Beiträge von Bolzbold

    Die Gesundheitsprüfung untersucht die Wahrscheinlichkeit einer vorzeitigen Dienstunfähigkeit. Ein verlorener Fuß gehört sicherlich nicht dazu. Die Gründe für den Verlust des Fußes sind erst einmal sekundär - es sei denn, man leidet unter manischen Selbstverstümmelunganwandlungen. Dann dürfte die Gesundheitsüberprüfung allerdings das geringere Problem sein.

    Ach Schantalle,
    man könnte wohl über dieses Thema promovieren oder sonstwie sich auf zig Threadseiten auslassen. Ich bin für gewöhnlich ein Freund präziser und ausgewogener Argumentation. Manchmal fehlen mir schlichtweg die Zeit oder der Wille, dies hier in der Ausführlichkeit darzulegen.

    Offenbar haben andere User eine andere Lesart als Du und Kecks. Sind die jetzt auch alle naiv, süß oder verniedlichend?

    Auf einer Website, wo Anwälte posten, findet man eine ausführliche Darstellung, weshalb die Verweigerung des Klogangs diverse Menschenrechtsverletzungen und Straftatbestände erfüllt bzw. erfüllen soll.
    Das scheint in der Tat nicht nur in diesem Einzelfall mit besagter Schülerin ernst gemeint zu sein.

    Ich bin in den letzten Jahren so gut wie nie während des Unterrichts aufs Klo gegangen - falls doch, dann lagen in den Stunden Oberstufenkurse, die man in der Tat mal alleine lassen kann.
    Vermutlich wird das Thema ohnehin viel zu aufgebauscht.

    @kecks

    Ich habe ehrlich gesagt nur wenig Verständnis für Deine in meinen Augen sehr impulsiv anmutenden Reaktionen auf meine beiden Beiträge hier weiter oben. Im ersten Fall hast Du Dich offenkundig verlesen, meinst aber mit dem Vorwurf mangelnder Differenzierungsfähigkeit ankommen zu müssen, im zweiten Fall kommst Du mit "naiv" und "süß".
    Um das einmal ganz klar zu sagen: Das ist in meinen Augen kein Umgang unter gebildeten Erwachsenen. Derartige Arroganz ist hier völlig unangebracht.

    moment mal. also, momentan (!) wird in der türkei mit dem brauchtum anderer religionen als dem islam nicht sehr offen umgegangen. okay. und daraus folgert ihr, dass wir hier in deutschland uns ebenso intolerant gegenüber dem islamischen brauchtum verhalten sollten (z.b. keine freistellung mehr für moslemische schüler zu moslemischen feiertagen, wenn von denen gewünscht - bei uns nehmen das neunzig prozent oder mehr der betreffenden schüler gar nicht wahr, die kommen zum unterricht, weil sie das sonst alleine nachholen müssten...), weil sonst sei das "doppelmoral"? das erscheint mir nicht zu ende gedacht.

    Wer fordert das konkret? Meine These war, dass es einen Aufschrei wegen Diskriminierung gäbe, wenn wir diese Freistellungen nicht mehr bewilligen würden. Ob und wie viele Schüler das betrifft, ist dabei unerheblich, weil es im Falle einer solchen Auseinandersetzung ums Prinzip gehen würde.

    Zitat

    nochmal von vorn: wir empören uns über intolerantes verhalten einiger türkischer behörden/von ansässigen schulleitungen in vorauseilendem gehorsam gegenüber christlichem brauchtum. und dann zeigen wir uns tolerant gegenüber muslimischem brauchtum in deutschland und finden diese toleranz zeige "doppelmoral"? schmarrn.

    Mit Verlaub, aber DAS ist Schmarrn. Es ging darum, dass man nicht Toleranz im Gastland einfordern sollte und im Heimatland eben diese vermissen lässt. DAS ist Doppelmoral.
    Deine Interpretation dessen, was hier geschrieben wurde, ist doch etwas abenteuerlich.
    Und den Vorwurf der mangelnden Differenzierung weise ich entschieden zurück.

    Ähnliche Tendenzen haben wir an nicht-konfessionellen Schulen mittlerweile auch in Deutschland - allerdings gegen unsere eigenen Traditionen.
    Das Martinsfest ist dann eben ein "Sonne-Mond-und-Sterne"-Fest, das Osterfest wird zum "Frühlingsfest" umdeklariert.

