beide Türen auf und ich bewege mich regelmäßig vom einen in den anderen Raum.
Die Schüler wissen, dass eine Lehrkraft da ist und dass diese jederzeit wieder in den Raum kommen kann.
Das muss letztlich straffrei bleiben, weil die Schulen sonst bei erhöhtem Krankheitsstand die Schüler nicht nach Hause schicken können. -
Danke Trapito. Ich habe überlegt, ob ich auf Lisams Beitrag selbst eingehen sollte, habe mir dann aber gedacht, dass das bei einer solch kruden Logik verschwendete Zeit gewesen wäre.
Das mit dem Bestehen auf dem Nennen des Dr. Titels suggeriert für mich den verzweifelten Versuch des Herstellens einer institutionell legitimierten Überlegenheit. Das scheint ein typisch deutsches Problem zu sein, dass man seine vermeintliche oder echte Position in der Gesellschaft durch so etwas sichern muss.
Letztlich bin ich da aber ganz entspannt, weil die meisten Doktoren, die ich getroffen habe, keinen Wert auf die Nennung ihres akademischen Grads legen.Wieso lege ich eigentlich genauso wenig Wert darauf, mit meiner Dienstbezeichnung angesprochen zu werden.
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Das hängt doch mittlerweile überall in NRW.
Das mit den Kosten ist m.E. noch relativ eindeutig. Woran ich mich gestört habe, war "etwas Anstrengung". Das suggeriert im Rahmen der offenbar bewusst gewählten Mehrdeutigkeit nämlich, dass man sich für Bildung nicht mehr als "etwas" anstrengen sollte. Also doch Abitur für alle?
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Gerade im schulischen Kontext finde ich so einen Standesdünkel seitens eines Pädagogen eher unpassend...
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Wenn man das Ganze einmal nüchtern betrachtet, ist ein Dr. weder fachlich noch pädagogisch noch von seinen effektiven dienstlichen Leistungen her per se besser als ein nicht promovierter Lehrer.
Wer da wirklich meint, bessere Chancen auf der Karriereleiter zu haben, sollte aufhören zu träumen. -
Verstehe ich das richtig, dass Du eine Website anbietest, die die Unterrichtsvorbereitung erleichtern solll und keine Software?
Dann wäre der erste Kritikpunkt schon die nicht ständige Verfügbarkeit, wenn man nicht gerade mit dem Handy unterwegs ist oder das Tablet o.ä. ein entsprechendes Modul besitzt. Ich teste es trotzdem mal.
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Ich habe es sicherlich schon mal irgendwo geschrieben, was ich verwende.
Mein Gerät ist ein Asus T300 Chi - also ein Convertible mit abnehmbarer BT-Tastatur. Ich verwende es in der Schule für so ziemlich alles. Notenverwaltung, Textverarbeitung, Abspielen von Videos etc.
Die Größe finde ich optimal und die Rechnerleistung reicht für das, was ich damit mache, völlig aus. Da ich zu Hause ansonsten auch nur Windows 10 Geräte stehen habe, ist die Synchronisierung auch kein Problem.Letztlich ist es ganz egal, welches Gerät man verwendet, solange es das, wofür man es einsetzen möchte, auch leistet. Betriebssystem, Marke etc. sind letztlich auch Geschmackssache.
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Das stimmt wohl. Verlässliche Prognosen sind hier nicht möglich, da zu viele variable Faktoren zum tragen kommen.
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Die Deutschen HABEN die Migranten ausgegrenzt. Das muss keine offene Feindseligkeit gewesen sein. Die subtileren Formen sind mitunter viel effizienter. Ich habe das als "Halbmigrant" selbst oft genug erlebt. Das ist keien Leier sondern Faktum.
Letztlich müssen wir aber zwischen Vergangenheit und Zukunft trennen. Und hier bin ich in der Tat bei Dir, dass wir ein Einwanderungsgesetz brauchen - das dann aber auch konsequent angewendet werden muss. Dass wir ungeachtet dessen aber auch anteilig Flüchtlinge aufnehmen müssen, sofern das EU-Recht dies vorsieht, wird auch ein Einwanderungsgesetz nicht ändern.