    Die christliche Mehrheit in Deutschland ist satt und selbstzufrieden geworden, als dass sie sich gegen solche Entwicklungen aktiv stemmen wollte.

    Man konnte es in Kolumnen der großen Tagenszeitungen lesen, dass wir uns hier nicht beschweren dürfen, wenn Migranten unsere christlich-abendländische Kultur nicht wertschätzen oder gar verachten. Ein Teil von uns ist da ein gutes Vorbild.

    Vor diesem Hintergrund wird es auch keinen Aufschrei aus Deutschland geben.

    Um nochmal zum Ausgangsthema zurückzukommen,
    für mich ist das nichts anderes als eine Frage von Macht und Ohnmacht. Die Anzeige der Mutter des Mädchens gegenüber der Lehrkraft ist nichts weiter als eine Retourkutsche ob der gefühlten Ohnmacht gegenüber der Schule. Das soll jetzt durch die Anzeige und eine höhere Instanz, die natürlich im Sinne des Klägers entscheiden soll, zugunsten der Mutter und ihrer Tochter kompensiert werden.
    Das pauschale Misstrauen gegenüber allen Personen, die "Macht" im Rahmen ihrer dienstlichen Kompetenzen haben, scheint in Deutschland zuzunehmen.
    Bei uns Lehrern ist es ja "nur" die Notengebung nach Nase (oder wahlweise Größe des Ausschnitts), Mobbing durch Lehrer o.ä.

    Ich habe eine sechste Klasse, bei der drei von fünf Stunden, die ich in der Klasse unterrichte, jeweils in der dritten Stunde liegen. Unmittelbar davor ist die 25-minütige Hofpause. In diesen dritten Stunden mussten in der Vergangenheit regelmäßig bis zu zehn Kinder aufs Klo. Das hat natürlich den Unterrichtsfluss nicht unerheblich gestört. Ich habe daraufhin angekündigt, dass ab der kommenden Woche keiner mehr vor Ablauf von 45 Minuten nach Stundenbeginn aufs Klo darf, weil die Kinder ja vorher gehen können. Der Umstand, dass sie zu Beginn der dritten Stunde auch alle erst einmal noch einen Schluck aus der Pulle nehmen, bestärkt mich in der Auffassung, dass die Schüler Trinken und Klogehen während der Pause schlichtweg vergessen. Lange Schlangen auf der Mädchentoilette kommen noch dazu.
    Diese Ankündigung hat die Zahl der Klogänge deutlich reduziert. Bei Schülern, denen das Wasser buchstäblich bis zum Hals steht - und das sieht man den Kindern durchaus an - mache ich natürlich nach wie vor Ausnahmen. Ein Großteil der Schüler schafft es aber, die dritte Stunde ohne Klogänge zu überleben. Von psychischen oder physischen Folgen weiß ich bislang nichts.

    Bei den Mädchen bin ich insgesamt nachsichtiger, weil sie jetzt in einem Alter sind, wo häufigere Klogänge oder Bauchschmerzen durchaus üblich sind. Ich thematisiere das nicht extra aber lasse die Mädchen natürlich aufs Klo gehen.

    Die Klogänge an meiner Schule halten sich meiner Erfahrung nach aber in den anderen Klassen - gerade in der Mittelstufe - in erträglichen Grenzen. Und selbst wenn die Schüler sich dort eine Auszeit nehmen möchten, dann sollen sie es eben tun. Da fange ich keine Machtspielchen deswegen an.

    Interessant bei dem ursprünglichen Fall dürfte sein, ob der tatsächliche Schaden (angebliche Ehrverletzung, Nötigung etc.) hier als Maßstab für eine eventuelle Strafzumessung angelegt wird oder der theoretische Schaden. Sollte Letzteres der Fall sein, dürften sich Schüler ja nicht mal mehr berühren, weil man ja theoretisch auch auf ein Aneurisma drücken kann, was dann zu inneren Blutungen und ggf. zum Tode führen kann. Möglicherweise hat das Gericht ja hinreichend Verstand, dass es für solche Machtspielchen keinen Raum bietet.

    Hallo,

    Du hast einen Anspruch auf Einsatz innerhalb von 30km vom Wohnort aus.
    Normalerweise versucht die BezReg. diese Wünsche auch zu erfüllen. Im Zweifelsfall rufst Du in Düsseldorf im Stellenplanbüro an und sprichst mit Herrn Schulz. Der ist sehr nett und hilfsbereit und vor allem lösungsorientiert. Wenn Du Dir vorher in Deinem avisierten Umfeld Schulen anguckst oder nachfragst, ob sie Bedarf haben, dann kann die Schule zusätzlich "Druck" in Deinem Sinne machen.
    Meine Frau und ich wissen, wovon wir reden. Bei uns hat das genau SO geklappt.

    Bei mir an der Schule werden bzw. sind in den nächsten drei bis fünf Jahren alle A15-Stellen mit Personen um die 40 besetzt, so dass an meiner Schule die Sache karrieretechnisch ohnehin erledigt wäre.
    Ein ganz entscheidender Faktor in meinem Fall ist aber noch der Wohlfühlfaktor meiner Schule. Falls ich eines Tages doch noch "Karriere" machen will, müsste ich aller Voraussicht nach die Schule wechseln. Und ich weiß nicht, ob ich dazu bereit wäre. Das wäre auch in fünf Jahren - zumindest aus meiner aktuellen Perspektive - ein weiterer Preis neben der Familie, den ich nicht bereit wäre zu bezahlen.
    Als externer A15er ist man an einer anderen Schule "Eindringling" und hat womöglich noch dem Hauskandidaten die Stelle "weggenommen" - so etwas ist als Start an einer neuen Schule alles andere als angenehm. An meiner Schule gibt es keine "Lager", gibt es keine offen ausgetragenen Grabenkämpfe. Man hilft sich, tauscht sich aus und gönnt dem anderen die Butter (bzw. die Beförderung) auf dem Brot. Ich kann neben dem Unterricht genau die Arbeit machen, die ich möchte (Stufenberatung, Chor, Lehrerband u.a.) - und das mit tollen Kollegen. Das würde ich ungerne aufgeben müssen.

    Auf eine Sache kann ich mich jedoch immer verlassen: Ich habe in meinem Leben selten etwas auf direktem Wege erreicht und bin fast immer erst mit einem Schlenker nach links oder rechts letztlich doch ans Ziel gekommen.
    Das wird im Falle einer eventuellen weiteren Beförderung nicht anders sein.

    Dann muss man auch noch sehen, dass ich "erst" seit 11 Jahren nach dem Ref. im Dienst bin. Wenn ich jetzt bereits A15er wäre, dann wäre ich faktisch am Ende der Fahnenstange angekommen und würde die nächsten 25(!) Jahre dann den entsprechenden Koordinatorenjob machen. Vielleicht sollte man sich diese Zeit ganz bewusst auch anders einteilen und das nächste "berufliche Highlight" in fünf bis zehn Jahren angehen.

    In NRW ist Nachsitzen bzw. -arbeiten eine Erziehungsmaßnahme, der nicht einfach so widersprochen werden kann. Schon gar nicht pauschal. Sowohl die Nacharbeit in der Schule wie auch die zu Hause müssen jeweils rechtzeitig vorher angekündigt werden und nur von den Eltern zur Kenntnis genommen werden - eine "Zustimmung" ist nicht erforderlich. Falls die Eltern bockig werden, ist ein Gespräch mit der SL angebracht.

    In solchen Prozessen geht es ja auch weniger um die tatsächlichen Folgen der Tat sondern darum, ein strafbares Fehlverhalten regelrecht zu konstruieren und diesen Akt zu zelebrieren. Liest man sich mal den Duktus der "Expertin", die in der Zeitung zitiert wird, durch, dann dürfte sie schon mehrmal psychische Traumata durch verweigerte Klogänge erlitten haben - und das anscheinend ohne anschließende Therapie...

    Ich kann Meikes Ansatz da nur bestätigen, auch wenn ich ab und an auch der Meinung bin, dass der eine oder andere Kollege mal eine Watsch'n bräuchte.
    Wir wissen sicherlich alle auch aus Selbsterfahrung und -wahrnehmung, dass wir zwar nach Außen hin alle natürlich offen, tolerant und kritikfähig sind, dies aber im konkreten Verhalten in der jeweiligen Situation aus unerfindlichen Gründen nicht immer hinbekommen. Die Diskussionskultur in diesem Forum ist mitunter ein klarer Beleg dafür.