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Die Verantwortung für die Veränderung des Stadtbildes tragen die Deutschen genauso wie die Migranten. Die doch recht ausgeprägte Ausländerskepsis, wenn nicht sogar -feindlichkeit in den 60er und 70er Jahren hat mit zur "Ghettoisierung" von Stadteilen beigetragen. Wenn ich als Türke, Italiener oder Portugiese (o.ä.) mich von den Deutschen nicht willkommen geheißen fühle, lebe ich eben mit bzw. bei meinen Landsleuten. Das ist ein völlig normaler Prozess. Den Schuh müssen wir Deutschen uns zum Teil selbst anziehen.
Die Medien und die Werbung tragen einen großen Teil dazu bei, dass sich ein Teil des Mittelstands und der Schichten darunter unterprivilegiert fühlt und "Abstiegsangst" entwickelt. Das kann ich durchaus verstehen. Das Gefühl, nicht mehr mithalten zu können und gefühlt überall Leute zu sehen, die scheinbar besser, reicher, toller oder was auch immer sind als einer selbst, sucht halt die Schuld bei den noch Schwächeren.
Darüber hinaus werden wir in Deutschland immer ein gewisses Maß an "Bodensatz" in der Gesellschaft haben, weil wir die klassischen Jobs für Geringqualifizierte brav in die Dritte Welt outgesourct haben, um günstiger einkaufen zu können. Dieses Prekariat mit ein Ergebnis von Globalisierung, von der wir in Deutschland letztlich aber mehrheitlich doch profitieren.
Diese Menschen haben entweder gar keine oder nur geringe Perspektiven und suchen dafür natürlich einen Sündenbock. Auch hier dürfen die Ausländer, die Flüchtlinge, die Asylanten, die Migranten (irgendetwas wird schon passen) herhalten. -
Die AfD-Wähler sind genauso viel oder wenig stumpsinnig wie die Wähler der NSDAP. Ich sehe da durchaus Parallelen. Und wenn im Bildungsbürgertum aufgrund der Enttäuschung durch die beiden großen Volksparteien die AfD hoffähig wird, dann mache ich mir da durchaus Sorgen.
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Ich habe auch keine, weil mich die Versicherung damals zunächst nicht aufnehmen wollte. Als die Wartezeit um war, war das kein Thema mehr für mich.
Wir würden aber als Doppellehrerhaushalt bei einem vollen Gehalt und einer niedrigen Pension auch so über die Runden kommen. -
Der Vergleich mit den Kindern, die zu Hause misshandelt werden, um die scheinbare Haltung der Kollegen zu ihren Schülern zu demonstrieren ist ein übles moralisches Foulspiel. Pfui!
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Morses Erläuterung enthält einen insbesondere für Sek II Lehrer wichtigen Aspekt:
Die Übersicht über die Texte und Materialien, die man im Unterricht verwendet hat und somit nicht mehr als Klausur oder als Text für eine mündliche Abiturprüfung etc. einsetzen kann.Im Zuge der Papierreduzierung bei meinen Unterlagen werde ich ab dem kommenden Schuljahr auch darauf umstellen bzw. mein System dahingehend erweitern.
Bisher hatte ich die Ordnung Schuljahr - Lerngruppe. Darüber hinaus habe ich Klausurordner nach Fächern und Themen. Da jetzt das 13. Schuljahr kommt und die Dopplungen natürlich Überhand nehmen, habe ich mir schon vor langer Zeit vorgenommen, endlich auf reine Klassen / Kurse und Themen umzustellen, um so auch das Material schneller zu finden. Mal sehen, ob es dieses Schuljahr klappt.
Ansonsten hilft eben nur die Suchfunktion in Windows... -
Was hat der Gleichstellungsbeauftragte denn mit der Thematik zu tun?
Es geht hier um ein klares Dienstvergehen eines Kollegen, von dem die TE Kenntnis erlangt hat und das die Kompetenzbereiche des Gleichstellungsbeauftragten (in der Regel ist das eine Frau, die sich um die Belange hinsichtlich der Gleichstellung der Kolleginnen kümmert) nicht tangiert. Je nachdem kann man es dann auch öffentlich machen, wenn immer mehr Kollegen davon erfahren. -
Das kommt auf die Stellenbeschreibug an. Es gibt sowohl Teil- als auch Vollabordnungen.