    Bei einigen wenigen älteren Kollegen - die meisten an meiner Schule sind wirklich persönlich nett und fachlich top - stelle ich zwei Phänomene fest. Die einen wähnen sich kraft ihrer Erfahrung und ihres Alters für fachlich und menschlich unangreifbar (und teilen ungeachtet dessen aber gut aus...), die anderen verstecken sich hinter ihrer eigenen Unsicherheit und dem Bewusstsein ihrer Unzulänglichkeiten, teilen aber ebenso gerne mal aus.

    Gerade bei diesen Lehrertypen, sofern man überhaupt mit ihnen auf Augenhöhe zusammenarbeiten kann, sollte man Meikes Vorschläge beherzigen. Alles andere wird nicht der Sache dienen.

    Nein - abgesehen davon wäre es nicht sonderlich sinnvoll, hier gewollt oder ungewollt diese Diskussion erneut zu provozieren.

    Hier wird auch nichts angenommen sondern beschrieben - und die Informationen kommen von den Kollegen selber. Offenbar können diese beiden GS-Kolleginnen ihren Ehemännern den Rücken freihalten. Die Gründe dafür mögen andere be- bzw. verurteilen. Und wer sagt, dass die beiden Kolleginnen ungeachtet dessen nicht tolle Arbeit an ihren Schulen verrichten?

    @Schantalle

    Über das altbekannte Zitat des griechischen Philosophen habe ich auch schon vor einiger Zeit lange nachgedacht. Letztlich ist aus der Jugend dann doch immer noch etwas geworden und wir haben uns weiterentwickelt. Ich gestehe, dass ich im digitalen Zeitalter bei den Jugendlichen diese Entwicklung bezüglich ihrer hoffentlich langfristigen positiven Folgen noch nicht so ganz erkennen vermag, aber die Geschichte der Menschheit sollte uns eigentlich halbwegs optimistisch stimmen.

    Ich möchte an dieser Stelle einmal davon berichten, wieso ich bis vor einem Jahr oder so noch "heiß" auf eine A15-Stelle war und es jetzt nicht mehr bin.
    Dies soll als gedankliche Hilfe für alle diejenigen dienen, die sich mit diesen Gedanken plagen und nicht sicher sind, was sie wollen.

    Als ich 2010 zum OStR befördert wurde, hatte ich den Eindruck, dass man an meiner Schule "etwas werden konnte". Die erste Beförderung hatte gerade einmal fünf Jahre nach Ersteinstellung auf sich warten lassen. Gemessen an den zehn oder mehr Jahren, die die "alten" Kollegen aufgrund des Beförderungsstopps in NRW hatten warten müssen, war das faktisch "nichts".
    Irgendwann in den zwei Jahren danach setzte mir ein mittlerweile pensionierter Kollege den Floh ins Ohr, ich sollte doch in die Schulleitung wechseln, weil ich dafür geeignet sei. Ich fühlte mich geschmeichelt und der Gedanke gefiel mir. Es folgten mehrere zunächst vertrauliche Gespräche mit dem stellv. Schulleiter, der eine Art väterlicher Freund für mich geworden war. Er bekräftigte mich in dem Unterfangen, so dass ich, als es klar war, dass er in Pension gehen würde, tatsächlich im Gespräch war, sein Nachfolger zu werden.

    Zeitgleich habe ich mich mit meiner Frau intensiv darüber ausgetauscht. Als Doppelkorrekturfachlehrerin war sie an ihrer Schule stark belastet und eingespannt, unsere Familienplanung war außerdem noch nicht endgültig abgeschlossen. Wir kamen bald zu dem Punkt, dass unsere beiden Kinder noch recht klein waren und ich zum damaligen Zeitpunkt nicht mehr Zeit in der Schule verbringen konnte und nur bedingt wollte.
    Ich kam dann zu dem Entschluss, dass es für mich noch zu früh war und ich noch etwas warten wollte. Daher schlug ich einen anderen Kollegen als Alternative vor, der jetzt auch stellv. Schulleiter bei uns ist. Er war eigentlich als späterer Oberstufenkoordinator im Gespräch. (Und so begann sich das Personalkarussell zu drehen.)

    Die A15 hatte ich dann erst einmal auf Eis gelegt, es kam "stattdessen" Sohnemann Nr. 3 auf die Welt, er ist jetzt 16 Monate alt.
    In der Zwischenzeit ist ein anderer Kollege, der ebenfalls so alt ist wie ich, A15er geworden und wird neuer Oberstufenkoordinator. Er sagte mir recht offen und deutlich, dass die A15 die Entscheidung gegen das dritte Kind war. Mein stellv. Schulleiter hingegen hat ungeachtet seines Karriersprungs zeitgleich mit mir sein drittes Kind bekommen - seine Frau ist GS-Lehrerin und fängt das meiste ab.
    Ich habe mich monatelang gefragt, wieso die beiden das konnten bzw. geschafft haben und ich nicht.