In NRW sind es vor allem so genannte "PM"-Stellen, also Stellen, für die man Lehrer als "pädagogische Mitarbeiter" bei den Bezirksregierungen, der kommunalen Schulverwaltung oder im Ministerium sucht. Diese Stellen sind in der Tat "Durchlauferhitzer", d.h. man wird hier bei guter Leistung in der Regel nach drei Jahren befördert.Voraussetzung dafür ist in der Regel die unbefristete Anstellung, d.h. Lebenszeitverbeamtung, die es im höheren Dienst standardmäßig nach drei Jahren gibt.
Ob ein "Durchlauferhitzter" jedoch dann später als A15er in einer Schule als Koordinator eine gute Besetzung ist, steht auf einem anderen Tablett. Karrieristen, zumindest hört sich der TE so an - sind mir im Schulsystem äußerst suspekt. Das verträgt sich in meinen Augen nicht immer mit unserem pädagogischen Auftrag.
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Wenn man nicht gerade irgendwem eine Langzeitplanung vorlegen muss, sollten auch kurzfristige Verschiebungen kein Problem sein.
Die Vorbereitung erstreckt sich meiner Erfahrung nach eher auf die didaktische Vorbereitung und weniger auf die fachliche. Letzteres sollte für einen studierten Menschen wirklich kein Problem sein. (Und dennoch habe ich Referendare erlebt, die Thema XY nicht unterrichten wollten, weil sie sich da ja hätten einlesen müssen...)
Bei uns steht die UVD zwischen einer und vier Wochen vor den Ferien - allerdings immer unter Vorbehalt.Mir persönlich könnte man mittlerweile jede beliebige Klasse oder jeden beliebigen Kurs geben. Der Berufsanfänger mag da zu Recht stöhnen - mit mittlerweile zwölf Jahren Vollzeit auf dem Buckel bin ich eigentlich auf fast alle Eventualitäten vorbereitet.
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Es ist ja schön, dass Du Dir von Anfang an solche Ziele setzt. Vielleicht wäre es aber in der Tat erst einmal sinnvoller, den Beruf ein paar Jahre auszuüben, bevor man sich aufmacht zu den höheren Weihen.
Die A14 gibt es noch relativ leicht, da diese noch verhältnismäßig oft ausgeschrieben werden und "personalisiert" werden können. Bei den A15 Stellen ist die Chance auf eine solche Stelle deutlich geringer, weil die Schulen in der Regel nur 4 davon haben - Ausnahmen gibt es bei Gesamtschulen und bei einem Stellenkegel, der grundsätzlich mehr A15 Stellen zulässt.
Ein gewisses Maß an Erfahrung abgesehen von der fachlichen Eignung sollte schon vorhanden sein.Die Leute, die bei uns diese Stellen innehaben, sind "toll" - sowohl nach der heutigen Bedeutung des Wortes als auch nach der antiquierteren Bedeutung. Ich habe jetzt erleben dürfen, wie mein neuer OK, anfang 40, nun seinen ersten Abi-Jahrgang durchgebracht hat. Er ist dabei fast in die Knie gegangen und ich habe sehr deutlich gemerkt, dass das mit Familie nur unter optimalen Bedingungen überhaupt möglich ist.
Die meisten Kollegen an meiner Schule würden niemals A15 oder Schulleitung machen wollen, weil es ein Knochenjob ist und zudem ein recht "einsamer" Job. Ob man das eigene Geltungsbedürfnis dadurch befriedigt bekommt, ist darüber hinaus auch äußerst fraglich. Manchmal habe ich den Eindruck, man ist als A15er oder als Schulleitung eher "Oberdepp vom Dienst".
Ich für mich habe langfristig einen anderen Weg angedacht. Mal sehen, ob das in den nächsten Jahren so klappt, wie ich mir das vorstelle.
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Wir sind durch unseren Beruf staatlich autorisierte Besserwisser.
Zum Thema:
Es kommt mitunter vor, dass man die "Klage" eines Schülers inhaltlich verstehen kann und sich dennoch mit dem Kollegen super versteht. Da muss man zwischen der Sache und der privaten Ebene trennen. Ungeachtet dessen ist man als Klassenlehrer bei Notendiskussionen zwischen Schülern und den anderen Lehrern der Klasse "raus". Das mache ich ganz konsequent so und erwarte das auch von meinen Kollegen. Ich schicke Schüler mit diesen Anliegen immer sofort zum jeweiligen Kollegen, weil es nicht meine Angelegenheit ist und ich mich nicht mit jedem Anliegen eines Schülers, das mich nicht betrifft, befassen muss.
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