    Die Antwort war recht klar:
    Mein stellv. Schulleiter hat vorher auch immer alles für die Schule gegeben, so dass aus seiner Sicht die zusätzliche Arbeit überschaubar ist. Er scheint damit recht glücklich zu sein trotz des Arbeitspensums.
    Der designierte OK war auch vorher schon immmer der erste in der Schule und einer der Letzten, die gegangen sind. Seine Frau ist ebenfalls GS-Lehrerin, es stehen ferner zwei Großelternpaare Gewehr bei Fuß.

    Diese Zeit konnte und wollte ich nicht für die Schule aufbringen, weil uns das Backing fehlt und wir komplett ohne familiäre Unterstützung auskommen müssen. Ferner hätte meine Frau arg zurückstecken müssen und meine Kinder hätte ich auch seltener gesehen.
    A15 bedeutet viel Zeit in der Schule, eine Partnerin, die das voll und ganz mitträgt und benötigt ein familiäres Backing, damit in Stressphasen auch das eine oder ander einmal abgefangen werden kann.
    Ich habe mich für die Zeit mit meiner Familie entschieden (schließlich bin ich nicht mit der Schule verheiratet) und beschlossen, mich nur dann irgendwann auf eine A15 Stelle zu bewerben, wenn ich das weitgehend zu meinen Bedingungen tun kann. Als Lehrer verbringe ich heute bereits viel Zeit in der Schule und zu Hause am Schreibtisch. Es gibt wichtigeres im Leben als Schule und Beförderung.
    Wenn ich mir meinen OK ansehe, mit dem ich eng zusammenarbeite und sehr gut klar komme, dann frage ich mich, ob es das wirklich wert war. Er sieht momentan kein Land, da er ab Februar das erste Mal das Abitur ganz alleine organisieren darf. Ich würde um keinen Preis mit ihm tauschen wollen.
    Schaue ich mir meinen stellv. Schulleiter an, dann wirkt er zwischendurch wirklich überarbeitet - und das bin ich phasenweise auch bereits als A14er.

    Schaue ich mir hingegen meinen Jüngsten an, der mich von Anfang an als Bezugsperson anerkannt hat und der ein sehr enges Verhältnis zu mir hat, schaue ich mir meine beiden größeren an, von denen ich ebenfalls sehr viel mitbekomme, weil ich drei von fünf Nachmittagen in der Woche bereits um 14 Uhr zu Hause bin, dann weiß ich, dass ich die richtige Entscheidung getroffen habe.

    Das kommt darauf an, an welcher Schulform Du arbeiten wirst und welches Einzugsgebiet die Schule hat.
    Es gibt Schulen und Regionen bzw. Stadtteile, in denen ist das in der Tat so krass, wie von Dir beschrieben, so dass Du als Lehrer sicherlich zu einem höheren Grad Sozialarbeiter bist.

    Es gibt aber auch Schulen, an denen "die Welt noch in Ordnung ist", wobei der gesellschaftliche Wandel auch an den Gymnasien spürbar ist. Dennoch kann ich sagen, dass wir für ein innerstädtisches Gymnasium noch recht gute Bedingungen haben, was die Klientel angeht. Natürlich gibt es auch zunehmend "Problemschüler", die werden bei uns aber durch ein weitergebildetes Team von Kollegen betreut. Dadurch halten sich extreme Disziplinverstöße oder chaotische Klassen, die nicht zu unterrichten sind, in erträglichen Grenzen.

    In einem Schreiben von 2009 wurde diese Möglichkeit m.W. eingeräumt. Ob das allerdings noch gilt, weiß ich nicht.
    https://www.schulministerium.nrw.de/docs/Recht/Die…ss_Teilzeit.pdf


    Wieso 12,75 Stunden nun signifikant negativere Auswirkungen auf Deine Pensionsansprüche haben sollen als 14 Stunden, erschließt sich mir ad hoc nicht. Ggf. kannst Du ja später das Ganze durch Vollzeit oder aufgestockte Teilzeit kompensieren.

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